Sthwarzroald - Heimat
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Furchtlos und treu
In welch« andere Zeit paßte dieser alte Wahl- fpruch unseres schwäbischen Stammes jemals besser als gerade in die Gegenwart? Aus den Schaufenstern sämtlicher Apotheken des Schwabenlandes grüßt uns seit einigen Wochen diese Mahnung, und wir wollen sie beherzigen. Furchtlos wollen wir sein gegenüber all der Gemeinheit und Grausamkeit, mit der unsere Feinde uns verfolgen, furchtlos vor allem, was die Zukunst bringt; treu aber in unserer Arbeit und all unseren Pflichten, treu in steter Hilfsbereitschaft und gläubigem Ausharren, Furchtlos und treul Wieviel heldenmütige Männer und unerschrockene Frauen vor uns haben diese Losung zum Leitwort ihres Lebens und zur Richtschnur ihres Handelns geinacht l Müssen wir da nicht alle zunächst an Uhlands Gedicht „Schäbische Kunde' denken, wo uns geschildert wird, wie ein einziger wackerer Schwabe beim Kreuzzuge im Morgenlande unerschrocken einer Uebermacht von Türken standhält? ^Der wackre Schwabe forch't sich nit, geht seines Weges Schritt vor Schritt . . ." Was liegt uns als Beispiel der Treue näher als die treuen Weiber vom Weinsbrrg, die ihren zum Tode verurteilten Männern unerschrocken die Treue hielten? Auch wir Frauen der Gegenwart haben, wenn auch in anderer Weise, täglich Gelegenheit genug, » uns im Kleinkamps des Alltags gegen unsere an der Front stehenden Männer und unser ganzes Volk treu zu erweisen! Wir wollen keineswegs hinter unseren Weinsberger Schwestern vom Jahr« 1140 zurückstehen
Ferner werden wir erinnert an den unerschrockenen Götz von Verl ich ingeo, den Ritter mit der eisernen Hand, an den aus seinem Land vertriebenen Herzog Ulrich, an Konrod Widerholt, den heldenmütigen Verteidiger der Feste Hohentwiel, und an den Dichter Schubart, der seine vaterländischen Freibcitsgesänge im Kerker des Asperg büßen mußte. Auch der Weiber von Schorndorf wird gedacht, die ihre Stadt vor den Franzosen retteten, als der verzweifelte und furchtsame Rat sie schon den Fiinden übergeben wollte Der Buchhändler Ioh Pbil P a l m . Friedrich List und als heldenhaftes Beispiel ans dem Kampfe der Gegenwart Generalseldmarschall Rommei beschließen den Reigen dieser furchtlosen und treuen Schwaben, der nur einen kleinen Ausschnitt bildet
Nehmen wir es uns zu Herzen und tun wir es ihnen nach: Furchtlos und treu!
Berufliche Betreuung kriegsversehrter
Reichskriegsopserführer Lberlindober hat für die Wiedereingliederung der Kriegsversehrten in die Zivilberuse folgende Richtlinien her- ausgegcben: 1 Es gilt, den verwundeten Soldaten in seinem Berufe zu erbalten und alle vcrwun- dungSbedingten Minderleistungen durch individuelle Verbesserungen der Arbeitsbedingungen auszstglet- chen 2, Die berusliche Betreuung hat ihr Schwergewicht im Betrieb. Betriebsführer, Betriebsobmann und Vertrauensmann für Schwerbeschädigte schalte» zusammen mit den Hauplsürsorgestellen, der DAF, und dem Hauptamt für Kriegsopfer die Voraussetzungen im'Betrieb 3 Das Berufsund Leistungsertüchtigungswerk der DAF wird aus die Kriegsbeschädigten voll ausgedehnt 4 Der Erfahrungsaustausch zwischen Behörden, Partei- dienststellen und Betrieben aus diesem Gebiete wird sichergcstellt 5 Die Umschulung zu einem neuen Berus ist nach Erschöpfung aller Möglichkeiten im erlernten oder' verwandten Berus einzuschalten Es ist dabei den Berusswünschen .und der eigenen Entschließung der Beschädigten Rechnung zu tragen.
