und fie auSgießt und dem Geiste, der die Welt und unser Fahrzeig treibt, in's Handwerk pfuscht.
Karlsruhe, 30. August. Bei der heute stattgehabten 43. Serienziehnng der Großh. Badischen 35 fl.- Loose sind folgende Serien-Nummern gezogen worden, als: 8". 292/351, 482, 651, 718, 750, 1034, 1372, 1394, 1459, 1661, 1743, 1819, 1893, 2032, 2499,
2644, 2761, 2770, 2898, 3003, 3091, 3689, 3695,
3703, 3733, 3758, 3850, 3978, 4069, 4480, 4702,
4719, 4863, 4892, 5283, 5096, 5307, 5664, 5852,
5968, 6056, 6472, 6650, 6742, 6878, 6956, 7150 und 7923. (K. Z.)
Wiesbaden, 1. Sept. Heute zwischen 2 und 3 Uhr erschoß sich im Kursaale am Spieltisch ein Fremder. Derselbe trug einen holländischen Orden. Als Motiv des Selbstmordes nennt man großen Verlust im Spiel; über Namen, Stand und Heimath des Unglücklichen weiß man bis jetzt noch nichts Näheres. (Fr. P.Z.)
Schweinfurt, 2. Sept. Ein entsetzliches Unglück hat das große und schöne Dorf Bergrbeinfeld, eine Stunde von hier an der Straße nach Würzbucg betroffen. Ein Blitzstrahl schlug in eine Scheune, in Folge dessen an 130 Haupt- und Nebengebäude, der reichste Thcil des Dorfes mit gefüllten Scheunen, ein Raub der Flammen wurden. Vieles Vieh verbrannte mit; doch glaubt man kein Menschenleben beklagen zu müssen. (N. W. Z.)
Koblenz, 1. Septbr. Am gestrigen Nachmittage kam unter Begleitung der Mannheimer Polizei der daselbst verhaftete Jsraelite aus Soest hier an, welcher, wie die öffentlichen Blätter jüngst meldeten, von da sich heimlich entfernt und eine Summe von etwa 80,000 Tha- lern anvertrauter Gelder unterschlagen hatte. Die hiesige Gendarmerie eskortirte ihn sogleich per Dampfboot weiter nach Soest. (Kln. Z.)
In Raschkow, im Großherzogthum Posen, ist vor einigen Tagen ein in den Gütern des Fürsten Thurn und Taus ausgedienter Förster, Namens SmorowSki, in einem Alter von 106 Jahren gestorben. Erst vor 15 Jahren hcirathete er ein 18jähriges Mädchen und hinterließ aus dieser Ehe zwei Kinder. Der Kummer über den Verlust seiner Ehehälfte, die einige Wochen früher das Zeitliche mit dem Ewigen vertauschte, wird als die einzige Veranlassung seines Todes angegeben.
Bern, 3. September. (Revolution in Neuenbürg.) Heute ist in der Bundesstadt die überraschende Nachricht eiugetroffen, daß von den Royalisten eine Revolution versucht wurde und insoweit gelang, daß 200 bis 300 Manu, die man in der Nacht vorher in La Sague marschiren sah, daß Schloß Neuenburg besetzten und drei oder vier Mitglieder des Staatsraths, worunter den Präsidenten Piaget, verhafteten. Der Präfekt von Neucha- tel, Hr. Matthey, der ebenfalls verhaftet werden sollte, konnte entfliehen. Gleichzeitig sollen von Locle aus circa 1000 Mann auf Chaux-de-Fonds marschiren. Vom Erfolg verlautet Nichts. Der Bundesrath hat unverweilt seine Mitglieder HH. Fornerod und Frey-Herosee nach Neuchatel abgeordnet, um die „verfassungsmäßige Ordnung wieder herzustellen. Je zwei Bataillone von Bern und
Waadt sind aufgeboten, um liothigensalls zu ihrer Verfügung zu stehen. An den Präfekten von Cbaur-de-Fvnds ist die Anzeige von der Intervention des Bundes ergangen, sammt Weisung, jeden gewaltsamen Zusammenstoß zu verhüten. Die erste Depesche von Chanr-de-Fonds kam über Basel nach Bern; die Leitung nach Ncucbatel war unterbrochen, wurde aber später wieder hergestellt, Polizeidirektor Borel ist in Murten. Das Traversthal leistet der Revolution Widerstand und hat Truppen von Waadt begehrt. Die Insurgenten haben zwei Proklamationen erlassen, unterzeichnet vom Grafen Friedrich Pour- talcs und einem Hrn. v. Mcuron. Sie wünschen dem Lande Glück, und danken Gott, daß auf den öffentlichen Gebäuden wieder die preußische Fahne wehe, erklärten das Land in Belagerungszustand, und fordern die Gemeinden auf, Sicherheitsausschüsse zu bestellen.
Bern, 4. Sept. Heute Morgen 5'/s Uhr griffen die Republikaner, 1500 Manu stark, unter Oberst Denzlcr das Schloß an. Nach kurzem Kampf wurde es genommen. Die wohlgezieltcn Schüsse der Scharfschützen hatten entschieden. Die Rovalisten haben 8 Todte, 13 Verwundete und 158 Gefangene. Die Republikaner haben keinen Verlust. Graf PourtaleS i st g e fa n g e n; v. Meuron echappirt. Viele Royalisten sind in Hast gesetzt. Die republikanische Regierung ist wieder in Funktion. Die Mannschaft der Royalisten gehört vornehmlich den Gemeinden La Sagnc, Locle, Chaur-dn-Milieu und Brevine an. Die Gefangenen liegen in der Kirche. Das Landvolk strömt massenhaft in die Stadt. Diesen Morgen werden die eidgen. Schultruppcn von Colombier auf Anordnung der Kommissäre des Bundesraths vom Schloß i Neucnbnrg Besitz genommen haben. Die eidgenössischen Truppen warten in Hverdon, Jus und St. Immer aus die Ordre zum Einmarsch in den Kanton Neucnbnrg. — Nachschrift. Nach einer von der Negierung von Neuenbürg herrührcndcn Angabe laber früher datirt als die obigen) zählte man 15 Todte und einige Verwundete, worunter zwei Pourtalcs und Wesdehlen, und 200 bis 300 Gefangene. (KlrS. Ztg.l
London, 28. August. Die deutsche Legion steht, über ihr Schicksal noch immer im Dunkeln, im Colchester, Browndown und Aldershvtt, und wurde bei Wvwenboc- Park vorgestern vom Herzog von Cambridge inspicirt.
Es waren ihrer bei dieser Revue 5200 Mann unter den Befehlen dcS Generalmajors Sntterheim beisammen. Ihre Haltung bei der Parade, ihre Manövrirfähigkcit und auch ^ ihre Reputation bei den Einwohnern der Umgegend läßt ! jetzt, nachdem einige schlechte Subjekte entlassen worden sind, nichts mehr zu wünschen übrig. Ihr Lager ist ein wahres Muster von Sauberkeit. Zierlichkeit und Ordnung, und der Herzog von Cambridge, der beim Abschied die Mannschaft ein großes hohles Quarre bilden ließ, drückte seine volle Zufriedenheit mit Allem, was er gesunden hatte, in sehr anerkennender Weise aus, äußerte auch sein Bedauern, daß die Legion durch die letzten Schlägereien in Aldershott, wie er glaube unverdienter Weise, in Übeln Ruf gerathen sei. Nach Allem, was wir hören, dürste der Befehl zur Auflösung der Legion nicht lange mehr ,