zeno I>l der Druck iyrer Ueberinacht. Di« Lage wird kritisch für die Kompanie, als es dem Feind ge­lingt, den Osteingang des Dorfes zu besetzen. Um dem Verhängnis zu entgehen, setzt der Leutnant alles auf eine Karte. Er läßt die Schwerverwun- dctcn aus zwei Schlitten verladen und befiehlt dem Feldwebel mit der Kompanie nach Süden über eine wellige Schnceflüchc einen nahen Wald zu er­reichen, in dem noch deutsche Sicherungen liegen muhten. Der Leutnant selbst sammelt zwischen zwei Angriffen der Bolschewisten die schweren Waffen, die setzte MunitioiEund acht freiwillige Grenadiere um sich Unter seinem Feuerschutz bricht das Grosder KompanienachSüden aus, wo­bei die Bolschewisten in unwiderstehlichem Ansturm mit Hurra aus ihrer Stellung geworfen werden. So gelang das Absetzen der Kompanie aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich. Dann war sie >m Walde untergetaucht,

'Für den Leutnant und seine acht Grenadiere aber gibt es keine Rettung mehr. Die Munition sür dir Maschinengewehre ist zu Ende gegangen. Von allen Seiten drängen die Bolschewisten. Mit dem voller werdenden Tageslicht ist die letzte Patrone verschossen Schon liegen die Angreifer ganz dicht um die Mauerreste einer abgebrannten Hütte. Da bäumen sich der Leutnant und seine acht Grena­diere zum letzten Widerstand auf. Im Walde hört die Kompanie, wie drüben im Dorfe die Detonationen von Handgranaten über die Schncefclder rollen. Dann zerreiben Wut- und Schnierzensschreie die Stille. Das ist das Ende deS Leutnants und seiner Grenadiere.,.

Am Nachmittag nehmen Sturmgeschütze und Panzergrenadiere im Gegenstob den verloccn- gegangenen Angelpunkt. Im wetten Kreis ver­krampfter toter Bolschewisten liegt der gefal­lene Leutnant. Die Magazine seiner Ma­schinenpistole sind leer. In seinem Soldbuch findet man ein Stück Papier, auf das er in Vorahnung geschrieben hatte: ,,Wenn ich diese Tage nicht über­leben sollte, so geht zu meiner Mutter und berichtet ihr. Um einen Brief zu schreiben, habe ich nicht mehr die Zelt. Schreibt als letzten Trost Niltes Verse:

Meine gute Mutter.

Seid stolz: Ich trage die Fahne,

Seid ohne Sorge: Ich trage die Fahne,

Habt mich lieb: Ich trage die Fahne

Dann finden sie auch, das Gesicht dem Schnee zugekehrt, hinter einer Schutthalde den Grena­dier Still liegt er neben seiner zerschmetterten Waffe den Zeigefinger wie am Abzug gekrümmt. Die Grenadiere hatten ihn am frühen Morgen kämpfen und sterben gesehen, als die Rudel des Feindes auf sie anstürmten. Sein Tod hatte sie stärker und standhafter gemacht als je zuvor und verlieh ihnen jene übermenschliche Kraft, die den schwungvollen Durchbruch erzwang. Er hatte eine schwere Veinverwunoung und konnte, als die Kom­panie zwischen den Trümmern des Dorfes sich immer enger unter dem übermächtigen Feinddrnck zusammenschloß, mit den anderen nicht mehr zurück. Ihn durch die verkohlten Reste des Dorfes zn tragen, wäre Selbstmord gewesen, er hatte es selbst Ungesehen und den nach einer Möglichkeit spähen­den Kameraden abgcwinkt. Noch lange, das Ab­setzen der Kameraden deckend, hatte sein Ma schinengcwehr die Garben in die vorwärts- springenden Bolschewisten gehämmert. Manchen

hrnMi? »K -,,N7 mont, Dich

ivimmcrnd tm Schnee. Nachdem er die letzte Pa­trone verschaffen hatte, sprengte er mit der letzten Handgranate die Waffe. Dabei traf den Grenadier ein tödlicher Splitter. Er war sich selbst bis zum Tode treu geblieben.

