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Anwendung der Zeit in unfern Tagen.

Wer glücklich in der Welt sein Fortkommen finden will, der muß einen weisen Gebrauch von der Zeit zu machen verstehen. Sie ist der Stoff, aus dem daS mensch­liche Leben gewebt ist; verständig in ihrem schnellen Fluge benutzt, gewährt sie Mittel zur Ausbildung des Geistes, zur Ergreifung jedes Bortheils, und zur Vermehrung unserS Wohlstandes. Allenthalben hat sich jetzt die An- . zahl der Mitbewerber vermehrt; will man nicht unter­liegen, so muß mau die Zeit mit Einsicht benutzen. Wer früher ausslchl als Andere, der gewinnt an Gesundheit wie an Glück. Eine Stunde früher als sonst daS Bette verlassen, heißt jährlich 15 Tage und 5 Stunden ge­winnen. Sind dieß Arbeitstage, so setzen wir unS vor den Langschläfern in großen Bortheil; denn die Zeit ist zum Arbeiten da; sie soll nützlich zugebracht werden; wer jede Stunde weise benutzt, der gewinnt an Wohlstand, wie au Zufriedenheit. Von Jugend auf muß sich der Mensch an zweckmäßige und nützliche Thätigkeit gewöhnen, und wer dieß thut, dem ist Arbeit Lust und Freude. Wer den Geist gehörig ausbildet, der kann nicht müßig gehen; er schafft und wirkt mit Verstand, und läßt seine Zeit nicht ungebraucht verstreichen.

In unfern Tagen ist alles auf Schnelligkeit und Arbeitsamkeit berechnet. Der Kaufmann muß jetzt, inner­halb eines JahreS, weit mehr Maaren Umsetzen, wenn er dasselbe zu verdienen wünscht, als er vor 30 Jahren zu thun brauchte; der Landmann muß seinen Acker weit besser anbauen, als sonst, wenn er bestehen will; der Ge­lehrte muß weit mehr und weit umfassendere Kenntnisse besitzen als vormals, aber sie müssen auch gründlich, klar und gemeinnützig sein. Der Familienvater muß Mehr­arbeiten und mehr sparen als ehemals, wenn er vor­wärts kommen will, und wie kann man nun diesen Zweck anders erreichen, als durch weise Benützung der Zeit, durch zweckdienlichere Thätigkeit und durch größere Ein­schränkung im Genüsse? Die Zeit ist der Stoff, aus dem sich Glück und Segen auch für unsere Tage zusam- menfugen lassen. Sie gewährt vorzüglich die Mittel zu unserm bessern Fortkommen; man schlafe daher weniger, stehe früher auf, arbeite rüstiger und mit mehr Verstand als sonst, und benutze den flüchtigen Augenblick; dann ist daS Menschenleben, obschon ein steter Kampf mit Hin- dernissen und Schwierigkeiten aller Art, doch eine reiche Quelle der Freude, der Zufriedenheit und deö Glücks.

Goldene Lehren.

Nebst Franklin und Montaigne liefert Nie- mand so treffliche Lehren für daS Leben als Kant, der vorzüglich reich daran in seiner 1831 erschienenen M e n- schenk unde ist, aus der wir hier Einiges mittheilen wollen. Jemand fragte: ob die Bauern, wenn sie auf­geklärt würden, wohl zu regieren seien. ,O, ja! Leute, dre Vernunft haben, sind besser zu regieren, als die Un­wissenden und Rohen, und je klüger die Bauern find,

desto besser werden sie regiert werden können." Reiche Uuterthanen find leichter zu regieren, als Arme; denn vie Armen wagen, weil sie nicht viel oder nichts haben, Alles; die Reichen aber leben lieber ruhig und gemächlich. Neberhaupt macht die Aufklärung deS Verstandes die Menschen gut gesinnt.

Der Betrüger scheint klüger zu sein, als der Betro­gene, und man hält diesen gewöhnlich für dumm, aber dieß ist falsch; denn der Kluge wird oft vom Dummen betrogen. Der Kluge hat Zutrauen zu dem Dummen und dieser macht ihm Blendwerke vor, und da jener bloß auS Rechtschaffenheit in Andere kein Mißtrauen setzt, so kann der Klügste hintergangen werden.

Die Sorglosigkeit ist daS Glück roher, ungebildeter Menschen, und sie mögen eS wirklich besser haben als die, welche auf die Zukunft Vorbereitung treffen, die noch ungewiß ist, und sich also das Leben sauer machen, weil sie künftige Plagen in den gegenwärtigen Genuß mischen. Daher ist es eine Hauptmarime: man muß im Lebe» nichts Großes weder in Ansehung des Glücks noch des Unglücks erwarten. An beide gewöhnt sich der Mensch, so daß ihm mit der Zeit daS Uebel gewohnt und daS Glück unschmackhast wird.

Dem Menschengeschlechte ist nicht anders zu helfen, als daß eS über Alles urtheilt, und so seine Ideen ver­bessert.

Der gesunde Menschenverstand ist sehr brauchbar und nützlich, aber man muß auch dafür sorgen, daß der gesunde Verstand immer gesund bleibt. Dieß geschieht durch gute Grundsätze. Der gesunde Verstand ist ohne sie sehr leicht zu verführen; man muß also wissen, ihn vor Verführung zu schützen.

Ein schöner Zug wird vomKaifer Alexander II. erzählt. Ein vornehmer Russe hatte Gäste zu Tische geladen, die sich beim Wein gehen ließen und Maßregeln deS Kaisers und den FriedcnSschluß tadelten. Ein paar Tage darauf ward der Mann zum Kaiser gerufen. Hier, lese» Sie! sagte der Kaiser. Der vornehme Wirth laS und ward bleich; denn in dem Brief, der nicht unter­zeichnet war, stand Wort für Wort, was gesprochen wor­den war und die Namen von 15 Gästen, und auf solche Plaudereien steht in Petersburg Sibirien. Waren daS Ihre Gäste alle? fragte der Kaiser. Nein! der und der war auch Gast! Das ist also der Angeber! sagte der Kaiser und ließ ihn rufen. Herr Oberst, redete er ihn an, Sie zeigen große Neigung und Talent znmPoli- zeidicnst; wollen Sie eintretcn, gut; wollen Sie ganz auS dem Dienste treten, noch besser; in meiner Garde taugen Sie ferner nicht! Der Gastgeber ward mit einigen wohl­gemeinten Warnungen entlassen.

Willst du Gewebe gegen Wasser undurchdringlich machen, so gibt dir der ausgezeichnele Chemiker Payen den Rath:Nimm 1 Kilogramm Alaun und löse eS in 32 Lktrcs Wasser auf, gleichzeitig löse 1. Kilogramm essigsaures Bleioxid in einer gleichen Menge Wasser auf. Hierauf mische die beiden Flüssigkeiten, wodurch man einen Pulver-