Das deutsche Kriegsinstrument, das Keldheer, völlig intakt

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Von LrieZsbericbler IVleske

PL. In jeder Phase des Krieges ist es von Be­deutung, sich Rechenschaft darüber zu geben, wie das Instrument beschaffen ist, mit dem wir den Vernichtungswillen des Feindes abzuwehren und zu brechen haben. In dem gegenwärtigen Augen­blick aber, da der Feind an allen Fronten mit ge­waltigem Aufgebot um die Entscheidung kämpft und sich schon nahe am Ziele wähnt, ist es die Kernfrage unseres nationalen Lebens überhaupt, ob Deutschland auch heute noch über ein Kr i e g s i n s tr u m e n t verfügt, das den Schutz des Reiches verbürgt.

Ein gütiges Schicksal hat die deutsche Wehrmacht vor der Katastrophe bewahrt, mitten im schwer­sten Ringen ihren Führer und Obersten Befehls­haber zu verlieren und damit in eine innere Krise hineinzugeraten, die ihre Kampfkraft aufs schwerste bedroht hätte. Das gesamte deutsche Feldheer ist we­der durch die Ereignisse im Führerhauptquartier noch durch die außerordentliche Zuspitzung der Kampftage aus der Fassung geraten. Der mili­tärische Apparat funktioniert rei­bungslos wie stets. Auch die in schwersten Kämpfen stehenden Truppen sind nach wie vor völlig intakt und führen ihre Aufgabe tapfer und mit gewohnter Hingabe durch. Die Disziplin bei der Fronttruppe war nie besser als heute.

Der Soldat der Ostfront hat in den letzten drei Jahren viele dramatische und scheinbar ausweglose Situationen durchgestanden. Es wird heute weiter- gekämpst mit der gleichen Hingabe aller Kräfte, mit der gleichen Todesbereitschaft, mit der gleichen aus allen Schlachtfeldern erworbenen Meisterschaft des Waffenhandwerks. Bei aller Uebermacht des feindlichen Materials lebt in dem deutschen

Kämpfer heute wie stets das Gefühl der Ueber- legenheit über jeden Gegner.

Es ist unmöglich, das feste Gefüge des deutschen Feldheeres durch irgendwelche kriegerischen Ereig­nisse zur Auflösung zu bringen. Gerade in diesen Tagen drängt sich jedem, der das deutsche Heer im Kampf sieht, der Eindruck auf, daß an der Front eine Zusammenballung aller Kräfte der deutschen Nation sichtbar wird, die unzerstörbar ist. Von ent­scheidender Bedeutung ist dabei das im ganzen Heer lebende Gefühl tiefster Verbun­denheit mit Führer und Heimat, das Gefühl völliger Hingabe an die vom Führer ge­stellte Aufgabe.

So bietet das Kriegsinstrument des Reiches bei aller Härte der Kämpfe, die dem Soldaten ja nicht mehr ungewohnt ist das Bild einer ruhi­gen, kriegsbewußten Gelassenheit. Das deutsche Feldheer mit seirler unübertrefflichen Tapferkeit und Kampferfahriung bildet die stärkste Realität unsererseits.

Der deutsche Ostsoldat, der sich bisher von der feindlichen Uebermacht nicht einschüchtern ließ, wird auch in Zukunft nicht weich werden. Die ständige ungeheure Beanspruchung durch die Strapazen des Kampfes hat den deutschen Soldaten zu einer Hal­tung erzogen, die der Landser selbst mitStur­heit" bezeichnet, die aber im Urteil der Nachwelt einmal als die vollkommene Offenbarung mensch­lichen Durchhaltevermögens gewertet werden wird. Sie ist die beherrschende Erscheinung des deutschen Feldheeres, die Zusammenfassung aller aus Rasse, Ehre und Selbsterhaltungstrieb geborenen sol­datischen Kraft, die das Heldentum von 1944 auf- leuchten ließ.

Die Völker der Erde werden sich einst davor verneigen.

