Hörden bei den Wahlen, erhoben sich mehrere Stimmen gegen das von der Regierung eingeschlagene Verfahren in picht sehr schmeichelhaften Kundgebungen. Besonders führte der Abgeordnete v. Marovsky mehrere Fälle an, wo gedroht worden sei, wenn man nicht wähle, wie die Behörden eS haben wollten; auch erwähnt derselbe eines Falles, wo diejenigen, die „gut" gewählt hatten, mit Geld belohnt worden seien u. s. w. Als sodann Graf Schwerin als Antragsteller das Wort erhielt, sagte er, er könne sich um so kürzer fassen, als der Ministerialkommissarius seine Behauptungen im Wesentlichen zugegeben habe. Das Reskript der Minister des Innern an die Beamten und die ähnlichen Reskripte der übrigen Minister seien verfassungswidrig, und weder in dem Kommissionsbericht, noch in den Verhandlungen sei etwas Gründliches dagegen bewiesen worden.
(Dorf;.)
Breslau, 9. Febr. In diesen Tagen wurde hier viel von einer Adresse gesprochen, welche bereits eine Menge von Unterschriften meist hochgestellter Männer zählen soll. Man beabsichtigt damit, dem Kaiser von Rußland einen Dank dafür zu votiren, daß er der Welt den Frieden gegeben habe. (S. M.)
Dresden, 11. Febr. Nach den neuesten Nachrichten auS Frankfurt darf die einstimmige Annahme der östreichi- fchen Anträge Seitens der Bundesversammlung als gesichert betrachtet werden. Ebenso sicher ist es aber auch, daß der deutsche Bund, trotz des Beitritts zu dem Präliminarcntwurf bei den Pariser Friedensveehandlungen nicht vertreten sein wird. (B.)
Genf, 10. Febr. Gestern Morgen um 4 Uhr hat man hier abermals 2 Erderschütterungeu verspürt. Auch in ViSp haben dieselben noch nicht ausgehört.
Straßburg, 7. Febr. Die FrievcnsauSsichten üben auf alle Zweige des Gewerbslcbens und namentlich auch auf den Ackerbau den größten Einfluß. Die clsässischen Fabriken beschäftigen feit dem Anfänge dieses Monats rtwa 15,000 Arbeiter mehr, als in der Mitte deS vorigen Monats. Alle Fabrikate sind im Preise gestiegen, die Lebensmittel aber sind durchgängig um 15 bis 20 Prozent seit einem Monate gefallen. Die beträchtlichen Getreideladungen und Mehlsendungen aus Amerika, die in Havre ankommen, tragen mitunter zu diesem Sinken bei. Im Elsaß war in den jüngsten vier Monaten die Brob-Consumtion um ein Drittel geringer, als im vorigen Jahre, und zwar in Folge der ungeheuren Voreäthe von Kartoffeln. (Kln. Z.)
Paris. Unsere Zeit ist eine strenge Schule, in der sogar die Bourbonen etwas gelernt haben. 1830 wurden sie zu leicht befunden und vom französischen Throne gestoßen; die Orleans, die jüngere Linie, stiegen hinauf und fielen 1848 herunter. Seitdem haben die feindlichen Vettern gelcrnt, daß sie schwerer wiegen, wenn sie sich allesammt in Eine Waagschale setzen; ob schwerer als Kaiser Napoleon — das wollen sie eben prodicen. Außer sich selber wollen sie folgende drei Gewichte in ihre Waagschale werfen: 1) kräftigste Linderung der Leiden deS Arbeiterstandes (Wohlthätigkeit), 2) engstes Zusammenhalten unter einander (Eintracht) und 3) Lobpreisung der französischen^ Armee. Das ist die neueste Parole derer, die wieder Könige
in Frankreich werden wollen und sie ist lehrreich genug, daß auch andere Vettern daraus lernen können.
Paris, 9. Febr. Nach den von der Regierung aus allen Departements Ungezogenen Nachrichten über den Stand der Ernte-Aussichten sind dieselben in ganz Frankreich die günstigsten. Das Sinken der Kornpreise ist daher allgemein, und die Kornaufkäuser haben zum Theil sehr schlechte Geschäfte gemacht.
Paris, II. Febr. DaS englische Parlament scheint sich mit Mehrheit den Clarendon'schen Friedenöansichten anzuschließen, und Palmerston fügt sich, wenn auch mit äußerlichem Unmuth — er ist dieses seinen Meetingsblättern schuldig — dennoch mit frohem Herzen. Daß die Türkei auf Kriegsentschädigung Anspruch macht, ist Thatsache, und, wie es scheint, wird sie in Beziehung auf eine mäßige Forderung auch von Frankreich aus unterstützt. Das Zustandekommen des Friedens wird übrigens durch diese Frage, welche die hiesige Diplomatie als einen Nebenpunkt betrachtet, nicht erschwert. (A. Z.)
Paris, 13. Febr. Der heutige „Constitutionnel" meldet als Neuestes aus London, daß die englisch-amerikanische Differenz sich auf dem Wege der Ausgleichung befinde. — Das heutige Journal des Debats sagt, daß der Abschluß des Friedens vermuthlich schon in der Rede deS Kaisers bei Gelegenheit der Kammereröffnung angezeigt werden würde.
Marseille, 13. Febr. Am 30. erlebte man in Sebastopol eiye außerordentliche Kanonade der Russen, die man sich^nichl erklären konnte. Die Alliirten haben die letzten Docks in die Luft gesprengt, man minirte das Fort Nikolas. Die russischen Kräfte in der Umgegend von Kertsch nehmen zu. Neue Verstärkungen wurden General Vivian ans Konstantinopel zugeschickt. Doch fing bereits das Gerücht von einer Unterbrechung der Feindseligkeiten an, einigen Glauben zu finden.
Aus Algier kommen in Paris bereits frische Gemüse an: Spargel, Artischocken und sogar grüne Erbsen.
Stockholm, 8. Feb. Se. Majestät der König bat gestern in einer Sitzung deS norwegischen Staatsrathö den Kronprinzen zum Vicekönig von Norwegen ernannt.
(T. N. d. A. Z.)
Konstantinopel, 31. Jan. Gestern desertirten 1 Sergeant und 7 Mann von der deutschen Legion sammt der Regimentökasse, die sie in Verwahrung hatten, und die etwa 1500 Pfd. Sterling enthielt. Es sind jedoch Maßregeln getroffen, um ihrer habhaft zu werden. (Krlsr. Z )
Nach einer Mittheilung der „Tr. Z." fand am 26. Januar die Hinrichtung von 8 Raubmördern und anderen Verbrechern in der nächsten Nähe von Athen statt. Sic waren von den Geschworenen des vorigen Sommers zum Tode vcrmtheilk, aber wegen Mangels eines zweiten Scharfrichters konnte vaS Unheil erst jetzr vollzogen werden. Z vei von den Verurthcilien waren Greise mit langen weißen Haaren und wallendem Barte — Vater und Sohn. Alle starben mit der größten Reue über ihre Verbrechen. — Hütet euch — sagte Einer — meinem Beispiele zu folgen! zuerst stahl ich ein Lamm und jetzt werde ich eineö gestohlenen Menschenlebens wegen mit dem gerechten Tode be
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