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Der HVeikrinackßderickt
A«S dem Führerhauptquartier, 42. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Am unteren ukrainischen Bug griffen die Sowjets an mehreren Stellen vergeblich an. Ein feindlicher Brückenkopf wurde im Gegenangriff weiter eingeeugt Zwischen dem mittleren ukrainischen Bug und dem Dnjestr dauern die schweren Kämpfe mit überlegenen sowjetischen Kipstzm an. Zahlreiche Angriffe der Bolschewisten wurden unter hohen Verluste» abgcwicsen. Die Stadt Smerinka wurde besehlsmäßig geräumt. Zwischen Proskurow und Tarnopol traten die Sowjets mit starken Infanterie- und Panzerverbänden erneut zum Angriff an. In schweren Kämpfe» wurden 34 feindliche Panzer vernichtet. Auch im Raum von Brody stehen unsere Truppen in harte» Abwehr- kätttpfen mit den vorgedrungenen feindlichen Kräften. Die Besät;un«! von Kowel schlug mehrere feindliche Angriffe ab. Südöstlich Witebsk nahmen die Sowjets mit mehreren Schützendivisionen und zahlreichen Panzern ihre Durchbruchsversuche wieder auf. Die in mehreren Wellen anstürmenden Bolschewistey wurden unter Abriegelung eines Einbruchs abgeschlagen. Am hohen Norden wt/s im Kandalakscha-Abschnitt eine Stützpunktbesatzung hessischer Grenadiere Angriffe von zwei sowjetischen Schützxnregimentern unter hohen Verlusten für den Feind ab und brachte Gefangene, ein. An der Murman-Front nahmen ostmärkische Gebirgsjäger einen feindlichen Stützpunkt im Sturm und vernichteten seine Besatzung. In den schweren Kämpfen im Südabschnitt der Ostfront hat sich die rheinisch-westfälische sechste Panzerdivision in Angriff und Abwehr hervorragend bewährt 34?Hen setzte der Feind auch gestern mit größter Verbissenheit seine verlustreichen Angriff« gegen Casstno erfolglos fort. Bei der Bekämpfung der Häfen Anzto und Nettuno durch unsere Fernkampfbatterien' wurden Treffer auf einein feindliche» Frachter erzielt. Marineküstenbatterien nahmen in der Adria vor S. Giorgio zwei feindliche Zerstörer unter Feuer, zwangen sie zum Abdrehen und schossen einen von ihnen in Brand.
Störangrissr feindlicher Flugzeuge richteten sich in der vergangenen Nacht gegen Orte im rheinisch-westfälischen Raum.
Ein erneuter Großangriff schwerer deutscher »ampffliegerverbände gegen London verursachte durch Massenabwurf von Spreng- und Brand bomben wieder ausgedehnt« Brände und Zerstörungen.
Britische Artillerie beschoß erfolglos etu Keltisches Geleit im Kanal. Fernkampsbatterien unserer Kriegsmartne nahmen daraufhin Dover mit beobachteter guter Wirkung unter Feuer.
IttMtUtMlUsUltMiaMMIMMNtlliMMMMttlllMIIttNfMMMUMMUttUffttlttMillNttMIM
Argenttntens Unabhängtgketlswtlle»
Madrid, 44 März. In einer Unterredung mit dem ,LnformacioneS"-Korrespondenten in Buenos Aires erklärte der Staatspräsident General Far- rell, Argentinien verfolge eine Politik der nationalen Unabhängigkeit nach außen und der nationalen Sauberkeit und Einheit im Innern; es betrachte die Junt-Revolution als eine praktische Auswirkung dieser unaukkstbaren Grundsätze seiner nationalen Souveränität.