Ve/irmacbtbecbe vom Donnecrtaz

Alle neuen Fein-angrisfe in der Normandie ergebnislos

/Vn 6er Ostfront Dublin un6 I^srvva geräumt / 8ta6tlceru von l,emberg veiterliiu gehalten

Im Raum von Iaroslau und Lublin hält der starke feindliche Druck an. Die Stadt Lublin ging nach erbittertem Kamps verloren. Beiderseits von Brest-Litowsk, bei Bialystok und östlich Kauen wurden alle Durchbruchsvcrsuche der Bol­schewisten zerschlagen, örtliche Einbrüche abgeriegelt. Bei Ponewisch sind Kämpfe mit feindlichen Auf- klärnngs- und Panzerspitzen im Gange. Zwischen Dünaburg und dem Finnischen Meer­busen brachen auch am Mittwoch wieder zahlreiche 'Angriffe der Sowjets blutig zusammen. Die in einem vorsoringenden Frontbogen gelegene Stadt Narwa wurde nach Durchfiihruiw der seit langer Zeit vor­bereiteten Zerstörung aller kriegswichtigen Anlagen befehlsgemäß geräumt. Angriffe des Feindes gegen unsere verkürzten, wenige Kilometer westlich verlau­fenden neuen Stellungen blieben erfolglos. Bei den schweren Kämpfen im Raum von Ludsen zeichnete sich das Füsilierbataillon 32 unter Rittmeister von Heydebreck durch besondere Standhaftigkeit aus. Der tapfere Kommandeur fand in vorderster Linie den Heldentod. In der Zeit vom 24. Jum bis 24. Juli wurden im Nordabschnitt der Ostfront durch Truppen

Au» dem Fiiheerhauptquartier, 27. Juli. Das Ober­kommando der Wehrmacht gab am Donnerstagnach­mittag über die militärischen Ereignisse des Mittwoch und der Nacht auf Donnerstag folgendes bekannt:

Südlich Laen wurden am Mittwoch unsere am Dienstag zurllckgewonnenen Stellungen gefestigt und gegen erneute örtliche Angriffe gehalten. Panzer­bereitstellungen östlich Caen wurden durch zusammen­gefaßtes Artilleriefeuer zerschlagen. Im Raum west­lich Laumont erzielte der Feind einige örtliche Einbrüche, die nach Abschutz von 45 Panzern abge­riegelt wurden. Amerikanische Verbände setzten im Raum westlich S t. L o mit starken Kräften ihre An­griffe fort. Einer feindlichen Angriffsgruppe von 20 Panzern mit aufgesesiener Infanterie gelang es, bis in den Raum Canisy vorzustoßen. Fünf Pan­zer wurden abgcschossen. Heftige Kämpfe halten hier und im Raum Marigny an. Nördlich Periers

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tag gegen feindliche Bereitstellungen im Raum Caen und Schiffsziele nordöstlich Cherbourg. Der Feind verlor 11 Flugzeuge in Luftkämpfen.

Im französischen Raum wurden 4 0 Terro­risten im Kamps niedergemacht.

Das Vergeltung? sie uer aus London dauert an.

In Italien blieb dem Gegner im Raum südlich Florenz auch am Mittwoch trotz aller Anstrengun­gen, unsere Front zu durchstoßen, jeder Erfolg ver­sagt. Unter Einsatz starker Infanterie- und Panzer­verbände rannte der Feind immer wieder, von Ar­tillerie und schweren Lustangriffen unterstützt, gegen unsere Stellungen an, blieb fedoch unter hohen Ver­lusten liegen. Ein örtlicher Einbruch, den der Feind erst nach schwersten Kämpfen südwestlich Fi gl ine erzielen konnte, wurde abgerieaelt.

An der Ostfront wurden im Abschnitt Sta- nislau Lemberg zahlreiche Angriffe der Sow­jets verlustreich abgewiesen. Der Stadtkern von Lemberg wurde weiterhin von unseren Grena­dieren gegen alle bolschewistischen Angriffe gehalten.

fliegerverbände griffen in den Schwerpunktabschnitten wirksam in die Erdkampfe ein und zersprengten feind­liche Kolonnen. Hierbei wurden 35 feindliche Panzer und über 400 Fahrzeuge zerstört. In der Nacht quf Donnerstag führten schwere Kampfflugzeuge Angriffe gegen feindliche Bereitstellungen im Raum von Lublin.