Stumm treten Panzergrenadiere an sein Grab zwischen Schnee und Schutt. Für die Dauer eines Herzschlages verkrampfen sich ihre Hände. Einem geheimen Befehl gehorchend, nimmt der Unter­offizier den Stahlhelm vom Kopf und starrt in das Licht der Sonne, die von der glasklaren Kugel eines tiefblauen Winterhimmels auf Leben und Tod herniederstrahlt. Der scharfe Ostwind raunt das Heldenlied von einem Leutnant und seinen acht Grenadieren die kämpfend untergingen, damit dtz Kameraden lebten.

Ein Leutnant und acht Grenadiere! Irgendwo auf den weiten Schlachtfeldern des Ostens gefallen. Namenlose, unter Millionen, die Tag um Tag tapfer und zäh ihre Pflicht tun, dem Befehl ge­horsam und den Tod nicht scheuend. Soldaten von so vielen, die zeugend sür viele stehen, dercnMeist als unsichtbares, aber spürbares Erbe weiterlebt und wirkt, die an der Front und in der Heimat sich darbringen, damit das bestehe, was wir Heimat nennen.

Ein Leutnant und acht Grenadiere! Sie sind Ge­fährten der Mütter, Väter, der Frauen und Kin­der. die den Furien schrecklich verwandelter Nächte, in denen Feuer und Schrecken aus die Heimat niederstürzten, zum Opfer gefallen sind. In schwei­gender Trauer ehren wir heute ihren Opfergang. Seiner Tränen schäme sich keiner Sie wappnen uw? mit Stärke. Sic beschwören den unerschütter­lichen Trotz und den ungebrochenen Glauben dag sie unseren Mut beseelen mögen an jedem kommen­den Tag.

Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet

cknb Führerhauptquartier, ist März. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Heinrich von Behr aus Rönnen (Kur­end), Kommandeur eines brandenburgischen Grenadier Regiments; Oberstleutnant Johannes Arndt ans Drombcrg, Kommandeur eines nord­deutschen Grenadier-Regiments: Hauvtmann d R, Werner Lindhorst aus Sarnekow (Mecklen­burg!. Kompaniechef in einem Schweriner Grena­dier-Regiment; Oberleutnant Albert Zapf aus Hildburg (Thüringen), Bataillonskommandeur in einem rheinischen Panzergrenadier-Regiment- Leutnant Hennecke Kordel in einem norddent- ichcn Grenadier Regiment; Leutnant d. R. Fritz Feller aus Berlin, Komvanieführer in einem pommerisch - mecklenburgischen Panzergrenadier- Regiment, und Feldwebel Oskar Pcnkert aus Wulfen.

Nachträglich wurde das Ritterkreuz dem Leutnant Erich Abraham aus Krappnitz (Oberschlesien) Kompanicführer in einem schlesischen Panzer­grenadier-Regiment, und dem Oberfeldwebel Karl E I ch aus ^ungroth tm Sieciersand, Zugführer !n einen, srSnkisch-sudetenkrntschen Grenadier-Batail­lon, die beide an der Ostfront den Heldentod fan­den, verliehen.

Der argentinische Staatspräsident Ramirez ist zurückgetreten

Wie Zerrten Linklüge reektLeitig bemerkt?

Oeiieiinnisvolle 8tr»klen sucdea Terrorkornber Oie Ltsuniolstreiiea cke» keincke«

Von llrioßsdsricliter U e i n r Oclcksrckt

rck. kL. Ueber Deutschland und die von den deutschen Truppen besetzten Gebiete spannt sich ein unsichtbares Netz von Nachrichtenverbindungen. Schon auf der Nordsee kreuzen Wachboote, die mit empfindlichen Geräten jede Wahrnehmung über die Annäherung feindlicher Luftverbände verzeich­nen. Auf diese ersten Vorposten der Nachrichten­einheiten folgt eine Vielzahl von Meßtrupps, die zur frühzeitigen Meldung des einfliegende» Feindverbandes, zur Feststellung seiner Stärke und ständigen Beobachtung seiner taktischen Bewegun­gen eingesetzt sind. Ihnen schließen sich die netz­förmig angeordneten Flugwachen an, deren Aufgabe es ist, jede. Beobachtung, die nachts und bei starker Bewölkung naturgemäß nur akustischer Art sein kann, an das Flu ko (Flugwachkom- mando) weiterzugeben.