HuÜ präsentiert neue« Bölkerbetrug
Verlrleisteruax cker ^tlruitik-Lrlcläriulx — Lr»e «1er I/L^.-^nLenpoIitL
Von unserer berliner 8vkriMeitung rck. Berlin, 24. März. Das Ende der Atlantik- Erklärung hat di« Krise der britischen Außenpolitik gesteigert und nunmehr auch zu Störungen in der amerikanischen Außenpolitik geführt. Nur die strikte Anlehnung an die bolschewistischen Forderungen ist in der Erscheinungen Flucht der einzige feste Punkt. In Washington und London zieht man Bilanz »nd merkt erschreckt, daß eine Fülle von Verpflichtungen gegenüber einer Unzahl von kämpfenden und neutralen Staaten besteht, Verpflichtungen, die man nicht einhaltcn kann >un,d will. Jetzt hagelt es Mahnungen der Außenseiter, wie man klügere Außenpolitik hätte betreiben solle», statt In einer Wirrnis von Versprechungen, Vertrügen, unnützen Idealen und sonstigen moralischen Belastungenbsteckcn zu bleiben. Im englischen Unterhaus häuften sich bereits Vorwürfe gegen Ede» und 8as Außenamt. Der Glaube an die Unfehlbarkeit des englischen diplomatischen Verstandes ist dahingeschwunde». Der an.lcrikanische Kongreß hat sich ebenfalls gerührt. Aber so scharf ist die Stellungnahme noch nicht ausgefallen. Ma» interessiert sich mehr für neue Oelkonzessionen als für außenpolitische Verwicklungen.
Der USA.-Staatssekretär Hüll hat indessen den Drang verspürt, seiner plump imperialistischen Außenpolitik ein neues Mäntelchen' umzuhängeu und die verschiedenen Mißdeutungen der amerikanischen Außenpolitik zu verkleistern. Dennoch ist sein neues Programm nur zu geeignet, die beklagte „Verwirrung" zu steigern. Im Gegensatz zur bisherigen Praxis, bloß Phrasen zu verbreite», gibt
das US'A.-Außenministerium nunmehr zuj daß cs nicht allein für „Freiheit, Gerechtigkeit und Sittlichkeit" kämpfe sondern auch vor der Anwendung von „Gewaltmitteln" nicht zurückschrecken wolle. Rationen, die politisch andsrs wollen als Washington (und Moskau), werden zur Rechenschaft gezogen. Wieder einmal soll ein internationaler Gerichtshof darüber entscheiden, was statthaft sei und was als Störung des Weltfriedens zu gelten habe. Das Verfahren ist nicht ganz neu und war bereits etliche Male zu», Scheitern verurteilt. Doch am Ende ist Mr. Hüll dafür, daß der Gerichtshof abwechselnd im Kreml und im Weißen Haus tagt. Dann sind Jrrtümer über die wahren Absichten dieser „Friedensorganisation" nicht mehr möglich.
Die Aufrüstung wird deshalb auch nicht «b- gcschafft, sondern „geregelt", das heißt dem einen erlaubt und dem anderen verboten. Besiegte Nationen werden überwacht, solange es den Siegerstaale» paßt. Dies sei eine absolute Vorbedingung für die Wcltordnung, wie Hukl und Konsorten sic sich vorstellen. Jni übrigen schlägt sich der Außenminister der Vereinigten Staaten mit seinen Eigene» Argumenten. Für die Offenheit muß ma» Hüll dankbar sein
Wenn Hüll fördert, alle Staaten, ob groß oder- klein, müßte» gleichberechtigt sein, so erntet er vielleicht das Lächeln der Auguren, Glauben findet er nirgendwo. So dunun sind weder die Regierungen noch die Völker, um nicht die groben und ungeschickten Kniffedes nordamcrikanischcn Außenministers zu durchschauen.
