Skhwarzwal- - Heimat
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Bo» allen Wünschen des Jugendalters ist der Wunsch nach dem Berus da? wichtigste. Im Beruf sind der Junge und das Madel ihres Glückes Schmied, von seiner rechten oder falschen Wahl hängt für sie das Schicksal eines ganzen Lebens ab Nicht alle Berufe stehen unter der Jugend in gleich hohem Kurs. Die einen werden gemieden, die anderen stürmisch begehrt. Unter 670 Lehr- und Anlernberufen in Landwirtschaft, Handwerk, Handel und Industrie macht einem großen Teil der Jugend die Auswahl nicht die geringste Qual. Ginge es nach den Jungen, wäre Deutschland bald ein Volk von Autoschlossern und Flug- zeugbanern. Gäbe man den. Mädchen nach, so mündete der Nachwuchs im Büro oder im Verkauf. Nicht selten sind Schulklassen, in denen unter vierzig Schülern mehr als dreißig zum gleichen Berus möchten, unter der weiblichen Jugend drängen in Großstädten allein 70 bis 80 v. H. zur Büro- und Kontortätigkeit.
Dem Eintritt In den Beruf gehen die Berufsberatung und die Bcrussaufklärung voraus, die der Jugend die fürs Leben bindende Entscheidung erleichtern will. Was dadurch praktisch erreicht wird, hängt vor allem davon ab, ob Beratung und Aufklärung nicht nur zur Vernunft, sondern auch zum .HWzen der Jugend zu sprechen vermögen. Was Jungen wie Mädel zum Wunsch nach einem bestimmten Beruf veranlaßt, liegt zum entscheidenden Teil aus der Seite von Gemüt und
Phantasie, vor allem bei den Modeherufcn. Di« moderne Berussaufklärung, die in erster Linie von den Arbeitsämtern und der Hitler-Jugend getragen -wird, paßt sich diesem Umstand an. Sie sucht über den Berus, über seine Technik, seine Arbeitsvorgänge usw. weniger zu belehren als vielmehr in ein Erlebnis des Berufs ein- zusühren. Unter den Mitteln, derer sich die Be- rufsanfklärung zur Unterstützung der Berufsberatung bedient, sind die Berufsbesichtigung, der berufswerbende Film »nd der berufskundliche Helm- nachmittay in der Hitler-Jugend zu nennen.
Der Berufsaufklärung unterliegen mit der fugend auch die Eltern. Ihr Widerstand scheint oft hartnäckiger und durch mehr Erfahrungen begründet als die gefühlsmäßige Einstellung der Jugend. Dennoch werden viele Eltern es begrüßen, daß gerade heute im Krtege der Ju- gend beim Uebergang in den Berus die- Hilfe der Äerufsaufklärung zur Verfügung steht. Die Brücken, die früher in der Schule, beim Werkunterricht, bei häuslichen Lieblingsbeschäftigungen zum künftigen Beruf geschlagen wurden, sind heute oft nickst vorhanden Die klärende Aussprache mit dem Vater muß entfallen, da dieser als Soldat viele tausend Meilen von der Heimat entfernt einer höhere» Pflicht genügt. Für die Abgänge aus mittleren und höheren Schulen erschweren sich die Verhältnisse durch den Eintritt in» da? wehrfähige Alter Ost tritt die Berufswahl gegenüber der Wahl der Waffengattung zurück.
Lazarett-Betreuung in Nagold
und in den anderen Lazaretten des Kreises am Geburtstag des Führers
Den verwundeten und kranken Soldaten, die in den-Lazaretten des Kreises Heilung und Genesung finden, bereitete die Partei durch, die RSB. zum - Geburtstag des Führers eine freudige Ueberraschnng. Sie wurden diesmal sehr reich beschenkt. U.'a. kamen zur Verteilung: prachtvolle Ehrenchroniken oder andere Bücher mit eigenhändiger Widmung des Krcisleiters als Andenken an den Schwarzwald, Führer-Plaketten, Brieftaschen, 'Wein und Zigaretten.
