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Lsmstsg, 8 ^pril 1944

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EEättschttng im Feittdlager Ger die Kampfhandlungen in Italien

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Vnn unserer Lerliner Lebriktleitung . Berlin, 8. April. Wenn der gestrige Wehr­machtbericht von Stoßtrnppunternehmungen und Artilleriefeuerüberfällen in Italien spricht, so zeugt dies davon, daß die gespannte Kampflage an dieser Front »och immer besteht und nur infolge der bri­tisch gmerikanischen Ermüdung oder neuer Vorberei­tungen sich nicht in heftigen Kampfhandlungen auS- wirkt. Interessant ist, daß Re Presse in England und den USA. nicht müde wird, das gleiche Thema des augenfälligen militärischen Versagens in allen Variationen weiter auszuspinncn und dabei zu teil­weise recht massiven Angriffen gegen die höhere Führung in Italien übergehen.

So schreibtChicago Tribüne':Wenn es nicht wegen der minderwertigen Führung ge­wesen wäre, hätten die Alliierten längst die gesteck­ten Ziele erreicht, nämlich die Po-Ebene oder den Fuß der Alpen." Die englische Strategie habe nie­manden beeindruckt. Ueberall seien Gelegenheiten verpasst worden. Die Zeitung geht dann zu einem bezeichnenden Angriff gegen die britische Offi- ztersauswahl über und erklärt, in der engli­schen Armee spiele die gesellschaftliche Stellung oer Offiziersanwärter immer noch eine unheilvolle Rolle. Auch der Amerika-Korrespondent der Daily Mail" berichtet, in den USA. herrsche tiefe Enttäuschung über Italien. Man sei dabei, die Italien-Front nur noch als ,,Secend-Hand-Front", d. h. also als mehr oder weniger aussichtslos und abgetan zu bewerten.

Wie das OKZL ergänzend berichtet, wurde west­lich Minturno ein stärkerer feindlicher Späh­trupp abgewiesen, ebenso an- anderer Stelle ein Stoßtrupp des Gegners in Zugstärke; zwei eigene Stoßtrupps brachten Gefangene ein. Durch die Sprengung einer Stellung im Ort Casjino er­litt der Feind blutige Verluste. Ein eigeikdr Späh­trupp sprengte einen feindlichen Panzer.

Im Aandekops von Rettuno wurde ein feind­licher Stoßtrupp von unseren Gefechtsvorposten un­ter blutigen Verlusten des Gegners und Zurücklas­sung von Gefangenen abgewiesen. Einen anderen feindlichen Spähtrupp griff der Obergefreite Mücke kurz entschlossen mit Handgranaten an und verhin­derte damit den Einbruch in die eigenen Stellun­gen. In der beim Gegner entstandenen Verwirrung konnte eine größere Menge Sprengstoff erbeutet werden. Ein eigener Stoßtrupp sprengte einen Bun­ker. Der Feind erlitt dabei blutige Verluste.

Bei Borgo Podgora wurde eine vom Geg­ner besetzte bunkerartig ausgebaute Häusergruppe gesprengt, wobei der Feind Tote und Gefangene verlor. Deutsche Artillerie bekämpfte wirksam Munitions- und Bctriebsstofflager des Feindes.

In der Nacht wurden unter starker Zusammen­fassung von Fernkampfbatterien Feuer- schkäge auf den Raum. Anzio-Nettuno gelegt. Wäh­rend des Tages wurden unter Beteiligung von Flakartillerie Hafenanlagen und Ausladeplätze wirk­sam bekämpft.

deutscher Mhlmgsglaube

Lolttstenxecksnken in östlichen Lunkern / Von liriegsbcuebtei- Karl Otto ?! o t t m a n n

(kL) Wenn sich des Morgens die strahlende ^ nur ein lautloser Spähtrupp in das Niemandsland Sonne über die gequälte Erde erhebt, ein neuer einschleicht?

