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Mutti, ich verstehe. Aber nicht auf einmal. So nach und nach. Setzt anuß ich erst eine Zeitkauf mit mir allein sein. Hier im Haus ist es mir zu eng. Sch muß in den Wald. Wenn Alfred koninil, sag was Du willst. Ach so, Mutti", unter der Tür lehrte sie noch einmal um.Weiß Alfred, daß ich . - " ihr Blick senkte sich.Ob er mich dann noch mag'?"

Alfred war mein Verlobter. Bor ihm gab es keine Geheimnisse"

Er weiß alles? O bitte, sag dem Vater nichts, daß ich es weiß. Sch möchte ihn immer sehen wie bisher."

Ihre Augen wurden feucht. Aber ja nicht rühr­selig werden. Sie lief hinaus, Sie flog viel mehr, als sie ging. Auf der Leukwizbank ließ sie sich atemlos nieder. So ganz klein, so ganz geduckt kam sie sich auf einmal vor. Käte ihre Mutter! Nun begriff sie, warum sich Käte so viel von ihr gefallen ließ, warum sie immer gleich gut zu ihr war. So manches aus' ihrer Kindheit fiel ihr ein. Was hatte sie doch allen mit ihrem kindlichen Trotz Kummer bereitet. Und ihre Mutter, erst Tante Lore, immer gleich gütig, wohlwollend über ihre Fehler hinwegsehend. Sie hatte alles mit Un­dank gelohnt. Durch ihre Schuld war Manfred ge- , storbcn. Sie heiratete Alfred, den Bräutigam der Mutter. Krank und elend war die Mutter ge­worden und schwieg sich doch über alles aus. Die Neue hatte sie gedingt, und das fühlte sie, das bißchen Erdenglück ihrer Mutter war von der Neuen bedroht. Sie weinte. Ein inneres Schluch­zen erschütterte sie. Sie schämte sich vor sich selbst. Wenn sie sich doch vor aller Welt hätte verbergen können. Na, wenn das Roland erfuhr, dann war es »nt ihre Erstgeburt geschehen. Roland würde

sie verachten. Multi ging ihm Uber alles. Lange saß sie in sich versunken da. Sie hörte Glocken läuten. Mittag. Sie mußte heim, mußte helfen. Nein, mit «ehren verweinten Augen wollte sie sich nicht sehen lassen. Alles würde sie fragend an­schauen. Wie eine Diebin schlich sie sich in das Haus. Der Schweiuemagd, die als letzte in die Ki che ging, sagte sie hastig:

Sag meiner Mutti, ich hätte Kopfschinerzen und käme nicht zum Essen."

Das wurde niemand glauben. Gerd und Kopf­weh. Es war gleich. Sie ging auf ihre Stube.

Alfred wollte sofort zu Gerd gehen.

Lore sagte:Sein unbesorgt Alfred. Das ver­geht. Erst wird gegessen."

Als er zu Gerd ins Zimmer rrat, sagte er: Gerd, was hast Du denn? Bist Du krank. Lieb; ling? Was ist mir Dir?"

Alfred ...."

Er zog sie zu sich auf das Sofa.

Warum weinst Tu denn?"

Weißt Du wer ich bin?"

Meine liebe Frau", sagte er warnt» Gerd sprach sich aus. Grad, ehrlich. Wie gut war es, daß er alles wußte. Alfred tröstete.

Für mich bist Du Gerd, mein liebes Weib. Daß Käte Deine Mutter ist, hat mich nie ge­stört. Was ist Deine Mutter doch ^zeitlebens für ein pflichttreuer, arbeitsamer, uneigennütziger Mensch gewesen. Mail muß sie gern haben in ihrer Art. Ich habe gehofft und gewünscht, daß für Dich die Stunde kommen würde, daß Du sie in ihrer selbstlosen Liebe ehren und achten lern­test. Ware das nicht ein Segen, wenn sich in un­serer Nachkommenschaft solche Eigenschaften ver­erbten?"

Da fiel sie ihm um den Hals. Ein süßes Ge­heimnis, ein komme,'Ses Glück.