Im Hauptlazarett in Nagold fand die Betreuung gestern in feierlichem Rahmen statt. Hauptgemeinschastsleiter Raisch, der mit Bürgermeister Maier, dem Ortsgruppenamtsleiter der NSV. erschienen war, begrüßte im Speisesaal die Soldaten und dankte ihnen namens des jtreisleiters für ihren Einsatz. Tn einer Ansprache brachte er unter Anführung verschiedener Lebensabschnitte ^des Fühers den Soldaten dessen große, einmalige Persönlichkeit nahe, legte in eindringlichen Worten dar, lim was es heute geht, und gab der unbedingten Siegesgewitzheit beredten Ausdruck. Führcrehrung und Nationallieder beschlossen die kurze Feierstunde. Namens der'Soldäten dankte der Oberarzt. — Anschließend fand die Betreuung ni den anderen Nagolder Lazaretten statt.
Lalwer Standesnachrlchten
Lkonat Mürz 1944
Geburten: Mez, Roland Paul, S. d. Ingenieurs M. in Calw; Ihn, Bärbel Maria Cä- cilie, T. d. Oberfeldmeisters I. in Calw; Groß- haus, Helmut Norbert, S. d. Mineralwasser- Händlers G. in Calw; Pfrommer, Gerda, T. d. Bäckermeisters P. in Calw; Sch »auf er,- Erich Oskar, S. d. Oberlokomotivheizers Sch. in Calw; Rägle, Hermann Karl, S. d. Eichgehilfen R. in Calw; Bosch, Margarete, T. d. Re« gulcurs B. in Calw; Ehrenfried, Hildegard, T. d. Rcichsbahnzugsschaffncrs E. in Calw; Kubier, Gisela Maria,'T. des Garnausgebers K. in Calw-Älzenberg.
Eheschließungen: Erwin Gustav R a u, Elektromechaniker, Calw mit Lina Frida Kek, Haustochter; Walter Heinrich Rühle, Kaufmann, mit Pauline Christiane Linkenheil, Calw; Carl Serva, Kaufmann u. Geschäftsinhaber, Calw mit Alwine .Schillinge!, Calw ; Richard Bauer, Notariatspraktikaüt, i- Z- Leutnant mit Ursel Scbmid, Teckm. Assistentin, Calw.
Sterbefälle: Dorothea Stotz, geb. Hahn, Messerjchmiedsehefrau, Calw, 83 I.; Lina Luise Aastian, geb. Bullinger, Fassersehefrau, Calw, uu I.; Theresia Roller, geb. Schreglmann, ^lzbildhaucrsehcfrau, Calw, 36 I.; Wilh. Chri- i an Kübler, verh. Banwcrkmeister i. R., Calw, 67 I.; Wilhelmine Manz, geb. Bolz, »urobcamtenwitwe, Calw, 73 I.; Adolf Albert Lai big, led. Handlungsgehilfe, Calw, 47 I.; mal Heinrich Böttinger, verh. Webmeister, uiw, 70 I.; Ernst Tepaß, verh. Bäcker und ckabrikarbcitcr, Calw, SO I.; Emma Kn oll,
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geb. Maurer, verh. Rentirerschcfrau, Calw 63 I.; Elisabethe Katharine. Heugle, geb. Vollmer, Rcntnerswiiwe, Calw, 74 I,; Elisabethe Sofie Wurster, led. Büglerin i. R., Calw, 70 I.
Erhöhung der Lohnsteuerfreigrenze
Der Reichssinanzininister Hai weitere Vereinfachungen des Steuerabzugs vom Arbeitslohn angeordnet. Bel Lohnzahlungen für nicht mehr als vier Arbeitsstunden wird die Lobn- stenertnbelle für tägliche Lohnzahlimg zugrunde- gclcgt. Die Tabelle für vierstündliche Lohnzahlung wird nicht mehr angcwendet. Die Lohnsteuersrei- grenze wird in Anpassung an die Freigrenze bei der Einkommensteuer erhöht. Sie beträgt für die Steuergruppe 1 3,20 Mark täglich, für die Stcuergruppe II 3.60 Mark täglich, für die Steuergruppe III. 4,10 Mark täglich. In der Stcuergruppe IV erhöht sich die Freigrenze für Verheiratete mit einem Kind auf 5,10 Mark täglich, init zwei Kindern auf 6 Mark, mit drei Kindern aus 8,10 Mark, mit vier Kindern auf 10,40 Mart usw.