Tag über die öde Unendlichkeit dieser Landschaft herauszieht und der Hauch des Atems vom jagen­den Ost von den spröden Lippen gerissen wird, sehen wir die Welt verjüngt, trinken wir das matte Himmelsblau als frühen Gruß einer kommenden glücklicheren Zeit. Der Himmelsflug unserer Sonne ist noch kurz in diesen Tagen, und es scheint fast Vermessenheit, aus dem matten Glanz des Tages leuchtende Verheißung einer neuen Zeit strahlen sehen zu wollen. ^

Doch woher sollte der Grenadier in seinem Bun­ker den Glauben an einen künftigen Frühling neh­men, wenn nicht aus einem dünnckki Vogelrus, der von einer kahlen Birke an sein Ohr dringt? War blieb ihm denn anderes vom Lehen als diesem ge­flederten Rufer, der verklammt eine Sekunde nur aus einem Zaun hockt und in dem spärlichen Licht der Sonne die Brustfcdern aufplustert, um vor dem nächsten Einschlag des Granatwerfers wieder da­vonzuschwirren? Wie jener besitzt auch er kein Nest mehr, denn seine Stadt ging in Phosphorflammen auf.-Wie jener trägt er sein Kleid und alle seine Habe bei sich; und es ist nicht viel, was ein Grena­dier mit sich führen kann. Sein Grabenstück, sein Erdloch, sein Unterstand, ein roh zusammengeschla- gcner Bunker das ist jetzt seine Welt geworden, eine bettelarme Welt mit einem Herzen, hart von Eis, nüchtern in dem eiskalten Willen zum Dennoch. Wie sollte einer da große Worte finden in den unaufhörlichen Nächten, in denen die Wälder selbst verstummen, in denen der Schrei einer gemarterten Kreatur selbst zu Eis erstarrt und

Trotz Tauwetter und Regen erfolgreiche Gegenangriffe im Süden der Ostfront

Drei Hauptakscknilte: k^örttiick Ockessa, rvviscken Onjostr uncl krutii svrvie von Hekernorvitz bis liv^vel - Xämpke im k^vrttcn akKeklsut

Von unserer berliner LcliriOIeiturig rck. Berlin, 8. April. Man kann die augen­blickliche Lage im Sndabschnitt der Ostfront als eine Zwischen- und Ucbcrgnngsperiode bezeichne», ivobei die Hauptkennzeichen innrer bedeutsamen Ver­langsamung des bolschewistischen Vormarsches bzw. dessen zeitweiligem völligem Stocken einerseits und deu deutschen energischen und wirkungsvollen Ge­genangriffen andererseits gesehen Werden müssen.

Nachdem die Sowjets in systematischer Auswei­tung ihrer Märzschlacht den gesamten Raum bis Kowel in ihre Angriffsplanung einbezögen hatten, müssen sie nunmehr auch darum kämpfen, die über­all in Fluß geräkene.Front mit denen ihnen zur Verfügung stehenden Reserven zu versorgen. Da Er' an verschiedenen Aellcn die deutsche Führung aus der defensiven Haltung zum Angriff iiberge gangen ist, steht es nicht mehr im Be­lieben des Feindes, die Massen der Ersatzdivisionen an die ihni gerade wichtig erscheinenden Abschnitte zu werfen, sondern er ist gezwungen, je nach der Wucht der deutschen Aktionen seine in Bedrängnis geratenen Truppen zu unterstützen.

Durch-, diese Zwangslage werden vor allem die Angriffsplanungcn des Feindes betroffen werden, da er es sich nicht leisten kann und nach Stalins Gesamtplan es sich nicht leisten will, in den letzten Wochen erobertes Gelände wieder aufzugeben. Es liegt deshalb durchaus nahe, daß in der kommen­den Phase der Kampfentwicklung das Schwerge­wicht der Operationen in die von deutschen Gegen­angriffen erfaßten Räume sich verlagert. Somit würde ein gewisses Nachlassen der sowjetischen Of- iensivstöße die unmittelbare Folge der deutschen Gegenmaßnahmen sein, und diese hätten eine dop­pelte Aufgabe erfüllt, nämlich eigene Stel­lungsverbesserungen erzielt und die von den Bolschewisten bedrängten Kampf­säume entlastet. Von der Stärke der deut- >chen Maßnahmen und dem Grad der Beanspru­chung der bolschewistischen Reserven hängt daher zu­nächst die Weiterentwicklung der Ostschlacht ab.

