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DaS Oberkomimmdo der Wehnnacht gab am Sonntag, IS. Miez, aus dem Führrrhauptquaetier bekannt:

Am unteren ukrainischen Bug führten die Sowjets zahlreiche vergebliche Angriffe gegen unsere Brückenköpfe, feindliche Uebersetzversuche wurde» zerschlagen. Zwischen mittlerem ukrainischem Bug und Dnjestr dauern die Kämpfe mit weiter vordringenden feindlichen Kräf­ten an. Am oberen ukrainischen Bug sowie zwischen Proskurow und Tarnopol scheiterten wiederholte Angriffe der Bolschewisten. Unsere Truppen war­fen die Sowjets an mehreren Stellen in entschlosse­nen Gegenangriffen zurück und fügten ihnen hohe Menschen- und Matcrialverluste zu. Dabei wurden allein in einem Korpsabschnitt 44 Panzer und zwölf Stnrmgeschützc sowie zahlreiche andere Was fen und Fahrzeuge vernichtet oder erbeutet. Im Raum KrzcmieniezKowel wurden starke feindliche Angriffe abgewicsen oder aufgefangen. Die schweren Kämpfe dauern an. Im mittleren Frontabschnitt lebte die Gefechtstätigkeit wieder auf Oertltche Vorstöße des Feindes am Südufer des Prtpjel, südlich der Beresina, an der Smolensker Auto.bahn und südöstlich Witebsk scheiterten. Im Norden der Ostfront ließ die Wucht der feind­lichen Angriffe infolge der am Vortage erlittenen hohen Verluste nach. Die Sowjets führten an den bisherigen Brennpunkten nur örtliche, von Panzern unterstützte Angriffe, die in unserem Abtvehrfeuer zusammenbrachen. Einige Etnbruchsstellen aus den Vortagen wurden im Gegenstoß bereinigt.

Eigene Stoßtrupps vernichteten im Landekopf von Nettuno zahlreiche feindliche Widerstands­nester. Der Feind erlitt schwere blutige Verluste. Gefangene wurden eingebracht. Gegen Cassino setzte der Feind seine von Panzern unterstützten starken Angriffe fort. Sie wurden mit wirksamer Unterstützung durch Schlachtflieger in harten Kämp­fen abgeschlagen. An schneidigem Gegenangriff wurde die im Nordwesten des OrteS liegende Burgruine zurückerobert. An der übrigen Front verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. Nord- amerikanische Bomberverbände führten erneut einen Tcrrorangriff gegen die Stadt Rom. Im Stadt­zentrum und in Wohnvierteln entstanden große Schäden und Pcrsonenverluste.

Die britisch-nordamerikanischin Bomber erlitten in den letzten 24 Stunden bet Angriffen gegen das Reichsgebiet und gegen deutsche Stützpunkte in Obcritalten schwere Verluste. S8 feindliche Flug­zeuge, darunter 8S viermotorige Bomber, wurden vernichtet. Bei Tage wurden in den Wohnvierteln der Städte München und Friedrichshafen, in der vergangenen Nacht in Frankfurt a. M. durch die feindlichen Terrorbomber Schäden und Verluste unter der Bevölkerung verursacht. Stör­angriffe einiger britischer Flugzeuge richteten sich gegen Mittel- und Westdeutschland.

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Am Samstag, 18. März, gab das Oberkommando der Wehrmacht bekannt:

