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Wild berg.
Gefundene Ähr«
Eine Taschenuhr, die aus meiner Kcller- stiege gefunden worden, kann von dem rechtmäßigen Eigenthümer gegen die Eiurüekungs- gebühr abgeholt werden bei
Löwenwirth Schöttle.
2? Nagold.
Verpachtung.
In einer belebten Oberämtsstadt wird eine aufs Zweckmäßigste eingerichtete und bisher mit gutem Erfolg betriebene Bierbrauerei nebst Brennerei mit Wirthschafts- Gerechtigkeit, sammt dazu nöthigen Gcräth- schasten und Fässern, auf mehrere Jahre in Pacht gegeben. Dem Pächter ist es freigeftellt, ob er das dabei befindliche Land
gut theilweise oder ganz mit in Pacht zu nehmen Willens ist. Die Bedingungen wer- edn ganz billig gestellt, und gibt nähere Auskunft die Redaktion d. Bl.
2j» Nagold.
Wein-Offert. §
Wie früher, werde ich auch dieses Jahr ein größeres Quantum heurigen Wei»^ Großbottwarer, vorzüglichen Gewächses,! wieder hieher bringen, und in kleinere» Parthien zu möglichst billigen Preisen ab- geben. Ich bitte nun die Herren Privaten mild Wirthe, welche kleinere Quantitäten zu erhalten wünschen, mir ihre Bestellungen bald möglichst zu übergeben.
Den 24. 'Sept. 1857.
Güterbuchs-Commiffär Hinderer.
Ha i t e rb ach,
Obcramts Nagold.
Geld nnsznlcihen.
Es sind
L20 ff.
Pflegschaftsgeld gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen parat.
Den 23. Sept. 1857.
Christian Klenk.
2j* Wildberg.
Geld ansznleihe».
Unterzeichneter hat aus Auftrag
fl.
gegen gesetzliche Sicherheit auszuleihcu. Den' 22. Sept. 1857.
G. Geyer.
Tn ges -Neuigkeiten.
Stuttgart, 22. Sept. Der Besuch des evangelischen Kirchentages scheint dicßmal ein außerordentlich zahlreicher werden zu wollen. Die gestrigen Eisenbahnzüge brachten aus allen Landen eine Menge Gäste zu dcmsclbigen und der Zudrang zu dem Bureau für den Kirchentag, um Legitimationskartcu zu holen, war am ganzen gestrigen Nachmittage so groß, daß man vor Gedränge kaum ankommen konnte. Am gestrigen ersten Abende sammelten sich die Gäste zu gegenseitiger Begrüßung in den umfangreichen Räumen des Museums, welche die Mn- seumsgesellschast freundlich zur Verfügung gestellt hat. Stadt- Pfarrer Knapp begrüßte die Versammlung, nachdem vorher ein Vers aus dem Brüdcrgesangbnch: „Gnade, Heil und Frieden sei mit Allen" gemeinschaftlich abgcsungen worden. Der Er- öffnungSgottesdicnst des Kirchentags begann mit einem von Dekan Gcrok geleiteten liturgischen Altargottesdienst mit Sün- denbekenntniß und Gnadentrost und entsprechenden Chören, die einen herrlichen und erhebenden Eindruck machten. Nach Ab- singung zweier Verse von dem Choral: „O heiliger Geist kehr bei uns ein" bestieg StiftspreLiger Prälat Kapff die Kanzel und hielt die Eröffnungspredigt über 1. Cor. 3, 16. Die Predigt sprach allgemein an. (H. T.)
Stuttgart, 22. Sept. Man weiß hier nun ziemlich bestimmt, daß die beiden Kaiserinnen nicht hieher kommen. Die Kaiserin von Rußland wird so wenig hier cintreffcn, als die Kaiserin Eugcnie. Uebrigens hegt inan in einigen Kreisen immer noch die Hoffnung, auch die beiden Kaiserinnen hier zu sehen. Die Ankunft der Kaiser ist nun auf den nächsten Freitag früh bestimmt und wird da eine ungeheure Menschenmenge vor dem Bahnhof sich sammeln; jeder Zug bringt uns seit Sonntag Schaareu von Fremden, die zwar bis jetzt alle hinlängliches Unterkommen gefunden haben; doch sind nun nachgerade unsere Gasthöfe mit den auf Bestellung für noch cin- trcffende Fremde vorbehaltenen Zimmern durchaus angefüllt. Müssen doch schon wegen Mangel an Sälen die Tanznbnngcn einiger Lehrer eingestellt werden, weil die dazu verwendeten Säle provisorisch in Zimmer verwandelt worden waren. Tie gestrige Schlußrevne durch den König war prachtvoll. (H. T.)
