sionSfrcunde wenig gegeben haben. Ich will, sprach er, bald zeigen, daß sie mit einem einzigen Worte viel gelhan haben. ES gibt freilich mich viele faule Missionsfreunde, wie viele faule Bäume, aber auch viele gesunde; auch viele Missiouöfeiude aber der größte ist längst besiegt, denn von ihm gilt das Wort: Nun ist die Stunde gekommen, daß der Fürst dieser Welt gerichtet wird. Mit ihm sind auch seine Anhänger gerichtet, die sich dereinst in die Maus- löchcr werden verkriechen wollen an den: Tage, da der Herr der Herrlichkeit meinen Sieg feiern wird. Ich bin ge­kommen, Eure Herzen, Eure Söhne, Eure Töchter miizu- nehmen. Ich könnte das nicht so freudig aussprechen, wenn ihr Euer MWon-Ssst vor 2 Monaten gefeiert hättet, denn -da hätte ich noch nicht gehört gehabt das Wort, das ihr uns, in unserer Noth, nach Basel zuriefet: Vorwärts mit der Mission. Javorwärts" giltS. Wenn man so in einem einsamen Hüttle.n dcS Schwarzwaldes säße, da könnte man freilich glauben: die Welt stehe stille. Aber wenn man hinaus blicken will, da sieht man das Reich Gottes mit mächtigen Schrit.cn herankommen. Man hat uns im Verdacht, wir nehmen große Pinsel, aber doch sehen manche Äugen auch diese großen Pinselstriche nicht. Ich will Euch auch so ein Gemälde mit großen Pinselstrichen hinmälcn; es ist ein Bild aus des Matthäus Evangelium Cap. 14 Petrus in seiner dreifachen Situation: wie er über Bord springt wie er einen starken Wind sieht und erschrickt und wie ihn deS Herrn Hand festhält. Wenn man mitten in der MisswuZ- sache lebt und sie in ihrem ganzen Zusammenhänge über­sieht und überdenkt, da darf man wohl sagen: die Mis­sion geht auf dem Wasser, wie Petrus. Warum hatte im vorigen Jahrhundert blos die Brüdergemeinde Missionare? Sind das andere Leute, als ihr? Viele meinen freilich, sie können cs auch sein, wenn sie wollten; Andere, sie wollten cs wohl, aber sie können nicht. O fraget warum? fraget durch die Bank, Consistorialräthe, Prälaten, Tekane, Pfar­rer, Vikare, Schulmeister, Negieruugsräche, Obccamtleute, Fabrikbesitzer, Maschinenbauer warum sie keine Mis­sionare werden wollen oder können? Sie haben zu viel dran zu geben. Es ist ein Springen über Bord; ein stark gläubiges Schauen ist nöthig aus den auf dem Meere wandelnden Jestiö, dem man zuruft: Herr bist dn'ö, so heiß mich kommen! In Indien ist das MissionSgebiet der Basler Mission dreimal so groß, als Württemberg, mit 4 Millionen Seelen. Vor 21 Jahren kann e noch keine Seele Jesum. Jetzt, wie anders! Ich durchzog Indien von einem Ende zum andern; ich durste in den Götzentempeln unge­hindert predigen; ich fragte oft das Volk aus a lerlei Stän­den, ob sie wohl glauben, daß wir mit unserer Mission bei ihnen etwas ausrichten. Sie stimmten Alle darin über­ein: Unser Volk und Land wird christlich werden! Dieß ist das Werk von 30 Missionaren und von 20 Jahren. In den letzten 9 Jahren bekehrten sich so viele Hindus, als in den 15 vorauögegangenen. Das vand wird weich, der Regen dringt ein! Malasamud.a gehörte unter die unfruchtbarsten Missioas - Plätze, und man war oft versucht, ihn aufzugeben. Jüngst aber konnte der dortige Missionar: kaum Zeit gewinnen, Hochzeit zu machen, so