Innerhalb dieser so skizzierten Lage ergeben sich van Odessa bis Kowel drei Hauptabschnitte. Nörd­lich Odessa sowie zwischen Dnjestr und Pruth Nichten die Bolschewisten weiter vorzudringen, lieber die Ziele ihrer heftigen Angriffe herrscht auf verbündeter Seite vollste Klarheit, und so gestaltet ich der Kampf in diesem Abschnitt zu einem ge­waltigen, in seinen Auswirkungen weittragenden mngen. Hier scheint die deutsche und rumänische Verteidigung aus der Elastizität des hinhaltenden Widerstandes in die Dynamik der kräftigen Gegenstöße gewandelt, und der Drang nach wrwärts. der die bolschewistische Führung he­rrischst, wird durch die Entschlossenheit zur Ver­achtung aller ihrer Absichten gegenwärtig zumin­dest ausgeglichen.

, Von nördlich Tschernowitz bis südlich Vrody wird die Schlacht durch den deutschen -ingriff bestimmt. Hier versuchen die Bolschewisten "it den gleichen Methoden der energischen Gegen­angriffe den deutschen Schwung zu brechen, ohne ihnen dies jedoch in genügendem Maße ge- ungt. Erst nördlich Kowel wendet sich wiederum -ne Stoßrichtung der Operationen, so daß insge- anit das Bild einer doppelten Gegcnlbe- ^igung gegen de» in der Mitte nach Osten leuchteten deutschen Angriff entsteht. Die Zu- ammcnhänge zwischen der bolschewistischen Strom- andoffensive und den deutschen Zurückdrängungs- werationen von Tschcrnowitz bis Br»dy sind dabei edoch die weit engeren und für die nächsten Taue 'vichtigeren.

Tauwetter und strömender Regen haben, wie vom OKW. ergänzend berichtet wird, im Süden der Ostfront die Schneestürmc der ersten Apriltage abge­löst. Obwohl dadurch große Gebiete des Kainps- scldes zu grundlosen Morasten wurden, setzten un­sere Truppen ihre Angriffsunternehmen in den Ab­schnitten zwischen Stanisla-n und Kowel er­folgreich fort und behaupteten in Verteidigung und Gegenstößen ihre Linien im Raum nördlich Odessa sowie zwischen Dnjestr und Pruth. An den Krim-Fronten stellten die Bolschewisten unter dem Eindruck ihrer am Vortag erlittenen

V

empfindlichen Verluste ihre Vorstöße wieder ein. Die Kampfpause wurde nur durch Tiefangriffe deut­scher Schlachtslicger unterbrochen, die am Faulen .Meer.beim Bombardieren feindlicher Bereitstellungs­räume drei Flakgeschütze und mehrere Granatwerfer­batterien vernichteten.

Im mittleren Abschnitt blieb cs weiter­hin ruhig, und auch im Norden der Ostfront ließ die feindliche Angrifsstätigkeit vorübergehend stark nach. Der neue deutsche Angriff an der Narwa - Front dient ebenso wie das vor einigen Tagen abgeschlossene Unternehmen der Frontverkürzung.

Wie der Ring um K-wel gesprengt wurde

Mekxexlieckerte Verteickixungssteliunxen von sckrväibiscken Gruppen überrannt

Berlin, 8. April. Der zur Besreiung von Kowel geführte Angriff durch unsere. Infanterie- und Panzerverbände gewann bereits am 4. April die entscheidenden Vorteile, in deren Auswirkung dann in den Mittagsstunden des nächsten Tages der bolschewistische E-inschließungSring end­gültig aufgebrochen werden konnte.