Scharfer Angriff gegen Eden
Stockholm, 22. März. Wenn auch englische Zeitungen wiederholt nach der „konsequenten Linie" der britischen Außenpolitik gefragt haben, so hat bisher jedoch niemand Eden direkt getadelt. Jetzt aber richtet die „Daily Mail" einen scharfe» Angriff gegen den britischen Außenminister, in dem sie u. a. schreibt: „Polen, Irland, Griechenland, Jugoslawien, Frankreich, Jalten und Argentinien — welche Menge diplomatische» Porzellans ist nicht in den letzten Monaten zerschlagen worden. Vielleicht wird Eden behaupten daß das meiste hinter seinein Rücken vom amerikanischen Außenministerium oder dem Kreml zerschlagen wurde und der Rest danach einfach ln seinen eigene« Händen zerbrach, aber Schweigen, noch dazu ein schwächliches Schweigen, ist der britischen Außenpolitik weder würdig noch befriedigend. Eine solche Nolle enttäuscht auch unsere Freünde in der ganzen Welt. Zur Zeit ist di« große Allianz beinahe von Anarchie beherrscht" fährt das Blatt fort. „Moskau stimmt eine Melodie an, Washington eine andere und London murmelt hörbar einen Kehrreim. Bisher hat sich Moskau mn meisten heraus- genommen. Wir glauben, daß Sowjetrußland die für unser Auftreten aufgestellten Gründe ignoriert, weil Moskau nicht glaubt, daß wir sie ernst nehmen. Kann Eden nicht klar und deutlich zugunsten England sprechen? Sonst muß das Land und das Unterhaus verlangen, daß er einem Mann Platz macht, der das kann."
Ritterkreuz für eiueu OberjLger
änb. Führerhauptquartier, 22. März. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberjäger Butz, Geschützführer in einem ivürttem bergtsch-badischen Jägerregiment, geboren 1916 in Plittersdorf, Krejs Rastatt, als Sohn eines Arbeiters; Oberjäger Butz ist von Beruf Maurer.
Tapferer schwäbischer Oberfeldwebel
Berlin, 22. März. Ein Oberfeldwebel und drei Mann einer wü rite m bergtsch-badischen Panzerdivision stießen bei Erkundung des feindlichen Geländes füdiich Stara-Konstantinom auf 10 Bolschewisten. Während diese sich ahnungslos näherte», nahm der Spähtrupp in einem Graben Deckung und brachte sein schweres Maschinengewehr in Stellung. Auf kürzeste Entfernung eröffnet« er dann das Feuer auf die völlig überraschten Sowjets. Als der Feind erkannte, daß ihm nur vier deutsche Soldaten gegenüberstandeu, war eS bereits zu spät. Die meisten Bolschewisten brachen unter den dichten Feuerstößen des MG. 42 zusammen, während die wenigen Ueberlebenden oie Flucht ergriffen. Die vier Grenadiere hatten damit die zehnfache Uebermacht vernichtet und kehrten mit wichtigen Erkundungsergebnissen ohne eigene Verluste zum Gcfechtsstand zurück.
Der ägyptisch« Justtzminister dementierte die Meldung des Londoner Nachrichtendienstes, 5000 Juden m Aegypten aufzunehmen.
Kleiner kraZer Lparier^anZ
Oie bat Lr eckt« Weüeu bewslurt - bleue wertvolle käxe»«ckaLlea entwickelt
Man sollte meinen, daß die Städte im Krieg einander ähnlich werden. Mehr oder minder sind es doch überall dieselben Veränderungen, die die letzten vier Jahre mit sich gebracht haben. Die Gemeinsamkeit des Schicksals, so ist inan geneigt zu argumentieren, muß die kleinen individuellen Unterschied« verwische», die eine Stadt vor der andern auszeichnen wie ein Zug um den Mund oder ein Grübche» einer Frau vor ihresgleichen. Aber wie Glück und Leid, jedes starke Erleben, da? Antlitz einer Frau zu verändern vermag und doch der eine Zug um den Mund, das eine Grübchen bleibt, so ist cS auch mit den Städten. Der Sturm, der über unser» Erdteil hinwegfegt, hat die Atmosphäre Prags nicht verweht. Der Dust, der über der Stadt zu liegen scheint, ist noch da. Freilich ist er leicht verönderl. herber und weniger aufdringlich — liegt das an der Stadt? Liegt das nicht vielleicht an uns?
