2s* Egrnhause n,

Oberamts Nagold.

Pflegschastsgeld sind siegen gesetzliche Sicher­heit zu 4*/, pCt. nuszuleihen bei

H ause r.

Zumweiler.

Unterzeichneter hat

»SO fl

Pflegschastsgeld gegen gesetzliche Sicherheit zu 4 pCt. ausznleiheii.

Pfleger Christian Seid.

Frucht-Preise.

ConrS der K. Staatskassen-Verwattung für Goldmünzen.

Württ. Dukaten.5 ff. 45 kr.

mit veränderlichem Kurs:

Andere Dukaten.5 ff. 32 kr.

Prcuß. Pistolen.9 fl. 54 kr.

andere dito.9 fl. .37 kr.

20-Frankenstücke.9 ff. 22 kr.

Stuttgart, 2. Mai 1863.

Frucht- gaiiungcn.

Nagold,

30. April 1853.

Altenflaig,

29. April 1863.

reiidenstadt,

25. April 1863.

Ealw,

38. April 1863.

Tübingen,

24. April 1863.

.Heilbronn,

2. Mai 1863.

fl. kr. fl. kr. fl. kr.

fl. kr. fl. kr. fl. kr.

fl. kr. fl. kr. ff. kr.

fl. kr. fl. kr. fl. kr.

ff. kr. fl. kr. fl. kr.

fl. kr. fl. kr. fl. tr

Vinkel, alter

- . -

-.-

---

neuer

4 40 428 4 9

4 48 4 40 130

431 428 412

4 37 4 33 4 29

4 24 4 15 3 52

Kernen . -

- 6 30 -

6 39 6 30 618

6 27 616 6

- -

--

Haber . .

3 30 3 25 318

- 3 30 -

3 42 3 37 3 32

3 6 2 54 252

3 21 3 17 3 13

3 6 2 58 250

Gcrffc . .

4 24 419 416

4 30 4 27 124

- 4 42 -

44424

-4 ---

Waizrn . .

5 38 5 37 5 36

630 618 6 6

Roggen . .

5 453 445

-5 12-

-5 12-

--

Bobnen . .

- 3 45 -

- 4 48 -

- 4 40 -

---

Linsen . .

_

--

- _

Erbsen . -

-5-

Viktnalien.Preiie.

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8 Lchu.'ur;l'r . LS . ,,

1 Kr..We.i 5 7. 2 Q. S^rb. 22.

1 Pfund Butler kostet . 23 kr.

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i .. S.lrweliieschii.ul; 23 kr

S (5,.-,- ru- . . . . !» kr-

Tages - Ueuigkei t eu.

Rottweil, 24. April. Der Staatsanwalt, nachdem er erklärt hatte, baß er des Abenteuerlichen zu viel gehört habe, als daß er schweigen könnte, ergriff gestern das Wort, um seine Replik vorzutragen. I« z">» Theil sehr scharfen Ausdrücken gei- ßelte er die Berlheibiger, welche, wie er sagt, nur bemüht ge­wesen seien, ihre Klienten nur aus Kosten der Wahrheit der wohlverdienten Strafe zu entziehen. Ihre Borträge wimmeln von Widersprechen und gleichwohl inuthe» sie den Geschworenen zu, ihre Auffassung und Darstellung als die richtige hinznuehmen und darauf ihr Ürtheil zu bauen. Die Wahrheit könne aber nickt sich widersprechen, sondern könne nur eine sein. Wo ein Nertheidiger den andern wieder Lügen strafe, da könne doch kein Vertrauen in ihre Worte gefaßt werde». Gerade der Umstand, daß die Vertheidiger sämmtlich sich widerspreche», müsse das größte Mißtrauen erregen und nimmermehr könne man, wenn man die Wahrheit suche, sich auf der Bertheidigerbank Raths er­holen. Ec bitte daher die Geschworenen bei Bildung des Ur- theils, die sich so sehr widersprechenden Ausführungen der Ver- theidiger nicht zu beachten, sondern lediglich die gegebenen und erwiesenen Thalsachen zu Grund zu legen. Sodann ging der Staatsanwalt über zur Widerlegung der einzelnen Vorträge und beharrte darauf, daß die sechs männlichen Angeklagten des kom­plottmäßigen Mords, die Therese Boso aber der Beihilfe dazu schuldig sei. Er rief den Geschworenen zu, nur nach Recht und Wahrheit zu richten. Hierauf erhielten die einzelnen Vertheidiger das Wort, um auf die Entgegnung des Staatsanwalts zn er­widern. ES fehlte natürlich nicht an manchen heftigen Ausfällen gegen die Staatsbehörde und es legte Rechtskonsulent Dr. Rhein­wald folgenden Protest sämmtlickerzBertheidiger ei»: Meine Her- ren Geschworenen! Der Herr Staatsanwalt hat in der Einlei. lung zu seiner gestrigen Rede gesprochen. Jedem der gegenwärti­gen Vertheidiger seie es nur darum zu thun, seinen Schützling selbst auf Kosten der Wahrheit von der Strafe zu befreien. In dieser Aeußerung liegt nach dem ganzen Zusammenhang der schwere Vorwurf absichtlicher Unterdrückung der Wahrheit. Die Ver- tbeidiger können hierüber nicht mit Stillschweigen Weggehen, und ich lege daher in eigenem und im Namen und Aufträge meiner Herren Kollegen gegen diesen Vorwurf nicht nur für unsere Per- sonen, sondern im Interesse des Rechts der Verlheidigung hiemit öffentlich Verwahruug ein, im Bewußtsein, unsererseits nur das für die Vertheidigung gethan zu haben, was Gesetz und Pflicht forderte», nur das, was die Staatsanwaltschaft nicht minder für die Anklage in Anspruch nimmt. Durch die gegenseitigen Vor­träge zog 'sich natürlich die Erledigung des Prozesses wieder hin­aus, doch wird etwa am kommenden Donnerstag der Präsident sei» Rcsuuiä vortragen können. (St.-A.)

