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Gesetz- und Geschichts-Kalender,
eigentlich Ba>lcr»kci?ender anf daö Jahr 18tis.
HeranSgegcben von Fr. M. Köhulcin. Preis 18 kr.
Unter den Abnehmern dieses empfehlenswerkben und lehr billigen Kalenders kommen 300 Prämien im Werthe von je 1 fl. 30 kr. zur Verloosnng.
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» Mindersba ch,
Oberamts Nagold. Gegen gesetzliche Sieperheit sind
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Chr. Gcigle.
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2 Mostpreffen sammt Stein und Mahltrog werden ganz billig verkauft; von wem? sagt die Redaktion.
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Pistolen.II. 9. 41f--42'/,
>Iito l'eeussi»e>i« ...» 9. 06 —57 '
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Tages-Neu ig Keilen.
* Nagold, 8- Sept. In O b er t ha lh eim fand gestern^ ein l'/sjähriges Kind dadurch seinen Tod, daß es in einen nur wenig mit Wasser gefüllten Waschzuber stürzte und ertrank. Wir theilcn diesen Unglücksfall zur Warnung der Eltern mit, die ihre lieben Kleinen an solchen Orten oft so sorglos und unbewacht lassen.
Stuttgart, 6. Sept. Ein neues Bild! Ein neuer Fürstentag! Der König von Preußen will diesmal die Fürsten zn- sammenbringen, mit Oestreich geht man bereits Hand in Hand, Baiern zeigt sich auch nicht spröde, der Großhcrzog von Baden folgt als guter Sohn, und am Ende bleiben die Andern auch nicht dahinten, im Herbst werden bei den Manövers fürstliche „Begegnungen" in Berlin statlfindcn. Es lebe hoch das neue Reich! stoßt an und trinket aus! meint vielleicht manche gute deutsche Seele, wie einst bei der Frankfurter Suite, aber, aber' — die fürstlichen Begegnungen sind Wind, wen» sic so friedlich lauten. Das wird nur wieder diplomatische Tragant-Arbeit geben. Wenn der König von Preußen nicht zum Manöver der Garden, sondern zum Kampf fordern würde, das würde uns besser gefallen. Aber — der Starke weicht langsam zurück, und wenn ich schwach bin, bin ich stark, das ist königlich preußische Raison. (Schw. Vlksz.)
Horb. Auf den 1. Oktober soll, wie wir hören, die Eisenbahn von Rottenbnrg bis zur Eiachstation eröffnet werden, und werden dadurch nicht nur in unfern Verkehrs-, sondern auch Postverhältnissen einige Aenderungcn eingefübrt. Herr Postrath Hof- ackcr war deßwegen in den letzten Tagen lster, und soviel verlautet, solle» die Abänderungen in Folgendem bestehen: Die Postadla- gcn Eutingen und Nordstetten gehen ein und werden diese Orte mit dem hiesigen Postamt durch den Postboten verbunden werden. Ebenso hören die Eilwagenfabrten über Nordstetten nach Möhringen und retour, sowie von hier nach Rottenbnrg und retour auf, der Eilwagen von Nottcnburg-Haigcrloch geht über Möhringen zur Eiachstation und retour, und von hier aus fährt täglich 3mal der Postwagen ebenfalls dahin. Endlich erhalten wir eine tägliche direkte Verbindung mit Frendcnstadt durch Eilwagen. Für die Gemeinden Rexingen und Jhlingen ist ein eigener Postbote aufgestellt worden, auch sollen bei den Postboten einige Personal- ändernngen vorgenommen werden.
Neustadt, a. H., im Ang. Von dem hiesigen Schul-Jn- spektor Herrn Pfarrer Heysex wurde, wie man der „Rh. Ztg." berichtet, an den Stadtrath das Ansinnen gestellt, er möge ein Verbot erlassen gegen — das Tragen von Bärten bei dem S chn lieh re r st a n d e. So komisch dieser Antrag auch ist, die Antwort hierauf, womit nach längerer Berathung der Stadtrath den Herrn Inspektor abspeiste, ist so treffend, daß sie auch hier eine Stelle finden möge: „Da es als eine ausgemachte Thaisache gilt, daß Christus selbst einen Bart getragen und, gleich dem 'Lehrerstande dem Proletariat entsprossen, kein Geld gehabt zu haben scheint, um sich rasiren lassen zu können, daß folglich nicht die geistlichen. Herren, sondern die Schullehrer die wahren
Nachfolger Christi sind und man denselben nicht verbieten könnte, sich ähnlich dem erhabenen Vorbilde zu tragen, sehe man sich ge- nöthigt, das Ansinnen des Herrn Inspektors znrückznwcisen."
sSchw. Vlksztg.)