Du Lieber, Guter, Du!" '

Gerd schämte sich, wenn sie daran dachte, wie sie

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immer daraus ausgegaugeu war, Lore zu ärgern. Ganz allmählich vollzog sich in ihr eine innere Wandlung. Auch sie wollte eine gute Mutter werden.

Kätes Operation war gut verlaufen. Sie hatte viel Zeit zum Nachdenken. So ganz innen saß der Wunsch, daß sie Gerd besuchen möchte. Sie war doch ihr Kind. Da trat Gerd ins Zimmer. Gerd sagte:Käte, hast Du auch einmal Zeit, krank zu sein. So nun will ich Dich mal pflegen. Jetzt kann ich mit Dir machen, was ich will. Du liegst ja so hilflos da. Jetzt kannst Du mich nicht schimpfen, jetzt bist Dir in meiner Gewalt."

Für Käte war das die richtige Ansprache.

Sie lachte:Machs gnädig", sagte sie.

Und Gerd Pflegte Käte als eine Tochter. Auch Alfred kam oft zu ihr. Er las ihr vor und er­zählte.

Wenn Lore fragte:Na, Käte, wie gehts?" da gab sie zur Antwort:Frau Leukwiz, mir ist es noch gar nie so gut gegangen. Ich habe gar nicht gedacht, daß das Kranksein so schön ist. Sie sind so gut zu mir. Mein Fritz, Gerd, Herr Spohr, alle verwöhnen mich. Bin ich das alles auch wert?"

Lore antwortete:Und ob." (Schluß

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Angesichts der durch dle Luftangriffe geschaffenen Wohnungsverhältnisse, die vollends bet einer wei­teren Schrumpfung des Wohnungsbestandes in Stuttgart zwangsläufig schärfere Maßnahmen aus- lösen werden, ergeht an die noch säumigen Volks- genoffen die dringende und ernstliche Mahnung, nunmehr alsbald von sich aus eine entsprechend« Belegung ihrer verlassenen Woh­nung mit Flicgergeschädigtcn vorzu- nchmcn oder ihren unterbelegten Wohnraum dem Städt. Wohnuiigs- und Siedlungsamt, Stuttgart-O, Archivstrabe 14. anzubietcn

In Untertürkhcim sprang ein 52 Jahre alte, ausländischer Arbeiter von einem Strakcnbnbn-

wagen der Linie 13 während der Fahrt in verkehr­ter Richtung ab. Er erlitt einen Schädelbruch, a« dessen Folgen er kurz darauf starb.

Kür dle ländliche Gefolgschaft

Stuttgart. Der Reichsnährstand hat den Kreis­bauernschaften di« Bildung von Beispielw irt- schäften für die ländliche Gesolg. s-hast übertragen. Eine solche Bcisviclwirtschaft alle Zweige einer geordneten Wirtschaft der ländlichen Gefolgschaft umfassen, Haushalt, Gar­ten, Acker und Wiese und die gesamte Viehhaltung. Der Anerkennung geht eine eingehende Ncbcrprü- fung voraus. Sie wird durch de» Landcsgefolg- schastswart mit der Ucberrcichung einer widerruf- lichcn Urkunde ausgesprochen. Das Ziel ist, auch die ländliche Gefolgschaft weitgehend vom Markt unabhängig zu machen und bei größeren Eigen­wirtschaften auch noch Ucberschüssc für den Markt ,u gewinnen. Die ländlichen Betriebssichrer wer- den diese Arbeit fördern und damit zur Seßhaft- machung der ländlichen Gefolgschaft beitraaen.

Almer das Opfer von Lawinen

k. Ulm. An Ostern wurden zwei Ulnicr das Opfer einer Lawine, nachdem vor wenigen Tagen der lllmer Buchhändler Johannes Gabler ans dem Weg zur Ulmer Hütte den Bergtod fand Der RegrerungSbaumeister Fritz Blind und die kaufmännische Angestellte Lotte Mühl Hauser, beide aus Ulm, wurden von einer Lawine die -sich den Steilbängen der Schindlcrspih- löste gc- - - A rasteten gerade an einer Heubüttc Der alpine Rettungsdienst von Sankt Anton im Arlberg schickte sofort eine Suchmannschaft aus, dock, konnte nur Blind als Leiche geborgen werden. Seine Be­gleiterin wurde noch nickt aufgcfuiidcn. -

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