der 35-fl.-Loose wurden folgende 20 Serie» qezoyen: 135, 598, 680. 1700, 1730, 1955,'2036, 2347, 3074. 3268, 3558. 3597. 4622, 4647, 4686, 4971, 5238. 5410, 6035. 7258.
München, 1. Dez. Beide Gemeinbc-Collegien baden eine Adresse an den König mil der Duke um Rückkehr in sein Land beschlossen und dieselbe henke Mittag durch den Telegraphen nach Rom gesendet.
König Max folgt der dringenden Einladung seiner Münchener. Bürgermeister v. Sleinsdvrf hat folgendes Telegramm anS Rom erhalten: Ick' habe Jbr loyales Telegramm erhalle». Ich kehre nnvenvcilt in meine Irene Hauptstadt zunick, obwohl meine Gesundheit daS Gegentheil wünschenswertb macht, eingedenk meiner Regcntenpflichten, die ich stets über alles stellte. König Max."
Frankfurt, 1. Dez. Ocstreich und Preußen bestehen ans ^ „Execnkion", die übrigen im Ausschuß vertretenen Negierungen t wolle» „Occupatio»." <K. Z.) >
Die Krenzztg. schreibt, die Frankfurter Bnndc-garnison, ! welche a» der Besetzung der Elbherzogthüiner theilnehmen müsse, : werde durch Württemberg ersetzt. l
Gotha, 2. Dez. Die ..Golhaische Zkg." veröffentlicht ein Schreiben des Geh.Raths Samwer an den dänischen Minister : Hall, worin die Forderung gestellt wird, daß die dänischen Trup- i pen das Gebiet der Herzogthünlkr Schleswig und Holstein räumen, und daß die in Dänemark befindlichen scklcswig-bolsteini- , schen Truppen in ihre Heimalh zurückgeschickt werden. Sollte die i däniiche Regierung ihre Bereitwilligkeit dazu »>ckt innerhalb 14 Tagen erkläre», so werde Herzog Friedrich VIII. zur Aufrecht- ' Haltung seiner legitimen Regier»ngsrecktte die nöthige» Maßregel» ^ ergreifen Das Schreiben wurde durch Hrn. v. Mohl an Hrn. ! v. Tt'.ckinck übergeben, der eS uneröffnct znrücksandle. sFr. I.)
Tre „BolkS-Zeitung" schreibt anS Berlin vom 2. Dez.: „Wie wix hören, ist gestern Nacht den hiesigen und entsprechenden Lanbratbämiern die Ordre zur Einbernsnng der Reserve» der 6. Division zngegangen. Dasselbe dürste auch im Bezirk der 13 T ivision sWestsalen) geschehen sein. Tie hiesige Stadtverordnetenversammlung hak gestern bereits 100,000 Thaler zur Le- schassung der von der Stadt Berlin zu stellende» Pferde bewilligt."
Die Verhandlungen im prcuß. Abgeordnetenhaus über Schleswig-Holstein bieten ein trauriges Bild des Zwiespaltes. Von den Rednern behaupten die Einen: wir können nichts thun für Schleswig-Holstein, weil wir ein Ministerium Bismark haben; die Andern sagen, wir müssen etwas und viel ihn», obgtti'cb wir eS haben. Der alte Waldeck gehörte zu den Erster» Diesen Ministern, sagte er, dürfen wir keinen Mann und keine» Thaler bewilligen; sie würde» alles mißbrauchen; Preußen kan» so lange nichts für die Freiheit und Einheit Deutschlands tbun, so lange es nicht daheim die Freiheit erlangt und die Ausnahmezustände
der Geschichtschreiber und Löwe, vom Frankfurter Parlament her bekannt, v. SydelS Rede ist gründlich, patriotisch, glänzend wie keine andere und für die Gegner wahrhaft vernichtend. Wir
abgcschafft hat; jeder Krieg unter diesen Ministers würde zum Unglück ansschlagen. — Aehnliches sagt Temme, der Züricher und Jung. Entschieden auf die andere Seite traten v. Svbel,
sind frank, tief krank, Hub er an, eS ist aber die Frage, ob ein großer patriotischer Krieg uns nicht Heilung bringt.
In Wien ist Graf Clam-Gall.iS zum Kommandanten der ExekutionStruppen, welche Oestreick nach Holstein senden will, ernannt worden. Man ist in Wien sehr geschäftig, das Exeku- tionSkorps rasch und gut ans.znriisten und will damit die deutsche» Sympathien für Oestreicb zu erhalten und Preußen zuvor« zukommen suche». Daß eS sich dabei aber um leeres Stroh Han- delt, ist bekannt, und daß das Ganze eine alltägliche Demonstratio» ist, beweist das Auftreten Oestreichs am' Bundestage- — Herzog Ernst von Coburg soll dem Grafen Rechberg gedroht haben, wen» er die Angustcnbnrgische Erbfolge nicht anerkenne, so werte der Herzog sich selbst in der Aktion gegen Dänemark an die Spitze der Kleinstaaten stellen.
Hamburg, I.Dez. Man tclegrapbirt der Wiener „Presse": „Tie Dänen räumen heimlich zur Nachtzeit ihre Depots in Holstein. Tic friedliche Bewegung für Herzog Friedlich von Augn- ftcnburg ist im Steige». sKrlsr. Z.)
