auch GuteS bewirkt, eS hat nämlich viele Tausend Butten Erde mitgenommen, die man hätte wegführen oder tragen lassen müssen uud so können sich die Herren Akkordanten schmeicheln, daß ihnen der Himmel mit seinen Regengüssen doch nicht ganz ungünstig war, (H. T.)

Mergentheim, 16. Mai. Die Tauberzcitung bringt die Noti;, daß der Herzog Paul Wilhelm von Württemberg, feit 7 Jahren in andern Welttheilen sich auf. haltend, nach Europa zurückkehren und im Monat Juli seine Residenz dahier wieder beziehen wird.

Ulm, 19. Mai. Hier erregt dje vor ein paar Ta. gen erfo'gte Verhaftung deö AmtspslegcrS Gl. wegen Kassenrests nicht geringes Aufsehen. Wie man hört, ist daS K. Oberamt bei genauer Prüfung der letzten Iah. reSrechnung und der Kassenrapporte auf Unrichtigkeiten ge. stoßen, was eine unvermulhete Kassenuntersnchung und Be- schlagnahme der amtlichen Papiere zur Folge hatte, der die Verhaftung und Suspeudiruug deS AmtspflegerS von sei- uem Amte auf dem Fuße folgte. Derselbe beschwerte sich über diese Maßregel bei der K. Kreisregierung, welche, deS dringenden Falles wegen, eine außerordentliche Sitzung hielt, die Verfügungen deö Oberamts aber durchaus bestä­tigte. Der Rest soll übrigens gedeckt sein durch Gelder, die der AmtSpfleger am Tage der Untersuchung von einen» hiesigen Bankhause für seine Kasse zu erheben wußte, an­geblich zur Bestreitung von aktordirten Baukosten. Die achtbare Familie deS Angcschnldigten »vird ^allgemein be­dauert. (Schw. M.)

Ulm, 20. Mai. Man speicht hier davon, daß die deutsche Bundes - Versammlung die Absicht habe, von Frank- furt am Main in die Bundeefestung Ulm zu übersiedeln, um dadurch die Kosten einer besonderen Besatzung in Frank­furt zu vermeiden. Ob und was an diesen, Gerüchte Wah. pcS ist, wissen »vir nicht zu sagen. (U. Ech.)

Vom Ries. Württemberg hat unbewußt mauchen Mann zum Kontingent des KrimmfelbzugS gestellt. Hr. Med. Dr. Essinger in Oberdorf bei Vorsingen hat sehr interessante Briefe von einem Pflegsohne a aS der Kcimm erhalten. S. Bloch, Sohn deS weiland Rabbiners Bloch in Buchau am Federsce, trat vor viecihalb Jahren, 15 Jahre alt, von dem Obergymnasium in Stuttgart aus, um nach Amerika auszuwandcru. In Paris aber trat er in die Fremdenlegion ein und wurde »ach Algier überge. setzt. Ter noch nicht 19jährige Jüngling hat den ganzen Krimmseldzug nritgemacht, ist in Folge seiner Tapferkeit mit dein Metjie-Orden und mit der französischen Milttär- medaille geschmückt und nahe daran, zum Offizier vorzurü- cken. Seine Briese sind eine treffliche Geschichte des Krie- gerlcbens auf. der Kcimm. Mit besonderer Theiluahme beschreibt er den Tod und daS Leichenbegängniß seines Lands- mannes, des Lieutenants v. Hügel, uud gibt demselben daS Zcugniß der todesmüthigen Tapferkeit, die seinem schwäbi­schen Vaterlande zur Ehre gereicht. (St.A.)

Taftes - Neuiftkeitc >i.

