Fr u ch t - P r e i s e.

Frucht­

gattungen.

Nagold,

8. Juni 1861.

Altenstaig,

5. Juni 186t.

^reudenstadt- 1. Juni-1861.

Calw,

3. Juni 1861.

Tübingen,

31. Mai 1861.

Heilbronu,

8. Juni 1861.

fl. kr.

fl. kr.

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Dinkel, alter

neuer

5 28

521

512

5 30! 5 24! 512

5 42

5 32

5 28

5 30

5 26

517

5 20! 5 11

5

Kernen . .

7 48! 7 30! 7 15

7 40

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Haber . .

433

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4

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4 40

4 27

4

4 40

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410

4 3

3 56

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415

Gerste . .

5 36

5 29

4 32

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5 38

5 27

5 28

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5

4 6! 3 52

3 42

7 18

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6 45

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Roggen . .

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Dohne» . .

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Linsen . .

Erbsen . .

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6 30

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Viktnalien-Preise.

Naaold. Alren-

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Ochlcnfl-isch . . kr. kr. .-Nüidfleisch Kalbfleisch Schweinefleisch

abgezogen . .kr.

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8 Pf. Kernendr. . ,, Ir.

8 ,, Miltclbroo kr.

8 ,, Schwarzdr. - kr.

t Kr.-We-I l>. Q.x.

« Pfund Buller kostet . . . W kr. l ,. fliindlchmalz ... SV kr. 1 .. Schweineschmalz . 24 kr.

S Eier für . kr.

Tages - Neuigkeiten.

Auf dem Schwarzwalde ist seit einigen Wochen in den Holzhandel ein förmliches Stocken gefahren; nirgends mehr ein Berkehr, die kleinen Producenten möchten gerne verkaufen, aber die großen Käufer und Händler halten den Beutel fest zu. Na­mentlich im Langholz ist völliger Stillstand, während eben in die­sem Artikel voriges Jahr sehr schöne Geschäfte gemacht wurden.

Stuttgart, 6. Juni. Der alte Schott, früherer Ober­tribunalprokurator, ist heute Nachmittag im 80. Lebensjahre mit Tod abgegangen. Am 30. April 1782 zu Sindelfingen geboren, nahm er an allen Kämpfen um das alte württembcrgische Recht und die Verfassung Theil, war Sekretär der konstituirenden Ver­sammlung und ist einer der Mitunterzeichncr der Verfassungsur- kunde. 1833 trat er mit seinem Freunde Uhland aus der Kam­mer und blieb seither dem öffentlichen Leben ferne. Besonders eif­rig war seine Theilnahme für alle Unterdrückten und so war er ein großmüthiger Beschützer der flüchtigen Griechen und der flüchtigen Polen, welche ihr herbes Schicksal durch Stuttgart führte, erhielt daher später das Ehrenbürgerrccht der Stadt Athen. Der Kam­merpräsident Römer ist sein Schwiegersöhn und der Abgeordnete des Bezirks Böblingen, Sigmund Schott, sein Sohn.

Stuttgart, 7. Juni. Tie Ernennung des Herrn Direktor v. Sigel zum wirklichen Staatsrath und provisorischen Chef des Finanzdepartements, bis jetzt war er nur Stellvertreter, ist nun erfolgt und derselbe hat dies bereits seinen Beamten mitgetheilt. Im klebrigen bleibt vorerst im Finanzdepartement Alles beim Al­ten und werden keine Veränderungen vorgenommen. Der Cult- departementöchef v. Kolther, sowie Direktor v. Steinbeis haben sich vor einigen Tagen zum Besuch der Schwarzwälder Industrie- Ausstellung nach Rottweil begeben. (H. T.)

In Ludwigs bürg haben die Brauer den Bierpreis von 2'/s kr. auf 3 kr. per Schoppen erhöht.

Sulz, 7. Juni. Bei dem gestrigen Wollmarkt wurde sämmt- liche zum Verkauf beigeführte Wolle rasch in Preisen von 54 kr. bis 1 fl. 9 kr. per Pfd. verkauft.

Am 3. Juni wurde in Tübingen Joseph Keuerleber von Zizishausen, OA. Nürtingen, zu 1^/s Jahr Gefängniß verurtheilt. Er hat einem Burschen von Unterensingen, der am Ostertag in einem Wirthshaus über Zizishausen sich lustig gemacht hatte, mit einem Besenstiel aufgelauert und ihn so an den Schädel geschla­gen, daß er in der Nacht um 10 Uhr starb. (Stuttg. A.)

Der ledige Dienstknecht Wilh. Vollmer von Rottenburg, der dem gleichfalls in Rottenburg in Diensten stehenden Joh. Arm­bruste! von Vollmariugen wegen Eifersucht auflauerte und ihm mit einem sog. Pickel auf den Kopf mehrere Schläge versetzte, wurde vom Schwurgericht i» Tübingen wegen versuchten Mords zu 8 Jahren Zuchthaus verurtheilt.

Bremen, 7. Juni. Am Mittwoch nahm die Bürgerschaft Pfeiffers Antrag für Ccntralgewalt und Parlament mit 36 gegen 35 Stimmen an. H annover sperrte wegen ciner Differenz über eine von Bremen zu leistende Vergütung-, den Verkehr der Verbin­dungsbahn. (T. D. S. M.)