Wenn man anf die Frage antworten soll, wie Prag im Krieg ist. dann wird man die Dina« nennen, die heute allen Städten gemeinsam sind. Der Bergnügungsbetrieb um seiner selbst willen hat ausgchirt A» einstigen Bars und sonstigen Nachtlokalen. aber auch an zahlreiche» Geschäften namentlich der inneren Stadt lesen wir „Aus Kriegsdauer geschlossen". Man sieht keinejnngen Männer mehr, die müßig herumstehen. Auch die Frauen arbeiten nahezu alle. Es fahren nur wenige Autos und die Straßenbahnen sind meist, überfüllt. Es wird verdunkelt und man kann nicht mehr nach Belieben Schweinebraten mit Kraut und Knödeln oder sonst eine Spezialität der böhmischen Küche esse». Der silberne Sarkophag des Johann von Nepomuk ist a>H dem Veilsdom in Fltegerdeckung gebracht worden. Die Kaisergräber verschwinden unter einem schützenden Ziegelbau. Der heilige Georg, dem seine vor vierhundert Jahren vertauschten Beine richtig wieder eingesetzt worden sind, hat seinen Platz im dritten Burghaf aus den nämlichen Gründen noch nicht eingenommen. Die großen Kunstsammlungen sind in Sicherheit gebracht worden, auch die Schätze der Brager Archive und Bibliotheken. Aber so ist es ooch in allen großen Städten des Reiches und Europas?
Prag hat seine Eigenart im Krieg bewahrt, vielleicht noch mehr ausgebildet. Wie zauberisch sind die Mondnächte am Fluß, nun keine Beleuchtung mehr die einzigartige Silhouette der Burg beeinträchtigt. Wie würdig sind die alten Gassen und Gäßchen, seit nicht mehr an den unpassendsten Stellen Leuchtreklamen aufflammen! Prag gehört zu den Städten, denen Verhaltenheit gut sicht. Ncberschäumendcr Jubel verzerrt die Züge. Sorge arbeitet sie schärfer heraus.
Der Reisende, der die Stadt vor dem Krieg gekannt hat wird vielleicht die' Veränderungen deutlicher empfinden als der Einheimische, der sie Stück für Stück nacheinander miterlebte. Er wird aber auch zuerst nur merken, was im Krieg allen Städte» gemeinsam ist — höchstens wird ihm auffallen, daß man in Prag immer noch viele junge Männer fleht, wenn sic auch nicht mehr müßig herumstehen, sondern-arbeiten Er wird sich auf.Einzelbetten stür
disztplin lernen und sich das Schwarzfahren abgewöhnen.
Um aber die innere Wandlung, die die Stadt durchgcmacht hat, obwohl wir den alten Duft über ihr noch zu erkennen glauben, um die wahre Wirkung des Krieges aus Prag zu erfassen, da muß man es schon genauer kennen. Diese vier Jahre sind .auch an den Menschen nicht spurlos vorüber- gegangen, die an der Kriegführung nicht unmittelbar beteiligt waren. Sie haben sie weniger behaglich, vielleicht auch weniger sentimental gemacht, dafür aber andre Eigenschaften auS- gebildet, die sich in dcr^Zukunft als wertvoller erweisen werden.
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Unter den Forderungen, die die Sowjets an Alands, aber bei Ausbruch des Weltkrieges verlor Finnland stellten, befand sich auch der Anspruch ans .der Pariser Vertrag von 1856 seine praktische Be-
zen: Was, das Kaffeehaus gegenüber dem Tschechischen Nationaltheater ist geschloffe«? Die Insel Kampa ist eine einzige Parkfläche zwischen der Flußmauer und dem Teufelsbach, seit die Mauern des Nostitz-Gartens und des kleinen Parks bei der Kreisleitung niedergelegt worden sind. Es kostet fünf Kronen wenn man die Fahrbahn nicht an der vorgeschriebenen Stelle überquert, und dreißig, wenn man in der Elektrischen ohne Fahrkarte an- getrosfen wird — die Prager sollen Verkehrs
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eine Kontrolle der Alandsinseln. Es sind daher einige Betrachtungen über die wirtschaftlich«, politische und strategische Bedeutung dieser Inseln wohl am Platze. In alter Zeit, als noch Gustaf Ertksons der größte Privatreeder der Welt war. war der Gedanke, daß einer kommen und in dieser stillen Schärenwelt statt leckerer Möweneier geopolittsche Punkte suchen könnte, fern wie Feuerland von Spitzbergen: Und doch haben sich schwedische, russische und finnisch« Straßenschilder ln der Hauptstadt Marlehamn abgelöst.
