heitlichen Oberleitung entbehren. Man weiß nicht, ist Halleck oder M'Clellan Oberkommandant, und wem habe» Pope ober Sigel rc. zu gehorchen, wenn sie nicht wissen, wer von jenen Beiden der Mann ist? Zur Orientirung bemerken wir noch, daß Fairsax, bis wohin sich die «monistische Streirmach zurückgezogen hat, drei deutsche Meilen vor Washington (vom Süden ans gerechnet) liegt, während Richmond etwa 25 deutsche Meilen davon entfernt ist. An diesen Entfernungen ersieht man die Bedeutung der rückgängigen Bewegung der Nördlichen. M'Clellan'S Feldzug ist als gescheitert zu betrachten, Birginien ist bis auf einzelne Küsten und Grenzpunkte von den Nördlichen geräumt und auch am Mississippi scheint das Kriegöglück sich zu wenden, wie die Räumung von Baton Rouge, der Hauptstadt von Louisiana, andeutet. So stellt sich also wieder wie im Anfang der Kampf an der starken Defenstvlinie des Potomak. Wird der Anfang auch das Ende sein?
Newyork, 30. Aug. Den Generalen Burnstde und Pope ist es gelungen, die feindliche Linie bei Manassas zu durchbrechen und sich bei Centreville mit M'Cllllan zu verbinde». Zwischen den Divisionen Hocker, Sumners, Siarkes und dem Feinde fand eine Schlacht statt, worin die Rebellen geschlagen und aus der Umgegend von Manassas verjagt wurden.
Die Spieler.
(Schluß.)
Franz und Gottfried wurden unzertrennliche Gefährte». Sie führten zusammen das elende, sittlich verwerfliche Leben, daS oben beschrieben worden, — sie suchten das Spiel, wo sie es nur finden konnten, und wo man solche Strolche, wie sie beide geworden, nur ein» und zuließ. Und fanden sie keine, die mir ihnen hicl- «ten, so spielten sie unter einander, nicht um Geld, nur um sich zu ergötzen an dem Gewinn, den sie in Gedanken machten. Da sie nichts verdienten, wurde ihr Elend natürlich immer größer. Kaum vermochten sie noch ihre Blöße zu bedecken. Schon war die Polizei aufmerksam auf sie — und das Arbeitshaus schien ihnen eine sichere Aussicht.
AuS all diesem Elend konnte eine einzige glückliche Stunde am grünen Tische sie retten. Aber wie dahin gelangen? Nur durch ein Verbrechen, durch einen Diebstahl. Wozu jeder einzeln vielleicht nicht den Muth gehabt hätte, vielleicht nicht schlecht genug gewesen wäre, dazu hatten Beide vereint den Muth, indem sie sich gegenseitig aufmuntertcn, indem Einer des Andern Bedenken widerlegte und sich wieder die seiuigeu widerlegen ließ. Ein Diebstahl war allerdings abscheulich, das gestanden sie sich ein. Aber man konnte ja dem Bestohlenen später Alles wieder ersetzen. Und bas nahm man sich fest vor. Der Entschluß ward gefaßt. Die Noth trieb zur Ausführung. Zetzr galt es die Gelegenheit auszuspüren.
Einbruch, Taschendiebstahl u. s. w. war gefährlich und erfor- dete mehr Muth und Gewandtheit, als sie sich Beide zutrauten. Aber wie leicht ließ sich auf dem Bahnhofe, bei Ankunft des Nachtzuges, in dem Gedränge ein guter Fang machen! der Plan ward sestgehalteu. Sie fanden sich täglich Abends tu der Gegend des Bahnhofes ein. Doch es ging nicht so leicht. Da waren Polizeibiener, Bahnbeamte, und sie dursten sich nicht viel sehen lassen. Mancher Tag verstrich, und sie paßten umsonst auf eine Gelegenheit. Endlich gelang es. In einer regnigen, stürmischen Nacht war der Zug stärker von Reisenden besetzt als sonst. Die darrenden Droschken waren bald vergriffen und noch mehrere Reisende standen im Bahnhofe, sich nach einer Gelegenheit umsehend ihr Gepäck fortzuschaffen. Jetzt galt es. Franz der noch von der Polizei am wenigsten gekannt und beachtet wurde, trat hinzu und erbot sich Gepäck sortzuschaffen. Ein Reisender rief ihn an und zeigte ihm seinen ziemlich großen Koffer. Franz lud diesen aus die^ Schuldem. Der Reisekide hüllte sich in seinen Mantel, ergriff seine Reisetasche, nannte ihm den Gasthof wohin er wollte, und hieß Franz vorausgehen. Als sie den Bahnhof verließen, gab dieser Gottfried, der in der Ecke lauerte, einen Wink, und dieser folgte Beiden von weitem.
Als Franz, der vorausging, iu eine Seitengasse einbiegen wollte, blieb der Fremde stehen und rief: das sei nicht der rechte Weg. Doch Franz meinte: man ginge hier besser, da ihn der vor ihnen liegenden Siraße frisch gepflastert würbe und der Weg schlecht wäre. Der fremde fügte sich, sie bogen iu ein dunkles, einsames Gäßchen ein, das endlich keine Häuser mehr hatte, sondern nur zwischen deu Hintermauern von Gärten fortlies. Das
war der rechte Ort. Plötzlich sprang Gottfried hinzu und schlug de» Fremden mit einem Pflastersteine auf den Kopf, daß dieser betäubt zu Boden stürtzte, entriß ibm die Reisetasche und Beide machte» sich mit ihrem Raube davon.
