Der

Ans de« KS-rerbauvtanartiee. 1. Mär«. Das Vberkommando der Wehrmacht aibt bekauut:

Im Raum von Kriwvl Rog. ssi-iistlich G b a s ch k o n» und westlich Berdttkchew schlu- «cn unsere Truvven zahlreiche Angriffe der Sowjets «b und fügten ihnen hohe Verluste zu. Bei Jam- pol find heftige örtliche Kämpfe im Gange. Am Gebiet südlich der P r i v j e tf ii m p fe führten Verbände des HccreS und der Wafsen-ff crsolgreiche Vorstöb«. In den Kämpfen -er lebte» Tage bat sich hier «ine PanzerausklärilugSabtctlung unter Führung des Rittmeisters Kolezek besonders aus­gezeichnet. Nordöstlich Nogatschen» griffen die Bolschewisten mit stärkere» Kräften vergeblich an. Dabei wurden von 30 angreifende» fetndltchcn Panzern SS vernichtet. Nordwestlich Newel, süd­östlich des PleSkauer Sees nnd bei Narwa scheiterten zahlreiche Angrifse der Bolschewisten in harten Kämpfen. Im hohe» Norden wehrten unsere Truppe» im S o n h t - Abschnitt und am Fischer- Hals feindliche Änfklärnngsvorstöbe ab. Bei de» Abwcbrkämpscn im mittleren Frontabschnitt haben sich die 267. niedersächsische Infanteriedivision nntcr Kührung des Generalleutnants Drescher und -tc Panzerabteilung ö unter Führung von Hanptmann Rettcmeter besonders bewährt. Im Monat Februar wurden an der Ostfront 763 feindliche Flugzeuge, davon 43 durch Verbände des Heeres, vernichtet. 60 eigene Flugzeuge ginge» verloren.

In Italien wurde der Druck niisercr Truppen gegen den Landckopf von Nettu uo unter star­ke», eigene», Artillerieeinsatz fortgesetzt. Durch Stob- trupvunternchmen gelang es, zwei feindliche Stütz­punkte auszubeben und eine stärkere Kampfgruppe des Feindes südwestlich EtNerna einzuschlickzcn. Kampffltegcrverbände versenkte» im Hafen von A n- -to ein feindliches Transportschiff von 5000 BNT. und beschädigte» vier weitere miß 18 006 BNT. so­wie ein Landungsboot durch Bombentreffer schwer. A» der Südfront verlies Ser Tag bei lebhafter bei­derseitiger Aufklärnngs- und Artillerietätigkeit ruhig. In Luftkämpfe» und durch Flakartillerie verlor der Feind gestern über dem italienischen Frontgebiet zwölf Fliigzenge.

In den Mittagsstunden des gestrigen Tages flo­gen Nordamerika,lisch« Bomberverbände nnter star­kem Jagdschutz nach Mitteldeutschland ein und richtete» im Schutze der geschloffenen Wolken­decke Terrorangrisfc gegen Orte tm Raum von B r a n n s ch w e i g. Durch wahllosen Bonibcnwnrs. wurden einige Dörfer zerstört. Flakartillerie schob acht feindliche Flugzeuge ab In der vergangene» Nacht warfen einige feindliche Flugzeuge Bomben auf Orte in W e st d e n t s ch l a n d.

Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen Ziele in Südostcngland nnd im Stadtgebiet von Lon­don an.

Im Kampf gegen die brittsch-norüauierttanischen Nachlchubvcrbilidnligen versenkten Kriegsma­rine und Luftwaffe im Monat Februar 26 Handelsschiffe mit 144 185 BNT. sowie elf Srachren- scglcr. 31 weitere Schiffe mit über 200 000 BNT. wurden durch Bomben- und Torpedotreffcr schwer beschädigt. Mit dem Untergang vieler dieser Schisse ist zu rechnen. An feindlichen Kriegsschiffen wurden ein Kreuzer, fünfzehn Zerstörer und Sichernngs- fchiffe. acht Schnellboote und ein Bewacher versenkt, ein Kreuzer und mehrere Schnellboote beschädig: ri««»,i»,mm,»nun,mm,

einzig und allein das Verdienst unserer Pracht- vollen Truppen und ihrer Führung.