Die Alandssrage als weltpolitisches Problem i!t zwar noch jung — sie wird erst seit.dem Krini- kricg in den diplomatischen Akten geführt --- aber drüben di« düsteren Ruinen von Kastelholm erinnern daran, daß sich in den Tagen der skandinavischen Seegrltung schon Dänen und Schweden um Aland stritten. Von Kastelholm aus kolonisierten die Schweden die finnischen Wälder, und sie wichen nur zögernd der zaristischen Expansion, die mit der Eroberung Finnlands (1809) ihre Schatten in den Ostseeraum wars. Ueber die Karte gebeugt und die brillantengeschmückte Hand besitzergreifend ans die „tausend" Inseln gelegt — die Kartographen haben 554 gezählt, von denen hundert bewohnt sind — erklärte der russische Unterhändler Gras Numjanzew damals: „Wenn sich Rußland mit Finnland allein begnügen würde, hieße das, den Koffer nehmen und die Schlüssel zurückweisen!" Außer dem zerfallenen Kastelholm befand sich zu dieser Zeit keine militärische Anlage auf Fasta Aland, der Hauptlnsel. Erst die Russen legten Vomarsund an. bauten bombensichere Kasematten und bestückten die Wälle mit Geschützen; allerdings hißten sie sehr schnell die weiße Flagge der Kapitulation. als im Krimkrieg eine englisch-französische Flotte ihre BreUseiten auf Bomarsund abfeuerte Die Zitadelle von Bomarsund wurde zerstört, und beim Friedensschluß mit Rußland erzwangen die Alliierten die völlige militärische Neutralisier»»,
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deutung: die Russen besetzten die Schären und flankierten mit ihren -Geschützen den Eingang zum Finnischen Meerbusen. Nach dem Frieden von Brcst- Litowsk faßten die Schweden vorübergehend Fuß auf der dem sogenannten festen Aland vorgelagerten Jnfcl Eckerö, zogen sich aber vor den Truppen v. d. Goltz' zurück, der Finnland bei der Niederwerfung des roten Jochs zu Hilfe eilte. 1920 versuchten die Schweden, die Alandsinseln mit der Begrünung an sich zu bringen, daß das Jnsel- gebiet von stammverwandten Menschen bewohnt sei, doch war es so offensichtlich, daß es sich hier um eine finnische Landschaft mit einer schwedisch sprechenden Bevölkerung handelte, daß selbst die Genfer Liga Aland dem finnischen Territorium zn- sprach. Schweden und Rußland waren die beiden Mächte, die am stärksten an den Alandinsekn interessiert waren. Ob der russische Imperialismus zaristische oder sowjetische Vorzeichen trug, nie hörte man in Moskau aus, nach den „strategischen Inseln" zu schielen, von denen di« Sowjets behaupteten, daß sie ihre bet Kronstadt liegende Ostseeflotte „einkorkten". Im Moskauer Diktat 1940 mußte sich Finnland der Entmilitarisierung des Archipels fügen und darüber hinaus noch den Sowjets die Einrichtung eines Konsulates gestatten, nicht zur Kontrolle der Neutralität, sondern lediglich zu dem Zwecke, eine Besetzung vorzubereiten. Die 29 000 Fischer, Seeleute und Bauern, deren völkische Sonderstellung Finnland durch eine freie Selbstverwaltung respektierte, tun heute willig Dienst an den Geschützen, die aus den Schären ragen. Sie sind zwar nach der Aländer Konvention von der Wehrpflicht befreit und konnten nur für den Kriegsfall zur Verteidigung herangezoarn werden, aber sie hätten sich auch ohnedies zu den Waffen gemeldet, denn daß das Leben auf Aland nicht mehr so geruhsam verlaufen wird, wenn sich die Sowjet» dort eingenistet haben, darüber giül man sich keiner Illusion hin
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peterekeos Hockreit
Z Peter, der knabenhafte König -er jugoslawische»
- Emigranten, vermählte sich in London mit -er prin- Z zessin Alexandra von Griechenlanü. Oie Glocken de«
Z Big Ben schienen dem unbefangenen Beobachter je->
Z -och ein Wort von -er Schwermut mitklingen zu Z lassen, die auf den Gesichtern -er Hochzeitsgesell-- R schaff lastete. Zwak hatte die britische Regierung D ein Arrangement erster Klasse getroffen und den
- zu Repräscntativzwecken vorzüglich geeignet«,« König
V Georg VI. als Trauzeugen bestellt, üen übriqen Z Gäste» schien scdoch senes gehässige Wort in den ß Ghren zu klingen, das britische Zeitungen vor Ta- D gen über die Exilkönige prägten, indem ihnen nicht D einmal die Fähigkeit eineo Würstchenverkäufero,
D geschweige denn eineo Staatenlenkers zuerkannt I wurde. Oie britischen Elwoni'sten konnten deshalb D zwar von glitzernden Kostümen, aber nicht von I strablcnden Gesichtern berichten.