Die von mehr als fünf sowjetischen ^Divisionen in den Wäldern westlich und nordwestlich der Stadt stark ausgebauten Sperriegel waren das Angriffsziel unserer Truppen, die den in den Vor­tagen erzielten Einbruchskeil ständig erweiterten. Drei zum Sturm aus ein wichtiges Waldstück an­getretenen Bataillonen einer nicdcrsnchsisch-wcstfä- lischen Infanteriedivision gelang es, von Panzern, Sturmgeschützen und Schlachtsliegcrn wirkungsvoll unterstützt, den verbissenen Widerstand der über­legenen feindlichen Massen zu brechen und weit in das bolschewistische StellnngSsystem einzn- dringen.

Einheiten einer württembergifch-badi- schen Jägerdeivision nahmen die tief ge­gliederten Verteidigungsstellungen in mehreren stark verminten Dörfern nach schwerem Häuserkampf. Die Verluste des Feindes waren so hoch, daß z. B. ein Bataillon schlesischer Panzergrenadiere in einer ein­zigen genommenen Ortschaft über hundert tote Bol­schewisten zählte. Unsere Luftwaffe griff über­all erfolgreich in diese Erdkämpfe ein und hielt durch Tiefangriffe vor allem die starke feindliche Artillerie nieder.

- Bezeichnend für die Stärke der sowjetischen Sperriegel ist, daß eine Sturmgefchützbrigade in einem. Abschnitt von etwa einem Kilometer 37 Pak,

darunter 17 schwersten Kalibers, abschießcn konnte. Ein sudetendeutfch-schlefifches Panzerregiment schoß in diesen Tagen seinen 1000. Sowjetpanzer ab Außerdem vernichtete es bisher 471 Pak und zer­störte bzw. erbeutete 300 Geschütze. Ihm gehören nicht weniger als sechs Ritterkreuzträger an. 28 Of­fiziere sind im Besitz des Deutschen Kreuzes in Gold. Kommandeur des Regiments ist Oberst L i p- pert aus Paderborn, ein als Turnierreiter bekann­ter Offizier, der bei der Olympiade 1986 die Gol­dene Medaille errang.

In den Morgenstunden deS 5. April versuchten die Sowjets den von unseren Truppen gebildeten Stoßkeil von Süden her abzuschnüren, um dadurch die Entsetzung Kowels zu verhindern. Die Absicht des Feindes wurde jedoch rechtzeitig erkannt Schlachtsliegcr griffen sofort die Bereitstellungen der Sowjets an. Panzergrenadiere, Männer der Waffen-U und eines Schijägerbataillons bra­chen dann nach starker Feucrvorbercitung durch Artillerie, Granatwerfer und Infanteriegeschützen den feindlichen Widerstand, so daß die weiteren Operationen ungestört verlaufen konnten.

Unter den in der Stadt eingeschlossenen Ver­bänden befanden sich auch Angehörige der 'Deutschen Reichsbahn, darunter zahlreiche WeltkricgStcilnehmcr, die Seite an Seite mit den Kameraden von Heer und Waffen-^, nicht nur im Zentrum KowelS, sondern auch in einigen besonders exponierten Stellungen zur Verteidigung eingesetzt waren. Sie können für sich in Anspruch nehmen, ihren guten Teil dazu beigetragen zu haben, daß sich die Stadt bis zu ihrer Entsetzung halten konnte.

