Nach der MailänderUnita Jtaliana" haben in Heidelberg zur Feier der polnischen Revolution versammelte polnische Studen­ten von Garibaldi, dem sie einen Toasi gebracht, folgende Ant­wort erhalten:Liebe Freunde!" Ich bi» stolz und glücklich we- gen Eurer Zuneigung. Ihr seid die Hoffnung eines tapfere» und unglücklichen Volkes. Die Theilung Eures schönen Vaterlandes ist ein Verbrecken, für welches die Völker Europa'S seil lange büßen. Der Zustand, in dem sich das mnlhige Polen besindel, muß aufhören. Die Völker, unter einander soUdarisck, müssen denke», daß, wenn sie für Eure Freiheit kämpfen, sie auch snr die ihre kämpfen. Meine Gesundheit hat sich sehr gebessert. Ich werde vielleicht bald im Stande sein, meinen schwachen Arm der heiligen Sache der Freiheit anzubielen. Ich umarme Euch liebevoll. Ganz der Eure. G. Garibaldi.

Berlin, 9. Dez. DieSternzeitnng" veröffentlicht fol­gende amtliche Mittheilung: Im nächsten Monat März sind cS fünfzig Jahre, baß aus de» Ausruf Meines Valerö bas preußische Volk sich zu dem großen Kampfe des Befreiungskrieges »Iller die Waffen stellte. Ich halte es daher für angemessen, daß zur Erin- nerung an den Beginn der ruhmvollen Lhatcn der Armee, welche diese Zeiten zu den glänzendsten der preußischen Geschichte ge­macht hat, der Jahrestag der Errichtung der Landwehr gefeiert werde. Im Februar nächsten Jahres sind cs aber auch hundert Jahre, daß der siebenjährige Krieg durch de» glorreichen Hnberis- burger Frieden beendigt wurde, ein Ergebnis;, durch welches die Großmachtsstellung Preußens in jenen Zeilen fest begründet wurde, und für welches wir ebenfalls der göttlichen Vorsehung öffentlich Tank darzubringe» heute verpflichtet sind. Ich fordere daher das Ministerium aus. Mir über die Art der anzuordnenben Feierlichkei. ten Vorschläge zu mache». Gez. Wilhelm.

Berlin, lO. Dez. Der König Friedrich VII. von Däne­mark ist bedenklich erkrankt, und man hält seinen Lob nicht für unwahrscheinlich. Ein soches Ereigniß würde aber wenn auch nicht für den Augenblick von den wichtigsten polit. Folge» sein, denn es würde jedenfalls zu einer schnelleren Lösung der schleswig- holsteiniscken Frage wesentlich beilragen. Nachfolger des Königs würde bekanntlich Erbprinz Ferdinand, Onkel des jetzt regierenden Monarchen, ein hochbejahrter Greis, sein, und mit ihm würde der oldeuburgische Mannsstamm in Dänemark aussterben; durch den Tod des Königs würde daher der Zeilpunkl herangerückt sein, wo eS sich darum handeln würde, zu sehen, durch welche Mittel Dänemark die Erbfolge des Prinzen Ehnstian von GlückSburg auch für die Herzogthümer gellend machen will. (Fr. A.)

Berlin, 13. Dez. Bei den Unterhandlungen der Schweiz mit Frankreich wegen eines Handelsvertrags wirb der deutsch-fran­zösische als Basis angenommen. Elfterer tritt eist gleichzeitig mit letzterem in Kraft. (L. d. N.-Z )

Herr v. Bismark, der preußische Minister, ist jüngst von Paris mit einem hohen Orden »nd nur vielen guten Lehren fei­nes Meisters Napoleon znrückgekehrt. Lurch die Gute ei­niger Lauscher an der Wand sind wir in den Stand gefetzt, an der hohen Lektion Ankheil zu nehmen. Ter Minister hatte ge­äußert, Preußen bedürfe einer Vergrößerung (Arrvndirnng), um zum allgemeinen Nutzen die Rolle einer Großmacht bnrchfnhren zu können. Was antwortet Napoleon 2Wir bedürfen Alle, wie wir sind, einer vorsichtigen Haltung; wir müssen lernen, uns auf uns selbst zu verlassen, und müssen es sorgfältig vermeiden, der gegen uns andringenden Revolniiou durch unseren 'Ehrgeiz irgend eine Handhabe zu geben. Die gegenwärtigen Regierungen sind zum größten Theil sehr gebrechlicher Natur, und cs handelt sich heutzutage nicht mehr darum, sich zu vergrößern, sonder» zu erhalten." Gewiß eine bemerkenswerlhe Antwort.

Ter Fürst von H o h e n zo l l er n, der frühere Minister­präsident, hat den von ihm erbetenen Posten als kommandirendcr General des 7. ArmeecorpS nachträglich < nicht erhalten. Staatsofsiziere sollen geäußert haben, einem Democraten könne man kein Armeccorps anvertrauen.

In Serrahe in Mecklenburg verweigerte Pastor Platz sei­nem eigenen Schwiegervater, dem Gutsbesitzer Krüger, ein christ­liches Begräbniß, der Großherzog mußte endlich einschreiten. Der Landtag beschäftigte sich eine ganze Sitzung hindurch mit viele» heillosen Anmaßungen einzelner Geistlichen. Tie Sacke muß arg sein; denn selbst die Mehrzahl der mecklenburgischen Ritter, die Arm in Arm mit den Pastoren gern ihr Jahrhundert in die Schran­ken rufen, stimmten dafür, daß den Geistlichen der zolotische Miß­brauch des Amts verwiesen werde.

