Allerlei.

Aus Göthes Faust.

- Alter Bauer. Faust. Bols-gerdränge. Famulus Wagner.

(Fortsetzung.)

Faust«

O glücklich, wer noch hoffen kann,

. Aus diesem Meer deS JrrthumS aufzutauchen! WaS man nicht weiß, daS eben brauchte man,

Und was man weiß, .kann man nicht immer brauchen» Doch laß unö dieser Stunde schönes Gut Durch solchen Trübsinn nicht verkümmern? Betrachte, wie in Abendsonnenglukh Die grünumgebeneü Hütten schimmern.

Sie rückt und weicht, der Tag ist überlebt;

Dort eilt sie hin und fördert neues Leben,

O, daß kein Flügel mich vom Boden hebt,

Ihr nach und unrüer nach zu streben!

Ich sah' im crv'gerl Abendstrahl Die stille Welt zu meinen Füßen,

Entzündet alle Höhe, beruhigt jedes Thal,

Den Silberbach in gslvne Ströme fließen.

Nicht hemmte dann den göttergleichen Lauf Der wilde Berg mit allen seinen Schluchten. Schon chut daS Meer sich mit erwärmten Buchten Bor den erstaunten Augen auf.

Doch scheint dje Göttin endlich wegzusinken;

Allein der neue Trieb erwacht,

Ich eile fort, ihr xw'geS Licht zu trinken,

Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht,

Den Himmel über mir und unter mir die Wellen. Ein schöner Traum, indessen sie entweicht!

Ach, zu des Geistes Flügeln wird so leicht Kein körperlicher Flügel sich gesellen?

Doch ist jedem eingeboren,

Daß sein Gefühl hinauf und vorwärts dringt. Wenn über uns im blauen Raum verloren,

Ihr schmetternd Lied die Lerche singt;

Wenn über schroffen Fichte,rhöhen Der Adler auSgebkeitet schwebt, .

Und über Flächen, über Seen,

Ter Kranich nach der Heimalh schwebt.

Ajephlftopheles zum Schüler:

Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen;

Ihr durchstudirt die groß und kleine Welt,

Um eS am Ende gehn zu lassen,

Wie's Gott gefällt.

BcrgebenS, daß Ihr ringsum wissenschaftlich schweift, Ein jeder lernt nur, was er lernen kann;

Doch, der den Augenblick ergreift,

Der ist der rechte Mann.

Ihr seid noch ziemlich wohlgebaut,

An Kühnheit wirdS Euch auch nicht fehlen.

Und wenn Ihr Euch nur selbst vertraut, Vertrauen Euch die andern Seelen.

Besonders lernt die Weiber führen;

ES ist ihr ewig Weh und Ach So tausendfach

AuS einem Punkte zu kurircn.

Und wenn Ihr Halbweg ehrbar tbut,

Dann habt Ihr sie All' unterm Hut.

Ein Titel muß sie erst vertraulich'machen,

. Daß Eure Kunst viel Künste übersteigt; ZumWillkvmm tapptJhr dann nach aUcnSicbcnsache n Um die ein Andre, viele Jahre streicht,

Versteht, daS Pülslein wohl zu drücken,! '

Und fasset sie, mit freurig schlauen Blicken,

Wohl um die schlanke Huste frei,

Zu seh'n, wie fest geschnürt sie sei.

Faust;

Verlassen Hab' ich Flur und Auen, j Die eine tiefe Nacht bedeckt: ^

Mit ahnungsvollem, heil'gem Grauen In uns die beß're Seele weckt.

Entschlafen find nun wilde Triebe,

Mit jedem ungcstimmen Thun;

ES reget sich die Menschenliebe,

Die Liebe Gottes regt sich nun.

Ach, wenn in unsrer engen Zelle Die Lampe freundlich wieder brennt,

Dann wirdS in uns'rem Busen Helle,

Im Herzen, daS sich selber kennt.

Vernunft sängt wieder an zu sprechen,

Und Hoffnung wieder an, blüh'n.

Man sehnt sich nach bcS Lebens Bächen,

Ach, nach deS Lebens Quelle hin.')

Bruchstück aus einer Predigt.

Erdmann Neumeister, Pastor in Hamburg (s-1756), als geistlicher Liederdichter in den meisten neuen Gesang­büchern fortlebend, begrüßte einst seine Gemeinde von der Kanzel mit folgendem NeujahrSwunsch:

Ich wünsche Jedermann den Donner und den Hagel DeS Wortes, daß eS euch durch Herz und Seele dringt, Die ganze Welt hängt ja die Gottesfurcht an Nagel,

Und dieses ist der Zwang, der ihre Herzen zwingt,

Brecht Hals und Bein entzwei ihr Eltern und ihrKinder, Dem Adam, welcher euch zum Bösen stets erweckt.

Den Teufel wünsch' ich euch, ihr «»bekehrten Sünder, Nicht zwar, daß er euch hol', vielmehr euch nur

erschreckt;

Ich sechsten will nach nichts als Mord uud Todschlag ringen DeS Fleisches, welche» uns zum Uebcl nur erhebt. Der Himmel lasse nur den Wunsch jetzo gelingen,

So heißt eS recht vergnügt, so heißt eS wohl gelebt.

Im vorigen Jahre wurde der Kaiserin von Ruß­land ein Bauer vorgcstellt, sein Name ist Kielow, der durch seinen ungewöhnlich reichen Kindersegen weit und breit berühmt geworden ist. Von seiner ersten Frau hatte er 57 Kinder, einmal hatte sie ihm Vierlinge, siebenmal DrjlMge und zehnmal Zwillinge geboren, die sämmtlich am Heben blieben. Die zweite Frau hatte shm 15 Kinder geboren, darunter, einmal Drillinge und sechs­mal ''Zwillinge. Der Bauer ist jetzt 71 Jahre alt und hat 72 Kinder. '

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Verantwrriliche Redaktion; Hölzle. Druck ves G. Zatscr'fchen Buchhandlung.

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