Nordamerikanische Bomber griffen Orte in Süd- ostdeutschland und in Rumänien an. Durch Luftverteidigungskräfte wurden 42 feindliche Flug­zeuge^, darunter 35 viermotorige Bomber, vernichtet. Rumänische Jagdflieger schossen im Kamps mit einem nordamerikanischen Jagdverband 9 feindliche Flieger ab. In der Nacht auf Donnerstag warfen feindliche Flugzeuge Bomben im Raum von Hamburg und auf die Stadt Tilsit. 6 Flugzeuge wurden zum Absturz gebracht."

Kriegsversehrte werden Politische Leiter

Berlin, 27. Juli. Soeben wurde bereit, der dritte Lehrgang der NSDAP, für Kriegsver­sehrte, die als Politische Leiter in den aktiven Parteidienst eintreten werden, auf einer Schu­lungsburg nach viermonatiger Dauer abgeschlossen. Zum Schluß sprach Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, der ihnen als das oberste Gesetz für ihre Arbeit im Dienst der Partei den Grundsatz ans Herz legte, kompromißlos zu sein und zu bleiben. Die nationalsozialistische Idee sei die Idee des Frontsoldaten schlechthin; sie müsse sich durchsetzen und siegen, sonst gehe das deutsche Volk unter. Da­bei müsse die nationalsozialistische Revolution von dem Grundsatz getragen sein, vor nichts Halt zu machen, wenn sie zum Ziele gelangen wolle. Was falsch und schlecht sei, werde zerbrechen. Die Rich- tung gebe des Führers Wollen und Handeln an. Das gelte für jeden Politischen Leiter. Dieser müsse Zivilcourage besitzen, die Reinheit der na­tionalsozialistischen Idee gewährleisten und aus eigener Initiative und eigener Ueberzeugung handeln.

Abschied von Reichsleiter a. D. W. Grimm

München, 27. Juli, ff-Gruppenführer und Ge­neralleutnant der Polizei, Reichsleiter a. D. Wil­helm Grimm ist auf einer Dienstfahrt tödlich ver­unglückt. Die nationalsozialistische Bewegung und das Großdeutsche Reich nahmen in einem feier­lichen Trauerakt Abschied von dem Soldaten des Führers. Gauleiter Paul Giefeler legte dabei einen Kranz des Führers nieder. ff-Gruppenführer Dr. Kammler würdigte Persönlichkeit und Einsatz des getreuen Kameraden.

1889 in Hof in Bayern geboren, als aktiver Sol­dat in die bayerische Armee eingetreten und im er­sten Weltkrieg mit Auszeichnungen bewährt, fand Wilhelm Grimm früh den Weg zum Führer, wurde 1922 Ortsgruppenleiter, 1926 Kreisleiter, 19Ä Gau­leiter von Oberfranken und 1932 Reichsleiter und als solcher in das Oberste Parteigericht berufen. Im zweiten Weltkrieg wurde er als Hauptmann und Ba­taillonsführer mit dem E. K. 1 ausgezeichnet. In­folge Krankheit in die Heimat zurii^ekehrt. führte er Sonderaufträge des Reichsführers ff für die Kriegswirtschaft durch. In Anerkennung seines Wir­kens hat ihn zwei Tage vor seinem Tode der Führer durch Ernennung zum Generalleutnant der Polizei geehrt.

Der Londoner Zensor strich mit hohen Touren

Stockholm, 27. Juli. Der schwedische Zeitungs­leser, dem immer wieder von der unter britischem Einfluß stehenden deutschlandfeindlichen Agitation eingeredet wird, in Deutschland sei die Bericht­erstattung völlig geknebelt, aus England dagegen könnten die schwedischen Korrespondenten berich­ten, was sie wollten, sahen, wie heute rückblickend auf die Ereignisse des 2V. Juli gesagt werden darf, in dieser Woche vor sich Zeitungsausgaben, die ge­nau das Gegenteil belegten. Die Berliner Korre­spondenten der Stockholmer Zeitungen von links bis rechts sind sämtlich in der Lage gewesen, eine ausführliche Schilderung der Ereignisse zu geben, die sich in Deutschland abgespielt haben.

