lvmatischen Fahrwasser! Wen» die Diplomatie mit Noten »nd Depeschen spielt, so mag^da« weil's einmal so ist noch angehen, aber wenn die Diplomaten auch mit Heeren, mit dem Blnt und Mark der Nationen spielen wollen, marschiren lassen, UM doch nick» z» schlagen, schlagen, m» doch nicht zn siegen, dann schlag' ein in solch' ein Gebaren! zSevw. V -

Die bürgerlichen Kollegien in Ulm haben dem Reiseprediger Gustav Werner in Reutlingen 500 fl. und die in Biberach 100 ff. ans der Hospikalkasse verwilligk.

Ravensburg, 10. Dez. Tie eingebrochene Nacht vom 14 . d. M. war Zeuge einer schauderhaften Tdat. Es galt das Leben der braven Tochter des Sch»!ich,ers S. von Grünkram. Dieselbe, welche mit einrm Bruder ein angeerbtes WinhschaslS- anwesen zu Bodnegg betrrcb, wurde auf ihrem Heimwege ans dem elterlichen Hanse Abends ans offener Straße von einem Manne angefallen, in Folge ihres Widerstandes durch mehrfache Schlage auf de» Kopf bewußtlos geschlagen, ihr dann mit einem Rasiermesser eine Wunde am Halse hergebracht, endlich aber der ganze Leib aufs Fürchterlichste zngerichtet, bis durch das Hinzn- kommen eines StcueraufseberS der Mörder entfloh. Allein er wurde entdeckt und dem Gerichte überliefert. Derselbe ist ein Wagner, Namens Pfeifer von Oltmarshose», Gem. Bodnegg, gebürtig von Mühlheim, OA. Tuttlingen, welcher in Folge sei­nes schlechte» Lebenswandels schon seit längerer Zeit von seiner Frau getrennt lebt. Ei» Wetzstein, der den Nachmittag vor der Thar von einigen Kindern in seiner Hand gesehen worden und in der Nähe der Leiche gefunden wurde, führte zur Entdeckung. Mit diesem Steine hatte der Mörder seinem Opfer die ersten betänbenden Schläge verfttzt, sodann unter heftigem Kamps, des- seu Spure» die Kleidung des unglückliche» Mädchens lrägi, der­selbe» mit einem Nasirmesser den Hals abgeichnitten, den Leib von unten nach oben anfgeschlitzk und die berausgeriffcnen Ein­geweide ihr um die Füße gewunden!

München, 19. Dez. DieBairische Zeitung" veröffent­licht ei» Handschreiben des Königs an dm> Minister des Aen- ßern, Frhrn. v. Sckrrnk, ä. cl. 17. Dez, worin die bisher klindgegebeiic Politik des Ministeriums in der schleswig-holstei­nischen Frage gebilligt und der Protest gegen die Gilngkelt des Londoner Protokolls cnischieden wiederboll wird. Ferner wer­den die Erbansprüche de, Anguüenbnrger für rechtlich begründet erachtet und die Bereitwilliglrii ausgesprochen für die Durchfüh­rung der hiedurch bedingle» Polilik und für die Rechte der Her- zogtbümer »nd Deutschlands e.uznstehen. Ter König hofft auf die Zustimmung aller Besonnenen, wenn er, feiner Bundrspflichl getreu, dieses Ziel und durch beu Bund anstrcbc.

Gotha, 18. Dez. Der Herzog von Koburg-Gotha beab­sichtigt dem z» bildend.» E.iinallomite für Schleswig-Holstein beizutreten und die Beimutlung zwischen den Regierungen, dem Herzog Friedrich und der »aiieualen Bewegung zu übernehmen.

' ' <T. d. St. A.)

Frankfurt. 15. Dez. Berichte ans Karlsruhe melden, daß eine mehr als scharfe östecicklsche Depesche an die Großh. badische Regierung ekugetroffen fei, welche sich auf die Haltung derselben in der schleswig-holsteinischen Sacke bezieht. Hr. v. Roggenbach soll gleichfalls mehr als scharf rcplicirt haben. (Mil diesem Austausch von Erklärungen zwischen Wien und Karlsruhe dürfte die in ungewöhnlicher Weise sich verzögernde Rückkehr deS badischen Gesandten »ach Wie» in Verbindung zu bringen sein.)

Frankfurt, 16. Dez. Die Dänen sind durch den letzten Ezekutionsbeschliiß bereits wieder so lächerlich frech geworden, daß sie dem deutschen Bunde (nicht zu verwechseln mit dem Bun­destag) Räumung Holsteins bis auf das Kronwerk von Rends­burg und de» Brückenkopf von Friedrichstadt anbieken. Es wäre ebenso, als wen» die Franzosen nach der Schlacht bei Leipzig die Räumung Deutschlands, nur sämmlliche Festungen ausgenommen, angeboken hätte». Noch uichr aber: Lord Wodehouse soll in Berlin darauf bringen, es möge überhaupt von jedem Einmarsch deutscherseits in Holstein abgesehen und die Sache l» biplomatt- scher Form erledigt werden. Die Herren v. Rechberg und v. Bis­marck sollen auch gar nickt «»gewillt sein, darauf einzugehc» und auf den Bundestag eine neue Pression in diesem Sinne z» üben.

Frantfurt, 16. Dez. Zwischen Preußen und England ist ein Abkommen dahin getroffen, daß Preußen sich in der schles- wig'holsteinischen Angelegenheit für befriedigt erklären wird, wenn

Dänemark alle Bedingungen des Londoner Protokolls vollständig erfüllt.

