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162: In der lies: derab* Stelle.

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Rechenschafts-Bericht des V-reins zur LZersorauna verwahrloster Kinder im Obcr- amtsbezirk Skagold.

An den Feste» für innere Mission, welche abwechslimgswcise an F Orten »nseres Bezirks bisher stattgcfunden halun, machte es sich der Ausschuß unseres Vereins zur Hauptaufgabe, Bericht über denselben ,u gldcn. Da ei» solches Fest im verflossenen Jabre ausgefallen ist, bült es der Ausschuß für seine Aufgabe, auf diesem Wege d>» Mitglie­dern des Vereins und allen unsere» Bczirksgenosscn Rechenschaft zu geben über den Gang und Stand dieses uns anvenrautc» Werkes der «Nieren Mission.

! Vor allein fühlen wir uns gedrungen zu deniüihtge». Danke ge­gen Gott, für den Segen, welchen Er bis heute auf dieses vor Ist Jahre» im Glauben begonnene Werk gelegt hat. Auch in den verflosse­nen Noth- und Armuthszeitcn war es uns vergönnt, den Verein in Thätigkcit zu erhalten und wir glauben, daß er dabei seine beste Probe geliefert und seinen Segen für den Bezirk thatsächlich beurkundet hat.

Es ist zwar im Verhältniß zu der Armen-Bevolkerung unseres Bezirkes ei» Kleines, wenn von derselben, im Durchschnitt, nur 90 Kinder auf einmal verpflegt werden konnten. Wir nennen cs aber etwas Großes, im Hinblick auf den Werth einer einzigen Menschensc.lc, wenn auch nur so viele arme und pflegclosc Kinder dem verderblichen Bettel entzogen worden sind und ihre gänzliche, sittliche und leibliche Verwahr­losung ausgehalie» wurde.

Es war bis jetzt unsere angelegentlichste Sorge und Aufgabe, unsere Pfleglinge i» selchen christliche», gulempfohleuen Häusern >in- tcrzudringen, in denen sie nicht nur zu Kircke, Schule und Arbeit fleißig angehalten werde», sondern auch das Beispiel eines gottesfurLtigen, häuslichen Lebens vor Augen habe». Wir dürfen cs hier dankbar aus- sprcchen, daß uns solches in den meisten Fällen gelungen ist unter dem gefällige» Beiraih und der lhätigen Hülseleistung der Ortsgeistlichcn u. Pfarrgcmeinderäthc.

Auf diese Weise hat der Verein seit 1846 66 Kinder in seine flcge aufgenonimcn und bis zur Confirmation, darunter eiinelne 69 ahrc lang, versorgt. Ziesen wir von obiger Zahl die beute im Be­stände bleibenden 26 Kinder ab, so würde die Zahl der Ausgetretenen 40 betragen. Unter di.sc» befinde» sich jedoch mehrere Kinder, welche vor der Confirmatiou wieder ausgetreten sind.

Frage» wir nun nach der Frucht dieser Arbeit, und der vielen Sorgen und Kosten, welche damit verbanden waren, so könne» wir leider unfern Freunden nicht also Rede stehen, wie wir gerne möchten. Wir müssen bekennen, daß wir vieles nicht recht gemacht, manches ver­säumt und nicht ernstlich genug gebetet haben; wir dürfen aber auch beifügen, daß nach der ursprünglichen Einrichtung des Vereins und ohne allgemeinere, thaikräftige Unterstützung der Ausschuß nicht alles das zu vollbringen im Stande war, was als wünschcnswcrth erkannt wurde. Der Herr, in dessen Namen wir diese Kinder ausgenommen, wolle un­sere Fchter gut machen und unsere Versäumnisse ersetzen!

Jeder Erzieher »nd jeder Verein, der diesen Berus hat, kann nur durch Erfahrung das Rechte und Beste lernen, und so werden auch seine Leistungen immer wachschümlichcr Natur bleiben. Auch unser Verein bat im Laufe seiner Wirkungszeit manches in seinen Statute» verändert und verbessert und auch in neuester Zeit mehrere Beschlüsse gefaßt, zur Erweiterung und Verbesserung seiner Einrichtungen Derselbe hat aber auch neue Kräfte gewonnen durch die rege Theilnahmc der Ortsgcisrli- chcn, Schullehrer und Pfarrgcnicinderäthe, welche durch die rcvidirten Statuten (1854) in direktere Mitwirksamkeit gezogen wurden.