Der Sinn dieser fünf Punkte liegt darin, den kriegSbeschädigten Soldaten wieder zum Bewußtsein seiner Kraft, seines Willens und seiner Fähigkeit kommen zu lasten Der Verwundete will und soll wieder schassen können. Er wird sich seiner Notwendigkeit und der Wichtigkeit seiner Arbeit wieder bewußt, der Umwelt des Mitleids entrückt und in den Lebenskampf seines Volkes gestellt Die Betriebe, die Kriegsbeschädigte ausnehmen, dürfen nicht durch Zahlung von Humanitätslöhnen die verletztbedingte Minderleistung ausgleichen Der Betrieb muß vielmehr Arbeitsplätze ermitteln, an denen geringfügige Nendcrungen an Maschinen und Geräten nach kurzer Zeit volle Leistungen ermöglichen,
Oer Soldat führt kr eine zsvslen Titel
Eine Verfügung des OKW stell» fest, daß im Dienst der Wehrmacht und im dienstlichen militärischen Schriftverkehr für Soldaten die Aufführung ziviler Titel zu unterbleiben bat In Verbindung mit dem Namen ist vielmehr In Unterschriften. An-
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fchriften und in der Anrede nur dex inblitä- rische Dienstgrad anzuwenden Ledialick Soldaten der Sonderlaufbahnen, zum Beispiel der Sanitäts- und. Vcterinärlaufbahn, Soldaten der Kraftfahrparktruppe oder der Ingenieur-Offizier- lausbahn der Kriegsmarine, Hochschulossiziere, so- weit sie aus ihrem Fach tätig sind, und ähnliche können Titel in Verbindung mit ihrem Namen und Dienstgrad führen.
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Verpflegung der U-Boot-Fronturlauber
Zur Heimatoerpflegungszulage für Fronturlauber hat das OKH ergänzend bestimmt, den Besatzungen der Front-U-Boote ist während des Erholungsurlaubs als Heimatverpflegungszulage für Fronturlauber die Lebensmittelzuteilung für Schwer st arbelter. statt wie bisher für Schwerarbeiter, zuzubilligen; außerdem erhalten sie zusätzlich zwei Eier wöchentlich. Die Voraussetzung für diese Regelung ist, daß die Verpflc- gungSkarte die entsprechende Bcscheiniouna enthält
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Zur Zeit unbenutzte Büro- und Ge- schästsräume, die jetzt als Wohnungen benützt werden, können aus Antrag nach dem Krieg wieder in Geschäftsräume pmgewandclt werden Befürchtungen, daß solche Umwandlungen später nicht oder nur mit Schwierigkeiten erreicht werden, sind daher unbegründet.
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Eine Bescheinigung als Ersah für agSgebombte Schulzeugnisse wird unter der Voraussetzung gewährt, daß die Urschrift verlorenging und daß die betreffende Schule in der genau auzugebenden Zeit besucht und mit dem Zeugnis, für das Ersah gewünscht wird, verlassen wurde.
Bei krtegsbedingtem Einsatz höher bezahlter Arbeitskräfte an Stelle minderqualifizierter und geringer bezahlter dürfen hinsichtlich der Preis- ermtttlung die höheren Arbeitsentgelte nur dann und insoweit berücksichtigt werden, wie durch Einsatz dieser Arbeitskräfte eine Preisverteuerung gegenüber dem Einsatz der normalerweise tätigen geringer bezahlten Arbeitskräfte nicht rintritt. Es muß demnach «ine der höheren Bezahlung der Arbeitskräfte entsprechende geringere Fertigungszeit in der Preisermittlung angesctzt werden.
Die Brandstiftungen durch Kinder und Jugendliche steigerten sich in den letzten Jahren. Die Reichsarbettsgemeinjchaft Schadenverhütung will nim eine .Million bebilderte Stundenpläne mit ausklärrnden Texten über die Lehrerschaft an die Schulkinder verteilen.
Nagolder Gtadtnachrichten
Den 75. Geburtstag darf heute Schreinermeiste? Hermann Schüler, Haiterbacherstraße 37, in er freulicher Rüstigkeit begehen.