Stuttgart, 22. Sept. Zu Ehren der Anwesenheit der kaiserlichen Majestäten von Rußland und Frankreich wird eine festliche Beleuchtung der k. Wilhelma stattfiuden. Es find darstellende Blätter von dem Erbauer derselben Hrn. v. Zanth erschienen, 12 an der Zahl. Jedes Blatt kostet 10 fl. Mehrere davon sind gegenwärtig in der Autcnrieth'schen Kunsthandlung ausgestellt. Die Vorbereitungen zur Beleuchtung der Wilhelma werden von mehreren Architekten ausgeführt. (H. T.)
Zwischen Paris und Stuttgart werden Extrafahrtcn auf der Eisenbahn eingerichtet', mit denen man in 17 Stunden von einer Residenz in die andere gelangen kann. Die Stuttgarter hoffen, daß die getreuen Pariser in Hellen Haufen ihrem Kaiser nachlaufen.
Ravensburg, 17. Sept. Daß ein achtjähriges Mädchen sich zu einer absichtlichen Brandstiftung hingibt, gehört ge
wiß zu den Seltenheiten. Dieser Fall kam in der Gemeinde Vogt in der Nacht vom 14.—15. Sept. vor. Ein Hans und ein Stadel gingen größtentheils durch Brand zu Grunde. Die 8jährige Brandstifterin gestand dieses Verbrechen »nd gab als Motiv au, daß der Hanseigeuthümer sie zu streng behandelt habe. Das Kind wurde heute hieher an das Oberamt geliefert und von da an die im Oberamt Wangen wohnenden Eltern znrückgegeben. (St.A.)
Karlsruhe, 19. Sept. Das seit gestern hier bekannt gewordene Entweichen eines hiesigen Kasscnbe amten, welcher die Verwaltung kirchlicher Gelder zu besorgen hatte, mit Hinterlassung eines bedeutenden Defizits in seiner Kaffe, bildet gegenwärtig den Gegenstand des Tagesgesprächs. Die fehlende Summe soll sich auf 62,000 fl. belaufen. (B. L.)
VomBodeusee, 18. Sept. Auf Areneuberg sind noch keine Nachrichten über die Ankunft des Kaisers Napoleon ein- getroffcn; doch vcrmuthet man, daß er von Stuttgart aus einen Ausflug dahin machen werde. Es werden daher jetzt auf Arenenberg Vorbereitungen zum Empfange des Kaisers getroffen. Im eigentlichen Schloß sind die Baulichkeiten noch nicht so weit gediehen, daß dasselbe bewohnbar ist. Dagegen ist das Nebengebäude, in welchem Ludwig Napoleon zu Lebzeiten der Königin Hortensia wohnte, schon seit einiger Zeit vollständig hergestellt, und eS wird dasselbe gegenwärtig so eingerichtet, daß sein kaiserlicher Besitzer darin wohnen könnte. Im Kanton Thurgau werden dem Vernehmen »ach Anstalten zum feierlichen Empfang des Kaisers von Fraiikreich getroffen. — Gegenwärtig ist der Wasserstand des Bvdcnsccs und Rheines wieder außerordentlich nieder. (KrlSr. Z.)
Professor Schenkel aus Heidelberg machte in der „Evangelischen Allianz" in Berlin durch die öffentliche Behauptung großes Aussehen, daß es in Berlin 20 Je suit c n-M i s- sionäre gebe und daß sie sich auch in Staatsämtern festzn- setzen suchen.
Es ist uns Deutschen schon oft so gegangen, daß wir aufVieles, was wir selbst uns nicht haben gestehen, oder gleich als ob wir eine Binde vor den Augen hätten, nicht haben sehen wollen, von den Fremden aufmerksam gemacht worden sind. So weisen jetzt offen französische Zeitungen, die natürlich in der Sache Schleswig-Holsteins gegen uns sind, die Dänen als auf ihren besten Bundesgenossen auf die deutsche Uneinigkeit hin. Es sei nicht denkbar, meinen sie, daß Oesterreich für constitutionellcs Neckt in die Schranken treten und cs sei nicht anzunchmen, daß Preußen mit Oesterreich Hand in Hand gehen werde!!
Berlin, 19. Sept. Se. K. Hoh. der Herzog Friedrich Eugen Karl Paul Ludwig von Württemberg, kais. ruff. General der Infanterie, ist, fast 70 Jahre alt, in seinem Schlosse Karlsruhe in Schlesien am Nervcuschlage verschieden. Der greise Held, dem bekanntlich der Sicgeslorbecr von Kulm zum größten Theil gehört, war am 8. Januar 1788 geboren. (S. M.)
Die bergmännischen Arbeiten in den Hohenzollern'schen Landen nehmen einen günstigen Fortgang. Am 5. Juli d. I-