Bei Kertsch blieben feindliche Angriffe auch gestern erfolglos. Am unteren ukrainischen Bug scheiterten erneute Versuche der Sowjets, mit starken Kräften unsere Brückenköpfe einzudrücken. Die im Verlaufe der Absetzbewegungen vorüber­gehend von ihren Verbindungen abgeschrittene württembergisch-badische 3 3 5. Infan­terie-Division unter Führung des General­majors Rast hat sich unter Abwehr laufender feind­licher Angriffe und Mitnahme aller Verwundeten und zahlreicher Gefangenen zu unseren Hauptkräf- ten zurückgekämpst. Westlich des mittleren Bugs konnten stärkere bolschewistische Kräfte weiter Boden gewinne». Zwischen Proskurow und Tarnopol wurden in harten Angriffs- und Ab­wehrkämpfen 20 feindliche Panzer vernichtet Dabei schlossen Panzerkräfte des Heeres im Zusammen­wirken mit Verbänden der Waffen-F in schwung­vollem Vorstoß eine Frontlücke. Im Raum Krze- , mientezKowel sind erbitterte Kämpfe im Gange. Im Nordabschnitt der Ostfront lebte die Kampftätigkeit wieder auf. Nordwestlich Newel, südöstlich Lstrow, nördlich Pleskau sowie an der Narwa-Front wurden starke, von zahlrei­chen Panzern unterstützte Angriffe der Sowjets unter Abriegelung einiger Einbrüche äbgewlesen und 32 feindliche Panzer vernichtet. In diesen Kämpfen zeichnete sich die sechste Kompanie des ost- prcußischen Grenadier-Regiments 3 unter Führung des Oberfeldwebels Kutschkau durch besondere Tapferkeit aus. Im Seegebiet von Vardö griff­et» Verband sowjetischer Bomben- und Torpedo- slugzcuae dreimal erfolglos ein deutsches Geleit an. Von etwa 60 anfliegenden feindlichen Flugzeugen wurden 37 im Luftkampf, sieben wettere durch Bordflak abgeschossen. Das Geleit setzte ohne Schä­den seinen Marsch fort.

Aus dem Landekopf Nettuno wird nur ört­liche Kampftätigkeit gemeldet. An der Südfront dauert das schwere Ringen im Stadtkern von Cas­sino mit ückberminderter Heftigkeit an. Der Bahn­hof Cassino ging nach hartem Kampf verloren. In den Trümmern des Ortes wird weiter erbittert gekämpft.

Ein feindlicher Bomberverband flog bei unsich­tigem Wetter am Mittag des 17. März in den Donauraum ein und warf ohne Erdsicht weit ver­streut Bomben im Raum von Wien. Die Schä­den und Verluste sind gering. Ueber der Ostmark und dem italienischen Raum wurden bei schwierigen Abwchrbedingungen neun feindliche Flugzeuge abgeichoffen. Einige britische Störflug- zeugc warfen m der letzten Nacht Bomben im rheintsch - westfälischen Gebiet.

Deutsche Flugzeug« griffen in den Abendstunden des 17. März Einzelziele in London an.

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des Ostens völlig voneinander getrennt. Heute nähern sich die Kampfhandlungen Gebieten, ick denen der Vorteil der inneren Linie" wieder stärker zur Geltung kommt.

Noch sind wir nicht in die Entscheidung einge- treten, aber der deutsche Soldat, das deutsche Volk und mit ihm alle lebensentjchloffenen Kräfte des Kontinents bereiten sich vor. Noch sind wir in dcr Periode des Wägens, des Beharrens, der Bewäh­rung und der Prüfung. Noch geht es um Pro- . bleme des Ostens, um Fragen des Westens. Aber sie nähern sich deni Punkt, an dem die verschie­denen Rechnungen des Kriegsgeschehens sich zu einer Bilanz vereinigen. Dann wird die Stunde schlagen, in der diejenigen Nationen, die sich am zielbewussteste» auf dieses Stadium eingerichtet haben, die große Ernte ihres Mähens und Be­harrens. ihres Ständhaltens und Kämpfens cin- brinqen werden.

Stockholm versucht ^Aufheiterung der Atmosphäre"

Turecktweiannx üer sckwcckiscken in einer knviscken Lrlclsrnax

Oer §port vom LonnkaZ

vratitberiatit unseres llorresponckenten kvv. Stockholm, 20. März. Das neueste Studium der schwedischen Einwirkung auf Finnland jetzt zugunsten einer Entsendung von Unterhändlern nach Moskau! trägt noch deutlicher als alle früheren Phasen dieser schon seit Jahr und Tag durchgeführ­ten Beeinflussungsversuche den Charakter einer Stellungnahme zugunsten der sowjetischen und gegen die finnische Auffassung.