Aus den Nachbargememden
Unterjettingen. David Niethammer, Landwirt und langjähriger Kircheiipflcger, wird heute 79 Jahre alt, Trotz seines geschwächten Gesundheitszustandes kann er noch die täglichen Arbeiten anordnen.
Neuenbürg. Der auf einer Dienstreise befindliche 42 Jahre alte verheiratete Bahnschutzangestellte Emil Braun aus Stuttgart wollte am Montag früh in Wildbad mit dem ersten Zug enz- talabwarts fahren Aus bisher nicht geklärter Ursache wurde Braun beim Aufspringen auf den Zug zwischen Trittbrett und Bahnsteig geschleu-, dert und kam so unglücklich zu liegen, daß noch drei Achsen über ihn hinwcggingen, wobei ihm beide Beine unterhalb des Rumpfes abgefahren wurden. Der Verunglückte starb während seiner Verbringung ins Krankenhaus.
Ealwer Bieh- und Schweinemarkt. Dem am Mittwoch in Calw abgehaltenen Bich und Schweinemarkt waren insgesamt 36 Stück Rindvieh zugeführt. Darunter befanden sich 16 Rinder, 16 Kalbinnen und 16 Kühe. Bezahlt Wurden für Kühe 510—966 Kalbinnen 456—1666 Rinder 228—376 je pro Stück. Auf dem
Schweinemarkt waren 107 Stück Milchschweine, die alle zu den geltenden Höchstpreisen verkauft wurden.
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Unzerreißbares Band der Liebe und Treue
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Irgendwo in der Umgebustg der Rcichshauptstadt befindet sich das S p e z i a l p o st a pi t des Präsidiums des Deutschen Noten Kreuzes, von dem aus täglich in plombierten Postsäckcn Tausende von Paketen zu unseren Kriegsgefangenen abgehen. Die Pakete Nehmen einen weiten Weg nach England, Kanada. Australien, Nordafrika, zahlenmäßig überwiegend aber nach USA,, wo sich gegenwärtig, vor allem im mittleren Westen und in der südlichen Hälfte der Vereinigten Staaten, der Haupttcil unserer in die Hand der Westmächte gefallenen Kriegsgefangenen befindet. Damit die Bevölkerung dieser Feindländer nicht so leicht aus eigenem Augenschein den Unterschied zwischen der Feindagitation über die Zustände im Reich und der tadellos disziplinierten und unbeirrbar nationalsozialistischen Haltung unserer Kriegsgefangenen erkennen kann, hat man die Kriegsgefangenenlager in möglichst abgelegene Gebiete gelegt. Auf jeden Fall aber besteht,, entsprechend der Genfer Konvention, eine ständig« Verbindung zwischen der Heimat und unseren Kriegsgefangenen in den westlichen Feindlagern.
Lang ist der Weg des Paket- und Briefverkehrs mit unseren Kriegsgefangenen. Wenn eine Frau in Deutschland an ihren kriegsgesangenen Mann in Kanada schreibt, dann geht der Brief in besonderen -geschloffenen Postsäcken als Kricgsgcfangcnen- post nach Lissabon und von dort bei nächster Gelegenheit mit neutralen Hilfsschifsen nach Philadel, phia, von wo aus der Weiterversand mit amerikanischen Schissen nach Australien oder mit der Eisenbahn aus dem amerikanischen Kontinent erfolgt. Und obwohl auch die Luftpost im Verkehr mit
den Kriegsgefangenen benutzt werden kann, braucht ein Brief doch, je nach dem Einzelsall, zwischen stchs Wochen und sechs Monaten vom Absender bis zum Empfänger.