Ungestümer Vormarsch der Japaner in Burma

Vornustruppen bereits in Lincknt einxcckrunxen vexeisteruax in Loses tteirnatprovinr

Tokio, 8. April. Von der burmesisch-vordertndi- fchen Grenze wird gemeldet: Einheiten der japani­schen Truppen verlegten den mit viel Geschützen und Panzern ausgerüsteten feindlichen Truppen in Kindat den Rückweg und leiteten energische An­griffe ein. Sic stellten im Gebiet südlich Kindat eine starke feindliche Abteilung zum Kampf und vernichteten sie völlig. Dieser Erfolg der japanischen Truppen rief beim Feinde eine heillos« Verwir­rung hervor. Er opferte sein Munitionslager, in­dem. er eS zur Explosion- brachte. Japanische Vor- austruppcn drangen bereits in Kindat ein. Der endgültige Fall der Stadt wird stündlich erwartet. Den dort einmarschicrendcn japanischen Truppen fielen eine Menge von Flugblättern in die Hände, die die Schlagzeile tragenHoch lebe das freie Indien, hoch lebe Präsident Bose! Die Engländer

nnjcre Erzfeinde." Diese Parolen find auch an Mauern und Häuserwänden angeschrieben.

Das Vordringen der japanischen und national­indischen Truppen in Assam hat in der Nach­barprovinz Bengalen, in welcher bekanntlich der Führer der indischen Freiheitsarmee Subhas Chpndra Bose geboren wurde, einen Sturm der Begeisterung ausgelöst

Feindliche Luftlandetruppcn führten seit Anfang März am Oberlauf des Jrawadi schwache Bewegungen mit der Absicht durch, in den Rücken der japanischen Truppen vorzustoßen. Diese Absicht ist durch eine gemeinsame Aktion japanischer und burmesischer Truppen - gescheitert. Ihr völliger Zu­sammenbruch ist bereits im Gange, obwohl Mount­batten seinen Truppen befohlen hatte, ihre Auf­gabe bis znm letzten Mann durchzuführen.

Dieser Krieg sordcrl von denHabenichtsen" noch das letzte bißchen Gut. Der Grenadier an der Front sucht Unterschlupf in Schneemulden, Schmelzwasser­senken, in flachen Erdgruben, In Nestern von Tan- nenzweigen. Daheiin wohnen sie jetzt in Luftschutz­bunkern, in Kartoffelkellern, in unterirdischen Be­hausungen oder sie leben bei den Bauern draußen auf dem Lande mit Spirituskochern, dem letzten Kochlopf, dem einzigen Kleide. Was uns unverlier­bar geblieben ist, das ist dies: unsere Treue, unsere Liebe, unsere Hoffnung und unser Frühlings­glaube, der Glaube an den Frühling der deutschen Erfüllung nach Nacht und Notl

Treue, Liebe. Hoffnung und der Glaube; sie sind immer allein übriggeblieben, wenn eS um die letzte Entscheidung, um Sterben oder Weiterleben ging. Die größten Stunden deutscher Geschichte fanden sie als Zeugen einer neuen Zeit. Die Nibelungen enden in Treue, Liebe und Hoffnung, ein ganzes Wcltalter klingt init ihrem Untergang aus, und ein neues zieht herauf, das in den Händen Dietrichs von Bern ljcgt. Das Mittelalter bluteld-im Dreißig­jährigen Kriege in unsäglicher Qual und tausend­fältigem Tod auf allen Leichenfeldcrn Deutschlands ans, und di« Neuzeit beginnt in der Treue deS Bauerntrotzcs, der Liebe eine? unsäglich geprüften Geschlechtes und in der Hoffnung auf eine schönere, freudvollere Zeit. Was sonst hielt das friderizia- nische Preußen nach dem dritten und vierten KricgSjahr des siebenjährigen Ringens gegen die großen Alliierten, gegen die Uebermacht der ganzen abendländischen Welt am Leben als die Treue seiner Grenadiere, die trotz aller verlorene» Schlachten im Innern unbesiegt zu ihren« König standen, als die Liebe seiner Landeskinder zu der kargen Heimat brandcnbnrgischer Felder, als die Hoffnung auf jenen gute» Stern, der noch immer den Gläubigen geleuchtet und sie endlich durch Sckmerz und Trauer zur Freude führte?