viel hatte er mit lichtbegierigen Seelen zu thun. Indien wird bald von den bekehrten Hindus vollends erobert wer­den. Wie cs politisch nicht von den Engländern, sondern von den schwarzen, von englischen Offizieren angeführten, Regimentern erobert wurde, so wird cs auch von der Mis­sion durch die Schwarzen erobert werden für das Reich Gottes. Wenn es gelingt, aus 1 Dorfe einen tühtigcn Hindu-Jüngling zum Dienste der Mission zu gewinnen, so hat man schon ein Dorf gewonnen. Die Hindus hören am liebsten auS dem Munde ihrer Landsleute das Evangelium predigen. Als der bekehrte Bramine Kaundinja seine erste Predigt unter seinen Landsleuten hielt, und ein alter Hindu gefragt wurde, wie cs ihm gefallen habe? erwiderte dieser: O das war süß! die andern predigen wohl auch gut, aber dieß ist eben ein schwarzer Mann! Was wird cS wer­den, wenn Eingeborne selber in ihrer Weise und in ihrem Geschmacke Lieder, Gebete, Predigten schreiben! Ich fragte einmal einen Hindu, ob cS sie noch nie gereut habe, Eoristen geworden zu sein, da sie soviel verleugnen müssen, so antwortete er:Ich verstehe Sie nicht." Ich alter Christ schämte mich aufö Tiefste, diese Frage gcthan zn haben! In den englischen, von der englischen Regierung unterstütz­ten und zum Theil, wie in Mangalur., unterhaltenen Schu­len ist bereits der der Mission so ausserordentlich hin­derliche siastenuntcrschied verschwunden. Die Schüler sitzen ohne Standesuntens heidung unter einander und be­zahlen monatlich 1 fl. 30 kr. Schulgeld. Bei all diesen Missionssrcuden gehl cs dann doch auch dann und wann, wie rem Petrus. Als die Theurung eintrat, die Ernte mißrieth, TodcSbotschatea nach einander kamen, wir 3 Mo­nate in Basel ohne Geld (wir brauchen täglich 500 fl. für die Mission), doch nicht ohne Lebensmittel für unsere Zög­linge und Lehrer daheim waren, die Schulden bis ans 40,000 fl. anwuchsen: da sahen wir einen großen Wind und crschrackcn, wie Petrus. Die Stuttgarter wunderten sich, daß es unS fehle, aber sie hätten sich wundern sollen, daß cS ihnen am Geben gefehlt. Basel ist reich, aber kann nicht alles geben, hat kurz vorher einen Ertrabcit.ag von 60,000 fl. gegeben. Da kam das thcuee ermunternde Wort aus Calw: Vor w ä r t S, vorwärts! Und es blieb nicht allein; auch von dem übrigen D utchland, England, Schweiz, Frank­reich, Rußland, Amerika erscholl dasselbe Wort: Vorwärts! Der Brief eines Zöglings in Basel, an eine Frau in Stuttgart geschrieben, hat 1800 Thaler eingetragen. Ec kam nämlich nach Schleswig, dort in öffentliche Blätter. Ein Pfarrer schrieb bald darausi Er habe erst für die ar­men Schlesier große Summen gesammelt, ebenso für die rheinische MissionSgesellschaft, da habe er den Math nicht gehabt, noch einmal zu bitten für Ba'el. Aber der Herr habe ihm keine Ruhe gelassen, bis erS gethan, hier seie die Frucht davon. Das B.att kam nach Danzig, dort richtete ein Mennoniten-Prediger eine Bitte an seine KonfcssienS- genossen und der Erfolg war ebenso gesegict. So hat die M.ssson die rettende Hand ihres Herrn erfahren dürfen. Ein kräftiges Gebet des theuren Redners schloß die vierstündige Feier, die gewiß bei den Zuhörern in unver­geßlichem Andenken stehen wird!