In Berlin ist am 31. Mai das deutsche Handelsgesetzbuch mit allen gegen eine Stimme mit dem von der Commission bean­tragten Einführungsgesetz von dem Haus der Abgeordneten und am 1. Juni von dem Herrenhaus angenommen worden.

Turin, 2. Juni. Das heutige Nationalfest ging glän­zend und ohne Störung vorüber. Viktor Emanuel erschien bei der Revue in majestätischer Haltung auf seinem Schiachtroß von Palestro, gefolgt von einem zahlreichen und überaus glänzenden Generalstab. Als er die Reihen seiner kriegsgebräunten, reich mit

Ehrenzeichen geschmückten Soldaten hinabrikt, glänzte sein großes blaues Auge Heller, und der tausendfache Jubelruf: Es lebe der König von Italien! schien seine eiserne Seele zu erschüttern. Der Jubel des Volkes war ein begeisterter; dem König ritt weder Gendarmerie noch sonstige Ehrenbcdeckung voraus, noch znr Seite, und an manchen Stellen hatte sein Pferd Mühe, sich durch die Massen hindurchzuarbeiteu. Welcher Unterschied zwischen Karl Al­bert und Victor Emanuel! Jener, der das Gleiche anstrebte, mußte noch im Jahre 1843 dem Herzog von Aumale gestehen, daß er zwischen dem Dolch der Carbonari und der Chocolade der Jesuiten stehe! (S. M.)

Turin, 7. Juni. In der gestrigen Kammersitzung kün­digte der Präsident Ratazzi den Tod des Grafen Cavour *) an und erinnerte an die unermeßliche» Verdienste, die derselbe sich um das Vaterland erworben, sein Tod werde eine Nationaltrauer sein.Noch im Augenblick des Todes," sagte er,bekannte sich Cavour zu dem unerschütterlichen Glauben, daß die Freiheit, Un­abhängigkeit und Einigkeit Italiens vollständig triumphireu werde. Schaaren wir uns um den Thron unseres loyalen Fürsten, so wer­den wir das Ziel erreichen, welchem wir, Dank seiner Festigkeit, so nahe sind." Die Kammer beschloß, die Sitzungen drei Tage ans- zusetzen. Die Tribüne wird 20 Tage mit einem schwarzen Tuch bedeckt sein. Der König hat Ricasoli zu sich rufen lasse».

Turin, 7. Juni. Der Abg. Macchi legt der Kammer eine Adresse um Zurückberufung Mazzini's vor, welche von 40,000 Per­sonen unterzeichnet ist. Cavours Tod hat alle Parteien tief er­schüttert; man nennt Nattazzi als dessen Nachfolger. Die Beer- dignngsfeierlichkeircn sollen auf Staatskosten bestritten werden. Ricasoli, welcher mit der Bildung eines Ministeriums beauftragt war, ist erkrankt. Das Leichenbcgängniß Cavours wird heute Abend 6 Uhr statlfinden. Garibaldi ist auf Caprera bedeutend er­krankt.

Turin, 7. Juni. Das Lcichenbegängniß des Grafen Ca­vour fand heute mit fast königlichem Pomp und im Beisein einer ungeheuren Menge Menschen statt. (T. d. S. M.)

Auge Ghibandi, Buchhändler in Nizza, ist wegen Ver­breitung des Gerüchts, daß die Grafschaft Nizza nächstens wieder unter italienische Herrschaft gelange, von dem französischen Gebiet ausgewiesen worden.

Mehrere deutsche und französische medicinische Autoritäten find zu einer Consultation über den Gesundheitszustand der Köni­gin Victoria berufen worden.

Der entthronte König beider Sicilien hat erklärt, er werde die italienische Anleihe in ihren Wirkungen niemals anerkenne».

Das Ende des polnischen Statthalters, Fürsten Gortscha- koff, war traurig. Beständig sah er wachend und träumend eine weiße Frau mit einem schwarzen Kreuz, die ihn verfolgte. Ec gab Befehl, auf sie zu schießen, und um ihn zu beruhigen , schoß man blind aus dem Fenster in den Garten. Der Mann ist übri­gens ein seltener Vogel ohne Vermögen gestorben. Sein Nachfolger Suchofanet ist 83 Jahre alt und sieht und hört fast nicht mehr.

Nach Nachrichten, welche dasReutec'sche Bureau" aus N e w- york vom 25. Mai erhalten hat, find die Bundestruppen in un­gestörtem Besitz der virginischen Ufer, des Poremac von Washing­ton bis Alexandrien. Recognoscirungen wurden vom Fort Mon­roe bis jenseits der Stadt Hampton gemacht.

Die neue Welt rückt uns immer näher. Aus Amerika ist in Irland ein Dampfschiff gelandet, welches die Fahrt in fünf Tagen zurückgelegl hat.

*)^Jn einem Theil der Auflage unfern Lesern schon mitgetheilt.

Druck uo

Vrrlag der G. W

Za

Luchhandlung.

Hcdatnov: tzle.