Wie steht es uuu mit dem Anteil der Briten und Amerikaner an der Ausführung der mili- tariichen Pläne von Teheran? Da dürste es fest­stehen, daß zum mindesten in dieser ersten Phase des koordinierten militärischen Zusammenarbei- tenS die Engländer und Amerikaner ihren Ver­bündeten im Stich gelassen haben. Die Angriffe der englisch-amerikanischen Divisionen ans dem suditalienischen Kriegsschauplatz sind nicht viel weitergekommen. Die Wegnahme Roms, des Sitzes des Papstes, sollte auf zwei Wegen er­reicht werden. An der Abruzzensront, wo durch Montgomery nach britischem Urteil in fünsund- siebzig Kampftagen eine Schneckenoffensive mit täglich 1,4 Kilometer Fortschritt gemacht worden war, um vor dem Monte-Cassino-Massiv sich festziifahren, sollte unter Einsatz aller verfüg- baren Kräfte der Durchbruch mit Gewalt er­zwungen werden. Es galt, Cassino zn nehmen, den Bergstock beiderseits zu umfassen und zur Straße NeapelNom durchzustoßen. Hierzu stellte der neue Oberkommandierende starke Ver­bände an Marokkanern, Indern, Kanadiern, Australiern und Neuseeländern, nur keine Bri­ten, zur Verfügung. Der mit Sicherheit er­wartete Erfolg sollte dann den bei Nettuno ans Land geworfenen britisch-amerikanischen Divi­sionen im Handstreich auf Rom den Rücken decken und zu gemeinsamem Vorgehen führen. Es kam anders.

Zwar wurde die 1. britische sGarde-j Division sofort zum Handstreich über Aprilia in Richtung auf Rom angesetzt, sogar der als Stadtkomman­dant vorgesehene britische General war diesem Verbände zugeteilt. Doch dann verlieh die Bri­ten der Mut. Der beabsichtigte Handstreich auf Rom ist gescheitert wie alle anderen Ausbruchs­versuche. Die Initiative ist hier fest iit deutscher Hand, und die britische Presse gibt selbst hu, daß das Ergebnis dieser ersten größeren Aktion, zu der di« besten Truppen zur Verfügung gestellt waren, im Sinne des Planes von Teheran ge­radezu beschämend- sei.

Wenn wir bei dem jetzigen Stand« an beiden Fronten die erste Phase derKooperation" nach Teheraner Plänen für abgeschlossen erachten, so ist wohl das Urteil berechtigt, daß die Erfolge der verbündeten Gegner in diesen drei Winter- rnonaten bestimmt nicht dem entsprechen, was man in Teheran erwartet hatte.

Der Rundfunk am Freita g

Reichsprogramm. 8 btS 8.15 Uhr: Zum Höre» und Behalten: Heizgeräte. I> bis II.SO Uhr: Kleines Konzert. 11.30 biS Ist Uhr: Volkstümliche Lieder und Tänze, Chöre und ein Musikzug -cS RAD. 14.15 bis 15 Uhr: Kapelle Erich vörschel. 15 bis 15.80 Uhr: Konzertant« Klänge von Gerhard Strecke, Weber und Sibelius. 15.30 bis. 16 Uhr: Solistcn- muffk von Schubert. 16 btS 17 Uhr: AuS Oper und Konzert. 17.15 biS 18.30 Uhr: Hamburger Unterhaltungskavelle Jan Hoffman». 19.45 bis So Uhr: Dr.-Goebbels-Aufsatz: Zwischenbilanz des Luftkriege«. 30.15 bis 21 Uhr: Beschwingte Mclo- dienfolge. 31 bt» 32 Uhr: Tänzerische Klänge -uS altetc und neuer Zeit. Denlschlandsender. 17.15 bt» > 8.80 Uhr: Vallettmnstk von Gluck. Suitenmnffk von Richard Straub. Madrigale und andere«. 19 bt» 19.15 Uhr:Wir raten mit Musik". 30 15 bi« B Uhr: LiedsendungDer Traum". 3l bl« 23 Uhr: Orchcsterkonzert mit Werken von Haydn, Sammar- ttnt, Boccherini und Brahm».

klulrot« Näckts in rler Kuckt von ^nrio

8omt»on »uk »nck Di »uspni i«r Elii istliüiune- iisicr <i«-n llulvoavIuA««

.LL. Me Abendschatten haben sich über die Laichschaft gelegt. Die Augen bemühen sich ver­geblich, das Dunkel zn durchdringen. Die Ohren nehmen die Geräusche der Nachschubkolon­nen wahr, die sich den vordersten Linien ent° gegenwälzen.

In der Ferne blitzt es auf. Hin und her rut­schen die Lichter, es ist, als sprängen sie von -ucm Punkt zum anderen. Das geht jetzt stun­denlang so. Es rauscht durch die Lüste. Dann folgt der Einschlag. Die S ch i f f S g e s ch ü tz e der Kriegsschiff« im Hafen von Anzio haben mit ihremAbendsegcu" begonnen. Sie streue» ihre schwerenKoffer" aus di« Nachjchub- straßen, die Hauptkampflinie und vermutete Ar­tillerie- nnd Flakstellungen. Die Artillerie auf der eigenen wie auf der anderen Seite ver­stärkt das Konzert, steigert es zum Orkan. Null blitzt es au zahlreichen Stellen ans. Hier und da sieht man kleine, rasch verlöschende Brände.