Rottweil, 1. Mai. Schwurgericht. Heute Nachmit- tag erklärten die Geschworenen auf die ihnen vorgelegten Fragen durch ihren Obmann, O.Amtspfleger Leyvoldt von Tuttlingen, die Angeklagten Orsolin, Ti sott, Vict. Boso und Anton

Marcon des c o m p lo t tm ä ßi g verübten Raubmords, sowie den Franz Boso, Bapt. Marco und Therese B o so der Beibülfe zum Morde schuldig. Antrag des Staats-Anwalts: Todesstrafe gegen die 4 Iu » gen und 2 5 jähriges Zucht­haus gegen die Alle n. ;T. z>. Chr.)

Nachschrift. Den 2. Mai. Heute Morgen 9 Uhr ver- kündete der Hof das Unheil. Es lautet: gegen Orsolin. Tisott, Vier. Boso und A. Marcon auf Toveöstrafe, gegen Fr. Boso und B. Marcon auf 22 Zahre und Therese Boso 23 Jahre Zucht. Haus.

Bi bera ch, 28. April. Vor einigen Tagen stürzte ein Bauer in dem benachbarten Oberwarthausen in seiner Scheuer drei Stock hoch herunter, siel während des Sturzes ans mehrere Querbalken, wodurch Lunge und Leber zerquetscht wurden, und erlag bald darauf den erlittenen schweren Verletzungen. Vor sei­nem Tode konnte er den Hergang der Sacke selbst noch erzählen, was für seine Ehefrau, mit der er seit Langem in beständigem Zwist lebte, der sie häufig vor das Oberamtsgericht führte, ein Glück zu nenne» ist, da sie sonst dem Verdacht, jenen Sturz selbst herbeigeführt zn haben, wobl schwerlich entgangen wäre.

Pforzheim, 27. April. Die Eröffnung der Eisenbahn nach Mühlacker ist nun endgiltig auf l. Juni festgesetzt und cs werden vom 15. Mai ab die üblichen technischen Probefahrten statlstnden. ' <Lchw. V.-Z.)

D a r m st adt, 28. April. Nach sechsstündiger heftiger De­batte lehnte die Zweite Kammer mit 38 gegen 6 Stimmen die Zulassung aller religiösen Orden und anderen ähnlichen Genossen- schäften im Großherzogthum ab.

Wien, 1. Mai.Generalcorrespondenz": Gutem Verneh­men nach bietet die russische Antwort auf die östreichische Note nach Inhalt und Ton keinen Anlaß zur Beunruhigung. Nichts scheint zu berechtigen, darin Symptome einer Verschlimmerung der Lage zu erblicken. (Allg. Ztg.)

Athen, 25. April. Der Ministerpräsident und mehrere an­dere Minister wollen ihre Demission nehmen. Man furchtet einen Staatsstreich. Die Regierung hat Gegenmaßregeli, getroffen. Durch geheime Agitation wird versucht, Demonstrationen gegen die Königswahl heroorzurufen. Anonyme Plakate fordern zu ge­waltsamer Beseitigung der Oktonisten auf. (Fr. I.)

Paris, 27. April. Wenn heute die Grenzen bedroht wür­den, sagt derMoniteur de l'Armse", jo könnte Frankreich eine ebenso gewaltige Militärmacht wieder auf die Beine bringen. Dank seiner wundervollen Armeeorganisation, seinem ausgezeich­neten NekrutirungSsystem, und namentlich Dank der von Napo­leon III. eingeführten Reserve. Es würden sich zuerst die 600,000 Mann unseres Nvrmalbestandes. und dann wie im Jahr 1792, die Veteranen, die ans ihren Titel als alte Soldaten so stolz sind, erheben, und ihnen würde eine begeisterte, hochherzige Ju­gend, die des ersten Rufes gewärtig ist, sich anschließen. (So!)

Druck und Verlag der G. W. Zaiscr'schen Buchhandlung. Redakiion: Höljl e.