die Großherzöge von Baden und Weimar hätten auf die An­schauung des Königs günstig cingewirkt.

Turin, 16. Mai. Gazette: Hundert Arrestationen von Garibaldiancrn, die eine Expedition über die Grenze projektirt hatten, fanden statt; die Bevölkerung non Brescia suchte die Ge­fangenen zu.befreien; 1 Todter, 3 Ve> wundste. Ein Rundschrei­ben ladet die Präsekten ein, ähnlich Kundgebungen, als die Sache Italiens comproinittirenb, ener.issch zu unterdrücken.

(T. d. N.-Z.)

Turin. Die Garibaldianer projektirtcn einen Einsall in Tirol; Garibaldi hat die Befreiung der oerhafteten Offiziere ver­langt, die Regierung sie verweigsrt, fest entschlossen, sich nicht nöthigcn zu lassen, und die Initiative in den heiligen Interessen des Landes nicht anfzngcben. (L. d. N.-Z.)

Neapel, 15. Mai. DasGiornale di Napoli" sagt: Die Ankunft des Prinzen Napoleon möge keine verfrühten Hoff­nungen in der römischen Frage erwecken, denn weit entfernt, de­ren Lösung zu beschleunige», sei sie eher geeignet, dieselbe zu ver­hindern. Des Prinzen Ankunft bestätige um so mehr eine auf­richtige Uebereinstimmung deS Kaisers mit dem König, als keine Specialmission vorliege. (T. d. N.-Z.)

In Rom strömen die Bischöfe von allen Seiten zusam­men. Ein Beispie! boK" Frömmigkeit gab der Bischof Kette­le r von Mainz. Terseloc weigerte sich a.» Bahnhof eiu Ge­fährte aiizunehmen und legre de» weiten Weg oo» da bis zur Kathedrale von St. Peter zu Fuß zurück, indem ec die ganze Strecke mit de» ihn begleitende» Geisttim.'» tani der eie.

Paris, 14. Mai. Abdel-Kader lägt wieder einmal etwas von sich hören. Nächster Tage erscheint hier von ihm eine Schrift, in der er nachweist, daß von allen Religionen nur der Islam eine Zukunft habe. Die christliche sei zu spiritnalistisch, die jü­dische zu materialistisch; der Islam halte die rechte Mitte.

Brüssel, 12. Mai. Der König hat vorgestern der Gen- ter Gemeindeverwaltung eine Zubuße von 20,000 Franks dekre- tirt, um den Genker Arbeitern, die brodlos geworden, gemeinnü­tzige Arbeiten geben zu können.

Petersburg, 15. Mai. Das heutigeJournal de St. Petersburg" fordert den Kurfürsten von Hessen auf, zu sa­gen, wie der König von Bayern gesagt habe:Ich will Frieden mit meinem Volke." (Fr. I.)

Alexandria, 12. Mai. Aus Aleppo wird über fortwäh­rende Beleidigungen berichtet, denen die christlichen Priester und die sonstige christliche Einwohnerschaft ausgesetzt seien. Dem Prinzen von Wales ist Seitens der Drusen ein günstiger Em­pfang zu Theil geworden. zK- Z.)

Liverpool. Die Baumwollpreise haben abgeschlagen, das Lager beträchtlich. (T. d. N.-Z.)

London, 15. Mai. Tie Times schreibt: England freue sich der Erfolge der französischen Expedition in Mexiko. Tie -Beschäftigung Frankreichs sei eine Wohlthat für Alle. Frankreich könne in Mexiko dauerhaftere Eroberungen machen, als an den belgischen oder deutschen Grenzen. Es sei leicht, die Regierung des Präsidenten Juarez zu stürzen, jedoch sei sie nur durch seine eigene (eingeborene) zu ersetzen. (T. d. N.-Z.)

London, 15. Mai. DieTimes" sagen: England werde die Eroberung Mexikos durch Frankreich nicht verhindern.

Mexiko. Vorbereitungen zum Krieg. Waffcnruf. Der Bürgerkrieg ist ausgebrochen; die Monarchischen solle» die Ueber- machc haben. lT. d. N.-Z.)

New York, 24. April. Im Senats kam gestern eine Re­solution vor, dahin lautend, daß das Militärkomite untersuchen möge, ob ein General im Angefichr des Feindes sich betrunken gezeigt habe, und ob Maßregeln zum Verhör und zur Bestrafung eines solchen Offiziers ergriffen worben seien. Es sei hohe Zeit, von diesen Sachen Notiz zu nehmen. Denn wenn Offiziere Sol­daten in dieser Weise führen, um wie Vieh geschlachtet zu wer­den, so gebe es keine zu große Strafe für dieselben. Nachdem sich herausgestellt batte, baß man hier den General Smith, wel­cher bei Gelegenheit eines Scharmützels vor Uorktown aus Be­trunkenheit vom Pferd gefalle» sei» soll, im Auge habe, wurde die Resolution angenommen. (N.-Z.)

