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Zara, 7. Juli. Kampf mit der Jmpetuiense. weil düse die Herausgabe deS KauffahrerS Raonl und des KriegsdampferS Eugen verlangte. Tie Jinpetueuse muß e ihr Feuer einsteüen und sich entfernen. Nachträglich kam Befehl, die Feindselig­keiten eiiuust. llen; auch die französische Flotte hat die Feinds, lig- keiten cingeft-llt. Bor Beliebig ein Linienschiff. Tie cnglisiüe Flotte verläßt das adrialische Meer. iT. D. d. H- T)

Kluge Lerne st,hen mit einander auf Hofion und erfüllen sich doch gegenseiiig die liebsten Wünsche. Ter Papst möchte gerne sein Land und weltlich Regiment behalten und Napo­leon gern gesalbt leider Habens die Oestreicher nicht gc- than und gekrönt sein. Was geschieht? Ter Papst krönt und salbt de» Kaiser und behält zum Lohn sein Land. So, sagt man. wirdS.

Frankfurt a. M.*), 7. Juli, 8 Uhr Abends. In der heutigen Äniidestagssitzniig beantragte Oestreich die Mo­bilmachung des gelammten Bnndcsheeles, und den Prinzregen- trn zu crmchen, den Oberbefehl über bas gesammte BnndeS- hecr zu übernehmen. (T. D. d. S. M.)

Paris*), Tonnerstag den 7. Juli, 9 Uhr Abends. Offizielle Tepesche. Ter Kaiser an die Kaiseiin. Ein Waf­fenstillstand ist zwischen dem Kaiser von Oe streich und nur ab­geschlossen. Kommissäre werden ernannt werbe», um die end­gültigen Bedingungen desselben sestznsetze». sT. D. d.S.M.)

Paris, 8. Juli. Ter Veröffentlichung der Tevesche über die Verabredung eines Waffenstillstandes fügt der Moni­teur bei: Man darf die Tragweite dieser Nachricht nicht miß­verstehen. Es handelt sich blos um einen Waffenstillstand zwi­schen den kriegführenden Theilen, welcher zwar allsäUigen Un­terhandlungen freie» Raum gewährt, aber vorläufig kein Ende des Krieges voraussehen läßt. iA. Z.)

Paris, 9. Juli. Nach dem Moniteur ist der Waff.n- stillstand am Freitag 8. Juli zwischen Marschall Baillaitt und Felbzeugmeister Heß zu Billa-Franca unterzeichnet worden. Er wird bis zum 15. August dauern. Alle Handelsschiffe ohne Unterschied der Flagge werden aus dem adrialische» Meere frei circulircn. lT. D. b. H. T.)

Tie Rüstungen in Frankreich werden fortwährend i» dem größten Maßstab betrieben. Es sind wieder Zt/0,000 Ba- jonnette von Gnßstahl besttllt, für die ganze Reiter,i Karabiner, die von hinten geladen werde», 30,000 Revolver und 400,000 Paar Schnbe.

London, 8. Juli. Tie Times erwartet nach dem Ab­schluß des Waffenstillstandes die baldige Wiederherstellung des Friedens. In seinem Eityarlikel theilt dasselbe Blatt als zu­verlässig mit, zwischen Ludwig Napoleon und Koffnlh sei fol­gende Ucbereinknnst geschlossen worden: 1) Ludwig Napoleon gibt dem Kossuth ein Armeekoips nebst unbeschräntlem Kriegs­material. 2) Hierauf wird von Kossuth eineProklamation an die Ungarn" erlassen. 3) Frankreich erkennt nach dem Ge­lingen der Revoluiion die Unabhängigkeit Ungarns an und er­wirkt von seinen Verbündeten dieselbe Anerkennung. 4) Ungar» wählt unbehindert seine Regierungssorm und entsprechenden Falls den Souverän. 5) Zur Bildung der ungarischen Legion, die sofort beginnt, schießt Frankreich drei Millionen Franken vor.

(T. D. d. Fr. Pstz )

London, 8. Juli. Die Times sagt: Trotz der Mäßi­gung Napoleons werde Oestreich nicht hoffen dürfen, mehr als es noch in Händen habe, in Italien zu behalten. Die Festun­gen können ihm ohne Bedingungen nicht bleiben. Venedig könne unter einem Erzherzog unabhängig werden. Die Times hält eine» Wicderausbruch der Feindseligkeiten für nicht unmög­lich. Tie Post verlangt als Fricdensbedingungen die Räum­ung Italiens durch die Oestreicher und Franzosen, Vergrößerung de» picmontesischen Gebiets, Säkularisation der päpstlichen Re­gierung, eine Verfassung in Neapel. sT. D. d. S. M.)