In Helsinki ist vonModifikationen" der so­wjetischen Bedingungen nichts bekannt. Der Be­griff solcher Veränderungen spielt aber i» der schwedischen Agitation eine große Rolle. Stock­holm beruft sich darauf, daß von sowjetischer Seite in der schwedischen Hauptstadt zwar keine direkten Aenderuugen oder Abmilderungen in Aus­sicht gestellt worden seien, dafür aber einefreiere Auslegung". Madame Kollontay, die Bot­schafterin Moskaus, habe, so heißt es, in Ge­sprächen mit ihren schwedischen Freunden angedeu­tet, daß mau, wenn nur erst die Finnen sich grundsätzlich zu weiterem bereit erklären würden, über dieAusdeutung" dieser oder jener Be­dingung werde reden können. Auf diese unver­bindliche Leimrute sollen die Finnen eingehen.

^J» Stockholm wird um diese letzte Möglichkeit

einerAufheiterung der Atmosphä-re" - wie der einheitlich gebrauchte Ausdruck lautet gewaltig viel Druckerschwärze verschwendet. Die tak­tischen Kniffe der Sowjets, die dazu bestimmt sind, Finnlands Zukunft unter der Handauf dem Schwarzen Markt aufzukaufen", werden hier nach Svenska Dagbladet" mit dem finnischen Existenz­kampf auf die gleiche Ebene gestellt.Svenska Dagbladet" scheut sich nicht, den Finnen zur Strafe für Hartnäckigkeit mit einem- verschärften -Diktat Moskaus zu drohen.

Beinahe noch deutlicher tritt dasAftonbladct" auf, das gegen die finnische Regierung wegen einer Verlautbarung über die schwedischenRat­schläge" polemisiert in dem ausdrücklich gesagt wor­den war, daß sie keinerlei Modifikation der sowje­tischen Bedingungen enthielten. Diese Erklärung vermittelt den Eindruck, daß man Schweden zu verstehen geben wolle, es habe sich nach Ansicht der finnischen Regierung um Dinge gekümmert» die e s nichtsangin ge was bekanntlich eine durch­aus zutreffende Beurteilung der Lage Ngrstellt

Engländer und. Amerikaner setzen ihre» Druck gegen Finnland ebenfalls fort. Aber die Hauvtauf- gabc, die Finnen umzustimmen, scheint gegenwärtig der schwedischen Presse überlassen zu sein.

Japanische Maßnahmen zur Erhöhung der Kampfkraft

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Tokio, 20. März. Wie das Informationsbüro be­kanntgibt, hat das Kabinett umfassende Maß­nahmen zur wetteren Leistungssteigerung auf dem Gebiet des Einsatzes von Arbeitskräften beschlossen, um damit schnellstens die Kampfkraft der Nation weiter zu erhöhen. Das Programm umfaßt, die Einführung eines Leistckngsprüfungs- systems für Arbeiter und den Ausbau eines Fühtungs- und Beistandssystems innerhalb der ein­zelnen Fabriken auf dem Gebiet des Arbeitsein­satzes sowie Erweiterung der Maßnahmen, grauen und Studenten in den Arbeitsein- !«tz einzubeziehen.

Die japanische Regierung gab die Namen der Mitglieder bekannt, die der am 10. März in der

Kabinettsfitzung gegründeten Zentralverbin­dungsstelle des Hauptquartiers an­gehören sollen. Zweck dieser Zentralverbindnngs- stelle ist, eine schnelle Durchführung des Kriegspro­gramms der Regierung zu gewährleisten. Gleichzeitig hat die politische Bewegung zur Unter­stützung des Kaiserthrones, von der je vierzehn Ab­gesandte in zwei Gruppen der Zentralverbmdnngs- stelle des Hauptquartiers angehörcv, beschlossen, Sitzungen für die der Bewegung angehörenden ein­zelnen Vertreter aus den verschiedenen Gebieten Japans abzuhalten mit dem Zweck, den Kampf­geist des Volkes weiter zu stärken, die Produktion zu erhöhen die Ernährung zu garan­tieren und den Heimatvoden zu verteidigen.

