Militärdienste getretene Württemberger Dr. H. Hauff aus Kirchheim hat in Anerkennung seiner Verdienste bei der Verteidigung von Sebastopol daS Ritterkreuz des Stanis- lauöocdens erhalten. (R. Z.)

Stuttgart, 15. Dez. Gestern Abend war ein wink- lichter und enger Straßentheil, der Bebenhäuser Hof, durch eine dort befindliche Wattfabrik mit Feuersgefahr bedroht. Der Watt war in Brand gerathen und es verbrannten einige Dutzend Blatt. Man vermuthel. der Brand sei durch die Unvorsichtigkeit eines Arbeiters entstanden , der auch sofort verhaftet wurde. Die Sache war zwar bald abgethan und lief ohne Schaden und Gefahr ab, doch ent­stand' Feuerlärm und es eilten Feuerwehrleute und städtische Beamte herbei. (H. T.)

Ulm, 12. Dez. Eine große Menge Zuschauer hatte gestern in dem Theater von Pasquale Ferralli sich einge- ftinden. Theils waren eS die lebenden Bilder, welche das Publikum anlockten, theilS war es der Ringkampf. Der Schiffknecht Anton Rueß von hier, der schon im Kampf mit dem Schweizer Ringer seine Kraft bewährt hat, über­wand gestern drei starke Gegner. Seine Kraft und Ge­wandtheit ist eine außerordentliche. (U. S.)

Mergentheim, 7. Dez. Ein halbverhungerter Mann aus Löffelstelzen, der sich nach langer Entsagung ein Stück Fleisch im Wkthshaus wollte schmecken lassen, ist. indem er ein zu großes Stück davon verschlang, daran erstickt.

Jßny, 6. Dez. Vor einigen Wochen starb plötzlich an einem zu großen Bissen Sauerkraut zu Rohrdors, gegen 94 Jahre alt, der Schneebauer Nuthart, der sein langes Leben unter strenger und beschwerlicher Arbeit auf dem Adel- egggebirge zubrachte, sich seiner gesunden Sinne immer er­freute, an seinem Todestage noch arbeitete und seine Pfeife rauchte.

Ta ges-Neuigk eiten.

München, 10. Dez. DaS gestern hier allgemein verbreitete Gerücht, das Reiseziel des Ministerpräsidenten Frhrn. v. d. Pfordten sei Dresden, scheint unbegründet. Er begab sich nach Würzburg und wird heute Nacht zu­rückerwartet.

München, 11. Dez. Nach einer hieher gelangten Privatdrresche aus Wien waren dortselbst gestern, dein er­sten Tag der öffentlichen Subskription auf Aknen für die Kreditanstalt für Handel und Gewerbe", nicht weniger als 320 Millionen gezeichnet, während bekanntlich für die öf­fentliche Subskription nur 15 Millionen bestimmt sind. Man nimmt an, daß in den sechs Tagen, an welchen Sub­skriptionen entgegengenommen werden, 121500 Millionen würden sübskribirt werden. (A. Z.)

Chloroform ist gut gegen Zahnschmerzen; wüßte man nur, wie viel davon nehmen. Dr Fabec in Mün­chen verschrieb sich selbst Chloroform und legte sich ins Bett; aber er stand nicht wieder aus; er hatte zu viel ge­nommen.

Hamburg, 11. De. TerCzas" kündigt als be­stimmt an, daß die russische Regierung die unverzügliche Durchführung der Emanzipation der Leibeigenen im gan­

zen Reiche beabsichtigt. Der Kaiser sei persönlich zu die­ser Maßregel geneigt, und die Landaristokratie, die sondirt worden, mache keine Opposition dagegen. (?) (Krlsr. Z.)

Berlin, 12. Dez. Die kirchliche Partei hiersclbst hat in der letzten Zeit ihre Aufmerksamkeit den HeirathS- Annoncen zugewendet. Sie erblickt in denselben eine Pro- fänirung eines der heiligsten Institute, der Ehe, und leitet den Ursprung so vieler unglücklicher Verbindungen unmittel­bar von. jenem Unwesen ab. Sie ist im Begriff, höchsten Ortes vorstellig zu werden und um energische Abhülfe zu bitten. < C.B.)

Köln, 9. Dez. Die Auswanderung, welche dieses Jahr fast bis auf ein Viertel der früheren Kopfzahl herab­sank, hat sich auffallender Weise in der Strenge des Win- ters wieder gehoben; heute z. B. fuhren 200 Baiern, Württemberger, Badenser und andere Europamüde von hier über.ckirchen weiter. (Fr. I.)

Trier, 8. Dez. Ludwig Simon, der ehemalige Abgeordnete unserer Stadt zum Frankfurter Parlament, hat jetzt ein Buch in 2 Bänden unter dem TitelAus dem Eril" veröffentlicht, in welchem er sagt:Mein Vaterland hat mich ausgcstoßen, das Ausland kann mich nicht brau­chen, weder im Barrean, noch in der Aula, mit der Schrift- stellerei geht es auch nicht. Ich werde Commis." Er hat auch im Bankhanse von Königswarter in Paris bereits solch ein« Stelle gefunden. (Elb. Z)

Wien, 12. Dez. Die W. Ztg. enthält den Staats- Vertrag zwischen der kais. öftreichischen Regierung und der schweizerischen Eidgenossenschaft vom 17. Juli 1855, wor­über die beiderseitigen Ratifikationen am 20. Nov. 1855 zu Bern auögcwechselt worden sind, über die gegenseitige Auslieferung von Verbrechern.

Sollte Kaiser Napoleon im März den Kaiser von Oestreich zu Gevatter bitten, so hat der kaiserliche Gevatter» wie inan in Wien glaubt, bald Gelegenheit, sich zu revan- chiren.

Seit dem Concordat richten die Bischöfe in Oestreich ein Dutzend Sprengel und Diöcesen mehr ein und in den Kalender wollen sie ein paar Feiertage mehr bringen, ein paar, die Joseph II. ausgestrichen halte.

Turin, 11. Dez. Der König ist diesen Abend hier angekommen. In Susa fand der König den Fürsten von Carignan. Am Bahnhofe wurde der König von den Mi­nistern und einer Ungeheuern Menschenmasse erwartet und mit dem lebhaftesten Enthusiasmus begrüßt. Die Stadt war beleuchtet. (K- Z.)

Waldmohr, 8. Dez. Zwei Branntweintrinker hiesigen Kantons mußten ihre Triuksucht theuer bezahlen. Ein vom Homburger Fruchtmarkte heimkehreuder Bauers­mann von Dunzweiler blieb betrunken ans der Straße lie­gen und wurde am Donnerstag Morgen erfroren gesunden. Zwei Tage später büßte ein Glaser von Jägersburg seine Leibenschast füc den Branntwein ebenfalls mit dem Leben er blieb betrunken in der Nabe bes Eichelsckeidter Ge­stütshofes liegen und erlag dem Einflüsse der Kälte.

Aus dem Elsaß, 6 Dez. Nach Mittheilungen aus Paris befinden sich unter den deutschen StMen, welche