Sonnabend (Säterdäge) war dem Gott Säter (Surtur?) geheiligt, Vorgestcllt wurde er stehend auf dem stacheligten Rücken eines Barsch, mit, entblößtem Haupte, von hagerem Ansehen, mit einem langen zuge- knöpften, Röcke und einer Schärpe von der rechten Schul, ter nach der linken Hüfte, und in der rechten Hand einen Eimer mit Blumen und Früchten.
Wachsthum amerikanischer Städte.
Wie in Amerika alles riesenhaft ist, so auch daS Wachse» der Städte. Chicago im Westen, vor wenigen Jahren erst entstanden, ist jetzt schon eine Stadt von 60—70,000 Einwohnern. New-Uork hat nach der eben vollendeten Aufnahme über 600,000 Einwohner, d. h. 100.000 mehr als vor 5 Jahren. Broklyn, das zu Anfang dieses Jahrhunderts nur dem Namen »ach als ein kleines Dörfchen bestand, zählt jetzt 200.000 Einwohner. Doch muß man den Amerikanern lassen, daß auch die Bei- niehrung der Kirchen damit Schritt gchalicn Hai; in Broklyn zählt man deren 160, darunter freilich viele bloße Kapellen und Betsäle. ES ist aber ein trauriger An. blick, wenn man inS Freie hinauskommt, wie ei» grüner Hügel nach dem andern abgetragen und eine Farm nach der andern zur Straße gemacht wird, und man denkt mit Bangen an die Zeit, in der die 5 Millionen vollzählig sein werden, auf welche die Stabt angelegt sein soll.
Folgendes Bonmot wird gegenwärtig dem Kaiser Napoleon in den Mund gelegt. Graf Orloff, erstaunt über die auSgebreitctcn Kenntnisse des Kaisers in allen Fächern deS Wissens, konnte die Frage nicht unterdrücken, wo Se. Maj. sich wohl dieses vielseitige Wissen erworben. „Ach!" erwiderte der Kaiser, „Hab ich doch durch vier Jahre auf der Universität von Ham studirt!"
Das Schreien ist kleinen Kindern heilsam.
So bald sie auS dem Mutterlelbe kommen, wo sie keine Luft genossen haben, athmen sie die erste Luft ein. Der dadurch veränderte Gang desBluteS bringt in ihnen eine schmerzhafte Empfindung hervor. Durch daS Schreien aber entfaltet dag Kind die innere» Bestandlheile und Canäle seines Körpers desto mehr, daß man dem Kinde, wenn eS schreit, gleich zu Hülse kommt, ihm etwas vor« singt, wie dieß die Gewohnheit der Ammen ist, oder dergleichen: das ist sehr schädlich. Ließ ist gewöhnlich daS erste Verderben der Kinder; denn wenn es bemerkt, daß auf seinen Ruf alles herbeikomml, so wiederholt cs sein Schreien öfters. — Wenn man sich dagegen an ihr Schreien nicht kehrt, so hören sie zuletzt damit ans. Denn kein Geschöpf macht sich gerne eine vergebliche Arbeit. Man gewöhne sie aber nur daran, alle ihre Launen er. füllt zu sehen: so kommt das Brechen deS Willens zu spät Läßt man sie aber schreien, so werben ste desselben überdrüßig. Wenn man ihnen aber in der ersten Jugend alle Launen erfüllt, so verdirbt man dadurch ihr Herz und ihre Sitten. — Ihre Naturanlage wird dadurch in der Art verdorben, daß man nachher sehr harte Stiafen anwenben muß, um daS Verdorbene wieder gut zu machen.
Ein Mann mit elf jungen Frauen.
„Morning Chroniclc," welches kürzlich eine lange Liste von Personen anfübrte, die ein sehr hohes Alter erreichten und dabei erwähnie, daß in der Gegend von Glasgow sitzt eine 107 Jahre alte Dame lebt, nachdem noch ganz kürzlich eine andere von 101 Jahren daselbst gestorben, erzählt bei dieser Gelegenheit, daß ein Zimmcr- niann Namens John Wa l ncy, der im Jahr 17s7 starb, in eben derselben Stadl 124 Jahr alt geworden. Dieser Mann hat elf Frauen gehabt, die er alle hat sterben sehen, und von seinen siebzehn Kinde»» überlebten ihn fünf, deren Alter zusammen sich auf 326 Jahre belief.
Ans Schillers und Göthes Reimen.
Schriften für Damen und Kinder.
Jmmer für Weiber und Kinder! Ich dächte man schriebe
für Männer,
Und überließe dem Mann Sorge für Frau und für
Kind.
Der Purist.
Sinnreich bist du, die Sprache von fremden Wörtern
zu säubern,
Nun, so sage doch, Freund, wie man Pedant uns verdeutscht.
Stoßgebet.
Vor dem Aristokraten in Lumpen bewahrt mich, ihr Götter; Und vor dem SanSculolt auch mit Epauletten und Ster».
Wiederholung.
Hundertmal wcrd ichs euch sagen und tausendmal: Jrr-
thnm ist Jrrthum!
Ob ihn der größte Mann, ob ihn der kleinste begieng.
Anekdote.
— Um Mitternacht wurde ein Chorist auS dem Bette gerufen, um ein Ständchen »utzusingen. Er öff. nete das Fenster und antwortete: „Nicht um eine Million l" — „Mach keine Possen!" riefen die Untenstehenden, „der Mann bekommt einen Kronenthalcr." — „Ja, das läßt sich hören!" und im Nu war der Chorist bei der Hand.
Gemeinnützige s.
Schinken lange aufzubewahrc n.
Mache so viele baumwollene Säcke, als du Schi», ken hast, jedoch ein wenig größer als diese, stecke die gut geräucherten Schinken hinein, suche dir gutes, wohlricchen. deS, trockenes Heu, schneide es etwa fingerslang und presse dieses nur der Hand recht fest in die Säcke ringS um die Schinken, so daß diese auf allen Seiten von Heu umgeben sind, knüpfe sie mit einer Schnur gut zu und hänge sie an einem sicheren trockene!? Orte > auf. Auf diese Art behandelt, sollen sie nach 5—6 Jahren denn Kochen ebenso wohlschmeckend sein, als beim Aushängen, denn die Ausdünstung der Schinken werde durch das Heu eingesogen, welches dafür durch seinen angenehmen Geruch zur Erhöhung ihres Wohlgeschmacks beuraqe.
Verantwortliche Redaktion; Holzte. Druck und herausgegeden von der G. Zaiser'schen Buchhandlung.