klapperten. In diesem zerrissenen Händchen, dicht in ihren faltigen Shawl gehüllt, ihre blonden Haare, auf welchen hin und wieder ein Regentropfen glänzte, gescheitelt, erschien sie mir mit ihren blauen, unter großen Wimpern schmach­tend hervorstrahlenden Augen und der bleichen Gesichtsfarbe noch viel schöner, als in ihrem Ballputz.

Mein Herr," sagte der Graf mit angegriffener Stim­me,der Zufall, ich will es glauben, hat Sie zur Hälfte mit einem seltsamen Geheimniß bekannt gemacht, und ich bitte Sie fußfällig, wenn es sein muß, über daS zu schwei­gen, was Sie gesehen haben."

Seien Sie überzeugt, mein Herr...."

Ich vertraue Ihrer Rechtlichkeit. Da Sie nun aber doch, sei es auch nur, Ihre Neugierde zu befriedigen, Schritte lhun könnten, um dem Geheimniß meines Lebens nachzu- spüren; diese Schritte aber, so bescheiden sie auch immer sein möchten, irgend einen Verdacht auf meine Handlungen werfen könnten, so will ich Ihnen die Mühe ersparen. Aber erlauben Sie mir eine Frage: Ist die Straße Tra­versine nicht eine der unbekanntesten in Paris?"

O ja. Es ist eine Sackgasse des abgelegensten Vier­tels."

Wo man sicher ist, Niemand zu begegnen."

Ich glaube es."

Und dennoch..."

Sie wollen sagen: und dennoch haben Sie mich die­sen Abend dort getroffen. Entdeckungsreisen machen, mein Herr, ist eine besondere Lieblingsbeschättigung von mir. Da ich nun weder die Meere durchschiffen kann, um neue Welten zu entdecken, oder die Welt durchreisen, um Wunder und Abenteuer zu erleben, so suche ich meinen Trieb in kleinem Maßstab zn^ befriedigen."

Verflucht sei dieser Trieb!" sagten die Augen des Grafen, aber sein Mund milderte diesen stummen Ausruf durch diese Worte:ES ist ein glücklicher Zufall!"

Der Graf sah nach, ob die Thür geschlossen war und zählte die abgemessenen Schläge, welche von einer nahen Thurmuhr herabtönten; hierauf nahm er die Hand seiner jungen Frau, und drücke fie heftig und seine Augen füll­ten sich mit Thränen. Endlich verzog sich die dustere Wolke, die seine Stirne umschattet hatte, er setzte sich und erzählte mir ungefähr auf folgende Weise seine abenteuerliche Ge­schichte..

Meinen Namen wissen Sie; wir trafen uns ja znm Oeftern in den Conccrten der Frau Marguisin von Mareuil. Mein Vater war im Jahr 1791 ausgcwandert und gehörte, als die Bourbons wieder an die Regierung gelangten, unter die Millionen, welche für ihre eingczogenen Güter nicht den mindesten Ersatz erhielten; in Livorno lebte er lange unter einem falschen Nam n und sein adeliges Wappen ersetzte ein einfachcs'bürgerliches Siegel. Einige gewagte, aber glück­lich ausgeführte Spekulationen bereich uten ihn und binnen kur­zem besaß er ungefähr hunderttausend Francs jährliche Ein­künfte. Ich habe ihn kaum gctännd; meine Mutter lebte nicht mit ihm; lange blieb mir der Grund dieser Trennung unbekannt. .

Meine Mutter hatte ungefähr sechstausend Francs

Renten, mit diesem Einkommen wünschte sie abgeschieden und vergessen von der Welt zu leben; sie zog sich deßhalb in die Einsamkeit zurück und hatte ihren Aufenthalt gut ge­wählt. Die Straße der Orangerie ist vielleicht noch weni­ger bekannt, als die Straße Travernne; man muß sie weit hinter den königlichen Gärten am äußersten Ende eines ganz entlegenen Stadtviertels suchen. Und doch haben sich meh- rere einfache bürgerliche Kosthänser und Pensionen in diesen fabelhaften Regionen angesiedclt; und zwar aus einem Grunde, der für Paris nicht weniger fabelhast klingt: d. h. hier große Räume für geringen Miethzinö bewohnen zu können; dich war wenigstens die Ursache, welche Madame Labbö in diese Gegend führte, wo die Erscheinung eines Fremden ein merkwürdiges oder nicht bemerkbares Ereigniß ist aus Mangel an Zuschauern.

Madame Labbe hatte eine Pension errichtet für Perso­nen beiderlei Geschlechts.

Friedliche Hagestolze, welche sich schon vor dem Za­pfenstreiche zur Ruhe begeben, alte abgedankte Beamte, aus­gediente Offiziere, die dort ruhig ihr Ende abwarten woll­ten, und ehemalige Haushälterinnen,, die mit dem Schick­sal haderten, bildeten die Pensionäre.

Dort auch brachte ich meine Kindheit bei meiner Mutter zu. Ach, wie liebte sie mich! Der größte Schmuck ihres Zimmers waren die Prämien, die ich in der Klasse erhalten hatte.

Ich verlor sie... ich war damals sechzehn Jahre alt ... und heute ist mein fünfnutzwanzigster Geburtstag Das überrascht Sie?... nicht wahr? Ich habe früh ge­altert.

Madame Labbö wurde für mich in diesem verlassenen. Zustande eine zweiie Mutter. Auch als ich aus dem Col­legium trat, behielt ich meine Wohnung bei, unbeachtet der weiten Entfernung von den GerichtShöf.>r, welche ich besuchen mußte, da ich den Advokalenstaird zum LebenSrnf erwählt halte; dieser Stand hat etwas Reizendes für mich und den­noch hätte ich mich nicht entschlossen, denselben ohne dm Willen meines Vaters zu erwählen, allein als ich dewel- ben darüber um Rath fragen wollte, weigerte er sich, mich nur zu sehen.. (Forts, folgt)

Viersilbige Charabe.

Der Tischler, wie der Zimmermo.nn ' . Macht beite Ersten oft..

Die Dritte spielt dein Gegenmanu Dir manchmal unverhofft.

Das Ganze ist Soldatenbrauch Und führt zur Ordnung hin,

Doch Manchem ist's ein Dorn im Aug'g.. Nun rathet, was ich bin.