Die schwedischen Korrespondenten in Lon­don dagegen durften nur ganz kurze Telegramme über die englische Reaktion auf das schnelle deutsche Zupacken absenden. Das längste Telegramm, das aus London vorlag, erreichte nicht fünfzig Zeilen, und das ist ausgesprochen wenig angesichts der viele Seiten langen Berichte, die sonst aus London gekabelt werden. Diese Tätigkeit des Londoner Zensors hat, wie selbst-die kurzen von ihm durch- gelasfenen Telegramme klar erkennen lassen, ihre Begründung in der Enttäuschung über das miß­glückte Attentat. Der Londoner Korrespondent von Morgontidningen" leitete einen Bericht mit der Feststellung ein:Die Ansichten in London über die Ereignisse in Deutschland haben sich dahin sta- A bilifiert, daß man in verantwortlichen Kreisen sich nicht länger veranlaßt sieht, die Richtigkeit der offi­ziellen deutschen Angaben zu bezweifeln." Man ist in London durch Schaden offenbar klug geworden. Und derDagens-Ryheter"-Korrespondent berichtet aus London:Der einzige sichere Schluß, den man bisher ziehen kann, ist, daß die Truppen auf der anderen Seite des Kanals, die mit den fliegenden Bomben befaßt sind, weiterhin aus Hitlers Seite stehen. Denn die Roboter treffen wei­ter ständig in England ein." Diese Spra­che der Roboter verstehen die Engländer nur zu deutlich. Es ist die Sprache der harten, unerbitt­lichen Entschlossenheit Deutschlands, diesen Krieg mit militärischen Mitteln zum Siege zu führen.

Das Eichenlaub für 6 Flieger

Führerhauptquarkier, 27. Juli. Der Führer verlieh Vas Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Wilhelm Bah, Gruppenkommondeur in einem Jagdge­schwader als 326., Oberleutnant Willy Sienksch. Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, als 327 Hauplmann Heinz Strauening, Staffelkapi­tän in einem Rachtjagdgeschwader, als 328., Haupt­mann Karl Heinz Weber, .Staffelkapitän in ei- aem Jagdgeschwader, als 329. Oberleutnant Otto Weßlind, Staffelkapitän in einem Jagdge­schwader. als 330., Oberfeldwebel Rudolf Frank, Flugzeugführer in einem Rachtjagdgeschwader. als 331. Soldaten der Deutschen Wehrmacht.

Der Führer verlieh weiter das Ritterkreuz an Oberst der Reserve Ferdinand Oosewisch, Kom­mandeur eines Artillerie-Regiments, geb. 1889 in Frankfurt am Main als Sohn eines Kaufmanns, im Zivilberuf Kaufmann; Leutnant Gustav W o s- zella, Kompanieführer in einem rheinisch-mo- felländischen Grenadier-Regiment, geb. 1914 in Dortmund als Sohn eines Bergmanns; Gefr. Wer­ner P l o e n z k e , MG.-Schütze in einem sächsischen Panzer-Grenadier-Regiment, geb. 1923 in Orpers- dorf, Kreis Osterburg als Sohn eines Schmiedes, im Zioilberuf Klempner.

Der Führer verlieh außerdem das Ritterkreuz an Major Kurt Brill, stellvertretender Führer eines Grenadierregiments: Leutnant d. R. Wer­ner Klaucke, Zugführer in einer brandenburgi- scheu Panzerjägerabteilung: Unteroffizier Franz Weber, Gruppenführer in einem sächsischen Gre- r./.dierregiment.

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Der Führer verlieh das Ritterkreuz zum Kriegsoerdienstkreuz mit Schwertern an Ministerialdirektor Dr. ing. e. h. Friedrich S ch u e- rer, Chef der' Amtsgruppe Kriegsschiffbau im Oberkommando der Kriegsmarine, der an der Entwicklung des Unterseebootbaues entscheidenden Anteil hat.