RsIvengesiHülrie trommeln suk ckse ?<ertsek-k>ont

Härtester Wirlerstaaä weist keinülicke cVnxrikte ui, kräe von Granaten ttek rerpllüxt

Von- lLrivgsberivktor dvrtrarck Kogge

. kL. Wo die Hauptkampflinie von Kertsch das Häusermeer verläßt und wenige hundert Meter eine Bahnstrecke entlangläuft, liegt neben einem größeren "riedhof eine Ziegelei als Hauptangriffsziel der iowjets. Weithin dehnt sich hinter dieser vor Wochen wieder stabil gewordenen Abrtegelungssront eine mit Granattrichtern übersäte freie Fläche, im Süden abgeschlossen durch den hochgelegenen Bahn­damm. Diesen Raum zu gewinnen, ist das Ziel der sowjetischen Führung.

Tief zcrpflügt von den Granaten ist die schwarze Erde. In Gräben, die sich bei Regen in zähen Schlamm verwandeln, und in Erdlöchern, nur mit einer Zeltbahn notdürftig gegen die Unbilden der Witterung geschützt, spielt sich das entbehrungsreiche Dasein der Grenadiere ab.

In unmittelbarer Nachbarschaft dehnt sich der Friedhof. In den Gruppen der hier eingesetz­ten Kompanien finden sich nicht mehr viele alte Gesichter des Stammregiments. Zu den alten er- ahrenen Frontsoldaten, die der Tod verschonte und die noch am Kuban gekämpft, sich ihre Ans- neichnungen in den harten Abwehrkämpfen bei der Landung der Sowjets um Eltigen oder bei dcr Wiederinbesitznahme des allbeherrschenden Berges Mitridat geholt haben, sind die nun auch schon alt" gewordenen Neuen aus der Steiermark und aus Sachsen, aus Thüringen und Schlesien und Preußen gestoßen. ,

Immerfort flackert Unruhe durch diesen gefähr­lichen Abschnitt an der Ziegelei. Wenn aber der Gegner bereits in den Morgenstunden beginnt, Ich mit schweren Brocken auf das Gebäude und einen weithin, sichtbaren, halb geköpften Schorn­tein etnzuschteßen, wenn seine Granaten der zer­wühlten Erde immer neue Wunden schlagen, wenn die Salvengeschütze ein mehrstündiges Trommel­feuer- auf Gräben legen und diese Methodz: der -'ermürbung wiederum abgclöst ^ wird durch euerüberfälle von, 30 -und mehr ranat Werfern, die genau auf die Gräben

eingerichtet sind, dann fühlt auch der jüngste Nach­ersatz der dieses Höllenkonzert zum erstenmal mit­erlebt: jetzt gehts gleich los!

So war es gestern: wie ein Rudel gieriger Wölfe hatte nach dem vorbereiteten Trommelfeuer die erste Welle der Angreifer den Bahndamm über­sprungen und beste Deckung in einer flachen Mulde gefunden, die sich vor den deutschen Gräben aus­breitet. Ein wütender Zweikampf mit Handgranaten begann, ratternd fegten die Maschinengewehre den Bahndamm blank, so daß der Angriff stellenweise bereits hinter den Geleisen ins Stocken geriet. Immer kleiner wurden die Klumpen, die sich in die Mulde wälzten, in die ständig die Handgranate« flogen. Immer mehr lichteten sich aber auch die Reihen der deutschen Grenadiere. Doch ihr unbändiger Haß gegen die seelenlose Masse, die sich auf sie wälzt, sie zu ersticken droht, vervielfacht ihre Kräfte.