Die Kriegsschiffe stellen das Feuer zuerst ein und dann die feindliche Artillerie. In die fast lähmende unheimliche Stille hinein hört man das Brummen eines Flugzeuges. Nnd nun än­dert sich hier daS Bild. Feurige Perlenschnürc ziehen himmelan, auf dem Meer da draußen und auf dem Landekopf, soweit er vom Feinde be­herrscht wird. Aus den Rohren der schweren Flakgeschütze sicht man die Feuerschlünde anf- blitzeu. Ein ganzer Flakvorbang türmt sich der In 88 entgegen, der mit Abstand die weiteren deutschen Kampfflugzeuge folgen. Jetzt ist der Beleuchter über dem Hafen, über den Kriegsschiffen nnd Transportern. Kleine noldene Kugeln fallen nach unten, verbreitern sich rasch, wachsen auseinander zu Christbäumen und tauchen Meer ii"d Hasenanlagen in ein blendend Helles Licht. Der Lärm der Flakkano­nade übertönt das Geräusch der ln mehreren

Wellen anfliegenden Kampfflugzeuge. Sie flie­gen direkt hinein in diesen Hexenkessel, durch die Flak aller Kaliber, die förmlich jeden Meter des weiten und hohen Luftraumes abzudecken scheint.

Die Bomben fallen. Zugleich mit der Deto­nation schießt ein hoher Jenerstrahl gegen den Himmel. Blntigrot ist «in Transporter auf dem Meer. Schwarz guellen die Rauch­säulen aus dem tödlich getroffenen Schiff. Wie bei einem Feuerwerk schießen Raketen nach allen Seiten hinaus. Da hat es die Munition getrof­fen. Nun dauert es nicht mehr lange, bis das Schiff, in der Mitte auseinanderbrechend, in de» Fluten des Mittelmeers versinkt. Grausig- schön ist. der Anblick dieser Feuerbräude, die hell leuchtende Flakwand.

Kurz nachdem das letzte deutsche Flugzeug seine Bomben geworfen hat und auf Hciinatkurs ge­gangen ist, flammt das Feuer wieder auf. Dies­mal sind es vornehmlich die deutschen Fern­geschütze, die die Hafenanlagen von Anzw unter das gutliegende Feuer ihrer Batterien nehmen. Auch nach vorn gezogene Flakbat­terien nehmen an dieser Kanonade teil. Mit verstärkten Kräften bemühen sich Engländer und Amerikaner die Ausladungen zu beschleunigen. Bevor der nächste Luftangriff erfolgt, möchten sie alles an Land haben. Da hauen ihnen die Granaten unserer Fernkampf- und Flakgeschütze dazwischen. Wir wissen aus den Aussagen der gefangenen Engländer und Amerikaner, wie schwer ihnen dieser Feuerzauber zu schaffen macht.Auf dem Meer", so sagen sie,kommt die Angst vor den U-Booten, im Hafen erleben wir-die Angriffe der deutschen Flugzeuge, und wenn wir den Strand betreten, geraten wir in das Feuer der deutschen Geschütze."

ILrisg»i>«ri<4,ter Oslcar Lster liranckt

Das Eichenlaub für General Forst

-ln8. Führerhailptquartier, 1. März. Der Füh­rer verlieh das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generalleutnant Werner Forst s1892 iu Magdeburg geboren!, Komman­deur der rheinisch-westfälischen 106. Infanterie- Division, als 407. Soldaten der Wehrmacht.

Drei W.kinqer ausgezeichnet

-ln!,. Aus dem Führerhailptquartier, 1. Mäxz. Die ^-PanzerdivisionW iking" stand in der schweren Kesselschlacht von Tscherkassy im Brennpunkt der harten Abwehr- und Durch­bruchskämpfe. Nach ihrem Divisionskommandeur fs-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-ff Gikle, der aus der Hand des Führers die Schwerter zum Eichenlaub erhielt, hat der Führer nunmehr folgenden bewährten Offizieren das Ritterkreuz . des Eisernen Kreuzes verliehen: ^-Obersturmbannführer Manfred Schvn selber, In der ff - Panzerdivision Wiking", geboren 1912 in Hellerau bei Dres­den, ^-Obersturmbannführer Joachim Rich­ter, Kommandeur einer Kampfgruppe in der ff-PanzerdivisionWiking", geboren 1896 in Magdeburg, und ^-Obersturmbannführer Fritz

Ehrath, Kommandeur des ^-Panzergrena­dier-RegimentsGermania", geboren 1909 in Karlsruhe.