Es ist nun nicht so, daß nur die höheren Stäbe der Verbände, deren Einsatzgebiet der Feind be­rührt und für die möglicherweise die Abwehr zur Aufgabe gestellt sein könnte, von den Flukos unter­richtet werden, auch die Einheiten in den noch feindfreien Gebieten des Reichs verfolgen unab­lässig den Weg der Terrorbombcr. Zur selben Zeit aber jagen die Flukos ihre Meldungen an die Warn zentrale» durch, von wo aus Indu­strieanlagen, Krankenhäuser sowie andere öffentliche Einrichtungen und schließlich die Stellen deszivi - len Luftschutzes vom Anflug des Feindes benachrichtigt werden, um so rechtzeitig ihre Vor­bereitungen treffen zu können.

Bomberwellen werde»«eiugcfangcn"

Schon beim Einflug in die besetzten Westgebiete werden den Terrorbombern die ersten Wellen nn- screr Jagdabwehr entgegengeschickt. Auf dem Gefechtsstand der Jagdführung wird das Ge­schehen, das sich draußen in dunkler Nacht ab­spielt, anschaulich gemacht. An einem von innen erleuchteten Tisch nehmen mehrere Nachrichten­helferinnen die Meldungen jener Flukos entgegen, in deren Bereich sich der Feindvcrband bewegt Die ihn darstellenden Striche schieben sich auf der Karte immer weiter in den Körper des Reiches hinein. Zur gleichen Zeit werden die Meldungen, die die Richtung dieser Striche bestimmen, durch ein Mikrophon zu einem Epidiaskop gesprochen, und noch einmal erscheinen die gleichen Linie» auf-einer großen Karte, die eine ganze Wand des Saales ausfüllt. Wenn man diesen Vergleich zuläßt, stellt diese Karte eine Projektion des Ge­schehens einer Hunderte und tausende Kilometer

weiten Wirklichkeit auf wenige Quadratmeter dar. Das ist die Karte, auf der der den Einsatz füh­rende Offizier und seine Hilfsoffiziere lesen und nach deren Bild sie ihre Entscheidungen tressen.

Es erscheint hier interessant, auf die uns durch bestimmte Funkmeßgeräte gegebene Möglich­keit hinzuweisen, die Stärke eines einflie­genden Verbandes festzustellen. Das Prinzip dieses Verfahrens beruht auf der Tatsache, daß be­stimmte vonl Boden gefendete Strahlen beim Auf­treffen auf das Flugzeug reflektiert werden und wieder aufgefangen werden können. Weiter haben wir Funkmeßgeräte entwickelt, die die Höhe, Ent­fernung und Richtung der sich nähernden Flug­zeuge angeben. Dieses letztere Verfahren beruht auf unserer Kenntnis von der Fortpflanzungsge­schwindigkeit elektrischer Wellen. Bekanntlich durch- nicssen solche Wellen die Luft mit einer Schnellig­keit von 3 000 000 Kilometern in der Sekunde. Schickt inan nun elektrische Wellen aus und fängt sie nach der Rcflcktion durch die in der Luft befindlichen Flugzeuge wieder auf, so kann man aus der Zeit­dauer zwischen Senden und Wiederempfangen die Entfernung der Flugzeuge errechnen.

