2 ?

2f* Altenstaig.

Neue holländische Voll- das Stück ü 5 kr. bei A. Locher.

2sk ' Ältenst aig.

Schönst weißen Farin erlasse ich so lange noch der Vorrath reicht kr 19 kr. per Pfund. A. Locher.

Altenstaig.

Feinst doppelt gereinigtes Lampenöl in vollkommenster Rein­heit und Güte empfiehlt das Pfund L 21 kr.

A. Locher.

2j* Alten staig.

Eine Parthie Bett- nnb Klei- derzengle, für deren Güte gar an- tirt wird, erlasse ich, um damit auf- zuräumen, zu den Ankaufspreisen.

A. Locher.

Als durch ihre treffliche Qualität beliebte Toilettartikel können in empfehlende Erinnerung gebracht werden:

Italienische Honigseife,

des Apoth. SOHld^H in 1,01)1 (Lombardei). Diese Honigseife wird in versiegelten kleinen und großen Päckchen zu 9 und 18 kr. verkauft und ist zum Waschen und Baden ausgezeichnet durch ihre beleoende und erhaltende Einwirkung auf die Ge­schmeidigkeit und Weichheit der Haut.

Vegetabilische Slangen-Pomade,

autorisirt von dem K. Professor der Chemie vr. Lindes zu Berlin, wirkt sehr wohlthätig auf das WachSthnm der Haare, indem sie selbe ge- schmeidi g erhält und vor Austrocknung bewahr t, verleiht ihnön erhöhten Glanz und Elasticität und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel. Ein Originalstück kostet 27 kr.

Die innere Solidität obiger Cosmetigues erläßt jede ausführlichere Anpreisung: H da ein kleiner Versuch genügt, um die Ueberzeugung von deren Zweckmäßigkeit zu erlangen H und werden selbe nach wie vor in Nagold nur allein ächt verkauft bei G. Zaiser.

O MWSWZZW MsV8M8WW8WsMMW88DZMssWWSWZsVSMs88MMWß MWZsVSK

Allerlei.

In den Straßen von Brüssel begegnet man zuweilen einem alten dürftig gekleideten Manne mit schneeweißen Haaren, mit einem feinen, ausdrucksvollen Gesichte und schönen, lebendigen Augen; sein schwarzer Frack sieht vor Alter aus, als wäre er mit Firniß überzogen, die Mütze, die er trägt, läßr kaum mehr die Farbe des Tuchs er­kennen; ganz krumm gezogen ist er von der Gicht und trotzdem sieht man ihn mit seinem Stock immer eiligsten Schrittes dahinrinnen. Mitunter trägt er ein Brod unter dem Arm oder eine Flasche Bier in der Hand oder auf einem Kohlblatt ein Stückchen Butter. Der Mann wohnt in einer ärmlichen Bodenkammer, wo im Winter nicht einmal ein FNier brennr; ein schlechtes Bett, einige Stühle, ein altes Schreibpult, mir Bücher uud Skripturen, das ist das ganze Mobiliar. Dieser Mann ist der 70jährige Joachim Lelewel, ber berühmteste polnische Schrift­steller neuerer Zeit, der während des polnischen Ansstan­des Minister war und seit 1833 in Brüssel wohnt. Be­harrlich hat er alle Unterstützungen seiner Freunde und der Regierung, die ihn als Professor anstellen wollte, zu­rückgewiesen, und lebt in stolzer Armuth von dem kärg­lichen Ertrage seiner Feder.

Franz Waüner erzählt in seinenErinnerungen aus der Czarenstadt" Folgendes: Höchst originell und inter­essant war die Art und Weise, in welcher Lola Monte; von Petersburg entfernt wurde. Die kühne Abenteuerin kam in die Hauptstadt, nahm bei dem französischen Re­staurant Deueveux auf der Ncwki-Perspective ihr Abstei­

gequartier uud machte nicht das geringste Hehl daraus, daß sie in der alleinigen Absicht nach Rußland gekommen sei, um dieGeliebte" des Kaisers zu werden. Als ihre Bemühung, auf einem der kaiserlichen Theater zum Auftreten zu kommen, fehlschlug, beschloß dieselbe, ans dem nächsten Maskenball den Czar anznreden, indem sie gegen Deneveux die Gewißheit aussprach, ihre Absicht zu erreichen, sobald sie nur erst den Kaiser gesprochen habe. Die Sache wurde bald ein öffentliches Geheimniß. Vier Wochen hatte die Syrene bereits ans den ersten Masken­ball gelauert, die Annoncen prangten an den Straßen­ecken; heute endlich hofft sie ihr kühnes Wagniß ins Werk zu setzen. Da erscheint gegen Mittag ein Adju­tant des Grasen Kleinmichel und kündigt der erstaunten Künstlerin an, daß unten am Hanse ein Schlitten stehe, in welchem er, hohem Befehle zufolge, sie soforr an die Grenze zu bringen, Auftrag habe. Vergebens jede Aus­flucht, Alles ist voraus bedacht, jedem Einwand wird be­gegnet.Ich habe meine Effecten nicht gepackt." Sie werden selbe, mein Ehrenwort darauf, vollständig und wohlerhalten an der Grenze vorfinden."Meine Pässe sind nicht in Ordnung."Ick habe die Ehre, sie Ihnen in vollständig gesetzlichem Zustande zu überge­ben."Ich habe einige Schulden."Die werben bezahlt werden."Meine Baarschast ist erschöpft." Ich habe den Befehl, Ihnen 1000 Rubel Silber sofort auSznbezahlen."Kurz, Senora Lola Montez mußte Petersburg verlassen, ohne je den Kaiser gespro­chen zu haben. Es war dies der größte Schmerz ihres Lebens.