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Wie evlstrlvtl mensekliljie Kinn?

Di« Urmenschen und die ihnen folgenden späte­ren, immer noch primitiven Menschenformen zei­gen sehr kräftige, aber völlig kinnlose Un­terkiefer. Den ältesten bekannten menschlichen Unterkiefern fehlt gewissermaßen jede morpholo­gische Gliederung; sie bilden ein einziges Stück, fast gewalttätig und ohne Ausdruck. Die Frage, wie die Umwandlung der primitiven Kiefer in die jetzige Gestalt vor sich gegangen ist, wurde auf verschiedene Weise zu beantworten versucht. In letzter Zeit neigt man zu der Annahme, daß der Kinnvorsprung nicht etwa einer Vergrößerung der ursprünglichen'Kieferanlage nach vorn seine Ent­stehung verdankt^ sondern einer Rückverlage­rung des zahntra g en den Kiefertei- l e s. Hieraus darf gefolgert werden, daß auch die Zähne des Oberkiefers im Laufe der Entwicklung zurückverlagert sind.

In der letzten Eiszeit entstand zum erstenmal ausgeprägt ein Vorläufer der modernen Mensch­heit. Von hier aus läßt sich eine Entwicklungslinie bis zur nordeuropäischen Langkopfgruppe, den Vorläufern der Jndogermanen, ziehen. Der soge­nannte Eiszeit-Menschentyp von Cromagnon zeigt zum erstenmal ein geformtes Kinn. Wie ist es aber zu dieser Ausprägung des Kinns gekommen? Hier­über liegen jetzt neue Untersuchungen von dem Göttinger Anthropologen Dr. Stöltung vor.

DenMotor" für die Kieserbildung erblickt Stöl- ting in der Ausbildung der Sprache. Beim Sprechen sini^die Kieferknochen einem stän­digen, auch in der Ruhelage nicht aufhörenden Druck der über ihrer Wölbung angespannten Muskeln ausgesetzt. Es ist also verständlich, wenn bei der Entstehung der menschlichen Sprache durch die Ausbildung der dazu nötigen Muskeln die Knochen der Umgebung' des Mundes dem stän­digen Druck nachgcgeben haben und daß dadurch die vorderen Zähne mehr und mehr .nach hinten verlagert worden sind. Auch die höhergelegenen Teile des Oberkiefers rechts und links der Nase mußten an diesem Zurückwei­chen teilnehmen. Denn bei ihrer Dünne konnten sie nur-aus diese Weise der Aufgabe, den Zähnen als Stütze zu dienen, gerecht werden So trat mit der Zeit der Mund weit zurück hinter die Teile, die dem ständigen Druck der Sprachmuskeln nicht aus­gesetzt waren, nämlich hinter das Kinn und die Nasenspitze. Auch der Nasenrücken hob sich stärker heraus vor dem eingesunkenen Oberkiefer. Nase und Kinn blieben als Reste einer früheren Gesichts­

fläche stehen. Auf diesem Wege war aus der tieri­schenSchnauze" der menschliche Mund geworden.

Oer 6iker

in Oeulselilnnri irn /^ussterken?