Gegenmittel des Feindes: Stanniolfvlien

Natürlich läßt der Feind kein Mittel unversucht, um diese genau arbeitende» Gerate auszufchalten oder ihre Tätigkeit zu stören. Jedem werden die Stanniolsolien bekannt sein, die die Englän­der vor kurzem noch in Mengen bei ihren nächt­liche» Einflügen abwarsen. Dank ihres geringen Gewichts halten sich solche Metallstreisen lange in der Luft und flattern nur sehr langsam zu Boden. Mit ihnen sollte die Funktion unserer Funkmeß­geräte gestört werde», und sie wurde anfangs auch gestört. Denn mit der Masse solcher Stanniolblättchen befindet sich eine Unmenge von Mctallkörpern in der Luft, auf die ja die Funkwellen ebenso aus- tressen wie auf die Flugzeuge. Die Geräte zeigten also beim anfänglichen Gebrauch dieser Störungs- Mittel auch deren Anwesenheit an. Die Messung er­gab also ungenaue Werte. Dem unermüdlichen Er­findergeist unserer Ingenieure gelang es sehr bald, diesem Störnngsverfahren zu begegnen und Geräte zu schaffen, die die ungehinderte, ja sogar ver­besserte Anwendung unserer Funk­meßverfahren zuließen. Ueber das Wie kann aus naheliegenden Gründen nichts Wesentliches ausgesagt werden. Der Feind kann nun Stanniol- streifen abwersen, soviel er will. Daß unsere Abwehr nicht mehr behindert und erheblich erfolg­reicher für die Besatzungen seiner Bomber gewor­den ist, dürfte er in der letzten Zeit gemerkt haben.

Oie Verlustkurve släncliZ Zeiallen

Oie 8«t>Iacktea Napoleons mit beooackerer Lrbitteruax ckurekxelcämpkt

Von Oberstleutnant a. O. kensr ^

Große Erfolge mit geringe» Verlusten zu errei­chen, ist von jeher das Streben jeder verantwor­tungsbewußten Kriegführung gewesen. Auch wenn man wohl mit Recht annehmen kann,'daß die Be­richte älterer Schriftsteller aus irgendwelchen pro­pagandistischen Gründen zu hoch gegriffen sind sie beziffern die Verluste in einzelnen Schlachten aus SV v. H unv mehr so ist doch, seitdem es eine zuverlässige Statistik gibt, die Verlustkurve, auf den Hundertsatz der Kämpfe errechnet, ständig ge­fallen.

Noch im 17. Jahrhundert betrugen die bluti­gen Verluste bei den Siegern etwa 15 v H., bei den Besiegten etwa 30 v. H., im 18. Jahrhun­dert aber bereits bei den Siegern nur noch 11 v. H und bei den Besiegten 23 v. H., um im 19. Jahr­hundert bei den Siegern auf etwa 7 v. H. und bei den Besiegten auf 12 v H>z» sinken. Kein Zweifel, die Verluste sind heute, wo die Menschen sich mit Maschinenwaffen aus der Entfernung bekämpfen, geringer als in den Tagen, da sie sich mit der blan­ken Waffe Mann sür Mann aus den Leib rückten Ausnahmen bestätigen, wie überall im Leben, auch hier die Regel. Ein Teil der napoleonischen Schlachten spielte sich unter btsonderen Umständen ab, wurde mit besonderer Erbitterung durchge- käinpft und hatte dadurch schwerere Verluste zur Folge, so z. B. die Schlachten bei Auerstedt. Preu- ßisch-Eplau, an der Beresina und bei Leipzig mit 25, 31, 30 und 25,7 v. H. für die Besiegten. In der Schlacht bei Sedan 60 Jahre später büßten dagegen die deutschen Sieger nur 3,9 v. H. ein, während die Verluste der besiegten Franzosen sich ans der normalen Höhe von 12,8 v. H. hielten.

Die Verluste des Weltkrieges sind bei der Eigenart der fortlaufenden Kämpfe des Bewe­gungs-Stellungskrieges an Stelle der in sich ab- eschloffenen Schlachttage schwer mit denen frü- ercr Kriege zu vergleichen. Eine Berechnung kommt- zu dem Ergebnis, daß die deutschen Ver­luste an Toten und der an Verwundungen Ge­storbenen, auf den Jahresdurchschnitt bezogen, für das 1000 der Kämpfer 63,5 gegenüber 69,4 im Deutsch-Französischen Kriege 1870/71 betrugen. Da

die Prozentzahlen der auf dem Schlachtfeld Ge­fallenen in beiden Kriegen auffallenderweise fast gleich waren, kommen in der Senkung der Gesamt­verluste die Fortschritte der Wundhygiene und der Wundchirurgie zum Ausdruck.

