204

Fall ist. Ein spät erfolgender Hagclschlag kann nun zwar der Wnrzcl nicht mehr viel anhabcn, dagegen treiben eben dann die Pflanzen neue Blätter und die Wurzel bleibt in dieser Zeit stehen, während welcher sic am meisten zunehmen sollte. Doch ist der Schaden bei Rnukeln nicht leicht so groß, wie bei den vorhergehenden Pflanzen.

Kartoffeln

leiden vom Hagel nur dadurch, daß das Kraut abgeschlagen oder zerfetzt wird, den Wurzeln schadet er unmittelbar nicht. Das Kraut treibt wieder frisch nach und zwar auf Koste» der Wurzeln, welche in dieser Zeit an Größe nicht zulege». Der Schaden ist immer noch geringer, als bei den Runkel», ja meist so gering, daß man sie nicht zu versichern braucht, ohnehin da der Schaden nicht leicht richtig zu schätzen ist.

F n tt er kräutcr und Wiesen.

Weniger, als andere verhagelte Pflanzen, leiden Klee und Luzerne, welche mehrere Schnitte geben, vom Hagel. Die beschädigten Pflanzen wachsen übrigens nur schlecht oder gar nicht mehr, ja stehen ab und werden strohig, deßhalb ist cs am besten, im Fall solch starke Verletzungen bereits in die Stengel geschossene Pflanzen treffen, alsbald abzumähen und zu dörren, wonach der folgende Schnitt um so reichlicher ansfällt. Ebenso ist cS bei den Wiesen zu halten.

Esparsette treibt aber blos ans sehr gutem Boden, und wen» sie sehr frühe abgemäht wird, noch einen zweiten Schnitt; gewöhnlich wird sic nach dem ersten Schnitt abgcweidct, wenn die Pflanze in voller Blüthc gestanden ist.

H a n f und F l a ch s

werden, namentlich ersterer, sehr leicht vom Hagel beschädigt, der Hanf wächst gar nicht mehr und der Lein macht zwar am Boden einige Scitentricbe, die aber nichts werden. Wenn daher das Stehengeblicbene das Stchcnlasscn nicht mehr lohnt, ist nichts anderes zu machen, als das gewöhnlich kräftige Land möglichst noch durch eine andere Pflanze zu benützen und daher nmznpslügen.

Hopfen

leidet so leicht durch den Hagel, wie junger Hans, und der Schaden ist auch auf keine Weise zn vermindern. Die blök- ihrer Spitze beraubte Pflanze macht in den unterhalb stehenden Blatt­winkeln Acbseltriebe, welche die Spitze zn ersetzen suchen und attä' noch Blüthen, aber nur viel weniger, ansetzen. Wenn aber die Spitzen abgeschlagen und die Blätter stark beschädigt sind, so kümmert die Pflanze fort und setzt keine Blntben an. Ein Ende Mai's verhagelker Hopfen, den ich wegen äußerst starker Verletzung am Boden abschnitt, ging dadurch gänzlich zu Grunde und mußte einer andern Kultur Platz machen.

(Schluß folgt.)

Mittel gegen, di c T r v m m e l s n ch t, Aufblähen des HornviehsZ Tiesäs Mittel ist die krcnchlättngc Wolfs­milch M>i>Iwrbi» Outbvris) und das betreffende Heilverfahren äußerst einfack und nnfehlbar'wirksam. Dem aufgeblähten Thiere wird nämlich ein kleiner frischer Zweig dieser Pflanze mit etwa 8 bis 5 Blättern für sich allein oder zwischen zwei gesalzenen Brod- schnitten durch dairiSchliind eingedrückt, worauf nach einigen Minuten ein Durchfall erfolgt, und die Aufblähung schwindet. Um stets diese Pflanze bei der Hand z» haben, wird folgendes Enltnrvcrfahren empfohlen: zeitig im Frühjahre wird der Sa­men an einem sonmgeü Orte, im Garten, 4 Fuß von einander, l '2 Zoll tief gelegt. Die Pflänzchen werden vom Unkraut rein gehalten und wo möglich an Stäbchen angebunden, worauf im zweiten Jahre das Kraut stark in die Höhe und Breite wächst. Die Einsammlnng der reifen. Samenkapseln muß mit großer Vorsicht erfolgen, indem.die Samenkörner bei stärkerer Berüh­rung schon unter der Hand ausfalien, weßhalb der Samen auch Springkörner heißt. Der Berichterstatter versichert, daß dieses Mittel noch nie sehlgeschlagen hat und selbst Thiere, welche schon zum Verenden hingestreckt lagen, mit demselben noch ge­rettet wurden. (Nack! der Zeitschrift des landw. Centralvereins der Prov. Sachsen). Anw Kalkwasser, im Nothfall auch Kalk­milch, dem aufgeblähten Thiere eingegossen, Hilst augenblicklich.

Mittel gegen Natten.j Tie Didaskalia 1855 Rro.