Im ersten Weltkrieg brach ein Teil des Volkes die Treue. Der Dolchstoß der Munitionsstrciks. deS Klasieiihaffes traf die Front gleicherweise tödlich. Die Liebe erstickte in überlebter Konvention oder wucherte in der beginnenden Sittenlosigkeit, die unmittelbar nach dem Krieg zur jüdischen Perver­sion ausartete. Wo gab es in jenem Sommer 1918 noch Hoffnung, als die große Frühjahrsossensive nicht die Entscheidung herbeisührte? Das war die bitterste Lehre unserer Geschichte, und Deutschland hatte davöingelernt, als eS in der Front der jungen nationalsozialistischen Bewegung gegen die Uever- macht seiner Feinde im Innern antrat. Aus jenen, von Deutschlands ewigen Feinden verratenen und betrogenen Kindern wurden die Gläubigsten, die Treuesten. Der Sieg am 30. Januar 1933 wurde der Sieg dieser Treue, die selbst in den Niederlagen, in jähem Rückgang nicht verzweifelte, der Sieg der Liebe, die trotz aller Not jahrelanger Arbeitslosig­keit nicht an ihrem Volk verzweifelte, wurde der Sieg der Hoffnung,'die sich alsbald zu erfüllen be­gann und der Steg des Glaubens, des Früh- lingsglaubcns der Deutschen!

Jener Prozeß der menschlichen Entwicklung des Abendlandes, der in furchtbaren Kriegen das Men> schenherz vor die letzte Prüfung stellte, nachdem ihm - zuvor der Friede und die Schönheit seiner Heiniat zertrümmert, der Reichtum seiner Erde verbrannt, der Segen seiner Ernten vernichtet, die Blüte seines Geschlechtes verblutet waren, kennt mit dem Ein- zclschicksal kein Erbarmen. Die Nibelungen vernich­teten sich im tragischen Kamps der Ehre und des Schicksalstrotzes. Dörfer und Städte fielen während des Dreißigjährigen Krieges in Asche. Unersetzliche Schätze verbrannten damals mit dem an Schönheit überreichen Magdeburg. Pest und Cholera rissen Tausende in die Gräber. Die Wunden, die Deutsch­land in den Jahren seiner Krisen geschlagen wur­den, bis zu jener surchtbaren Verführung in der Zeit nach 1918, die ans die Zersetzung seiner inne­ren Lebenskraft und damit die Abtötung seiner Ehre zielte, sollten dieses Volk reis zur Verskla­vung an jene Mächte machen, die es endlich an die Maschine ausliefern wollten, um aus seinem Weiß ein fettes Drohnenleben führen zu können. Der Bolschewismus, der nichts mehr haßt als die­jenige Eigenschaft, die den Deutschen die eigentüm­lichste ist: den Willen zur Persönlichkeitsbildung.

Der Gott der Bolschewisten ist die Maschine. Ihr hat er Hekatomben von Menschenleben ge­opfert. Zwischen ihren Schwungscheiben und Zahn­rädern wurde die Seele ihrer Anbeter zerrissen. Religion war allein die Kraft des Arines, Gottes­dienst der Werktag am Fließband. Die alten Kir­chen machte er zu Museen und Fabriken, de«»« jetzt wurde die Maschinenhalle ein Gotteshaus. Die höchste Würde des Menschen, die Persönlichkeit, zer­brach im Frondienst des reinen Materialismus. Wo gab es in diesen Städten, die wir im Sowjet­land gefunden haben, noch das Glück eigenen, wenn auch noch so kleinen Besitzes? Wo gab es in diesen Dörfern Bauernsippen, die wie Könige auf ibrcr eigenen Erde saßen? Wo gab es in diesem Lande den Stolz auf die Ernte eines arbeitsreichen Lebens? Alles sraß die Maschine: Erde Mensch »nd Ernte wurden ihr gleichermaßen geopfert Sie war nicht Dienerin, sondern Dämon, nicht Helfe­rin, sondern Gott, dessen Macht man das Blut der Millionen Fronenden opferte. Heilte kämpft sie ver­bissen um ihre Herrschcrstcllung in den Herden der riesigen Panzer, der Salvengeschütze. Kanonen und