In vergangenen Jahrhunderten ist der Ausgang ganzer Feldzüge durch Seuchen bestimmt wor­den. Erinnert sei an die sizilianische Expedition der Athener, an die Römerzüge der deutschen Kai­ser. in denen die Malaria und die Ruhr die Reihen der Krieger lähmend lichteten. Auch die große Armee des Kaisers Napoleon ist auf ihrem Zuge nach Moskau weniger der Kugel und der Granate als der Kälte und dem Flecktyphus zum Opfer gefallen. Der Krimkrieg nahm nicht zuletzt für die Russen einen unglücklichen Ausgang, weil die Cholera ein Fünftel ihres Heeres zugrunde richtete und im Jahre 1866 konnte das preußische Heer von Glück sprechen, daß es bereits dem Sieg errungen, als die Cholera verheerend in seine Reihen einbrach.

Das Fleckfieber nahm noch im Weltkriege zeitweise eine bedrohliche Haltung an. Der Felo­marschall von der Goltz starb z. B. daran. Aber es gelang mit der Zeit, durch die Bekämpfung der Verbreiter der Kraykheit, der Kleiderläuse, in plan­mäßiger Entlausung der Truppe und der Einzel- rcisenden, diese Gefahr zu bannen. Im Kampf gegen die Malaria wurden vor allem im deut­schen Heere erhebliche Fortschritte gemacht. Ganz gewonnen scheint er noch immer nicht überall zu sein. Wenigstens klagen amerikanische Presscstim- men, daß die Operationen im pazifischen Raum zeitweise erheblich durch Malariaerkrankungen ge­hemmt werden.

Aus dem gegenwärtigen Kriege liegen natur­gemäß' noch keine genauen Statistiken vor. Den­noch kann man schon jetzt feststellen, daß ent­sprechend den Fortschritten der medizinischen .Wissenschaft sie noch günstiger als im Weltkriege anSfallen würden, daß die Kunst der Aerzte wie noch nie in der Kriegsgeschichte Tag für Tag dazu beiträgt, daß die Kampfkraft der Truppe a»f der Höhe hlcibt.

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Volk unä I-,ÄOk1 llbT OünÄ / Lntviclclllllx I-ettlnncks

Auch das lettische Volk ist durch die Verkündung der Allgemeinen Mobilmachung zur Verteidigung der Heimat ausgerusen worden. Wirtschaft und Kul­tur Lettlands waren seit der mittelalterlichen Hanse- "it von den Deutschen bestimmt worden. Aber das Deutschtum hatte darunter gelitten, daß es keinen deutschen Bauernstand gab.

Erst als es schon zu spät war. kurz vor dem ersten Weltkri-g, begannen einige Gutsherren eine großan- gelcgte Siedlungs- aktion durchzuführen.

-ES entstanden deutsche Dörfer und Streusiedlun­gen. Die Deutschen sorg­ten sür die lettische Be­völkerung in kultureller und sozialer Beziehung.

Im Zusammenhang hier­mit hob sich auch das Schul- und Bildnngswesen. Deutsche waren es, die den Letten erst die Schriftsprache und die ersten Druckwerke in ihrer Muttersprache schufen. Wäh­rend in den Städten sich das Deutschtum halten konnte, bestand die Arbeiterschaft aus Letten. Das deutsche Element blieb so auf einige Schichten be­schränkt und in der Minderzahl. Auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens macht sich noch heute der

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deutsche Einfluß bemerkbar. Lettland ist an sei­ner Küste nur durch einen schmalen Streifen litauischen Gebietes von Ostpreußen getrennt Nur einige Erhebungen, die in Lettland als kur- und livländische Schweiz bekannt sind, un­terbrechen die Eintönigkeit der Landschaft. Im mitt­leren Lettland hat die Düna große Stromschnel­len. die die Schiffahrt stark behindern. Nur in ihrem unteren Lauf ist die Düna schiffbar. Für die Verhältnisse des Landes sind die Straßen gut und das Eisenbahnnetz aus­reichend.