V Neben dem britischen König funalerte als weite- Z rer Trauzeuge -ec Brautvater Exkönig Georg von Z Griechenland, sorgcnumschaktct und an seinem
- Schwiegersolm das gleiche Schicksal erlebend, dao Z ibn nach dem verrat Englands traf. Unter den D Hochzeitsgästen sah man die Queen Elisabeth, den Z norwegischen Lmigrantcnköm'g Haakon, Prinz Qlav,
Z die emigrierte niederländische Wilhelmin« mitsamt D dem Biesterfelder Prinzgemahl ihrer abwesenden
V Tochter Juliane, das Herzvgspaar von Glvucester,
- den Herzog von Kent, die beiden Brüder des Kna- D benkönlgs Bogislaw und Andrd. Oie Emigration D war also vorherrschend und ihre Sorgen bestimm- Z ten die Konversation bei Tisch.
D Peter werden die malmenden Worte in Erinnc-
V rung gewesen sein, die Premier Ehurchlll vor Ta- Z gen über sein Verhältnis zu Tito mit ihm sprach.
Z Georg von Griechenland ließ sich in London ungern
- seben, hätte man Ihn sonst mit seiner Exilrcgic- I rung nach Kairo obgcschoben? Wilbelmine genoß I zwar voller Wohlbehagen das umfangreiche tllenü,
V sehnte sich scdoch aus dem in dunklen, endlosen Z Nächte» gefährlich gewordenen London zurück nach Z Kanada, Haakon aber mochte von den Bergen Nor- ß lvegcns träumen, deren Volk er verriet, um selbst D verraten zu werden. Nur der Biesterfelder strahlte.
Z Olmi liege» derartige Festivitäten, zumal er in
V Peter eine Geistesverwandtschaft wittert. Auch er ^ zog einmal aus, ui» König zu werden. Ooch be-
V schränkte sich dann seine Tätigkeit lediglich aus ge- Z Heime Gemächer.
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Mutter opferte sich für ihre Kinder. In Kltn genberq am Main ereignete sich ein folgen schweres Brandunqlück. In einer Wcingroßhand- lung brach ein Feuer ans, das in Kürze alle Räume des zweistöckigen Hauses erfaßte. Während der Besitzer mit Frau und Kindern im letzten Augenblick das nackte Leben retten konnte, kamen zwei weibliche Angestellte in den Flammen um Eine im Hause wohnende Frau warf ln höchste« Not ihre beiden Kinder aus dem Fenster, die schwerverletzt in eine Klinik geschafft werden mußten. Die Frau selbst trug so schwere Brandwunden davon, daß sie bald darauf starb. Drei weitere Personen werden noch vermißt
Pflichttreue bis zun, Tod. Pflichttreu« bis nun Einsatz des eigenen Lebens bewies kürzlich auf dem Bahnhof Liezen bei Wien der 45 Jahre alte Weichensteller Georg Girl. Auf dem Bahnhof fuhren zwei fahrbereite Züge, ein Güterzug und ein Schülerzug, gleichzeitig ab. Ein Zusammenstoß mit unheilvollen Folgen schien sicher. Georg Girl erkannte von seinein Blockwärterhaus die Gefahr. Ohne zu zögern, lief er dem Güterzug' entgegen und gab Haltezeichen. Jäh bremste der Zug und stieß dabei starken Dampf aus. Dieser Dampf aber ließ den pflichttreuen Beamten das Herannahen des Smülerzuges nicht erkennen. Er wurde überfahre» und erlitt so schwere Verletzungen, daß er starb.