Das Glück, wenn man das Glück nennen will, batte den beiden Gefährten wohlgewvilk. Sie fanden eine reiche Beute an guten Kleibern und Wäsche — und eine für sie bedeutende Summe tu baarem Gelde. Sie verbargen den Koffer und die Reisetasche mit den Papieren, die darin waren und dir sie nicht brauchen konnte», aus dem Boden von Goitsried'S Wohnung, benutzten den ersten Frilhzug und fuhren nach Homburg. Sie halten sich trefflich hcrausgeputzt aus des Fremden lloffer, und niemand würde in ihnen die beiden Strolche vermnthct haben, die noch vierundzwanzig Stunden früher in den berüchtigsten Spelunken A . . .. ö Stammgäste gewesen waren.
So tief moralstch aber auch Beide gesunken sein mochten, gewandten Verbrechern fehlte ihnen doch noch viel. Auch zum Verbrechen gehört Klugheit. Daß sie den zu Boden gestreckten Fremden liegen ließen, baß sie wenige Stunden nach der Thal davonreisten, und ohne Weiteres mit der Eisenbahn abfuhren, wo sie sicher gesehen und die Richtung ihrer Flucht bekannt wurde, mußte deu Verdacht aus sie lenken. Die Telegraphen sind noch schneller als die Eisenbahn. Zwar gelangten sie glücklich in Homburg an, zwar kamen sie in den Spielsaal, und noch einmal war ihnen der Anblick der rollenden Kugel und der Golthanfen auf dem grünen Tische vergönnt, zwar 'konnten sie einigemal setzen und halten die Freude zu gewinnen, doch der Arm der Gerechtigkeit schwebte schon über ihnen. Als sie ans dem Kursaale traten, wurde» sie verhaftet, — und noch denselben Tag traten sie ihren Rückweg nach A . . . . mit Handschellen an den Armen an. Sic wurden vor Gericht gestellt und waren bald überführt. Erschütternd war der Augenblick, als der beraubte Reisende, den der Schlag wirklich nur betäubt halte, ihnen vorgesührt wurde. Sie eekanttteu in ihm ihren alten Gefährten Benno Wolf. Er war durch Fleiß und Thätigkcit emporgekommcu und auf diesem Wege ei» sehr vermögender Mann geworden. Und die andern drei, die ihm damals bis Homburg bas Geleit gegeben hatten, und die in die Netze des Spielteufels gefallen waren? Eine Braut von ihnen ertränkt, eine Mutter und Schwester im Elend, eine Frau mit zwei Kindern i» bitterer Armuth, Ulrich im Jrrhause — und Franz mit Gottfried zu langjährigem Znckthause verurtheilt!
(Webers Volkskalcnder.)
A. I i e r l e r.
— ^Die Bräune der Schweine. Tie Bräune bei den Schweinen ist bekanntlich eine hockst gefährliche, meist schnell verlaufende Krankheit, deren Heilung bisher verhältnißmäßig selten gelungen.
Von den sonst empfohlenen Vorbeugungsmitteln hat Verfasser wenig Erfolg gehabt, er empfiehlt kühles Hallen, mäßige Fütterung, frisches Wasser zum Baden, und Buchenholzasche, wöchentlich eine Hand voll unter das Futter gegeben.
Als Heilmittel bei ausgcbrochener Krankheit empfiehlt Hr. Or. Löü:
1 Drachme gereinigte Pottasche in 1 Unze (2 Loth) Brunnenwasser aufgelöst, dann 4 Unzen kaustischen Salmiakgeist zngesetzt.
Von dieser Mischung werden 2 Eßlöffel in 1 Quart ^3 badische Schoppen) Wasser gegossen, und dem Schwein zum Sausen vorgehalten oder in einen Trog gegossen.
Die Schweine saufe» gewöhnlich diesen Trank gerne und von selbst, und man hat dann nichts zu beobachten, als sie täglich 4 bis 5 mal an de» Trog zu treibe»; im klebrigen die größte Ruhe zu lassen.
Saufen die Schweine nicht von selbst, so muß von dem Trank i» Gaben von «ss Schoppen eingcgossen werden.
Tritt Besserung ein, so müssen die Thicre noch längere Zeit diät gehalten und die Arznei noch einige Mal gegegen werden; letztere darf nicht unter saures Futter gemischt werbe»; man zer- drückt deßhalb frischgekochte Kartoffel», mischt sie mit süßer Milch zu einem Brei, und setzt '/s Schoppen der Arznei zu.
Stellen sich Nachkrankheiten ei», namentlich schmerzhafte Knochenanschwellungeii, so gibt man ihnen nnter^ jedes Futter — Milch und Kartoffeln — einen schwachen Eßlöffel mit gebrann- tem, an der Lust zerfallenem, pulverisirtem Kalk. (Landw. Eentr.)
Druck und Peri-g der <«. W. ZuUcr'schea ««ckihuudlun,. Sitdotti«»- Höizle.
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