welche sie dem SlaatSwohle für zuträglich hielten. Schutt batte diese bewundernSwerthe Einrichtung bcibehalten. Dem» nach wurde diese Tafel mehrere Tage hindurch mit Bemer­kungen wider oder für Kuei bedeckt. Dem Kaiser ergebene Beamte zeichneten sich insgeheim die Namen der Ankläger und Berlheidiger aus. Diese Anzeigen waren sür den Ober­lichter bestimmt, der die Sache tcS ehemaligen Ministers führte.

Am Morgen des Tageö endlich, au welchem das Ur- theil gefällt werden sollte, kamen seine Frau und seine Toch­ter Ta-ki, ein schönes Mädchen von vierzehn Jahren und knieten zu den Füßen deS kaiserlichen Thrones.Gnade!" rief die Mutter halbtodt und das Kind richtete feine wei­nenden Augen zu dem alten Kaiser und wiederholte mit zit­ternder Stimme:Gnade sür meinen Vater!"

Der Anblick dieser beiden armen Opfer erschütterte den Kaiser. Er wandte sich zu seinem ersten Minister, von neuem zu fragen: ob nicht Zeit sei, die Wahrheit kund zu machen. In diesem Augenblicke jedoch trat der Justiz­minister an der Spitze deö Gerichtes vor. Den Richtern folgte Kuei mit Ketten beladen, von Soldaten umringt; aber mit einem Ausdruck, der die Ruse der Unschuld zeigte. Ihr Frauen!" sprach der Kaiser mit einer Stimme, der er einen strengen Ton zu verleihen suchte,zieht euch zu­rück. Unter d.m Reiche deS Schun muß die Gerechtigkeit ihren Lauf haben sür den Mandarinen sowohl, wie für den Untersten des Volkes." Hieraus an den Oberrichter sich wendend:Kao-Uao! und ihr alle, ihr Spender meiner höchsten Gerechtigkeit! wenn ihr den Kuei für schuldig haltet, welche Strafe soll ihm zu Theil werden:"

Eine unermeßliche Menge drängte sich in den weiten Hof, in dessen Hintergrund sich der kaiserliche Thron un­ter einem Schoppen von Holz und Erde crbob. Das tiefste Schweigen herrschte in Mitte der Menge, als der Ober- richter mit lauter aber zitternder Stimme sprach:Der Kaiser geruhe den Kuei zur Strafe des Stockes, zur Ein­ziehung seiner Güter, zur Verbannung zu verurtheilen; Kuei stieß verdammliche Reden gegen den himmlischen Schun aus, darum werde er gestraft, denn er ist schuldig."

Die Volksmenge bewegte sich murrend; man hörte schreckliche Rufe; das Weib und die Tochter deö Kuei sanken ohnmächtig nieder. Der Mandarine erblaßte und vergoß einige Thränen; dann aber seiner Schwäche sich schämend erhob er das Haupt und blickte den Kaiser mit ruhiger Miene an.

Schun, gestützt auf seinen ersten Minister, stand auf­recht da, mit funkelnden Augen, mit glühendem Gesichte und die rechte Hand im Zorne bewegend, rief er mit lauter Stimme:

Nein! nein! er wird nicht gestraft werden, denn er ist nicht schuldig. Ha, ihr unwürdigen Räche, die ihr den Unschuldigen aus daö Wort eueres Gebieters straft, ohne Beweise, ohne Gewissen, einzig um euerem Haß und euerem Ehrgeiz zu fröhnen. Fort mit euch! für immer aus » ei­nen Augen! der Kaiser wird in seiner Milde euch keine andere Strafe auserlegeu."

Und indcm er sich zu den Mandarinen wandte, dir ihn umgaben:

Ein Monarch kann sich irren; darum ist es an sei­nen treuen Rächen, ihm seinen Jrrthum zu zeigen, selbst dann, wenn sie sich seinem Zorne aussetzen. Tenn begeht er Ungerechtigkeiten, an wen sollen sich die Völker Hallen? Waö dich betrifft, Kuei! wenn ich dich zu dieser Prüfung auserwählt habe, so geschah es, weil ich deiner Unschuld gewiß war; allein eine Vergütung gebührt dir von Rechts­wegen. Höre, was.der. Wille des Kaisers ist: Huan-teu dein Bruder und eure nächsten Verwandten werden die Aemter der Mandarinen Lung.und Kao-Uao und der an­dern treulosen Räche, die ich eben verstoßen, einnehmeu. Deine Tochter wird den jungen Ki Heimchen, den Sohn meines innig geliebten Uu, und du selbst, du sollst der erste Minister deS Reiches sein."

Die Menge verbeugte sich zue Erde und dis Lücke er­schollen vom Frendengrschrei. Der Kaiser gebot mit einem einzigen Worte Schweigen und indem er die Hand deS Mandarinen Uu faßte, trat er vor, an den Rand deS Balkones.

Es geziemt sich, daß heute ein Jeder nach seinen Wecken belohnt werde Der Kaiser strack die bösen Rälbe, allein er vergißt nicht seine treuen Diener. Mein hohes Alter und meine Kränklichkeit gestatten mir nicht mehr, den Angelegenheiten meinen ganzen Eifer zu widmen. Hu! du Hag dem Reiche große Dienste geleistet; du hast seine Länder gegen furchtbare Ueberschwemmnugen geschützt und trotz dem Glanze, der sich an deinen Namen geheftet, bist du immer bescheiden geblieben und hast dich nicht der Last der Arbeiten entzogen; wahrlich! dieß ist keine geringe Ta­gend. Damm geselle ich dich, weil ich keinen andern, der dir vergleichlich wäre, kenne, mir zum Genossen der Herr­schaft bei. Ich selbst bin nur der Sohn eines armen Bauern; der weise Uao hielt mich nicht für unwerlh sein Nachfolger zu werden; du hast aber so viele Anspcü he, wie ich, auf den kaiserlichen Thron. Uu! ich will nicht, daß du die Würde, zu der ich dich berufe, auSschlägst."

Noch am selben Tage wurde An in dem Saale der Vorfahren, in Gegenwart des Volkes und der obersten Würdeträger, verkündet. Er regierte während einiger Jahre das Reich im Namen des Schun und nach dem Tode fei­nes WohlthätcrS fiel ihm die Herrschaft allein zu. Lein Name leb: noch in geehrtem Andenken bei den Chinesen, die ihn al-Z einen ihrer größten Herrscher rühmen.

Zweisilbige Charade.

Die erste sucht

Durch schnelle Flucht

Die andere Silbe zu meiden;

Und beide sind

Schnell wie der Wind

Bei Jubel und festlichen Freu en.

Auflösung der Wortspiele in Nr 8.

1. Die Ehe h älft e. 2. Mit dem Ad a g i o. 3. T ie Lokomotive. 4. Der Münzfuß. 5. In den Hospi­tälern. 6. Die Windsbraut.