Allerlei.

Die Nnpoleonifchen Marschälle.

ES wird nicht ohne Interesse sein, sich in der gegenwär­tigen Zeit zu erinnern, wie der alte Napoleon seine Mar- *1 Wurde den meisten Lesern in einer Extrabeilage mitgetheilt.

schalle aus dem deutschen Säckel honorirte. So erhielte« jaycl.ch:

Vernarb (Maret), Herzog von Bassano, 2e>,000 Flaues aus Hannover;

2- Duroc, Herzog von Friaul, 80,000 Francs au» dem Amte Ratzeburg;

3- Berthier, Fürst von Neufchäkcl und Wagram, 140,000 Francs ans Hannover;

^ 4- Bernadoite, Fürst von Ponte Corvo, 100.000

rzrancs aus den Hannöverschen Aemrern Grohnde, Ofen. Polte ec ;

5) Ta von st, Herzog von Auerstädt und Fürst von Eck­muhl, 00,000 Francs aus Hoya und Nienburg;

b) Victor, Herzog von Benuno, 25,000 Francs au» Hannover;

7- So ult, Herzog vou Dalmatien, 50,000 Francs au» Hannover;

8) Lcsöbre, Herzog von Danzig, 50,000 Francs au» Celle unv Wir,en a. d. Aller;

9- Maisena, Herzog von Rivoli und Fürst von Eßlin- , gen, OO.OoO graues aus Hoya und Nienburg;

10) Ney, Herzog von Elchingen, 80,000 Francs an- Lauenburg und Ratzebnrg;

lt) Moclier, Herzog von Treviso, 100,000 Franc» aus EattuMrg, Viumenau und Köldmg»;

12- Äugercau, Herzog v. Easttglione, 80,000 Franc» aus den Aenttern Wuchhvsen und Neuhans;

13) In not, Herzog von Abranles, 25,000 Francs an­dern Anne Agaihenvueg »> Hannover.

! Diese cÄep.lttc waren uue mit dem TitelHerzog oder Fürst" verbinden und der Macschallsgehalt ging extra neben­bei. Wuin man nun bedentt, daß außer den benannten dreizehn noch weitere suuf. nämlich: Joachim Mural, König ! vou Neapel, Tatteyraud PeügocV, Herzog von Benevent, Lanues, Heczog von Moutebello, Oudinol, Herzog von Reggio, Macdvnald, Herzog von Taranto, zur Unterdrück­ung der Menschheit und Vesvuders uusers armen Vaterlands benutzt »'iirden, so wollen wir Gott bitten und selber Alle» ansbleten, dauiir der neue Napoleon mit seinen Herzogen und Marschallen in 8ps unser Deutschland nimmer zu sehen bekommt.

Tie oben gemachten Angabe» sind aus den Papieren einer hochstehenden verstorbene» Person, eines Reichsgrafen, entnommen wocden und tönnen verbürgt werden.

jSeltsame Entzündung von Zündhölzer»-! Eine junge Frau in Brügge, welche in einem Verkaufslaben Kassiererin war, legte jüngst, während sie sich mit einer Käufe­rin unterhielt, ihre eine Hniid auf eine offene Schachtel Zünd­hölzern, die sich plötzlich, wahrscheinlich weil die junge Frau in Gedanken über dieselben hinstrich und sie frottirte, sich ent« zündeten und in Flamme» aufgehcnd, die Unglückliche so ge­fährlich in der Hand verwundeten, daß sie in Folge dieser Ver­wundung gestorben ist. Brandwunden, durch enlzündeltn Phos­phor verursacht, sind nämlich jederzeit nicht nur sehr schmerz­haft, sondern auch wohl tödtlich. Wir theilen diesen Vorgang hier mit, um unsere Leser zur Vorsicht mit alle» Arten Schwefel­hölzern ganz besonders auszuforöern.

Ueber die drei Adler, wcccve muycanv, ,

Oestreich im Wappen führe», heißt es: Rußland ist der Spottvogei, Preußen der Lockvogel und Oestreich der Pechvogel. lDidaskalia.)

Nur nichts schuldig bleiben! Aclteren Zeitungs­nachrichten zufolge hat mau von gewisser Seile einen Preis von 30,000 fl. auf meinen Kopf gesetzt. Meine Mittel erlau­ben mir gegenwärtig, mich zu revanchiren. Ich sitze daher auf die Köpfe der gedachte» Herren, die ihrer Große entspre­chenden Schlafmntzen. Garibaldt,

Näubcrhauptman» und Genosse anderer hohen Personen.

^ (Klddsch.)

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