Für kleinere Arbeitslöhne wird Lohnsteuer nickst mehr erhoben Die Erhebung der Lohn
steuer erfolgt somit für die Stcuergruppe I erst ab Lohnstufe 8, für die Stcuergruppe II ab Lolm- stufe 12, für Gruppe III ab Lohnstufe 17, kür Gruppe IV (ein Kind) ab Lohnstufe 27, bei zwei Kindern ab Lohnstufe 36. bei drei Kindern ab Stufe 57, bei vier Kindern ab Stufe 94 usw.
Die Anordnung bringt weitere Bestimmungen für die Berechnung der Lohnsteuer bei vierteljährlicher Lohnabrechnung und bringt zur Vereinfachung eine amtliche Lohnsteuertabellc für vierteljährliche Lohnzahlung. Die Anordnung trat am 1 April in Kraft. Arbeitgeber, die nur Arbeitnehmer beschäftigen, deren Arleitslolni die Freigrenze nicht übersteigt, insbesondere Haushalts- Vorstände,,brauchen für die Zeit vom 1. Januar ab einbehaltene Lohnsteuer nicht an das Finanzamt abzuführen. Diese Beträge sind an die Arbeitnehmer wieder auszuzahlen.
Aus den N'achbargemeilldeu
Haiterbach. Heute begeht Christiane Helber, geb. Kaupp, Schreinermeisters-Ehcfrau, ihren 75. Geburtstag. Als Mutter einer kinderreichen und geachteten Familie hatte — und hat immer noch — ihre unermüdliche Arbeit den tiefsten Sinn.
Weil der Stadt. Am 15»-- April konnte Frau Anna Kuhnle Witwe ihren 80. Geburtstag feiern. Im Jahre 1887 verheiratete sic sich mit dem damaligen Goldschmied Gustav Kuhnle. Das Ehepaar war viele Jahre als Wirt auf dem „Bterkeller". — Der heurige „Bendeles- märk t", wix er vor dem Kriege genannt wurde, da die Musterung in diese Zeit fiel, brachte wieder guten Besuch und auch einige Stände waren aufgeschlagen. Auch der Auftrieb auf Vieh- und Schwcinemarkt war befriedigend, so daß doch wieder mancher Bauer seinen Bestand ergänzen oder Tiere abgeben konnte.
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Fußball
HÄ. Nagold — HI. Stamm heim Das Pflichtspiel um die Banumeisterschaft Nagold gegen Stammheim mußte wegen, dem im Bann Schwarzwald durchgeführten Frühjahrsgeländelauf verschoben werden. Die Begegnung der beiden Mannschaften findet mm am Sonntag, dem 23. April, in Nagold statt. Spielbeginn 14.30 Uhr.
Gestorben«. Christine Henßler, geb. Kalm- bach, 82 J.^ Edelweileph Friedrich Teufel 76 I., Klosterreichenbach; Elsa Knch, 71 I., Wildbgd; Kath. Bla ich Wwe. geb. Krauth, 77 I., Wald- rennach; Hermann Schweizer, Gipsermcister, 34 I., Gerlingen; Walter Braun, 20 I., Eltingen; Wilhelm Müllerschön, fr. Lindenwitt, 63 I., Gerlingen.
Wir feierten den Geburtstag des Führers
Ilnsvr Dunst: tillnube «n«I Treu« — Unser IVnnsvlr: Ontt, vrlmlte uns ävn t ülirei !
Führers Geburtstag tm fünften Kriegsjahr. Wie konnten ihn deutsche Menschen würdiger und sinnvoller feiern als durch treue Pflichterfüllung! Die Hakenkreuzfahnen, unter die wir alle unser Leben gestellt haben, leuchteten feiertäglich in den Frühling. Aber an den Arbeitsplätzen feierte keine Hand, ein Werktag voller Pflichten und Mühen lief ab. Und doch war er ein Feiertag! Jedes deutsche Herz schlug in Dankbarkeit, im Glauben und in Liebe zu unserem Führer. Am Feierabend drängte es die Schaffenden, in der Gemeinschaft Adolf Hitlers zu gedenken und so sahen die Feierstunden der NSDAP, in Stadt und Land Männer und Frauen, Junge und Alte, Soldaten >Wd Schaffende aller Berufe, das ganze Volk vereint, um voll Stolz den Führer zu ehren, ihm aus gläubigem Herzen zu danken und aufs Neue unverbrüchliche Treue zu geloben.