Newyork, 1. Mai. Eine amtliche Depesche ans Rich- mond bestätigt die Einnahme von New-Orleans. Als die Unions-Flotte sich der Stadt genähert hatte, verlangte sie die Ucbergabe. General Lovell verweigerte dieselbe, räumte nebst seinen Truppen die Stadt und zog sich nach Camp Moore zurück,

wo General Jackson stand. Ehe er New-Orleans verließ, "zer­störte er alle daselbst befindlichen Baumwoll-Vorräthe, sowie den Panzer-Dampfer Mississippi. Dreizehn Kanonenboote der Union sind bei New-Oleans vor Anker gegangen. Man glaubt, daß es der Unions-Flotte an Proviant und Munition fehlt. Die Blät­ter des Südens meinen, der Fall von New-Orleans entscheide nichts zu Gunsten des Nordens, da die Generale Bcauregard und Johnson noch unbesiegt seien. Sie klagen jedoch darüber, daß keine größeren Anstrengungen gemacht worden seien, die Stadt zu retten, weil die Vcrprovianlirnng des Südens in Zukunft schwieriger sein werde. Zu gleicher Zeit sprechen sie die Hoff-, nung aus, daß das gelbe Fieber unter den Unionstruppen- thcn werde, und fordern, den Krieg jetzt auf feindliches Gebiet herüberzuspielen. Den letzten Depeschen zufolge halten die Unio- nisten, obgleich Ncw-Orleans in der Gewalt ihrer Flotte war, die Stadt noch nicht besetzt, weil eS ihnen a» der gehörige» An­zahl von Mannschaften fehlte. ' (K. Z.)

New-Aork, 3. Mai. Die Einnahme von New-Orleans ohne Schwertschlag hat sich bestätigt. Das Fort Macon hat sich am 25. April auf Gnade und Ungnade ergeben. DerNew- Dork-Heralb" versichert, daß seit der Einnahme von Ncw-OrleanS der französische Gesandte Mercier die Zeit für gekommen halte, um als Vermittler aufzutreteu; wenn die Bundesregierung die Vermittlung verwerfen sollte, so würde Napoleon die Südstaaten auerlenucu. Eine große Schlacht wird bei Mempis erwartet.

Newpo,k, 6. Mai. Die Confödcrirten haben Jorktown geräumt, die Föderalisten es besetzt; sie verfolgen die Conföde- rirlen, die bis Williamsburg sich znrückzogeu. Die Föderalisten fanden 70 Kanonen, immense Munitionsvorräthc. (T. d. N.-Z.)

Ä i t e r I r i.

Ein böses Gewissen. Am 4. Mai Nachts war von Holland ein Brigadier der Feldwacht nach Emmerich gekom­men, um unter Beistand der preußischen Polizei »ach einem In­dividuum zu fahnden, welches in Holland einen Diebstahl began­gen hatte. Man fand bei der Nachforschung in einem der Gast­höfe in der Nähe der Eisenbahn einen jungen Man» im Bette liegen, der beim Erscheinen der Uniform äußerst betroffen war und dadurch der Polizei Veranlassung gab, ihn nach seiner Le­gitimation zu fragen. Statt dessen kam er unter Weinen mit dem Bekenntniße heraus, er habe die Briefe noch, er wolle sie heransgeben u. s. w. Und was ergab sich? Er war nicht der gesuchte Dieb, sondern ein Post-Expedient ans der Nachbarschaft von Dortmund, der sich am Abend vorher der Unterschlagung von Werthbricfen zum Betrage von über 2000 Thaler schuldig gemacht hatte, nud nun aus seiner ersten Etappe auf der Reise »ach Amerika durch einen Zufall der Polizei überantwortet war. Bis hierin das das erste Euriosum; das zweite aber ist, Laß auf ', eine telegraphische Benachrichtiguag nach Dortmund am 5. Mar Morgen von dort ans die Rück-Autwvrt einging:Hier noch Nichts bekannt." Also die Entdeckung eines Diebes in einem 20 Meilen weit entfernten Orte, vor Entdeckung des Diebstahles ^ an Ort und Stelle selbst!

Varnhagcu von Ense erzählt in seinen Tagebüchern Fol-. gendes:Berlin 1844, 15. Febr. Humboldt bettlägerig. Aus die falsche Nachricht feines Todes hatte Carns in Dresden gleich hierher an den Bildhauer Rauch geschrieben, er möchte sich doch um Humboldsis Schädel bemühen, welchen Brief Rauch dann Humboldt zeigt, der sehr artig erwiderte, für einige Zeit brauche er selber noch seinen Schädel, späterhin stelle er gerne zu Diensten."

Merkwürdiger Versuch mit Kartoffeln. Der Moniteur de l'Agricultuic" berichtet: Ein Landmaiin Pflanzte vier Kartoffeln; in zwei steckte er eine Erbse, in zwei andere eine Bohne. In kurzer Zeit wuchsen die Erbsen und Bohnen so reich­lich, daß sic vier starke Schüsseln für den Tisch des Landmannes gaben. Ader auch die Kartoffeln gediehen vortrefflich, wurden nicht krank und vervielfältigten sich außerordentlich; eine gab allein 24 Knollen. Mau wird Heuer den Versuch im Großen wieder­holen.

Eiu französischer Offizier ward einst gefragt, warum die tapfere preußische Armee ihren Gegnern gegenüber im Nach- theil geblieben sei. Er antwortete: Der Grund ist einfach: bei uns macht man die Generale zu Fürsten und Grasen, in Preu­ßen die Fürsten und Grafen zu Gene ralen. __

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