Mit seinem dicken Kopf und seinem buschigen Schnurrbart", dem plumpen Körper und dem lan­gen, platten, an der Spitze abgerundeten Schwanz bietet der Biber einen possierlichen Anblick. In Deutschland ist er seit fast anderthalb Jahrhunder­ten im unaufhaltsamen Rückgang begriffen. 1819 starb er in Mecklenburg aus, 1838 in Franken, 1840 in Westpreußen, 1844 in Ostpreußen und 1856 in Hannover. Länger hat sich der Biber in West­falen gehalten, wo 1877 das letzte Exemplar von der Mähne zum Rhein abwanderte und bei Duis­burg erschlagen wurde. In Süddeutschland hat sich der Rückgang , des Bibers donauabwärts ständig fortgesetzt. Nach 1850 konnte er oberhalb der Lech­mündung nirgends mehr beobachtet werhen. In den Donauschiitten bei Bittenbrunn, Grünau und Unterhausen lebten noch bis 1854 einige Exem­plare. An der Amper hielt sich der Biber bis 1858, in Ober- und Niederdonau bis 1863 und in Un­garn bis 1865. Vor einem halben Jahrhundert war das Nagetier in Deutschland, schon damals durch Jagdgesetze geschützt, noch an der Elbe von War­tenberg oberhalb Wittenberg bis Magdeburg und an der Saale von Trabitz unterhalb Kalbe bis zur Mündung anzutreffen. Vereinzelt lebte es auch an der Salzach. Nach dem ersten Weltkrieg hat man dann dem Biber, um ihn zu retten, Schutzgebiete an der Elbe und Mulde eingeräumt. Eine Zäh­lung im Herbst 1929 ergab eine Zunahme, die auf eine weitere Vermehrung schließen ließ. Diese Er­wartung hat sich jedoch nicht erfüllt. In den letz­ten Jahren niußte vielmehr ein starker Rückgang der Zahl der Biber an Elbe und Mulde festgestellt werden. Die Ursachen sind wohl die strengen Win­ter 1939/40 und 1941/42 sowie wiederholte große Ueberschwemmungen der beiden Flüsse.

Wie cl»8 Oursl erlunclen vvurcie

Einer der ganz Großen der Technik hätte am 25. Juli seinen 75. Geburtstag feiern können, der 1869 in Niederschellenberg in Schlesien geborene Ersin - derdes Duralumintu ms Dr. Alfred Wilm. Die Erfindung des aus Bauxit (auf dem Wege über die Tonerde) gewonnenen Leichtmetalls Alumi­nium befruchtete seinerzeit die Technik in unge­ahntem Maße. Doch hatte es den Nachteil, daß Härte uyd Elastizität zu wünschen ließ. Man versuchte deshalb durch Legierungen aus dem Aluminium ein Metall herzustellen, das niedriges Gewicht mit einer

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6en Zucken!

Erfolgreiche Angriffe

deutscher Torpedoslieger in der Seine-Bucht Berlin, 27. Juli. Bei Angriffen deutscher Tor­pedofliegerverbände gegen feindliche Schiffszielt in der Seine-Bucht wurden in der Nacht zum N. 7. gute Erfolge erzielt. Sie versenkten einen Tan- ker von 4000 BRT. und beschädigten einen Frach­ter von 7000 BRT., ein Transportschiff von 8000 BRT. sowie zwei Frachter von 6000 und 4000 BRT. sehr schwer, so daß mit der Vernichtung einiger dieser Schiffe zu rechnen ist. Ein feindlicher Zerstörer blieb nach einem Treffer bewegungsun­fähig liegen. Es wurden auch noch weitere Kriegr- fchisfseinheiten angegriffen, doch konnten die Er­

folge wegen Einnebelung des Gegners nicht mehr beobachtet werden.

Amerikanische Angriffe auf Palau-Jnseln Tokio, 27. Juli. Während das Schwergewicht der us.-amerikanischen Offensive im mittleren Pazi­fik weiterhin im Gebiet der Marianengruppe liegt, wo augenblicklich Kämpfe auf Guam und Tinian zwischen der japanischen Jnsclbesatzung und ameri­kanischen Jnvasionseinheiten im Gang sind, rich­tet der Gegner weiterhin Luftangriffe gegen den Gürtel japanischer Jnselfestungen, der vor den Philippinen, Formosa und dem japanischen Mut­terland liegt. Die Lage erhält durch einen Front­bericht aus Tokio eine neue Note, welcher meldet, daß amerikanische Schlachtformatio­nen sich nun auch der Palau-Gruppe näherten, die von starken Luftverbänden an­gegriffen wurden. Auch die Marianeninsel Rota wurde von Flugzeugen angegriffen und durch Schiffsartillerie unter Feuer genommen. Rabam wurde ebenfalls aus der Lust angegriffen.