In der Kreisstadt wurde die Feierstunde der NSDAP, zum Geburtstag des Führers im „Volkstheater Calw" von der Jugend, die den Namen Adolf Hitlers als tiefe Verpflichtung tragen darf, festlich gestaltet. Das kündende Wort, Lieder und Orchestermusik gaben ihr die Weihe. Nachdem der Ortsgruppenleiter näch richtungweisender Ansprache Politische Leiter sowie Walter und Warte der angeschlossenen Verbände vor den Fahnen der Bewegung feierlich auf den Führer vereidigt hatte, sprach der Kreis - leiter zu den Versammelten und erhob die festliche Stunde durch das Feuer und den mitreißenden Schwung seiner Worte zu einer Feier der Herzen. Neue Kraft, Zuversicht und Tapferkeit schöpften die Menschen aus ihr, und das Wissen um die gleichen Wünsche aller Deutschen anständiger Gesinnung für den Führer wie um ihr Geloben an diesem Tage, war ihnen ein beglückendes Sinnbild des großen deutschen Zieles.
Der Kreisleiter lieh den Gefühlen Ausdruck, die au Führers Geburtstag jedes deutsche Herz bewegen: dem Gefühl des Stolzes und der Freude, der Dankbarkeit gegenüber dem Schicksal wie gegenüber dem Führer selbst und endlich dem einer verschworenen Gemeinschaft, die ihrem Führer unverbrüchlich die Treue hält. Vom Leben, vom Kampf, de» Taten und Leistungen Adolf Hitlers in Frieden und Krieg sprach der Kreisleiter, von seiner Genialität, seiner Berufung und der Größe seiner Sendung. Von der bezwingenden Macht der Persönlichkeit des Führers wußte er aus eigenem Erleben zu berichten, ebenso wie von der ungewöhnlichen Kraft Adolf Hitlers, ruhig und überlegen jede Krise zu meistern und täglich in vielstündiger Arbeit unter rücksichtslosem persönlichem Einsatz um das Wohl der kämpfenden Front wie der Heimat besorgt zu fein. Alles, so sagte der Kreisleiter, ist in der Hand des Führers vereinigt, er löst gigantische Aufgaben und kennt, sicher seinen Kurs steuernd, kein Verzagen. Täglich gibt er mit seinem Vorbild unserem Geist und Arm neue Krckft. Millio
nen Deutsche schauen gläubig und in tiefer Dankbarkeit zum Führer auf, der alle Lasten und Sorgen auf sich nahm, um unser Volk vor dem Vernichtungswillen seiner Feinde zu retten, der uns alle verschütteten Tugenden und Ideale zurückgab und mit ihnen den Glauben an den durch die deutsche Weltanschauung verbürgten Sieg unserer Waffen. Komme, was kommen mag, wir folgen, das Ziel unseres Kampfes klar vor Augen, und -zum letzten Opfer bereit, Adolf Hitler "auf seinem Wege zur Befreiung Deutschlands und Europas, das ohne ihn, seinen Bannerträger, das Opfer des Bolschewismus wäre.
Der Kreisleiter faßte schließlich die Gefühle aller Deutschen am Geburtstage des Führers in dem Gelöbnis des Glaubens und der Treue zu Acols Hl Zer, in dem Dank an die Vorsehung und der Bitte an den Schöpfer zusammen, Gott, erbalre uns den Führer!