Erfolg eines schwäbischen Stoßtrupps

Berlin, 19. März. Ein Stoßtrupp des an der Rollbahn SmolenskOrscha eingesetzten württembergischen Grenadiercegiments er­hielt den Befehl, Gefangene einznbringen. Die MG. schußbereit, ging es auf den 80 bis 100 Meter ent­fernten feindlichen Graben zu. Sowjetische Posten, die in Anschlag gehen wollten, sackten, von den Kugeln deutscher Scharfschützen getroffen, zusam­men. Ueberraschend gelang den schwäbischen Grena­dieren der Einbruch in den feindlichen Graben. Mehrere Sowjets, die sich zur Wehr setzten, wur­den im Nahkampf niedergemacht. In einen Unter­stand, der länger Widerstand leistete, warf der Stoßtruppführer Sprengkörper. Nach kurzer Zeit kamen drei Bolschewisten mit erhobenen Händen heran. Der Auftrag, Gefangene einzubringen, war erfüllt. Rasch wurden noch zwei weitere Unter­stände gesprengt und ein schweres MG. erbeutet. Dann ging es im Laufschritt unter dem Feuer­schutz der Artillerie ohne Verluste in den eigenen Graben zurück.

I^uklZaoSsler über üem Oolüeneo ^ugsburZ

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Feindlicher Terror hat auch Augsburg schwer getroffen, die alte Metropole Schwabens, heute nach München die größte Industrie- und Handelsstadt des süddeutschen Alpenvorlandes. -

kstliAns ru AuAsburß

Augsburg ist eine der ältesten deutschen Städte, entstanden aus einer im Jahre 15 vom Kaiser Augustus gegründeten Kolonie, die der große Histo­riker Tacitus die glänzendste RätienS nannte. Aus den Verwüstungen, welche die Völkerwanderung brachte, erhob sich Augsburg bald wieder; im 6 Jahrhundert wurde eS Bischofssitz

Die höchste Blüte kam 1500. Durch die Umsicht der großen Augsburger Geschlechter, wie der Fugger und Welser, gelangte Augsburg zu großem Glanz, wurde neben Nürnberg Hauptstapclplatz des Lan­des, vorzüglich aber der Mittelpunkt des deutschen Kunstlebens. Hier schufen die großen Maler Holbein, Altdorfer, Amberger, die großen Bildhauer Erhärt und Löscher und die Erz­gießer Zotmann und Löffler, die Goldschmiede Georg und Nikolaus Seid. Damals entstanden die herrlichen Renaissancebauten der Maximiltanstraße und die älteste Kleinsiedlung, die von dem Hause Fugger gestiftete Fuggeret.

Die berühmten Fuggerhäuser sind jetzt zerstört. Das gleiche Schicksal traf das wundervolle Rat­haus, das der große Baumeister Elias Holl 1615 bis 1620 errichtete. Hier weist der Renaissancestil schon Züge des Frühbarocks auf. Ganz in Barock gehalten ist der berühmte Goldene Saal, wohl der prachtvollste Saal Deutschlands. Dem Rathaus ebenbürtig an Schönheit ist ein anderer Bau des großen Elias Holl, das Zeughaus Hit seiner präch­tigen Renaissancefassade. Betroffen ward auch der romanisch-gotische Dont, mit dessen Bau im zehnten Jahrhundert begonnen worden war, und das histo­rische HotelDrei Mohren", in dem schon die Kaiser Maximilian I. und Karl V. abstiegen, wenn sie in Augsburg einen Reichstag hielten.