Unsere Kinder-Erziehungs-Melhodc hält das Mittel zwischen der in der Familie und in den Rcttungsanstalte»; so theilt stc auch die Er­fahrung mit denselben, daß die nackhaltige Frucht der Erziehung, wenn die Kinder einmal der Aufsicht entwachsen und aus dem Auge der Er­zieher entfernt sind, meistens nicht mehr genauer beobachtet werdcn kann. Bon einem entschiedenen Mifiralhen oder einer neuen Ver­wahrlosung unserer Entlassenen ist uns aber bis jetzt keine Kunde zu- aekommen. Bon einem Wohlgerathensein zu brauchbaren Lehrlinge», Mägden re. habe» wir zwar wohl mehrere Zeugnisse, von den meisten aber haben wir cs gleich den Rettungsanstalien zu beklagen, daß wir nichts Weiteres von ihnen wissen, da wir keine Mittel haben, uns in Verbindung mit den Ausgetretenen zu erhalten. Eines aber dürfen wir mit Dank gegen Gott aussprechcn, daß wir bis jetzt kein Kind durch Confirmation entlasse» haben, an welchem sich nicht wirkliche Besserung gezeigt hätte, während bei vielen eine wesentliche Umänderung und ein erfreulicher Fortschritt im Guten sich ergeben haben. Wenn cs ins Auge gefaßt wird, in welchem grundvcrdorbenen Zustande viele dieser Kinder m unsere Hände kommen, nicht nur hinsichtlich ihrer Unarten und La- ftvr, sondern auch häufig mit einem durch das Bcttclbrod und Unreinlich- "" Ej""cn Körper, so dürfen wir uns wohl auch mit weniger glänzen­den Resultaten begnügen. Aus einen Erfolg aber, wenn auch oft lauge verborgen und unscheinbar, setzen wir unsere Hoffnung, daß die Aus­saat des Wortes Gottes und christlicher Unterweisung in manchem die­ser jungen, enivsänglilbkn Herzen zu seiner Zeit, wenn auch in später, auzgchen und alles andere Anerlerntc überglänzen werde.

Der Berichterstatter hat als Kassier die Gelegenheit, ungefähr 50 mal des Jahres mit Pflege-Eltern zu verkehren und sich über die Kinder und ihr Verhältniß zu d-n Eltern zu erkundigen. Hiebei hat sich die Thaisache herausgcstellt, daß viele der letzteren gegen ibre Pfleglinge wirtlich eme Elternliebe und große Anhänglichkeit an den Tag legen. Die Beweise davon haben wir auch schon in der tiefen, zärtlichen Be­wegung der Eltern beim Wechsel oder Austritt der Kinder wahrgenom-

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men. Nicht weniger aber durften wir uns auch schon oft von großer Anhänglichkeit der Kinder zu den Pflege-Eltern überzeugen. Wir glaub­ten diese Bemerkungen aussprechcn z» müssen, um auck von dieser Seite zu zeigen, daß, bei glücklich getroffener Wahl, unsere ErziehungSart wirklich geeignet ist, einen gewissen Ersatz für die Familien-Erziehung darzubielen-

Zu den verbesserten Einrichtungen, welche der Ausschuß thcils getroffen, theils beschlossen hat, um die Zwecke des Vereins vollkom­mener z» erreichen, gehören diejenigen zu sorgfältiger Beaufsichtigung der Kinder und Pflege-Eltern. Solches geschieht theils durch gedruckte Fragen-Pläne, welche alljährlich ausgescndet »nd von den Geistlichen und Schullehrern beantwortet werden. Sie umfaffcn alles u»S Wttsscns- nüthige von Kindern und Eltern Hiezu kommen künftig auch jährliche persönliche Besuche in den Wohnorien und Hauser», zu welchen Visita­tions-Gängen sich'mehrere Ausschuß-Mitglieder bereit erklärt haben.

Seit zwei Jahren war es uns vergönnt, durch die reichen Bei­träge eines Freundes unseres V reins, sowie durch eine Gave des Be- zirkS-Wohlthäogkciis-Vercins, auch für die durch Confirmat on ausge­tretenen Zöglinge etwas, unsere Zwecke sehr Förderliches, thun zu kön­nen. So empfinge» bis jetzt unsere Knaben Beiträge zu Lehrgeldern, die Mädchen zum Besuch der Bezirks-Näheschule. Wie wir uns hiedurch ein Recht wahren, bei der Wahl eines Lehrmeisters oder einer Dienst­stelle nicht nur beratycnd, sondern auch bestimmend mitzuwirkcn, so hat »ns dieses erweiterte Vcrhälnnß zu den Ausgetretenen auch zu weiteren Beschlüssen geführt. Wir wolle» bei dem Austritt aus dem Verein und dem Eintritt in die Lehre u»ler väterliches Verhältniß entschieden auf­recht erhalte» und auch während der letzteren die Lehrlinge in wachsamer Aufsicht behalte», um so unsere Pflege nachhaltiger zu mache».