Diebesbeute im Holzbein. In Hcrzogenbusch (Westdeutschland) entwendete ein Arbeiter seinem Arbeitaeber 30 elektrische Rasierapparate und versteckte die Beute in seinem Holzbein. Nach der Beendigung der Arbeitszeit fiel das bedächtige Gehen des Mannes jedoch auf, so daß der Diebsiahl ent deckt wurde.
Eine Wildschweinjagd auf dem Friedhof. In der Stadt Chateauthierry, der schönen Stadt des Fabeldichters Lafontaine an der Loire, waren drei Wildschweine in den Friedhof eingedrungen. Viele Einwohner der Stadt, die sowieso die Gelegenbett . zur Bereicherung ihres Speisezettels nicht verpasse» wollten, bewaffneten sich mit Stöcken, Mistgabeln und Shnlicben Geräten und veranstalteten eine bewegte Jago auf die borstigen Eindringlinge. Die merkwürdige Jagd stellte sich indessen nicht als so einfach heraus, da die Wildschweine lange Zeit den Angriffen geschickt auszuweichen verstanden. Schließlich konnte nach langem Bemühen einer der-Eber mit der Hacke erschlagen werden. Ein zweiter, der nur verwundet werden konnte, wurde so wild, daß er vorübergehend die Oberhand über seine Angreifer zu gewinnen schien. Man mußte dir Gendarmerie hcrbeiholcn, die ihn erschoß. Das dritte Wildschwein aber konnte entkommen.
Stündlich eine Million Kubikmeter Lavamaffen. Professor Giuseppe Jmbo, der Leiter de» am Abhang des Vesuvs befindlichen Observatoriums, erklärte im Verlauf einer Unterredung, daß der Vnl- ' kan seiner Schätzung nach stündlich bis zu einer Million Kubikmeter Lavamassen aus- . werfe. Ohne bestimmte Voraussagen zu machen, äußerte er die Ansicht, daß eS höchst unwdhrschein- lich sei, daß dieser LavaauSstoß länger als ein paar Tage andaucrn kann. Er befürchte, daß die Stadt Carcola bi» Mittwoch abend von der Lava eingeschlossen sein wird. Als nächste Ortschaften seien gefährdet San Giorgio, Cremano und Porttci. Auf > den Rat des Professors wurde sofort mit der Evakuierung Carcolas begonnen.
Der Rundfunk am Freitag
Reichsprogramm. 12.35 bis 12.45 Uhr: Der Bericht zur Lage. 14.15 bis 15 Uhr: Klingende Kurz- weit. 15 bis 16 Uhr: Solistenmusik. 16 bis 17 Uhr: Otzerninelodien und Konzeriwalzer. 17.15 bis 18.30 Uhr: Unterhaltung aus Hamburg. 19.15 bis 19L0 Uhr: Frontberichte. 19.45 bis 20 Uhr: Dr - Goebbels-Aufsah: „Das letzte Hindernis". 20.15 bis 22 Uhr: „Die Fledermaus". Operette von Johann Strauß. — Deutschlandsender. 17.15 bis 18 3Ü ' Uhr: Jnstrumentalkonzert, Orchester- und Kammer- ' musik. 19 bis 19.15 Uhr: Wir raten mit Musik - 20.15 bis 20.45 Uhr: Zweiter Teil aus Schubert» LtederzykluS „Die schöne Müllerin". 20.45 bi« 21.15 Uhr: Ausgewählte Unterhaltungsmusik. 21.15 bis 22 Ubr: Beschwin»tes Abentzkonzert