i,» von dem Stadium der bloßen Wünsche schon in eine festere Gestalt Übergebungen, indem eine Anzahl von Männern, welche für ihre Bezirke tbätig zn werden wünschen, berathen und ein Konnte niedergesetzt hat, um eine ersprießliche Wirksamkeit nach den entworfenen Grnndzügen zu entfalten. Es wird hiebei die unmittelbare Verbindung d es Sch w a rzwa l d es (über Böb­lingen und Hcrrenberg) mit Stuttgart in Aussicht genommen. Das Komile soll denn auch alle Stabte und Bezirke, welche durch die angedeutete Bahnrichtung in ihrem Verlangen »ach Ei­senbahnen gefördert werden können, zn einem engeren Anschluß veranlassen. Nach Bereinigung der Vorarbeiten, welche zu nä­herer Begründung der Bahnrichtung dienen, wird das Konnte nicht anstehen, seine Plane der öffentlichen Benrtheilnng zu un­terstellen."

Stuttgart. Die Einberufung des Landtags soll nach dem Anträge des Ministerin lhs, der unter Vorsitz Sr. K. Hoh. des Kronprinzen sich über diese Frage berathen, wozu der König in Nizza noch die Genchmignng zu ertheilen hat, für die Woche nach Ostern erfolgen. Man glaubt, die Session werde etwa drei Monate bauern; ein längerer und dann auch für de» vcr- hängnißvollcn Handelsvertrag und für den Fortbestand des Zoll­vereins entscheidender Landtag werbe erst im Spätherbst wieder Zusammenkommen.

G n st. S truve wird schon in einigen Monaten in Folge der vom Großherzog von Babe» erlassene» Amnestie in sein altes Vaterland zurückkehre». Er hat traurige Erfahrungen in Ame- rika gemacht und ist oft bitter von der dortigen Freiheit getäuscht worden.

München, 19. Febr. In Kufstein brach am Faschings- Sonntag in einem Gasthanse die an den Tanzboden anstoßende, in's Freie führende Altane ein, wobei 20 Personen, welche sich auf derselben nach dem Tanze abkühlen wollten, mehr ober min­der arge Verletzungen erlitten und 5 davon als Leichen wegge­lragen wurden.

Im Hosbräuhause in München werden täglich 90 Eimer Bier ausgeschenkt.

Baiern. In Ottobenren wohnten zwei ledige Schwe­stern in einem Hause, von welchen die ältere ein unehliches Kmd, ein Mädchen mit zehn Jahren, hatte, die andere aber mtt einem rohen Burschen ein Verhältnis unterhielt, welches die ältere nicht dulden wollte. Die jüngere sagte zu genannlem Burschen, wenn er die Schwester nicht ans dem Wege schaffe, habe sie keine Nahe. In der Nacht, während die jüngere abwesend war, schlich er sich in die Schlaskammer des auserwähllen Opfers und schlug es einem Beil todt. Die Tochter der Unglücklichen mußte das Licht halten. Hieraus lud er den Leichnam ans einen Karren, brachte ihn an einen Graben und warf ihn ins Wasser, gab ihm eine Branntweinflasche in die Hand, um den Verdacht zu erregen, sie wäre in der Trunkenheit verunglückt. Auf diesem schauerlichen Gange mußte das lOjährige Mädchen ein Brett tragen, um über einzelne Gräben passtren zu können. Nach vollbrachter That drohte der Unmensch dem Kinde mit den Worten: Wenn du ein Wort aussagst, mach' ich's dir auch so. Aus Furcht sagte An­fangs das Kind nichts; bald aber hat dasselbe dem Untersuchungs­richter den ganzen Hergang erzählt.

Ans Baiern, 21. Febr. Dem Vernehmen nach hat das baierische Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten eine Cir- kularnote erlassen, worin es, im Falle der Sprengung des Zoll­vereins durch Preußen, einladet, einen besonder» Zollverein zn bilden, in welchem wohl Oestreich seinen Platz finden würde.

Frankfurt, 21. Febr. Drei Gemeinden des armen Hes­sen-Darmstädtischen Vogelsberg wenden sich durch Frankfur­ter Geistliche an die Milbthätigkeit dieser Stadt zur Abhilfe ge­gen drohende Hnngersnoth. (Schw. V.-Z.)

Berlin, 21. Febr. Wie man hört, sollen die Kriegsrc- serven eines Theiles der Garde und der Eavallerie nun auch ein- gezogcu werden. Alle Regimenter des 5. und mehrere des 3. Armeekorps sollen, fernerem Vernehmen nach, kriegsmäßig for- mirt werben.