Nach der Italic sind 550,000 Fr. für das Cavourdenkmal zusammengekomme».

Turin, 9. Dez. Das Ministerium ist ernannt »nd sind folgende Namen bekannt: Farini Präsident, Pasolini Aensseres.

(T. D. d. N.-Z.)

In Turin geht man mit einer Anleihe von 500 Millionen um. Das scheint ans den Krieg zu denken.

Nach Bcrichien aus P i s a ist der Gesnndheitsznstand Gari­ll aldi'ö sehr'bcfriedigend. Er hak dem garibaldianischen Eomita zu London geschrieben, baß wenn der Augenblick gekommen, er sei» Emanjipatlonöwerk wieder anfnehmen werde.

Athen, 10. Dez. Die Repräfentanten-Wahlen sind been­digt und beinahe überall ruhig abgetanst». Tie Abstimmung zu Gunsten des Prinzen Alfred trägt 70,000 Unterschriften.

WaS sich die Stadt Paris erzählt, ,si folgendes. Verschwo­rene Halle» den H ulmache r des Kaisers Napoleon bestochen, eine Höllenmaschine zu sabriziren, einen Hut nämlich, der so ein­gerichtet war, daß beim Anssetze» eine Cirkelrcihe von Nadeln herauslral, die fest in den Kopf eindrange» und deren jede eine Art Flintenlanf bildete, der sich im Kopf entlud. Der Hutma- eher lieferte den Hut ab und wird vor den Kaiser beschieben. Letzen Sie den Hm selber auf! bestehlt Napoleon. Sire, das ist unmöglich, ich darf den Huk nicht aufsetzen, der für des Kai- scrs allerhöchstes Haupt bestimmt ist! Der Kaiser zieht ein Pistol: Werden sie den Huc aufsetzen 2 Ja oder nein 2 Der Hnlmachcr begeht »othgcbrnnge» die Unhöflichkeit und stürzt todt zu Boden. Die Pariser schwören ans dieses hübsche Ge sch ich t- chen, versichert das Fr. I.

London, 9. Dez. DieM. Post" meldet: die Schntzmächte seien einig in Betreff Griechenlands. Sie erklären das Protokoll von 1v30 sür bindend, und werden den König Ferdinand von Portugal als griechischen Thrvnkandidaren nnkerstntzen; hoffentlich werde Griechenland einwillige».

Die englische Regierung beabsichtigt, Geschosse auS Stahl cinzufnhren, die mit ' so» Silber legirt sind. Derartigen Kugeln soll kein Schiffspanzer widerstehe» können; auch sind sie wegen Ihres geringen Gewichts nicht kostspieliger. Wie glücklich sind wir Deutsche, daß uns Niemand ein Kriegsschiff todlschießen kann.

In Spanien hat die Regierung die Pässe für alle Rei­senden abgeschaffl. Kommt u»S das in Tentschland nicht spa­nisch vor 2 *

Petersburg, 10. Dez. DasJournal de St. Peters­burg" berichtet: Der Kaiser empfing in Moskau zahlreiche Banern- vvrslände. In >ei»er Ansprache an sie verlangte er Gehorsam gegen die Behörden, pünktliche Llenerzahiniig und schnelle Ab­wickelung der Loskans-frage. Die Bauern versprachen, Allem zu gehorchen. Schließlich sagte ihnen der Kaiser, baß sie neue Frei­heiten nicht zu erwarten hätten. (Fr. I.)

300 Indianer aus dem Minnesota.Gebiet, die neulich so gräßliche Metzeleien unter den Ansiedlern, namenilich den deutschen, ungerichtet haben, find vom Militärgericht zu», Galgen verur- theilt worden. Hängt sie! schreit das Volk, der Präsident schwankt, es sind ihm gar zu viele!

Allerlei.

Leute, die sich selbst nicht kennen, aber doch wisse» möch­ten, was sie sind und was sie mit sich anzufangcn haben, um et­was zu werden, brauchen nur ein paar Worte eigenhändig an Herrn A. Henze in Leipzig zu schreiben »nd einen Tbaler bei- zulegen, so erfahren sie alles, was sie zu wisse» wünschen, um­gehend oder in höchstens 8 Tagen. Herr Henze erkennt, was Einer ist, ans der Handschrift. Nur den Leuten, die nickt (an ihn) schreiben können, ist nickt zu ralhen und zu helfen.

Von den Inden in Egypten steht geschrieben: je mehr sie die Pharaonen brückte», desto mehr wurden ihrer. Da die Preußen keine Juden sind, so muß es ihnen i» den jüngsten LO Jahren nicht schleckt gegangen sein; denn es sind ihrer 27 PE. mehr geworden. Sv weil hat eS kein anderer deutscher Stamm gebracht. Preußen zählt jetzt 18,491,000 Köpfe, 3625 Köpfe kommen auf die fH Meile; cs zählt 1000 Städte, worunter 96 mit mehr als 10,000 Einwohnern. Berlin zählt 547,000, Bres­lau 145,000, Köln 120,000, Königsberg94.000, Danzig 82,000, Magdeburg 67,000, Stettin 64,000, Aachen 50,000 Einwohner. In den 1000 Städten wohnen 5,625,000, auf dem Lande 12,865,000 Einwohner. _

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