Hamburg, 5. Dez. In einer gestern gehaltenen zahlreiche» Bersammlnsg von Vertrauensmännern anö Schleswig-Holstein wurde allgemeine Steuerverweigerung und dagegen > Selbstbestenrung für den Landesfond beschlossen. (S. M.)
i Der verstorbene König von Dänemark, Friedrich VII. hat seine Gemahlin, die Gräfin Dan »er, zur Universalerbi» cin- ' gesetzt. Sie ist indessen auch an der Gesichtsrose erkrankt und i liegt darnieder.
! Abdel-Kader soll in Mekka gestorben sein.
AnS Psslcn geben Nachrichten von verschiedene», im Ganzen unbedeutenden Gefechten ein, in welchen die Polen nicilleiis unlerliegen. Sie hängten in dem Städtchen Zgierz einen Deutschen als Verrätber, wofür daS Städtchen mit 10,000 Rubeln von den Russen bestraft wird; die Russen brennen jedes Han- nieder, in welchem Insurgenten Ausnahme finden. sD. V.)
Eugl a ndS C ana l slvtte wird in den nächsten Tage» vor Corenbagen eintreffen, angeblich um König Cbristian zu seiner Thronbesteigung Ehren zu erweise». Ter Zweck ist aber ein anderer. Tie Copeuhageuec baben de» König gezwungen, das neue Grundgesetz, welches Schleswig Dänemark einvcrleibt, zu unterzeichnen; unter dem Schutze der englischen iFlotte soll der König seine Unterschrift ziirücknehmeu und Schleswig-Holstein die von Oestreich und Preußen verlangte» Zugeständnisse machen. Wenn das geglückt ist, soll dieselbe Flotte den Schleswig-Hol- steinern und den Deutschen so viel Respekt einflößen, daß sie diese halben und falsche» Zugeständnisse statt ihres vollen Rechtes an- nebmcn und den König von Dänemark als Herzog von Schleswig-Holstein anerkennen. So soll das Londoner Protokoll durch- gesetzt werden — auch nach der Ansicht Preußens und Oestreichs.
Es lst ein hoher Ruf erklungen:
„Für Schleswig-Holstein rüstet euch!" Der Ruf ist tief ins Herz gedrungen Dem Volke in dem deutsch.» Reich.
Jetzt muß es gehen oder brechen!
Nur Muth gefaßt und nicht verzagt;
Die alte Schuld, sie muß fick rächen, Sie Wird getilgt und abgemacht.
Ja laßt uns treten in die Schranken Für den bedrängten Brudcrstaat,
Nicht bloS durch Worte und Gedanken, Nein, zeigt es männlich durch die That. Hinweg mit rem verhaßten Flsre,
Dem Banner dän'scher Tyrannei, flanzt auf die deutsche Trikolore n Schleswig-Holstein, stolz und frei! Laßt unnütz nicht die Zeit verstreichen. Jetzt ist sie günstig, wie noch nie;
Neid und Parthcisucht müssen weichen, Die Loosung heißet: „Harmonie." Laßt uns gemeinsam alle ringen. Gemeinsam tragen Glück und Leid,
Habt Acht!
Die Waffen, die den Feind bezwinge». Sind Brudersinn und Einigkeit.;
Spart eure Noten, Diplomaten,
Mit Noten sind wir wohlbestcllt;
Hier Hilst nur handeln, nicht berathen. Nur Heltenmmh, kein Fedcrheld,
Nicht Complimente und Finessen,
Nicht diplomat'scher Wörtenschwall: Darüber wird das Recht vergessen Und ist und bleibt ein leerer Schall.
Ihr zaudert in den Cabmetten?
Wenn ihr das Recht nicht anerkennt. Dann schreiben wir mit Bajonetten Dem Brudcrstamm daS Dokument;
Wir siegeln eS mit Blut und Feuer,
Den Siegel bricht der Däne nie.
Und was uns heilig, was uns theucr, DaS bieten wir als Garantie.
Liegt auch das Weib zu unfern Füßen, Am Busen unsrer Liebe Kind:
Wir stürmen dennoch, losgcriffcn. Hinaus, hinaus, durch Nacht und Wind,
Dorthin, wo unsre Brüder ringen Mit fremder Schergen Widerstand,
Dorthin, wenn die Trompeten klingen.
Wir muthig stürmen!, Hand i» Hand.
Wen solcher Drang mit Glut- entflammet. Der schließe sich begeistert an;
Das Reckt, das von dem Himmel stammet.
Es ist kein eitler, leerer Wahn.
Gcbrandmarkt sei fortan mit Schande,
Wer unsre heil'ge Sache stört.
Und ausgeschlossen dem Verbände,
Wer mnthig nicht zur Fahne schwört.s
Ihr aber, die von Muth getragen.
Seid stets gerüstet und bereit.
Bald wird des Kampfes Stunde schlagen.
In hohen Wogen rollt die Zeit.
Der Herr der Schlechten, der regieret.
Geleite uns dann in den Krieg;
Ob er uns auch zum Tode führet.
Er führet uns auch einst zum Sieg.
«. X.
Lruck und Eerlag der <8. W. Zaiser'schen Buchhandlung. Redaction: Hiljl«.