eine Alliance möglich: die des Friedens, des Fortschrittes und der allgemeinen Wohlfahrt.

Militärische Zeitschriften in Preußen nehmens den Ocst- reickern übel, daß sie immer gleich mit dem Bajonnct auf die Däne» losgehcn. Die Ostreicher antworten: Die Dänen lieh- nicn's uns noch übler, aber wir machen uns nichts daraus und sparen unser Pulver.

Erzherzog Albrccht von Oestreich soll dem König Max i» der letzten Unterredung vorgestellt haben, die kleinen deutschen Staaten müßten zu Gunsten der großen medialisirt und die Völker wie die Herden unter Abraham und Lot getheilt werden. Der Erzherzog soll dem Könige die Sache dadurch plausibler zu machen versucht habe», daß er Baiern als dem Dritte» im Bunde auch seine Portion zuwarf, aber ohne Erfolg, wie man in Wien wissen will.

Aus Wien wird derLeipziger Zeitung" geschrieben: Für heute begnüge ich mich, in der Kürze zu melden, daß die jetzt aufs Aeußerste gesteigerte Thätigkcit der englischen und der öst- reichischen Diplomatie, um dem Kriege im Norden nunmehr Halt zu gebieten, nicht mehr ganz hoffnungslos ist. Auf Grundlage der bereits bekannten identischen Nolificakion vom 7. März wird an einem Compromiß gearbeitet, welches der König der Bel­gier für eine brauchbare Basis der Verständigung erklärte.

Wien, 14. März. In Ungarn tritt die Negierung jetzt ebenso wie in Galizien mit großer Strenge auf. Den Redak­tionen und Zeitungen ist untersagt worden, Rußland irgendwie anzugreifen. Auch an die Existenz eines Ungarischen National- comite scheint man in Wien noch immer zu glaube». Es haben in Pesth vor Kurzem mehrere Hausdurchsuchungen stattgefunden, um den Mitgliedern des Nationalcomite auf die Spur zu kom­men. Dieselben haben aber, wie vorauszusehcn, kein Resultat gehabt. zSchw.V.-Z.)

Wien, 16. März. Die Gcneralcorrespondent vernimmt, daß Nachrichten aus Kopenhagen eingctroffen sind, welche mit vollkommener Bestimmtheit melden, daß Dänemark den Waffen­stillstand-Antrag der beiden deutschen Großmächte auf Grund des dermaligen ststus guo angenommen hat, indem eS sich jedoch der Einstellung weiteren Vorrückens der alliirken Truppen in Jüt­land versieht. Zugleich soll sich Dänemark bereit erklärt bade», von Beunruhigung und Beschlagnahme deutscher Schiffe künftig abzustehen. (Schw. V.-Z.)

I» Quedlinburg ist die Trichinenkrankheit ausgebro- chcn und liegen bereits 20 Erkrankungen vor. Die Krankheit zeigt sich gewöhnlich äußerlich durch Anschwellen des Gesichts.

Hamburg, 16. März. DieBörsenballe" meldet ans Heiligcnhafen vom 15.: Die Insel Fehmarn wurde heute früh 5'/s Uhr von den durch Bootsführer bei Stnrmwetter übergc- setzten Preußen genommen. Die ganze dänische Besatznug, über 100 Mann, sowie der Commandeur des Kanonenboots wurde» gefangen. (St.-A.)

Schleswig. Nach Berechnung eines Artillerie-Offiziers kostet jeder Schuß aus schwerem Wurfgeschoß vor Düppel 20 Thalcr.

Flensburg, 16. März. Das Verordnungsblatt enthält eine Verfügung der Regierungskommissäre, worin die Aufhebung des Verbots von Vereinen und Gesellschaften für unpolitische Zwecke ausgesprochen. (St.-A.)

Bergen auf Rügen, 17. März. Vom Rugard (Hügel bei Bergen) wurde heute Nachmittag ein lebhaftes Seegefecht beob­achtet zwischen fünf dänischen Dampfern, zwei preußischen Kriegs­schiffen und mehreren Kanonenbooten; um 4 Uhr verzog sich das Gefecht hinter Granitz.

Paris. 13. März. Kaiser Napoleon, heißt es, hätte dem Herzog von Coburg erklärt, daß Frankreich bei der Wendung der Dinge in den Herzoglhnmern sich in die Angelegenheit gar nicht mischen, daß es sich aber bereit finden lassen werde, zur fried­lichen Lösung der Frage beizutragen. Sind diese Worte, meint man, auch nicht bindend, so sind sie doch bezeichnend Ifür die Lage. Die Herren v. Metternich und v. Goltz haben Versiche­rungen in demselben Sinne aus dem Munde des Hrn. Droui- de Lhuys entgegengenommen und haben an ihre betreffenden Re gicrungen geschrieben, daß man eine für den Frieden günstigere Stimmung als in den Tuilerien gar nicht antreffen könne.