Lettlands Hauptstadt Riga ist nun auch das Zentrum des Reichskom- misfariats Lstland. Als die größte Stadt deS Val- tenlandcs zählte sie vor dem ersten Weltkrieg über eine halbe Million und jetzt noch 350 OVO Einwohner.

Das lettische Volk hat im Kampf gegen den Osten schon große Blutopfer bringen müssen. 35 000 Let­ten wurden während der sowjetischen Besetzung ge­tötet oder verschleppt. Heute steht das lettische Volk in den Freiwilligen-Bataillonen, um die Gefahr aus dem Osten zu bannen.

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Aus dein Führerhauptquartier, 10. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Ein Unterseebootjäger vernichtete im Schwar­zen Meer ein sowjetisches Unterseeboot. Im Raum südwestlich Kriwoi Rog hielt der starke feindliche Druck an. In schwungvollen Gegen­angriffen wurden die Bolschewisten an mehreren Stellen zurückgeworfen und dabei stärkere sowje­tische Kampfgruppe» vernichtet oder zerschlagen. In den Mschnitten westlich Kirowograd, südwest­lich S w e n i g o r o d k a, südlich Schepetowka sowie südwestlich Jampol steigerte sich die Ab­wehrschlacht zu größter Heftigkeit. Während die mit überlegenen Kräften geführten feindlichen An­griffe an zahlreichen Stellen scheiterten, konnten die Bolschewisten in einzelnen Abschnitten Boden gewinnen. Im Verlauf schwerer Kämpfe wurde die Stadt Um an aufgegeben. 91 feindliche Panzer wurden gestern in diesen Kampfräumen vernichtet. Im mittleren Frontabschnitt kam es nur zu Kampf­handlungen von örtlicher Bedeutung. An der Front zwischen Nowo Ssokolniki und Ples- kaucrsee scheiterte» stärkere von Panzern und Schlachtfliegern unterstützte feindliche Angriffe in heftigen Kämpfen nach Abschuß von 29 feindlichen Panzern. Oertlichc Einbrüche wurden durch sofor­tige Gegenstöße bereinigt oder abgcriegelt. Bc- wachungsfahrzeuge der Kriegsmarine schossen über der Narwa-Bucht fünf, deutsche Jäger und Flakartillerie bei einem feindlichen Nachtangriff auf Reval 21 sowjetische Bomber ab.

An den italienischen Fronten wurden bei leb­hafter Kampftätigkeit örtliche Vorstöße des Fein­des abgcwiesen und eigene Stoßtruppunternehmen erfolgreich durchgeführt. Unsere Fernkampfartillerie erzielte bei der Bekämpfung der feindlichen Aus­ladestellen im Raum Anzio und Nettuno Treffer in Munitiozzs- und BetriebSstofflagcrn. Starke Detonationen wurden beobachtet.

Die R e I ch s h a u p t st a d t war in den Mit­tagsstunden des 9. März wiederum das Ziel eines Terrorangrisss der nordamerikanischen Luftwaffe. Durch das starke Abwehrfeuer wurden die angrei­fenden Verbände zersprengt und an einem zu- sammengefaßten Angriff verhindert. Im Schutz einer geschlossenen Dunst- und Wvlkenschicht war­fen sie Spreng- und Brandbomben auf verschiedene Wohnviertel und die Randgebiete, wodurch Schä­den und Verluste unter der Bevölkerung entstan­den. Außerdem warf der Feind aus mehrere Orte in West- und Norddeutschland wahllos Spreng- und Brandbomben. Infolge besonders ungünstiger Abwehrbedingungen wurden nur durch Flak neun feindliche Flugzeuge abgeschosscn. In der vergan­genen Nacht warfen britische Störflugzeuge Bom­ben auf Orte in Westdeutschland.

In der Zeit vom 1. bis 10. März wurden von Secstreitkrästen, Bordslak von Handels­schiffen und durch Marincflak 25 feindliche Flug­zeuge vernichtet.