Spanien ist und bleibt antibolschewistisch Madrid, 27. Juli Der Direktor der katalanisch« ZeitungVanquardia", Luis de Galinzoga, er­klärte in einem in der Madrider ZeitungArriba' veröffentlichten Artikel, daß das spanische Regime heute im Antibolschewismus seine lebenswichtig« und geschichtliche Grundlage habe und auch immer haben werde. '

Keine Beziehungen

Madrid, 27. Juli. Wie aus Santiago de Chile gemeldet wird, hat der chilenische Außenminister die von Moskau verbreitete Nachricht, nach der die Wiederaufnahme der vor Jahren von Chile ab­gebrochenen diplomatischen Beziehungen mit Sow- jetruhland bevorstehe, als falsch bezeichnet.

Festigkeit vereinigt, die der des Stahls möglichst nahe kommen sollte. Eines Tages im Jahre 1908 wurde dabei das Duraluminium, kurz Dural genannt, geboren". Die Historie berichtet, daß Dr. Wilm ein« an' einem Samstag fertiggestellte Legierung au» Aluminium, Magnesium, Kupier und Tantal unter­suchte, dabei aber Werte erhielt, die ihn nicht befrie­digten. Der Versuch schien also wieder mißlungen zu sein. Durch einen Zufall untersuchte er aber am Montag das gleiche Stück noch einmal und fand nun Festigkeitswette, die dem Geheimnis auf die Spur halfen, daß manch« Legierungen durch Aiternselbsttätig härter werden; man führt das heute aus einen langsam vor sich gehenden festeren Zusammenschluß der Moleküle zurück. Da» Dural beoeutete eine Sensation in der gesamten Kan- struktionstcchnik. Besonders in die Luftfahrt drang « ein, ja, man kann sagen, daß es die moderne Ent­wicklung aus dem Gebiet der Luftfahrt überhaupt erst ermöglicht hat. Der Erfinder starb am 5. Au­gust 1937.

Allerlei von cln unc! clort

Oos Kckk.-keiekss<cha<j>tnrniei in kosen Das Turnier Um die KdF.-Reichsschachmeisterschast 1944 in Posen zeigt nach vier Runden noch em dicht­gedrängtes Spitzenfeld. Der Titelverteidiger Groß­meister Ernst Erünseld kam gegen Dr. Eollasch M seinem ersten Sieg. Weinitschke, der zusammen mit Keim führte, fiel durch ein Unentschieden gegen Schmitz etwas zurück. Keim brach seine Partie gegen Eibensteiner in gewonnener Stellung ab und wird somit die Spitze behaupten. Ferner gewann Han» Müller gegen Weinitschke, Riedmüller gegen Wall» schek und Vogt gegen Obcrgefreiten Lamprecht. Ulrich und Nueskcn trennten sich unentschieden. Stand: Hans Müller, Weinitschke, Vogt je 3 P., Keim 2K P und eine Hängepartie, Erunfeld 2K P., Eiben­steiner 2 P. und eine Hängepartie, Boni, Schmitz, Ulrich je 2 P., Riedmiillcr 1k P.. Obergcfreiter Lamprecht, Nuesken und Wallaschek je 1 P., Dr. Gollasch k P.

Oekiingnis kür l.ei<4rtsinn mit Brnnckdointze» Wenn Kinder durch leichtsinniges Hantieren mit abgeworsenen Brandbomben zu Schaden kommen, kann man es zur Not aus jugendlichen Unverstand zurückführen, obwohl seit Jahr und Tag davor g» warnt wird. Wenn aber alte erfahrene Leute durch ihr Verhalten den Tod eines Jugendlichen verschul­den, so gibt es dafür keine Entschuldigung. Dieser Ansicht war auch die zweite Strafkammer des Land- gerichts Köln, die zwei 54 und 60 Jahre alte Män­ner wegen fahrlässiger Tötung zu je drei Monat« Gefängnis verurteilte. Sie entzündeten eine Stab­brandbombe die ein Mhriger Junge gefunden halt«» und gingen dann fort, ohne das vollständige Nieder­brennen des Sprengkörpers zu überwachen. Als hin­terher der Sprengsatz explodierte, verletzten dl» Sprengstllcke den Jungen tödlich.