Wie der Verein die Mittel aujbringt, um seine Zwecke auszu- führcn, besagt das alljährlich veröffentlichte Berzcichniß seiner Einnah­men. Wir sind im Namen unserer so armen, verwahrlos,en Kinder von Herzen dankbar für jede, auch die kleinste Gabe; aber wir können die Bemerkung nicht zurückhalten, daß es uns leid lhut von verhältniß- mäsfig so wenigen Privatpersonen des Bezirks bedacht zu werden. Im vorig, n Jahre gingen 17 Gabe» von denselben ein, in dem von 1858 auf 1859 nur 14. Der Verein hat bis jetzt 66 Kinder abgehaltcn. bettelnd an die Thüren unserer Bezirks-Genossen zu pochen und zwar des Jahres nicht nur einmal. W r haben sie, mit Gottes Hülfe, be­wahrt vor dem Heranwachsen zu lästigen, theilweile gefährlichen Tauge­nichtse». Daß solches geschehen ist und auch für die Zukunft geschehen wird, dcniente doch einer däufigcrcn, regelmäßigeren Unterstützung von Seiten derer, welche diese Vortoeilc mitgemeßen.

Den merkwürdigen Umschlag i» den ökonomischen Verhältnissen unserer Letztzeit haben auch wir, wie mehrere Kinderrettungs-Anstaltcn, in diesem Jahre in seinen Folgen crleot. Wir empfingen bis heute keine neuen geeigneten Meldungen, »in die 6 in diesem Frühjahr aus­getretenen Confirmandcn zu ersetzen. Aber es scheint eine Zeit im An­bruch zn sein, in welcher cs mit der Armuth bald wieder anders werden könnte. Wir möchten uns gerne darauf vorbereiten, weil bei dem Ein­tritt derselben das Dckürfniß und die Ausgabe ln einem ungünstigeren Verhältnisse zu den künftige» Einnahmen sei» dürften. Besonders aber vermöchten wir bei reichlicheren Zuflüsse» die so nützlichen Beiträge zu Lehrgeldern weiter auszudchncn. Ebenso ist noch zu erwarten, daß im Laufe des Jahres neue Anmeldungen nicht ausbleiben werben.

Der Aufwand des Vereins im verflossenen Rechnungsjahre be­trug 829 ll. 20 kr., die Einnahmen 9(5 st. 8 kr.

Unsere jetzt noch in Pflege stehenden 26 Kinder erfordern per Jahr an Kostgeldern (ohne Lehrgelder und verschiedene andere Ausgaben) 690 fl-, an welchen die Heimaihs Gcmcinren, (Eemralstclle und Waisen­haus) 424 ff. ersetzen. Der Verein hak a>so, allein für Kostgelder, noch 266 fl- im Ganzen etwa 900 st. durch Beiträge aufzubringen.

Nagold, den 18. Mai 1859.

Der Vorstand: Dekan Freihofcr.

Der Kassier: G- H. Zeller.

D i e n ft n a ch r i ch t e n rc.

Seine König!. Majestät haben vermöge höchster Entschließung die Muarsstelle bei dein Oberamt Rottwcil dem derzeitige» Verweser derselbe», Reg.-Rescrcndär I.Kl., Klaibcr, gnädig» übertragen; den Kaufmann Franz Sam mann, Chef des Handelshauses Samman» und Comp. Rio de Janeiro, zum König!. Eonsill daselbst gnädigst ernannt; den ältesten Assessor des Medizinalkollegiums, Obermedizinalrath vr. Krclt, zum wirklichen Rathe dieses Kollegiums gnädigst befördert; die Obcraintsrichtcrsstelle in Spaichingcn dem Gerichtsaktuar Gmelin von Urach, die Muarsstelle bei dem Oberamisgerlcht Ebingen dem Res. 1. Kl-, Sattler in Backnang, und die AmtsnotarSstelle in Schwen­ningen dem Notaricttskandidaten Weber in Wcinsbcrg gnädigst über­tragen ; den Dirigenten bei dem Gerichtshof in Ulm, O.-Tribunal-Rath v. Bändel, und den Dirigenten bei dem Gerichtshof in Eßlingen, Obcrtrlbunalralb v. Sterling er, zu K. Mitgliedern des Staatsgerichts­hofes gnädigst ernannt; die Obcrzollinspcktorsst.lle bei», Hauptzollamt Stuttgart dem Sekretär, Finanzassessor Sick beim Stcuerkollcgium, das Kameralamt Oberndorf dem Revisor Hepd bei der Oberrechnungskain- mer, das Kameralamt Sulz dem Revisor Schmid bei derselben Be­hörde gnädigst übertragen; die zweite Buchhaltcrsstclle beim Kameralamt Heidenheim dem gegenwärtige» Amtsvcrwcscr Fruetb, die Kameral- amtsbuchhaltersstelle in Neuffen dem gegenwärtigen Amtsvcrwcler Vö­gele und die in Spaichingcn dem gegenwärtigen Verweser dieser Stelle Fischer gnädigst verliehen, und den Hauptzollamtsassistenten Ziegler