Nagold stand gestern im Zeichen der Be- flaggnng der Privaten und öffentlichen Gebäude. Am Mittag ehrte das Bläserquartett den Führer mit> Geburtstagsmusik. Abends fand im dicht besetzten Traubensaal eine selten schöne und gehaltvolle Feierstunde statt. Außer < einer Reihe von Verwundeten, den Ehrenbürgern der Nation, wohnten Vertreter von Stadt, Wehrmacht und Polizei der Feier an. Allen, die gekommen waren, den Führer an seinem Geburtstage zu ehren, entbot Propagandaleiter Könekamp den Willkommgruß; er feierte die Verbundenheit von Partei, Staat und Wehrmacht als Voraussetzung für Deutschlands kraftvolle Entwicklung. Der Ortsgruppenleiter, Hauptgemeinschastsleiter Raisch, stellte seine gedankcntiefe Fcierrede unter die Devise „Tat und Glaube". Die Tat, so führte er u. a. ans, verlangt den Einsatz des Letzten, um das, was wir glauben, zur Wirklichkeit werden zu lassen. In seinen weiteren Darlegungen zeigte er, wie der Führer uns lehrt, -Kraft ans dem Glauben zu schöpfen und so das Schicksal zu gestalten. Er ließ dann im Anschluß an Schilderung von Weg und Persönlichkeit des Führers" diesen selbst zu uns sprechen. Des Führers verpflichtendstes Wort an jeden von uns ist, ein ganzer, rückhaltloser Deutscher zu sein. — Unter herzlichen Glückwünschen überreichte Pg. Raisch später dem OrtsgruPPenamtsleitcr^Alois KI ehr eine wohlverdiente Auszeichnung des Führers. In feierlicher Form wurde eine Reihe Politischer Leiter und Mitarbeiter der Partei auf den Füh rer vereidigt. Führerworte unterstichen das, was wir dem Vaterland schulden, und das gemeinsam gesungene Lied „O Deutschland hoch in Ehren" bekräftigte das Gelöbnis der Treue. Führer- ehruug und Nationalhymnen beschlossen die festliche Stunde, die diesmal in besonders eindrucksvoller Weise mitgestaltet wurde von einer in Nagold bestens bekannten Wehrmachtkapelle, die feierliche, klassische Musik mit militärischer Exaktheit znm wohlgelungenen Vortrag brachte.
„Danke!" hauchte sie. „Wie soll ich Ihnen ha« wieder gutmachen?"
„Sprechen Sie dach nicht davon", wehrte er aufs neue ab. „Ich tue doch weiier nichts als eine. Mc i'chenpflicht. Wie suhlen Sie sich denn jetzt?"
„Oh, mir ist schon viel besser, und ich werde mich benimmt erheben können."
Trotz seiner Abwehr machte sie wieder Versuche, auf die Füße zu kommen. Mit seiner Unterstützung gelang es auch: aber sie stand taumelnd- da und mußte sich in seine Arme stützen. Langsam und vorsichtig geleitete er sie zu einem um- gesiürztcn Baumriesen, der einige Schritte abseits des Weges lag. Hier ließ er seinen Schützling nieder und setzte sich daneben.
„Ach. es kam so unerwartet", seufzte sie. „Das Pferd icheute vor einem Rehbock, der aus dem Gebüsch sprang. Bagabund geriet-dabei mit dem Vorderhus in ein Loch, stürzte auf die Vorhand, und ich flog im weiten Bogen zur Seite. Dann verspürte ich eine» harten Stoß am Kopfe und verlor das Bewußtsein."
„Sie scheinen die Rinde eines Baumes mit der Stirn gestreift zu haben. Würden Sie mit dem Kops direkt gegen den Stamm geprallt sein, es hätte schlimmer auslaufeil können, und darum müssen wir eigentlich recht dankbar sein."
Sie lächelte schwach.
„Wer dankbar sein muß, das bin ich, nicht Sie." „Gewiß, aber ich bin trotzdem ebenso dankbar und froh, daß es so gut abgelaufen ist. Das dürfen Sie mir getrost glauben. Es wäre für mich entsetzlich gewesen, wenn es schlimmer geworden wäre. Das wäre mir bestimmt nahe gegangen.
So ein junges Blut, das Sie sind!"
„Ich bin gar nicht so jung mehr wie Sie anzunehmen scheinen, Herr Förster. Ich zähle be- reits achtundzwanzig Lenze. Aber wenn Sie erst wissen, wer ich bin, dann werden Sie es bereuen, daß Sie mir bcigestandcn haben."'
„Jemand geholfen zu haben, werde ich niemals bereuen", sagte Wolter ernst und überzeugt.
„Nun. wir werden ja sehen.
Fast traurig klangen die!« leise geiprocheuei« Worte.
„Aber ich kann ja nicht dafür, daß es so ist"» fügte sie hinzu.
Wolter war bestürzt über die letzten Worte. Das klang ja ganz seltsam Das hübsche junge Weih, das sich »och immer an seine«; Arm lehme, sah durchaus nicht danach aus. als ob ihm irgendein Makel anhaste. Walter kamen die Worte rätselhaft vor,-ober er mochte nicht fragen.
