wozu hätte ich Dir Etwas klagen sollen, was dicht mehr zu ändern war? — Alwine blieb für mich verloren, weshalb also noch unnöthige Worte machen?"
„Man sagt, daß Leute, die ihr Herz nicht ausschütten können, weder der Liebe, noch der Freundschaft fähig sind. . .
„Charles, Charles! bin ich nicht Dein Freund?"
„Du magst eine Ausnahme von der Regel sein; wir kennen uns schon lange, lange Jahre, und sind uns nie mit einem Worte zu nahe gekommen, haben uns vielmehr in Freud' und Leid bewährt gefunden. Meiner Liebe bist Du auf ewig gewiß!"
„Und Du der meinigcn! rief Benno feurig; keine Erdenmacht kann meine Liebe trennen."
Sie drückten sich innig die Hände.
„Aber, fuhr Charles fort, indem ec das Steuer wieder in den Strom fallen ließ, Tu wolltest mit ja erzählen, welche Sorgen Dir der heutige Tag gebracht.... so sprich!"
„Sorgen nicht, ich weiß selbst nicht, wie ich das Gefühl nennen soll; eS ist ein Gemisch von Freude, Wchmuth und Raserei. Ich bekam heute einen Brief von meiner Schwester: Alwine ist Mutter geworden!"-
Er trocknete sich eine Thräne im Auge, und Charles fuhr von feinem Sitze empor.
Schweigend fuhren sie weiter; die Sonne küßte mit ihren letzten Strahlen die über den Fluthen schwebenden Libellen, und die Mondsichel erhob sich langsam aus den Fluthen, als scheue sie sich, mit der glänzenden Sonne auf einmal am Horizonte zu glänzen. Ferne Rnderschläge tönten über den Wasserspiegel, und Schwalben tauchten flatternd in die Wellen. Benno meinte:
„Wir müssen sie bald treffen, Charles!"
„Ich höre schon Rudcrschläge," entgcgnete dieser und fing dann mit lauter Stimme an zu singen:
Zm Arm der Liebe ruht sich's wohl,
Wohl auch im Lchovß der Erde)
Obs dort noch, oder hier sein soll,
Wo Ruh ich finden werde,
Das forscht mein Geist, und sinnt und denkt Und fleht zur Vorsicht, die sie schenkt, und sogleich ertönte die Melodie dieses Liedes in geringer Entfernung.
Sie ruderten schneller. Eine buntgeschmückce Gondel kam ihnen entgegen.
„Lchade, daß Sie nicht mit unserer Gondel fahren können!" sagte ein schönes, sehr junges Mädchen.
„Leider geht das nicht, mein Fräulein, entgcgnete Charles. Wir kommen auch nur, um ihnen zu zeigen, wie gern wir diese angenehme Wasser Partie mitgemacht hätten, wären wir nicht durch unsere Berusögeschäfte gehindert worden."
„Haben wohl ein Protokoll ausgenommen über ein Paar Bauern, die sich die Jacken durchgeklopst?" fragte eine männliche Stimme.
Charles schien es zu überhören. Tie junge Dame, die schon vorher gesprochen, reichte ihre Hand nach dem Kahne, und sagte:
„Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, lieber Charles, und auch Ihnen, Herr von F.," fuhr sie zu Benno gewendet fort, „da Sie sich überhaupt so selten! sehen lassen." '
Charles küßte ihre Hand.
„Schöne Gelegenheit, ein Gedicht -u machen, Herr von F.I" erscholl jene männliche Stimme wieder; „Mondschein, Wasserfahrt, junge Damen, Berge! Kurz, cs niuß ! ein herrliches Poöm werden."
„Ach ja!" entgegnete Benno ruhig, „der Abend ist so sehr schön, daß selbst die Frösche unaufgefordert sich laut machen."
Die Stimme blieb eine Antwort schuldig.
„Wir wollen Sie nun nicht länger aufhalten, sagte Charles. Ihre Gondel fährt geschwinder und unser Kahn würde nicht folgen können."
„Sehr wahr!" brummte die bekannte Stimme.
Man sagte sich gegenseitig gute Nacht, und die Gondel fuhr schnell weiter.
„Wäre der erbärmliche Witzjägec nicht Kathiuka's Bruder, sprach Charles, indem er den Kahn zur Heimath wendete, — ich würde bald ein ernsthaftes Wort mit ihm reden; aber so —"
„Liebst Du Kathinka?" fragte Benno.
Charles fing an zu pfeifen.
„Hörst Du nicht? ich fragte, ob Du Kathinka > liebst?" ,
„Aufrichtig gesagt, das weiß ich nicht!" entgegnete Charles und klopfte dem Windspiel freundlich den Nacken.
„Aber Du bist doch so gern in ihrer Nähe?"
„Ja, das wohl! ich glaube aber, es ist mehr Gewohnheit; ich kenne sie seit Jahren schon. Wir wohnen ! in einem Hause, und ich bin fast alle Abende in ihrer l Gesellschaft. Ist sie ansgebetrn, so bin ich unruhig, und ^ bin ich wo anders, so empfinde ich Langweil. — Ueber- ! Haupt thut die Gewohnheit bei mir viel; wie ich einen Abend ins Bett gehe, auf dieselbe Art geschieht es alle Abende, und auf dem Stuhl vorm Bett, wohin ich den Schlafrock schon als Kind legte, dort liegt er auch jetzt jede Nacht. — Ob also jenes behagliche Gefühl, das mich in ihrer Nähe ergreift, Liebe ist? das weiß ich selbst nicht zu sagen, ich glaube cs aber kaum. Es geht mir überhaupt eigen mir Kathinka; ihre Schwester gefällt mir fast ebenso, zumal sie ruhiger ist als jene. Ein lebhaftes Mäd. chen ist eine Höllenpein für mich! Oft sind noch andere junge Männer bei unfern Abendgesellschaften, und dann möchte ich rasend werden, wenn sie mit Andern ebenso freundlich thut wie mit mir."
„Du liebst sie also doch, denn eben dieser Zustand verräth Eifersucht."
„Aber es geht mir ja mit Victorinen ebenso!"
„Daun weiß ich nicht, was Du willst, Charles."
„Ich weiß eö selbst nicht."
Sie waren am Lande und schieden.
(Fortsetzung folgt-)
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