Ob des Glanzes seines Reichtums und seiner Kunst nannte man Augsburg im Mittelalter das Goldene Augsburg. Kein feindlicher Terror kann den goldenen Glanz großer geschichtlicher Erinne­rungen vernichten, der über dieser Stadt liegt, in der sich die deutsche Renaissance zur höchsten Blüte entfaltet hat

1 Neue Gaumeister im Vasen

Sportgauführer Dr. Klett bei der Veranstaltung

Der Sportgan Württemberg führte am Sonntag im Gustav-Siegle-Haus in Stuttgart die G a n m e i s t e r s ch a f t e n 1944 im Boxen durch. Nach längerer Panse war dies die erste Amateurboxveranstaltung in Stuttgart und sie erössnete für die weiter in Aussicht genommenen Kampftage günstigste Aussichten. Besonders auf­fallend war, daß iin Schwergewicht einer Klasse nicht weniger als vier Bewerber um den Meister­titel antratcn. Ausscheidungskämpfe waren auch im Wetter- und Halbschwergewicht notwendig. Dagegen wurden die Meistertitel im Leicht- und Mittel­gewicht nicht vergeben. Der Veranstaltung wohnte auch Sportgausührer Dr. Klett bei. Die Meister- schaftskämpse cröffneten ini Fliegengewicht der Titelverteidiger Feucht I iSpVgg Prag) und Bürk (Stuttgart. Der jüngere Bürk erteilte seinem Gegner eine ziemlich eindeutige Boxlektion und siegte verdient nach Punkten. Dcr Titel fiel jedoch an Feucht, da sein Gegner Uebergewicht hatte. Eine weitere Ueberraschnng gab es tm Ban­tamgewicht, wo der frühere Gaumeister Feucht II ' (SpVgg Prag) von Weller (TV Neckarsulm) glatt nach Punkten geschlagen wurde. Den schönsten Kampf deZ^Tages sah man im Federgewicht zwi­schen Acckerle (RSG Stuttgart) und Pfänner (SGOP Stuttgart), aus dem Aeckcrle als Punkt­sieger hervorging. Den einzigen entscheidenden Sieg in dcr Meisterschaft holte sich St.Gefr. Holz- warth (SKS Heuberg/KSB Zuffenhausen), der Dongus (VfK Germania Stuttgart) bereits in der ersten Runde für die Zeit zu Boden schlug. Im Halbschwergewicht sicherte sich Held (VfK Germania) über Rottfr. Endreß Maffen-ff- l SGOP Stuttgart) einen Punktsieg. Einen aus­geglichenen Kampf sah man im Schwergewicht zwi­schen O.Gesr. Bauer (WH/VfK Germania) und Höß (RSG Stuttgart), wobei Bauer sich mit knappstem Vorsprung die Punktentscheidung er­kämpfte.

Lickers eindeutig überlegen

Das einzige Spiel in der württembergischen Fuß­ballmeisterschaft wurde von den beiden Degerlocher Platznachbarn Stuttgarter Kickers .und Stuttgarter Sportfreunde, dem Meistcr- schaftsanwärtcr und dem Tabellenletzten, bestritten. Es war eine eindeutige Angelegenheit und ergab mit 8:0 (4:0) einen hohen Sieg des Titelverteidi­gers. Während die Sportfreunde nur eine keines­wegs vollwertige Elf zu- stellen vermochten, hatten die Kickers eine sehr starke Mannschaft zur Stelle, in der auch wieder dcr Nationalspieler Sing nnt- wirkte. Unter der geschickten Regie des auf Halb­links stürmenden Sing war der Kickcrssturm fast dauernd in Angriff. In beiden Spielhälsten bot der Kampf das gleiche Bild. Die Kickersmann- chast war klar feldüberlegen und setzte das geg­nerische Tor ständig unter Druck. In jeder Halb­zeit erzielten die Kickers vier Treffer.