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Kindesraub, um den Verlobten an sich zu fes­seln. Ein Kindesraub, der seinerzeit in Duis­burg großes Aufsehen erregt hatte ein zehn Tage alter Säugling war damals aus der städti­schen Frauen- und Kinderklinik spurlos verschwun­den fand jetzt seine gerichtliche Sühne. Wie die Verhandlung ergab, hatte die ledige Helene Wieczorek den Säugling geraubt und zu Hause und bei ihren Bekannten als ihr Kind ausgegebem um ihren damaligen Verlobten glauben zu machen, sie habe ein Kind von ihm geboren. Sie glaubte ihn dadurch enger an sich zu fesseln. Wegen dieses Kindesraubes und verschiedener Diebstähle wurde sie zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.

Tod durch Luftdruck eines Eisenbahnzuges. Das Opfer eines seltenen Unfalles wurde ein Arbeiter aus Hohenleuben auf dem Wege zu seiner Arbeitsstätte. Er wurde auf dem Bahnhof von dem Lustdruck eines durchfahrenden Zuges erfaßt und so heftig beiseite geschleudert, daß er einen Schädelbruch erlitt. An den Folgen der Ver­letzung ist er im Krankenhaus Greiz gestorben.

Ein Haus irus Korkstöpseln. Die Stadt Roth- Kost e l e tz im Adlergebirge weist als bauliche Be­sonderheit ein Haus auf, das zum Großteil aus Korkstöpseln gebaut ist. Die Wände des Gebäudes, das in den Jahren 1925 bis 1930 errichtet wurde, bestehen zum Teil aus Ziegeln, zum Teil aus Kork­stöpseln, von denen insgesamt eine Million Stück verwendet wurden.

Bruderzwist vernichtet zwei Menschenleben. In Iserlohn brachte der Jähzorn großes Leid über eine geachtete Familie. Zwei Brüder, von denen der eine verheiratet und Vater dreier Kinder war, gerieten wegen einer Nichtigkeit in Streit, in dessen Verlauf der ältere dem jüngeren Bruder eine Ohr­feige versetzte. Dieser zog darauf eine Pistole und schoß seinen Bruder in den Kops, so daß dieser tot zusammenbrach. Als der Täter sah, was er in sei­nem Jähzorn angcrichtct hatte, richtete er die Waffe gegen sich selbst und tötete sich ebenfalls.

Katze verursachte GaStod. Den Gastod von fünf Menschen verursachte ln Lille eine Katze, die sich zur Nachtzeit in die Küche eingeschlichen hatte. Sie hatte das Verbindungsstück eine? Gummischlauches. der an den Gashcizofen ange­schlossen war, abgerissen. Durch das anSströmende Gas wurden ein Ehepaar und drei Kinder getötet.

Englischer Pastor als Schmuggler. Am 17. März beginnt der Prozeß gegen den englischen Pastor Little aus Antakya, der vor einiger Zeit als Schmuggler beim Ucbcrtritt über die türkisch­syrische Grenze verhaftet wurde. Pastor Little hat im Laufe der Zeit gelegentlich zahlreicher Reise» zwischen seinem Amtssitz Antakya und Alevpo ^ Golddevisen und Juwelen in großem Umfange nach Syrien geschmuggelt.

Oer Rundfunk am Montag

Rcichsprogramm. 8 bis 8 )5 Uhr: Das Bild, des Helden in der deutschen Dichtung. 11.15 bis 15 Uhr: Hamburger UntcrhaltungSkapelle Jan Hoffman». 15 bis 16 Uhr: Schöne Stimmen und bekannte Jnsirumentalistcn. 16 bis 17 Uhr: Tanz- bilder und musikalische Skizzen. 17.15 bis 18.30 Uhr: Unterhaltsame Musik. 20.15 bis 22 Uhr: , Für jeden etwas. Dcutschlandsender. 17.15 bis 18.30 Uhr: Orchester-, Chor- und Kammermusik von Händel, Handn, Armin Knab, Svcndscn u. a. 20.15 bis 21 Uhr: Liebeslieder und Serenaden. 21 bis 22 Uhr: Konzert des Deutschen Philhar­monischen Orchesters Prag: Phil. Ein. Bach, Haydn und Sckiuwann