Man will jetzt versuchen, die Kriegsgefangenenpost nach USA, dadurch zu verbessern, daß sie mit Schiffen des internationalen Komitees 'vom Roten Kreuz unmittelbar von Marseille abgesandt wird. Neben den S a m m e l p a k c t e n des DRK., die Tabak, Süßigkeiten, Seise, Bücher aber gelegentlich auch einmal deutsche Sämereien ersthalten, damit die Kriegsgesangenen sich deutsches Gemüse anbauen können, haben die Angehörigen Gelegenheit, selbst Pakete und Briefe zu senden, Je häufiger man den Kriegsgesangenen schreibt — und seien es auch nur wenige Zeilen — um so bester hilft man ihnen, die Abgeschiedenheit des Kriegsgefangenenlagers zu ertragen Gegenüber der rewtiv kleinen D-brr deutscher Kriegsgefangener die im de-Gaulle-Beretch Nordasrikas geblieben sind, hat das Reich es übernommen, allmonatlich einen ganzen Güterzug voll Lebensmittel, Bekleidungsstücke und Bedarfsgegenstände zu entsenden, denn dort haben die Amerikaner so gründlich aufgekauft und herrschen solche Zustände, daß die Gesamtversorgung erforderlich wurde.
So stellt sich uns diese ganze Arbeit des DRK,, die durch die Spenden zum KrtegshIlfS- werk auch am kommenden Wochenende wieder von jedem Volksgenossen gefördert werden kann als ein langes und unzerreißbares Band der Lieb« und Treue dar, das über das Deutsche Rote llireuz von der Heimat zu den deutschen Kriegsgefangenen gewoben wird.
Der Bombenangriff während der Arbeitszeit
Wie werden ?ersonen 8 Lli 3 den der OekoI§ 8 cIiaft 8 mjtZIieder ab^eZolten?
In der Zeitschrift „Die Berufsgenossenschaft' erläutert Ministerialdirektor z D Dr, Knoli die Frage, nach welchen Gesichtspunkten Kriegspersonenschäden betreut und abgegolten werven. die Gefolgschastsmitgliedern am Arbeitsplatz zu- stoßen Danach wird auch der an ftiner Maschine werkende Arbeiter, wenn er bei feindlichem Fliegerangriff am Arbeitsplatz durch eine Bombe verletzt wird, nach der Personcnschädenver- ordnung versorgt und nicht nach Unfallver- sicherungsrecht Dabei wird ihm nicht nur, wie sonst im allgemeinen, Versorgung nach den Grund- jätzen des Wehrmachtsürsorge- und -VersorgungS- gesehcs gewährt, sondern darüber hinaus die zusätzliche höhere Leistung nach dem Einsatz-Fürsorge- und Versorgungsgesch, Für den durch Flaksplitter verletzten Arbeiter gilt dasselbe -Ebenso gilt die Persvnrnschädenverordnung, wenn die Verletzung durch Gebäudeteile ersolqt, die beim Angriff oder in seiner unmittelbaren Folge wegen Sprengbombenwirkung einstürzen, oder wenn die Verletzung durch herumfliegende Splitter eines durch Flakbcschuß zerstörten Glasfensters geschieht Fürsorge und Versorgung nach der Personenschädenverordnung kommt auch in Betracht bei Schäden, die etwa anläßlich der Sprengung von Blindgängern oder im Zusammenhang mit Maßnahmen des Fliegeralarms entstehen Da eine Doppeigeltung nicht erfolgen kann, scheidet in der- arligen Fällen die Entschädigung nach Unsallver- ficherungsrechl auch dann aus, wenn sich die Schädigungen im übrigen rechtlich als Arbeitsunfälle darstellen würden,
Die reinen V er d u n k elun g 8u ns äll« werden grundsätzlich nicht' nach der Personenschädenverordnung entschädigt. Wenn der Arbeiter also z, B wegen der durch die Verdunkelung wesentlich erhöhten Verkebrsacfahr einen Unkall erleidet.
dann muß, soweit die gesetzlichen Voraussetzungen bestehen, der Anspruch aus der Unfallversicherung, der die überwiegende Mehrzahl aller deutschen Ge- iolgschaftsmitglieder angehören, helfen. Allerdings schließt ganz allgemein der Umstand der durch die Verdunkelung vergrößerten Berkehrsgefahrcn die Verantwortung des Verkchrsieilnehmers nicht aus. Das bedeutet, daß dem Arbeiter, der einen Verdunkelungsunfall erleidet, der Schadenersatz aus der Reichsverstcherungsordnung ganz oder teilweise versagt werden kann, weil eigene grobe Fahrlässigkeit des Verletzten mitgewirkt hnt Der gesteigerten Verkehrsgesabr steht ausdrücklich auch eine Pflicht des Volksgenossen, einschließlich des Versicherten, zur ganz besonderen Achtsamkeit aegenüber. Wer dagegen beim Aufsuchen des Schutzräumes eine Körperverletzung durch feindliche Bomben oder durch einen Flaksplitter oder auch nur dadurch erleidet, daß er wegen der besonderen Verhältnisse des Fliegeralarms zu Fall kommt, wird nach der Personenschädcnvetordnung entschädigt.