„Vielleicht kann ich jetzt wieder zu Vagabund gehen", fuhr sie fort. Doch »ach einigen Schritten taumelte sie auss neue, so daß Walter sie wieder in die Arme nehmen mußte.
„Es geht leidsr noch nicht", sagte sie mit schmerzlichem Lächeln. „Wenn ich Sie nicht zu sehr belästige, möchte ich hier noch ein wenig oerm-Nen, bis ich wieder etwas bester bei Kräften bin. Oder gehen Sie auch nur lieber! Ich werde schon nachher allein weiterkommen "
„Ich gehen? Wo denken Sie hinl Wenn Sie mich nicht sortsagen. dann treibt mich keine Macht der Welt von Ihrer Seite. Ich wäre ja ein Menirh ohne Gefühl, wenn ich Sie in Ihrem Zustande einen Schritt allein liehe."
„Sie scheinen ein guter Mensch zu sein", flüsterte sie. „Nicht wahr. Sie sind aus der Jagd des Barons?" Walter nickte.
„Sie vermuten richtig. Ich stehe in Diensten des Freiherrn von Sansbach und bin der Hilfsförster Wolsbach."
„Und ich bin die Tochter Ihres Grenzv.achb.tcs.
Ich heiße Irene Wedenkämper. Ich weiß von dem Streite nichts. Ich hörte nur. daß hüben und drüben arge Feindschaft herrscht, und darum werden Sie nun wohl von mir nichts mehr misten wollen. Es wäre schöner gewesen, wenn Sie niemals erfahren hätten, wein Sie hier im einsamen Walde Samariterdienste geleistet haben "
Malter lacbie ln»i aut -als er in ibre fragenden, fast ängstlich blickenden Augen schaute.
„L.arum sollte ich setzt soriiaufen und Sie ohne Hilfe lassen? Nun weiche ich erst recht nicht von Ihnen, bis ich Sie in sicherer Hut weiß."
„Ich danke Ihnen, Herr Wolsbach", hauchte sie mit einem freudigen Lächeln. „Man hat mir das alles so ganz anders gesagt, und Ich habe mich in der Tat vor einer Begegung mit einem Sansbach- schen Jäger gefürchtet."
„Als ob wir lauter Buschmänner wären!" scherzte Walter.
„Nein, wissen Sie. warum ich hier in der Nähe war? Ich hatte es auf den Kogelbock abgesehen. Dem können Sie es eigentlich nur verdanken, daß «in menschliches Wesen in der Nähe war und den entwichenen Vagabund entdeckte."
.Sie legte ihm die Hand auf den Arm und sah ihn freundlich an.
,/5ch will Ihnen etwas anvertrauen, das Sie nicht verraten dürfen, Herr Wolfbach. Bcrter würde fuchsteufelswild und alle seine Jäger nicht minder. Jener Kogclbock war es ja, vor dem Bagabund scheute. Ich habe den Bock deutlich erkannt; er kam aus der großen Dickung, die wir da vor uns sehen, also aus Vaters Revier. Von dort wollte der alte Schlaumeier über den Kogelweg in Ihr Revier ziehen, wahrscheinlich zu jenem Iung- wuchse, vor dem Sie angesessen haben. Ich verrate Ihnen das, damit Sie misten, wo der Bock mit ziemlicher Gewißheit seinen Einstand hat. Daraufhin Weidmannsheil, Herr Wolsbach!"
„Ich danke Ihnen herzlichst", erwiderte Walter und drückte seinem Schützling die Hand. „Habe ich also doch richtig vermutet, oaß der Bock hier irgendwo anzutreffen ist. Es freut mich, daß Sie meine Vermutung bestätigen können, und ich hasse, > daß ich den Urion hier erwische. Das Gehdrn werde ich mir mit besonderer Freude an die Wand hängen, soll es mir doch ein stetes Andenken an ' diesen denkwürdigen Herbsttag sein. Aber wir haben augenblicklich etwas anderes zu bedenken. Die Sonne ist bereits gesunken, und Sie müssen heim" §
Ohne ein weiteres Wort zu sprechen, nahm er sie in seine Arme, hob sie auf und trug sie zu dem freudig aufmiehernden Vagabund. '
„Wenn Sie im Sattel sitzen können, werde ich . nebenhergehen und Sie an der Hand halten — es ist für alle Fälle."
i Fortsetzung folgt.! ^
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