Paris, 16. März. Seit gestern munkelt man hier überall

von einem im Tnilcrienpalast entdeckten Complot. Drei kaiser­liche Bedienten sollen bereits verhaftet worben sein. Man soll in ihren Zimmern eine große Anzahl von Bomben entdeckt ha­ben. Natürlich gebe ich Vorstehendes nur unter allem Vorbehalt. Aber etwas Wahres ist ganz bestimmt an der Sache. Auf der. Börse wird von sonst gar nichts Anderem gesprochen. (Fr. I.)

Ein Portfisch verirrte sich a»S seiner Heimath, dem Welt­meer, in das Mittelmeer und gcrieth bei hitziger Verfolgung einer Beute bei Algier auf den Sand. Die Fischer strömten zu Hun­derten herzu und erlegten »ach Strandrecht den fremden Gast, der 58 bairische Fuß lang ist.

Während eine Korrespondenz derKöln. Ztg." den General Garibaldi heimlich von Caprera verschwinden ließ, befand er sich den letzte» Nachrichten zufolge »och ganz ruhig auf dieser Insel.

London, 17. März.Daily News" entnehmen einer an­geblich guten Quelle die Nachricht, der Zweck der Reise des Her­zogs Ernst von Coburg nach Paris sei vollständig unerreicht geblieben; der Kaiser hätte sich in Beziehung auf Deutschland sehr friedlich ausgesprochen, aber geradezu sich geweigert, die Ansprüche dcL Augustenburgers aufzumnnteru.

London. Im Freitags-Oberhaus ersucht Ruffel den Lord Elleuborough um Vertagung des dänischen Antrags, da gute Gründe z» der Hoffnung vorhanden seien, daß die Eonferenzan- nahme und ein Waffenstillstand von Seite» Dänemarks auf der bewußten Basis zu gewärtigen sei, daher die Diskussion bei zwei­felhafter Sachlage nicht wünschenswerlh sei. Lord Elleuborough willigt ein. Im Unterhaus fragt Osboru an: ob die Regierung glaube, daß die Stände der Herzogthümer die durch den Londo­ner Traktat beabsichtigten Erfolge genehmigen. Palmerston ant­wortet darauf: die Herzogthümer sind accepnrt, und die Autorität des Königs Herzog suspendirt, daher fehlt die Macht zu einer Einberufung der Stände. Verney fragt: ob nickt die Einwohner die Stände durch eine koustitutiouelle Meinungsäusserung berufen könnten? Palmerston lebut die Antwort darauf ab. (T. d. N.-Z.)

London, 18- März. In der gestrigen Unterhaussitznng antwortet Lord Palmerston auf eine Anfrage Montague's: Be­kanntlich habe Ihrer Majestät Regierung Seile Preußens und Oestreichs die Einwilligung zu einer Konferenz erhalten und er­warte jetzt die offizielle Antwort von Dänemark; er habe guten Grund zu hoffen und zu glauben, Dänemark werde seine Ein­willigung zu dieser Konferenz geben. ((.Dresden.) (T.d. St.-A.)

Allerlei.

Das Kochsalz, dessen Genuß Menschen und Thiere instinktmäßig suchen, ist in größeren Mengen für dieselben ein tödtliches Gift und zwar für die crsteren bei etwa 1 Pfund, für Pferde bei 2 -3 Pfd., sür Rindvieh bei 35 Pfd-, für Schafe yx) 1216 Loth, für Schweine bei 813 Lolh. Bei den Thie- ren bewirkt die Salzvergiftung eine eisige Kälte im ganzen Kör­per und Krämpfe, denen eine Lähmung der Hinterbeine und nach 1024 Stunden der Tod folgt.

Sind in England die Barbiere oder die Messer schnei­diger als in Deutschland? In London wettete ein Barbier, daß er in einer Stunde 60 Personen rasiren werde. Mit 43 Minu­ten hatte er seine Aufgabe gelöst, und als die Stunde schlug, hatte er den 80. Bart unter dem Messer.

Die Sachkenner behaupten, daß gestoßener Kaffee wohlschmeckender ist als gemahlener. Tie Türken, die anerkannt den besten Kaffee bereiten, gebrauchen keine Kaffeemühlen, son­dern stoßen ihn in Mörsern mit hölzernen Keulen, die um so wcrthvoller werden, je länger sie zu diesem Zweck dienen.

Von der alten, durch einen Ausbruch des Vesuvs ver­schütteten Stadt Pompeji hat man bis jetzt den fünften Theil ausgegraben. Obschon täglich 300 Mann an der Ausgrabung arbeiten und ihre Mühe reichlich belohnt sehen, so werden doch noch 30 Jahre dazu gehören, khe sie die ganze Stadt bloß decken.

Ein Prediger ließ sich an der Tafel eines Edelmanns ein Paar gebratene Tauben einwickeln und steckte sie zu sich- Ei, Herr Pastor, sagte der Edelmann, eS heißt ja in der Bibel, sorget nicht fiir den andern Morgen. Eben darum stecke ich sie ein, um nicht dafür sorgen zu müssen, erwiderte dieser.

Druck und Verlag der G. LL. Zaiser'fchen Buchhandlung. Redaction: Holzle.