Besonderer Schutz hinsichtlich der Fürsorge und Versorgung steht den Gefolgschastsmitgliedern zn. die Luktkriegsschäden im Zusammenhang mit ihrer Luftschutzbetntigung erleiden Dieser Achuhbereich umfaßt auch die Beseitigung von Fliegerschäden. Er ist durch eine entsprechende Ausdehnung der Unfallversicherung noch aus folgende Beschäftigung erstreckt worden: auf die selbständigen Handwerker im Sondereinsatz zur Behebung von Flieger- und Flakskbäden. auf die Personen die im Wege der Selbst- und Gemein- schastsbilse zur beschleunigten Beseitigung von Flieger- und -Flakschäden ausgerufen werden, und auf diejenigen, die im Wege der Selbst-, Nachlar- und GcmeinschaftShilf« zur Errichtung von Behelfsheimen herangezogen werden.
Walter lachte diebisch.
„Seien Sie doch froh, daß ich das nicht getan habe. Sie brauchen nun wenigstens nicht mit Gewissenskonflikten umherzulausen. Der Sünder, der sich nicht nach Wunsch und Willen des Oberförsters gerichtet hat, bin doch nun ich einzig und allein." Ouandt machte ein dummes Gesicht.
„Wenn es sich um eine Dame handelt» wird das kein großes Vergehen sein."
„Das lassen Sie nur nicht den Herrn Oberförster oder Herrn Reviersörster Schlawa hören", lacht« Walter. „Die würden Ihnen §twas ynderes sagen."
.TÄcmrr! Kitz, daß ich weniger Eouräge habe als sie? Ich rSnrde ebensogut die Folgen auf mich nehmen."
, „Will ich Ihnen glauben, Sie Hitzkopf und Heißsporn von, schönen Neckar. Sie sind sa auch noch nicht vierzig Jahre alt. Erreichen Sie erst einmal dieses Schwabenalter, dann werden Sie andexs sprechen und vorsichtiger sein."
Ouandt machte eine beleidigte Miene.
„Dann scheinen Sie überhaupt nicht tluq zu werden", platzte er heraus, „denn Sie haben die Vierzig bereits hinter sich und sagten mir dennoch, daß Sie sich Ihren Verkehr nicht vorschrerben oder verbieten lassen."
„Sie vergessen, junger Freund, daß das mit mir etwas ganz anderes ist als mit Ihnen. Sie wollen aber doch noch erst etwas werden, und es würde Ihrem Vorwärtskommen hinderlich fein, wenn Sie mit dem Oberförster in Gegensätze gerieten. Mir könnte das weniger schaden, denn einen Försterposten finde ich, wo ich wieder gesund bin, allemal wieder. Aber Sie haben recht, wenn man etwas verteidigen will, etwas, das des Ver- teidigens wert ist, dann soll man das auch selbst bei einem Vorgesetzten. Das mit dem Schwabenalter war nur ein — lustiger Spaß von mir, denn ich weiß, daß ihr Schwaben ebenso gute Deutsche seid, wie alle anderen." —
Sie waren mittlerweile zur Waldschlenkr gekommen. Ihre Unterhaltung hätte damit- sein Ende erreicht, und jeder suchte sich ein geeignetes Versteck, von dem aus man dir Kleebreiten über'ehen konnte.
Schon dämmerte es, als ein Schuß ln der Nähe fiel. Gleich darauf knallte es zweimal rasch hintereinander.
Walter spähte das Feld ab, sah aber nichts. Sollte der Ahjunkt geschossen haben? Aber der stand in ganz anderer Richtung.
Plötzlich rauschte es in den Haselstauden. Ein Mann sprang eilig durch die Büsche, dem ein zweiter ebenso rniM knlot?