Dom Bodensce, 12. Mai. Der einigen Tagen bemerkte man auf dem See eine sehr interessante, ganz neue Naturerscheinung, indem, ähnlich drr Ebbe und Fluth

ans dem Meer, der Wafferstanb deS SeeS von halb zu halb Stunde um 7 Zoll stieg und fiel. Am deutlichsten war dieß an der Konstanzer Rbeinmühle wahrzuuehmen, indem diese während dieser Erscheinung abwechselnd eine halbe Stunde lang stille st nid und dann beim Steigen deS Wassers wieder eine halbe Stunde lang arbeitete. (KrlSr. Z.)

Mannheim, 19. Mai. Vergangenen Samstag in der Frühe wurde auf den» Wege von Edenkoben »ach Neu- stadt der Reisende eines Pforzheimer HauseS von einem jungen Schnhmachergcsellen von hinten mit einem Messer äug- fallen und auf eine gräßliche Weise ermordet. Die ge­hoffte große Beute bestand in einigen zwanzig Gulden, der - Uhr und den Kleidungsstücken des Ermordeten, welche er an einem Bache chon dem Blute reinigte. Sonderbar bei der Sache ist, daß mau, vor Arrctirung des Schnhmacher- gosollen, welche dadurch veranlaßt wurde, daß derselbe am hiesigen Brückenzölle keine Papiere aufzuweisen vermochte und beim Anspacken deS Sackes an den noch nassen Klei­dern Blutspuren entdeckt wurden, in der Pfalz bereits ein anderes Individuum ftstgenommrn hatte, bei welchem man den Mantel des Ermordeten entdeckte, den cs gefunden zu haben vorgab, und wird die Unle>snchnng nun lehren, ob und inwiefern ein Zusammenhang zwischen den beiten Ver­hafteten besteht. (H.T.)

Mannheim, 21. Mai. Gestern Abend, als es schon ziemlich dunkel war, fuhren drei Bauern von Scckeu- heim, die sich auf dem Bockkellcr sehr gütlich gethan hat­ten, mit einander nach Hause. Unterwegs fanden sie einen Menschen quer über der Straße liegen. Sie stiegen ab, und da sie ihn ganz besinmmgslos fanden, so trugen sie ihn, lachend und scherzend, daß das Bockbier diesem so arg zugcsetzt habe, in ihren Wagen. In Seckenheim angekom­men, machten sie vor einem Wirthshause Halt, stiegen aus ^ und rüttelten auch den noch immer Besinnungslosen auf, ihn zum Mittlinken einladend. Da derselbe fortwährend unbeweglich blieb, wurde man endlich unruhig und holte den Dorfplysikns. Wie ihn dieser untersuchte, fand man mit Schrecken, daß der betrunken Geglaubte leblos war und sich durch einen Pistolenschuß in die Biust getödtet hatte. Man kennt ihn bis jetzt noch nicht. (H. T.)

Bruchsal, 17. Mai. Heute Nachmittag traf ein 129 Absen starker Ertraznz mit lür eie Pariser AnSstel- lnng bestimmtem Vieh beloben hier ein. Der ganze Zug, ausschließlich aus östreichischen bedeckten Eisenbahnwagen bestehend, und direkt ohne Umladung ans den dortigen Landen kommend, enthält die interessantesten und schönsten Eremplare sämmllicher Vichracen Ungarns und Lteyer- marks, Büffel, weiße ungarische Zugochsen mit 6 Fuß langen Hörnern, ausgezeichnet durch ihren raschen Gang, Kühe, viele Arten von Schafen und W dbern von ausge­zeichneter Wolle, Schweine u. s. »v. Das Vieh ist be­gleitet von ungarischen und strycrischen Hirten, schlanken Gestalten in ihrer malerischen Landestracht (S.M.)

Augsburg, 11. Mai. Von den dahier in Betrieb stehenden 77 Brann-Bier-Braucreicn wurden im gegen­wärtigen Sudjahre zusammen 39,768 Scheffel Malz ver­brauch;, ein Öuantum, das gegen den vorjährigen Eiir- sud um etwa 517 Scheffel zurücksteht. Den» Beispiel ,