Preußen. (D i e p r e u ß i s ch -r u ssi sch e C o n v e n t i o n.) Die Convention mir Rußland bezüglich des polnischen Aufstands hat in und außerhalb Preußens außerordentlich böses Blut ge­macht. In der Abgeordnetenkammer erklärte man sich dagegen, daß die prcuß. Armee Scbergendieuste gegen die Polen thue, j Waldeck sagte: Für frivole Pläne ist das Blut der preuß. Slaats-

(Hiezu eine Beilage, -Nevier-Holzpreise

bürger nicht da, es soll nicht in die Schanze geschlagen werden libiäiim des jetzigen Ministeriums. Das fra'nz. Cabinct macht dem Berliner bemerklich, daß jede Convention, wie die zwischen Preußen und Rußland abgeschlossene, eine Verletzung der Regeln einer ausrichtigen und loyalen Neutralität in fleh schließe. Man sieht, wie dieser preußisch-russische Despotismus in der inneren und äußeren Politik mit gleicher Anmaßung vorgeht und immer in seiner Verstocktheit von einer Verlegenheit in die andere stürzt. Zudem erklärte sich die englische Presse vollständig gegen den KönigZion Preuße» und in Frankreich rühren sich ohnedem die allen Sympathien für Polen; ebenso ist es in Italien, in Turin und Neapel.. (Schw. V.-Z.)

^zn Leipzig schreiten die Znrüstnngeu zum dritten allgemei­nen deutschen -suciisest rüstig voran. Nach den vom Festausschuß (an betten Spitze außer den Vorständen des Turnvereins die an» gesehensten Männer der Stadt Leipzig stehen) vorläufig cingelau« senen Anmeldungen erwartet man etwa 10,000 auswärtige'Tur- ner, zn denen Leipzig und Umgegend allein noch an 4000 stellt.

Paris, 20. Febr. Man liest in der Opiniou nationale: Man zeigt uns heute an, wir gebe», wohlverstanden, diese Nachricht nur unter allem möglichen Vorbehalt, daß die sranzös. Regierung sich entschlossen hat, zn Gunsten Polens aus Diplomat. Wege zu interveniren. Was diese Intervention sein werde, sind mir dis jetzt nicht zn sagen im Stande. W>rb es eine spezielle Intervention Frankreichs oder eine mit England gemeinschaftliche sein? Die Ereignisse werde» esns lebren. Gewiß scheint aber zu sein, und bas ist das Wichtigste, baß sie überhaupt und in sehr kurzer Zeit stattfinden wird.' (N.-Z.)

Paris. (Freiheit.) In Paris wollte eine Anzahl Ge­lehrter vom Institut und andere zum Besten der nothleibendeii Arbeiter öffentliche Vorlesungen halten. Der Polizeipräfekt bat sie jedoch ans den Rath des Untcrrichtsministcrs untersagt. (Wer ist mehr zu bedauern, eine Regierung in ihrer Angst oder das von ihr geknebelte Volk?)

Parjs, 23. Febr. In Florenz und Mailand wurden zahl­reiche Polen-Meetings abgehalten. Der Constitntionel brückt sein Erstaunen über die Aufregung der Börse wegen der russisch-preu­ßischen Convention aus. Die durch Zeitungen angeregten Bc- lürchtungeu seien übertrieben. Bis jetzt habe die Negierung nichts gerhan, als sich mit dem Londoner Cabinet ins Einvernehmen gesetzt, um hernach ihre Schritte zn erwägen. <T. d. N.-Z.s

Paris, 25. Febr. DieOpiniou nationale" meldet mit Vorbehalt ein Gerücht, wonach es Preußen entschieden abgclehnt hätte, den Vorstellungen Frankreichs in der polnischen Frage Ge­hör zn schenken. DiePatrie" eröffnet eine Subscription für die Polen. (T. d. St.-A.)

Straß bürg, 15. Febr. In der großen Versammlung der oberrheinischen Baumwollsabrikanten, die am 11. d. M. in Mühlhausen starisand, ist zunächst beschlossen worden, im Hinolick aus den Ueberflnß an unverkauften Maaren die Arbeitsstunden all­gemein zu verringern.

Polen. Microslawski hat seine Ankunft im Lande und seine Theilnahme an den militärischen Aktionen der Jnsnr- genteu durch eine Proklamation angezeigt.

Ans Kattowitz, 22. Febr., wird telegraphirt: Seit zwei Stunden anhaltender Kanonendonner. Die Russen nehmen Sos- uowice mit Sturm. Beamte flüchten ans preußisches Gebiet.

Krakau, 18. Febr. Ueber den Brand in Miechow er­fährt derCzas", daß die Russen den Einwohnern nicht zu löschen erlaubten. Die Stadt brannte daher vom 17. acht Uhr Morgens bis 18. zehn Uhr Abends. Die Gefallenen dürfen nicht begra­ben werden. Mehrere umliegende Dörfer wurde» von den Ko­saken ausgeplündert. In Miechow selbst wurde von den Russen ganz systematisch geraubt. Unter de» von ihnen Ermordeten nennt man den allgemein geachteteten Bürgermeister.

Warschau, 16. Febr. Krakau ist in großer Trauer und Aufregung, da ein großer Thcil der hiesigen Leute, ihren Eltern heimlich davon gegangen, sich in den Reihen der Insurgenten befindet; viele Trauerbotschaften sind schon da.

Aus Portugal laufen Nachrichten über die ungewöhnliche Strenge des dortigen Winters ein. Große Schneemaflen sind gefallen, die Bahnlinien aus mehreren Punkten beschädigt wor­den. Alle Bauarbeiten mußten eingestellt werden. (Schw.-Vbl.)

Truck und Lerlaz der G. W, Zais-r'sch-u Buchhandlung. R-daküon - Holzt«.

des Forstamts Altenstaig ^ betreffend.)

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