Stuttgarts Fußballelf iu München geschlagen

Das Fußballtreffcn zwischen München und Stuttgart brachte den Stuttgartern zwar mit 1:2 (1:1) eine knappe Niederlage ein, es bedeutete aber trotzdem keine Enttäuschung. Die Stuttgarter Mannschaft zeigte sich, obgleich sie in ihrer Ans­tellung schwächer als dix letzten repräsentativen Fußballvertretungen der Gauhanptstadt erscheinen mußte, von einer wesentlich besseren Seite. Sie lieferte der starken Münchener Stadtelf ein gleich­wertiges Spiel und hätte ein Unentschieden durch­aus verdient gehabt. In der ersten Halbzeit kam München durch Schiller zum Führungstor, das je­doch bald darauf von dem zur Verstärkung einge­setzten Ulmer Gastspieler Hoffmann aufgeholt wurde. Nach der Pause halten die Stuttgarter zeit- wetlig sogar etwas mehr vom Spiel, doch war Mün- chm glücklicher und kam schon wenige Minuten nach Seitenwechsel durch Glas neuerdings in Füh­rung, die es bis zum Schluß behaupten konnte.

Gebietsmeisterschaften im Geräteturnen

Zum Gerä'te-Zehn-Kampf stellten sich in Reut­in gen dem Kampfgericht zwei Mannschaften der HI.-Klasse L und zwölf Mannschaften der HJ.-Klaffe k sowie 24 Einzclkämpfer. In emem Schlußappell wurde der Mannschaftssieger der Klaffe ä, Bann 437 (Turnerschaft Göppingen) als Vertreter des Gebiets Württemberg zu den Rerchs- Meisterschaften nach Prag berufen. In der HJ.- Klaffe 8, Geräte-Zehnkampf, konnte sich die runge Mannschaft des TSB Heidenheim die Spitze erringen.

Ergebnisse: Klasse ä Geräte-Zehnkamps:

1. Bann 437 (Turnerschaft Göppingen: Maler. Grösser, Rempp und Frey) 701,75 Punkte;

2 Bann 425 (TG Schwenningen) mit 678,50 Punkten. Einzelkämpfe Klaffe Geräte-Zehnkampf:

1 Karlheinz Maier (Bann 437 Göppingen) ,189,25 Punkte; 2. Heinz Grässcr (Bann 437 Göppingen) 176 Punkte; 3. Walter Bauknecht (Bann 119 TSV Gablcnberg) 175,5 Punkte. Klasse 8, Mann­schaftskämpfe: 1. Bann 438 (TSV Heidenheim)

675.5 Punkte; 2. Bann 121 (TG Jahn Böckingen)

671.5 Punkte; 3. Bann 437 (TG Geislingen 650,75 Punkte. Einzelwertung der Klasse U:

1. Hermann Maier (Bann 365) 177,25 Punkte;

2 Walter Bauknecht (Bann 119) 176 Punkte;

3. Eugen Schlotz (Bann 438) 175,75 Punkte.

In den Spielen um die württembergische Hand- baltgaumeisterschaft trafen sich SG Stuttgart und ^Sportfreunde Eßlingen in einem sehr spannenden Kampf, aus dem die Stuttgarter mit 9:4 (3:3) als Sieger hervorgingen.

Oer Rundfunk am Dienstag

Reichsprogramm. 8 bis 815 Uhr: Eine biolo­gische Betrachtung: Stammgeschichte. 14.15 bis 15 Uhr: Allerlei von zwei bis drei. 15 bis 16 Uhr: Unterhaltnngskapellen und Jnstrumentalsolisten. 16 bis 17 Uhr: Ausschnitte aus Opern von Mozart und Verdi mit Künstlern der Hamburgischen Staatsoper. 17.15 bis 18.30 Uhr: Musikalische . Kurzweil am Nachmittag. 19 bis 19.15 Uhr: Wir raten mit Musik. 20.15 bis 21 Uhr: Abendkonzert - mit Werken von Wanhal und Mozart. 21 bis 22 Uhr: Musik aus Oper und Operette. Deutsch lnndsendcr. 17.15 bis 19.30 Uhr: Werke von Paul Graener. 20.15 bis 21 Uhr: Bunte Folge beliebter Melodien 21 bis 22 Uhr: Unterhaltungsmusik.