„Halt!" rief Walter,.Halt oder ich schieße!"
Die beiden Unbekannten liefen weiter, ohne den Ruf zu beachten. S>e waren bereits im dichten Unterwuchs verschwunden, als ihnen Walter einen Schrattchuß nachschickte, der alle>-dings keinen großen Schaden mehr anrichten tonnte. Das war , dem Schützen einesteils auch so recht, denn er l wußte nicht, ob es sich bei den Flüchtenden in der Tat um Wilderer gehandelt hatte. Sein Schuß sollte mehr ein Schreckschuß gewesen sein.
Jetzt vernahm Walter Stimmen: er lauschte.
Das war doch Schlawa, der im aufgeregten Ton mit dem Adjunkten sprach. Waller verließ daher seine gedeckte Stellung und ging den beiden Beamten eniaeaen.
„Haben Sie hier soeben geschossen?" war Schla- was Frage, als er Walters ansichtig wurde.
„Ja, ich schoß hinter zwei Männern her, die ich für Wilderer hielt und aus meinen Anruf weiter- » liefen. Ader mein Schuß war wirkungslos. Es sollte auch nur ein Schreckschuß sein."
„Schade, daß Sie keinen der Kerle getrauen haben", bedauerte Schlawa. „Die Lumpen standen auf unserem Gebiet und wollten von da aus jedenfalls Rehe oder Hasen vom Klee abschiehen.
Ich stand in der Nähe und konnte beobachten, wie sie sich hinter die Büsche schlichen. Wenn ich mich nicht geirrt habe, war es der Generaldirektor selbst, der dabei war."
„Kaum glaublich", schüttelt« Waller den Kops. »Sein Revier ist doch groß genug, da braucht er doch nicht über den Grcnzgraben zu kommen."
„Ja, das sagen Sir nur", schnaubte Schlawa. „Und dabei geht er noch mll einem Kerl los, den ich schon lange im Verdacht des Wildern» habe! Aber der muß für Wedenkämper, der ja immer oorbeiknallt, die Hasen und Rehe schießen. Paßt das überhaupt zusammen? Ein Wilddieb in Holz- schuhen und blauem Kittel und ein großmächtiger Generaldirektor?"
„Ahal" bestätigte Walter. . . „den Mann habe ich schon mehr gesehen — vorhin konnte ich das In dem halbdunklen Gebüsch nicht feststellen — der Kerl schoß neulich schon zwei Hasen vom Klee . > . damals stand er aber aus Wedenkämperschem Gebiet."
..Natürlich wird er es gewesen sein. Es handelt sich um einen Wilddieb erster Masse. Aber war fragt der Schieber von druoen danach, wer u.-ir die Hasen liefert — oder schießt? Das hoben wir soeben doch wieder gesehen."
„In dieser Beziehung kennen manche Fleisch- fäger keinen Standesunterschied, so sehr sie ihn auch im öffentlichen Leben durch ihr Auftreten be- tonen", mischte sich der Adjunkt dazwischen. „Ich bedaure nur, daß ich zu weit entfernt stand, denn als ich angelaiisen kam, waren die Lumpen schon verschwunden." '
„Einer von den beiden hat mit der Schrotsprilze nach mir geschossen", berichtete Schlawa weiter, ohne auf Ouandis Cinwand einzugehen. . . „natürlich wirkungslos, weil ich hinter einer starken Eiche stand. Auch war es für Hagelkörner zu wett."
„Das waren wohl die zwei letzten Schüsse, d e rasch aufeinander folgten?" fragte Walter. „Der erste Schuß war ein Büchsenschuß. Das konnte ich deutlich hören. Der rührte wohl von Ihne» her, Herr Revierförster?"
„Ich rief die Wilderer natürlich zuvor an", be- teuerte Schlawa. „Als ich aber sah. daß sie di« Gewehre gegen mich hoben, drückte ich ab. Es ging allcrdi'ms vorbei. Ich kannte das Korn nicht mehr deutlich sehen. Sie wissen ja, daß ich etwas kurzsick'tia bin. Meine Brille scheint nicht Mehr zu aenüaen. ^
"lFortsetzung folgt.! .