Ans Baden, 30. Ang. Auf den Erlaß des großherzog- lichen Ministeriums des Innern vom 11. Ang. in Sachen des Hirtenbriefs vom 19. Juli hat bas erzbischöfliche Ordinariat unterm 25. d. M. eine Erwiderung gegeben, welche im Mainzer Journal fünf Spalten auSffillt. Sie schließt mit folgender Drohung: „Gerne wollten wir zu jedem Frieden die Hand bieten, wenn er uns nur nicht die Nothwendigkeit auferlegte, unsere Pflicht zu verletzen. Diese müssen wir auch gegenüber dem Gesetze erfüllen. Wenn die aroßh. Regierung hingegen „mit den ihr zu Gebot stehenden gesetzlichen Mitteln" einschreilen würde, so werden wir die Rechte der Kirche mit rechtlichen und moralischen Mitteln nach Kräfren vertheidigen. So wird es mit der Hilfe Gottes, auf die wir vertrauen, nicht möglich werden, die gänzliche Erschütterung der kirchliche» Autorität bcrbeizuführcn."
Aus Baden, st. Sept., schreibt die „Fr. Pstz.": Ein weiterer luvtest der 117 protestantischen Geistlichen strenggläubiger Richtung ist nicht mehr gegen Schenkel, sondern gegen den Inhalt des Erlasses des evangelischen Oberkicchenralhs gerichtet worden: die Bewegung scheint sich somit gegen diese oberste Kir- cheubehöcde selbst wenden zu wollen. Auch ist inzwischen bekannt geworden, daß die einzelnen Mitglieder dieses Kollegiums keine ganz gleiche Stellung zu dem Schenkel'schcn Buche einnebmen.
Im englischen Garten in München erschoß sich dieser Tage ein Artilleric-Corporal mit Hinterlassung eines Briefes, in welchem er seine Eltern um Verzeihung bittet und angibt, daß er sich selbst „befördert" habe, weil er bei der jüngsten Beförderung in der Armee Übergange» worden sei.
Frankfurt, 5. Sept. Es steht jetzt wobl außer Zweifel, baß der Kaiser der Franzosen in vertraulicher Weise Unterhandlungen behufs einer Bewegung mit König Wilhelm während dessen Aufenthalt in Baden-Baden anknüpien ließ. Nicht minder gewiß ist jedoch, baß König Wilhelm diese Begegnung abgelehnt hat. Die Unterhandlungen wurden in Folge dieser bedeutungsvollen Ablehnung definitiv abgebrochen, und damit entfallen wohl all' die abenteuerlichen Combinationen, welche an die Eventualität der Badener Zusammenkunft geknüpft wurden. sSchw. Vztg.)
In Dresden aß eine Frau eine Birne. Sie hatte kaum den ersten Bissen hinunter, als sie einen Stich im Halse fühlte. Der Hals schwoll immer mehr an und die Frau mußte zuletzt ersticken. In der Birne war eine Wesp§e, welche sie mit verschlungen hatte.
Berlin, 1. Sept. Dem Vernehmen nach ist Piinz Fried, rich Carl zum Gouverneur der Rhcinprovinz mit dem Sitz in Coblenz, General Vogel von Falkenstein zum Commanbeur des dritten Armeekorps designirt. (Tchlesw.-Holst. Z.)
Berlin, 3. Sept. Die Krenzzeitnng meldet aus Wien: daß die diplomatischen Kreise darauf gefaßt sind, die Friedens- konserenzen keineswegs baldigen Abschluß erhalten zu sehen, wenn dieselben fortgesetzt in kurzen Fristen werden unterbrochen werden.