DieAllgemeine Militarzeftung" in Darmstadt fordert die Fürsten grabczu ans, mik dem denischen Volke zu geben; wenn nicht, so s i ein gefährlicher Ausbruch der KristS zu beftirchteii.

Preußen hat den Z o l I v e r e i» S v e re i » s v e r t rag gekü»- iSgt. > Es heißk, an Sielle deS sehr kriegeii'ck aesinnten Prin­zen Furtuch Earl sei dem allen Wränget der Oberbcf hl über die Erek'nft'NSl.iippeii anverkranl weiden. Prinz Friedrich Earl, ein eisiger und sehr k. lenivollrr General, s ll das Eonwando »iedeigelegi haben, weil's icinrr militärischen Ehre nicht zusagk, was v Bismark VN,har. Wränge! ,st da befssr zu verwenden wie schon lv-18. So sagt und schreibt n an in Beilin.

Berlin. 15. Dez. Gestern ging eine sehr kalegorftch ge­haltene Note des Hr. n. Bis mark an Herzog Ernst von Sachse»- Koburg ab, wenn als völlig unthnnlich nnd nichi zu dulden, dessen notorische Konvenienz nnt den ans L>ö u»g deS Bundes- friede,is gerichtete» Bestrebungen Herzeg Friedrichs ven Angnsteil- blug bezeichnet, und der Herzog veraniworilich gemacht wird für die Folgt» eines 'Verfahrens, welches eS dem Bnnde völlig uu- möglich zu machtn drohe, der lo.reften Lösung der Snccessions- frage fick anzuuehmen.

Zu Preußen ist dieGartenlaube" wegen deS br. kannte» Amazonen-Anisatzes verboten werde». Sie ist daselbst i» nahezu 40,000 Exemplaren verbreitet.

Hamburg, 17. Dez. Eine gestern abgehalkene Versanftn- lnng von Holsteinern soll beschlossen habe», de» Herzog Fried» eich in irgend einem Orte Holsteins zu proklamire», sobald die Buildeskrnppen eingerüeki sei» werden.

Hannover, 17. Drz. Geller» war große Volksversamm­lung. worin einstimmig eine Peti.'on an das Ministerium beschlos­sen wurde, um dem König schleunigste Einberufung der Stände wegen SchleSwig-Holncin aiiznralhen. lT.' d. N.-Z.)

De» Studenten in Berlin ist von dem Rektor nnd Nni- versttälSrickter der Ankauf von Waffen und daS Erercircn mir denselben ve>boten worden.

Tie Ocstreicher, Sachsen und Preußen mache» die Reise nach Holstein bei Nackt, damit sie mit der Bevölkerung in keine Be­rührung kommen. Ob sie sich vielleicht auch bei Nacht schlagen, damit man nicht steht, was mit ihnen vorgenommen wird?

Nach einer Mittheilnng der AugsburgerAllgemeinen Zei­tung" bat die denlsckc Großmachl Oestreich das zur Bnndes- exetnlion gestellte Eorvs ans vier ungarische», drei polnischen, einem italienischen, zwei böhmischen und zwei rein denischen Re­gimentern zusammengesetzt.

Wien, 18- Dez. Nach dem neuesten Wanderer ist die Ministerkriste provisorisch als beendigt zu betrachicn, daS Ver­bleibe» Schmerlings »»leiliegt keinem Zweifel. lT. d.S. M.)

DerAlton. Merk." erfährt aus guter Quelle Folgendes über den Einmarsch der BundeStriipprn: Am 20. und 21. d. rücke» zunächst 6000 Sachsen mit einem hannoverschen Hnsaren- regiment auf dem rechte» Elbeuser in die Herzogthümer ein. Gleichzeitig ei folgt die Ausstellung von 5000 Preußen in Lübeck und 5000 Oestreichern in Hamburg, sowie von 6000 Hannove­ranern ans dem linke» Elbeutcr als erste Reserve für den Fall eines Widerstandes. 20,000 Oestreicker nnd eben so viele Preu­ßen als zweite Reserve bleiben vorläufig in ihrer Heimath.

Kopenhagen, 16. Dez. Eine Proklamalion des Königs vom 15. d. ruft die Beurlaubte» zur Fab»e nach Holstein für das Wohl, die Ehre und Sicherheit der Monarchie. Fleury, Abgesandter von Frankreich, ist angekommen, Graf Sponncck wirb erwartet. Fädrelandet bat ein Telegramm von Stockholm: daß der König definitiv beschlossen habe, Dänemark persönlich zu Hülfe zu kommen, sei nnzweifelhast. Es seien darüber gestern Depeschen an die Mächte abgegangen; auch seien große Bestel­lungen von Armee-Bedürsiiissen gemacht worden und in den Ar­tillerie-Werkstätten herrsche große Regsamkeit. (T. d. N.-Z.)

New-Dort, 5. Dez. Meade stellte den Feldzug ein und zog sich an bas Nordufer des Rapidau zurück; Sedgewick wurde Nachfolger Hardee's; Bragg's Nachfolger bereitet die Offensive vor. LongstreetS Angriff auf Knoxville wurde zurnckgeschlagen. Lincoln ist ernstlich an den Blattern erkrankt. Die Coiiservativen in Eiucinnatl stellten Mac Clellan als Präsidentschaftskandid aten auf

Druck unr Verlag der W. Zaiie r'schea P>>Ma»dU>n». Sie«»«,'»»: Hutzle.

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