ähnliche Übereinkunft der Verkäufer konnte nicht ^gehal­ten werden, denn sie schlugen am Ende zu den vorjähri­gen Preisen los. Dennoch blieb am Schluffe des Woll- markis die Hälfte der Wolle unverkauft. (St.A.)

Straßburg, 8. Juni. Gestern und heute erfolgte der Einzug des 31. Infanterieregiments, das aus der Klimm kommt. Der Empfang war in jeder Beziehung dieser wackeren Schaar würdig. Wie sehr übrigens dieses Regiment in dem Feldzuge gelitten, geht daraus hervor, daß nur ein Drittel der Mannschaften znrückgekehrt ist, welche vor Jahresfrist von hier nach dem Orient gezogen waren.

Paris, 6. Juni. Der Banqnier Place, welcher mit 18 Millionen fallirte, hat sich mit seinen Gläubigern, deren Anzahl nicht groß ist, arrangirt. (H. T.)

Kaiserin Eugenie besuchte die Ackerbauausstellung in Paris und ließ sich aus einem Handwagen fahren. Plötzlich drängte sich ein Tyroler Aussteller, Namens Kolle, vor, redete die Kaiserin an, und schüttelte ihr derb die Hand, drängte den Diener vom Wagen ohne Weiteres weg und schob die Kaiserin weiter.

Paris, 10. Juni. 'Vorgestern sandte der Kaiser die prachtvollen Altarsornamente, welche für die Taufe des kai­serlichen Prinzen bestimmt sind und nach dieser Ceremonie der Kathedrale als Cigenthum verbleiben werden, in die Notredame-Kirche. Die Zurüstungcn zu dieser Taufe sind grandiös. Namentlich wird die Beleuchtung höchst splendid werden. Am Palaste des gesetzgebenden Körpers wird ein großartiges Kunstfeuerwerk losgebrannt werden. Schon seit Sonntag strömt es von allen Seiten mit Fremden nach Paris, so daß viele Hotels schon ganz angefüllt sind. Der päpstliche Legat, Cardinal Patrizzi, kam gestern Abend um 5 Uhr hier an. Hr. Patrizzi ist am 4. Dept. 1798 in Siena geboren und wurde am 11. Juli 1836 Cardinal, er ist von großer Statur und hat ein gravitätisches Aus­sehen, nimmt aber doch oft eine freundliche Miene an. Auf dem Ci'senbahnhofe wurde er von vielen hochgestellten Personen und geistlichen Würdenträgern empfangen. Ein Gardevoltigeur-Regiment bildete Spalier und eine Schwa­dron Garden begleitete die 6 Hofwägen bis in die Tuile- rien, wo der Legat im Pavillon Marsau abstieg. (T. Chr.)

Paris, 11. Juni. Der Kaiser hat gestern Angers verlassen und sich nach Nantes begeben, um auch dort Trost und Unterstützung den Ueberschwemmten zu bringen. Der Papst hat durch den Legaten mitlheilen lassen, daß er 15,000 Franken für die Ueberschwemmten beisteuern werde. In Folge des Entschlusses des Kaisers und der Kaiserin, bei allen an demselben Tage mit dem kaiserlichen Prinzen geborenen Kindern Parhenstelle zu vertreten, sind mehr als 3600 Gesuche beim Ministerium des Hauses ein­gelaufen. Die Maires wurden beauftragt, Notizen über die Vermögensverhältnisse der betreffenden Familien einzu­senden, und bereits erhielten die Bedürftigen darunter Unter­stützungen. II. MM. beabsichtigen, Mer dieser Familien vermittelst der Präfekten eine vom Hausminister ausgestellte Beglaubigung zukommen zu lassen, welche die von II. MM. ihnen bewilligte Begünstigung enthält. Eine Jah­resrente soll auf das Budget des Kaisers für die bedürfti­gen Familien eingeschrieben werden und II. MM. werden

sich der Kinder annehmen, die Waisen geworden sind. Mehrere Maires haben gemeldet, daß einzelne Familien mit der Taufe ihrer Kinder auf den Tauftag des Prinzen gewartet haben. Dieselben dürfen die Personen wählen, welche ihre Kinder über die Taufe halten sollen. Nöthi- genfallS soll der Maire die Person des Kaisers rcpräsen» tiren. (Moniteur)

Paris, 10. Juni. Die Behauptungen einiger Zei­tungen, daß Frankreich und Oestreich Italien im'Oktober räumen werden, ist unrichtig. Frankreich wünscht dies al- f lerdings, allein es ist gegenwärtig unmöglich. Der- i mische Polizeipräfekt, der gegenwärtig hier ist, erklärte, daß, . sobald die Franzosen Rom verlassen würden, am andern Tag die Revolution ausbrechen und siegen würde. So­eben erfahre ich durch telegr. Depesche, daß der Kaiser Napoleon um 2 Uhr in Nantes ankam, morgen früh diese Stadt wieder verlassen und direkt nach St. Cloud zurück- fahcen wird. In Trelaze, wo, wie ich oben bemerkte, die Marianne Gesellschaft so viele Anhänger zählte, sagten die dem Kaiser entgegenjubelnden Schieserbrncharbeiter zu ihm:Sire, die Marianne ist in der Loire ersoffen." Heute Mittag sah man hier einen großen Hof um die Sonne. (T. Chr.)

Paris, 11. Juni. Der Empfang des päpstlichen Legaten war hier viel einfacher als sein Empfang in Mar­seille und Lyon; am Bahnhofe erwarteten ihn von den welt­lichen Behörden oder Würdenträgern nur der in solchen Dingen unvermeidliche Oberceremonienmeister und der Kul­tusminister, welcher letztere es nicht einmal für notwendig gehallen hatte, sein Amtskleib anzuziehen. Wie ein böses ' Omen mochte er es betrachtet haben, daß, als er in den ^ Tuilerien ans dem Wagen steigen wollte, er einen Fehltritt i that und ans die Erde fiel, glücklicherweise ohne sich zu verletzen. (S. M.)

Paris, 12. Juni. Der Sultan ließ durch die tür­kische Gefandtschast 40,000 Frauken für die Ueberschwemm­ten überreichen, welcher Summe noch 3502 Franken von den Mitgliedern der Gesandtschaft und anderen in Paris wohnenden türkischen Unterthanen beigefügl wurde. Der Lordmayoc von London hat unter dem 10. aus Mansion House ein Schreiben an den Seine-Präfelten gerichtet, wor­ein er ihm Kcnntniß gibt, daß am 13. ein großes Mee­ting zusammenbecufen sei, um dem französischen Volke das Mitgefühl des englischen über das Unglück der Uebenchwcm- mungcn des Südens auszudrücken, und durch Subscripiio- um Hilfe zu leisten. Der Moniteur fährt in der Liste der in der landwirthschaftlichen Ausstellung ertheilten Preise ' fort. In der 29. Kategorie der fremden Klassen erscheint mit dem ersten Preis für Kühe Hr. Skeigmüller zu Frau- kenbach in Württemberg für eine Kuh im Alter von 4 Jah­ren und 9 Monaten? . . (St.A.)

Nach dem Moniteur hafgLtzern (13.) der Kaiser den Lega­ten des Papstes, Cardinal Patrizzi empfangen; letzterer hielt seine Anrede, in lateinischer Sprache. Der Kaiser antwor­tete mit dankerfüllten Dorten: Cr habe Seine Heiligkeit um die Gnade gebeten, seinen Sohn aus der Taufe zu he­ben, um hiedurch den Schutz des Himmels für sein Kiizd ' und für Frankreich zu erwerben. Das beste Mittel, diesen -

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