233 enthält Folgendes:Eine landwirkhschastliche Zeitung bringt die nachstehende Mittheilung :Die Ratten haben gegen die Hundszunge (OzmoFlossum (Meinnie.) eine solche Abneigung, daß sie die Gebäude, worin die Pflanze gestreut wird, sämint- lich längstens in einem Tag verlassen. Die Hundszunge wächst auf Wiesen und an Grabenrändern. Sie muß im Anfang des Sommers, wenn sie in der stärksten Kraft ist, gesammelt wer­den. Man zerquetscht die Stengel und streut sie an die Orte, welche man säubern will. So lange man von dem Gestreuten liegen läßt, kehrt keine Ratte mehr in die Nähe zurück. Wird die Pflanze in Schiffe gebracht, in welchen sich Natten aufhal­ten, so wählen die Thiere lieber den Tod im Wasser, als daß sie in ihrer Nähe bleiben. Da der Zug ans einem Gebäude gewöhnlich in die nächstgeiegencn gebt, so ist es Pflicht, bei der An­wendung des Mittels auch dieNachbarn damit bekannt zu machen." (Vor 25 Jahren las ich einen Aufsatz ähnlichen Inhalts in einem englischen Journal. Seit 20 Jahren lege ich diese Pflanze jährlich im Juni in meine Wohnung, und seit diesem kam mir auch keine Ratte mehr ins Haus.

In Sammt und Seide gehen, wird ein kostbares Vergnügen. Die Eier und Würmer, welche Seide spinnen und ans der Lavante, ans Griechenland und den beiden Sizilien verschrieben wurden, sind krank und die großen Fabrikanten in Frankreich fürchte» für die neue Erndte eine» großen Ausfall. Die Rohseide wird einen großen Preis kosten. Glänzen muß daS seidene Fähnlein, aber dünner wird's werden und leichter, ein ächtcs Fähnlein, das im Winde flattert.

Die Blechner-Innung in Freibnrg im Breisgau hat in richtiger Würdigung der Zeitverhältnisse das einzig pas­sende Mittel der Vergesellschaftung ergriffen, um das Gewerbe aufrecht zu erhalten. Die ArbeitStheitnng ist wie in Nürnberg der Art eingerichtet, daß jeder Meister nur einen Gegenstand anfertigt, wodurch es allein möglich wird, mit den Fabriken zu concnrriren. Tie Rohstoffe werden im Großen angekanft und auf Rechnung der Gesellschaft abgesctzt.

Um seinen erschöpfte» Staatsschatz zu füllen, hat der Sultan verordnet, daß jährlich von jedem Christen und Inden jeglichen Alters für die Befreiung vom Kriegsdienst eine Steuer von 34 Piaster zn erbebe» sei, und daß sogleich 2 Jahre vor­aus bezahlt werden sollen.

Wenn die Hülsenfrüchte nicht weich korben wollen, ist bei den Hausfrauen gewöhnlich trübes Wetter. Wüßte ich, daß ich mir bei vielen derselbe» in Stadt und Dorf ein recht freundliches Gestellt verdienen könnte, so wollte ich ihnen wohl ein einfaches, wohlfeiles und auch unschädliches Mittel verrathc». P sl a n zcnl a n g e »salz, das man in jeder Apotheke bekommt, heißt es und ist wirklich ganz probat. Für 1 kr. kann man 2- bis 3mal an die Erbsen' oder Linsen thnn, natürlich alsbald beim Zusetzen. Sollten sie jedoch sehr schwer kochen, so nehme man zu einer Ponton etwas mehr. Ich möchte dies Mittel auch für leicht kochende Hülsenfrücbte empfehlen, weil man dann gar viel weniger Feuerung brauebt, als außerdem und sonach Kosten an Fenerungömaterial erspart. (Ts;.)

Wenn ich meinem Vater solche Dummheiten hätte anfbinden wollen, so würde er mich hinter die Ohren geschlagen haben," entgcg- nete ein erzürnter Bauer auf die Ausflüchte seines Sohnes.Nun, da müßt Ihr aber auch einen schönen Vater gehabt haben," meinte der Junge.Wahrhaftig einen bessern als Du," ries der Alte im Zorne und vragelie seinen Solu, wie cs in d.r Ordnung war.

N. Liebster Freund, ich habe Sic für beute Abend zn einem Schafsloos eilig-laden, weiden Sie auch kommend

B. Ser,lieh gern, puntt 8 Uhr bin ich bei Ihnen!

(A»>. des Setzers: Tars m>,» »icht auch kommen, d.miü cs ihrer drei süid't)

R ä t h s e l.

Das Erste verbuchet dich aller Welt Mit fünferlei reißbarcn Banden,

Das Andere bist Du, wenn Dir was gefällt.

Und du hast es sogleich zu Händen.

Einst sollsttdu auch haben für geistige Kost,

Zwei sein an bleibenden Dhaten I Mein Räthsel könnte das Ganze sein;

Wer's auch ist, wird cs crrathcn.

Druck und Verlag der w. W. gaiscr'schci, Puchhaurtiiiig. ,'lteraltioa: Holzte.