Weitere neue Ritterkreuzlräoer

gnt>. Sührcrbanvtanartler. 1. März. De, Kühler verlieh das Ritterkreuz des Eifern«» Kreuzes an Maior Albrccbt von Boxbera aus Dresden. Abteilungskommandenr In einem Panzerregiment, Haupimann Erich Michalski aus Krojanke (Pommern), Bataillonskommanbcur in einem Gre- nadicrregimcnt, Oberleutnant Erich Oberwöbr- mann aus Bremen. Führer der Panzerabteilung Feldherrnballe", Leutnant d. R. Kurt Krüger aus Guben Mark Brandenburg). Zugführer in einer Panzerabteilung. Leutnant Hubert Pölz aus Lonstei» tOberdonau), Staffelfiibrer tn einem Stnrzkampsgeschwader, und Unteroffizier Mar Vetter aus Pforzheim, Zugführer In einem württcmbergisch-badische» Grcuaüierregiment.

Bei einem Terrorangrtsf auf Berlin fiel Ritter­kreuzträger General der Panzertrnvve Fritz Kühn. Chef des WchrmachtkrastfahrwesenS im Oberkom­mando der Wehrmacht und General der Motorisie­rung im Oberkommando des Heeres.

Die finnische Negierung bat das Staatsbegräbnis für den Altvräffdentcu Svtuhufvui bcfchloffen.

Vas üesicdt «les Liovjet OenenslL

Den meiste» deutschen Lesern ist der Name des Gene rat« Watutin gewiß ebenso fremd wie dar Gesicht de» Mannes. Und auch de» englischen Leser», denen man de» General Watutin im Zusammenhang mit den Kämpfe» im Süden der Ostfront »st rühmend gena-n.< bat, »n,k dieLondon Illustrated News" diese» So.

wjet-Gcneral erst einmal im Bilde vorstelle». Sie »nt da» aber bezcichnenterweise nicht aus einer der vordere» Seiten, wo MacArthnr, Eisenhower, Montgomery und die ankere' Größen" der pl»iokratizch:n Armeen placiert zu werde: pf.'egr», sonder» ganz Hinte», aus der vorteilten Seite, ne­ben dezzi Bilde eines Flieger, sergeanle», der sich bei der. ß,Terror»,,griffen auegcjeichnct habe» soll Damit klasfl- N fiziert fl« ungewollt das Konterfei diese»berühmten" Z Heerführers: Neben einem der Luflgangster kann ma/ D ihn zur Not präsentieren. Auch neben dem Bilde A, ß Caponc« oder eines der anderenGroßen" der Unter»

- welt von Chikag» würde er sich nicht schlecht ausneh.

- me». Ader einen Feldherr» stellt man sich in Europa ß ander» vor. Und man würde auch den Watutin und ß Tolbuchin, den Meretskow und Goworow und wie Z all die Sowjet-General« von Stalins Gnaden beißen- Z zu viel Ehre niitun, wollte mau sie mit eurovei'chm

- Begriffe» mcffc». Es ist das Antlitz de« Maschinen.

- mensch:» sowjetischer Prägung, das uns hier anb'ickt,

- de» Maschiiiemnensch ii, der andere Maschinen,»-»"chm ^ komiiiandiert, seelenlos, gefühllos, nur dem Willen D untergeordnet, der ihm befiehlt. Die engli'chr Dresse ß weiß, warum fle di« Gesichter so'cherberühmter" Vor, Z bündeter aus dem Osten nur a» ganz versteckter G cll» D bringt. Es könnte b:i zu genauer Betrachtung auch den I englischen Leser ein Graue» packen.

Bauer stellte eincn Tcrrorbomber sicher. In der Nähe eines Dorfes des GaucS Küln-Aachcr wurde ein viermotoriger nordamcrikanischcr Bom­ber zur Notlandung gezwungen. Die Maschine machte in -er Nähe des Dorfes eine Banchlandung worauf Sie Besatzung bis auf zwei Mann die Maschine verlieh. Dem unerschrockenen Einsatz eines Bauern ist zu danke», dah -er Bomber sichcrae- stellt und die Besatzung gefangen genommen wurde. Das KrtegSverdtenstkrcu» Zwcltcr Klaffe mit Schwertern war die verdiente Anerkennung für diese mutige Tat.

Spiel mit Munition führt« Mm Tod. In einem Dorf des Gaues Moselland fanden zwei Schü­ler abgcworiene Feindmunilion. Sie spielten mit tbrcm gefährlichen Fund, und bearbeiteten ihn schlicblich mit einem Hammer. Durch die unaus­bleibliche Explosion wurden die beiden Junger getötet.

Folgenschwere Schncesäüe i« Portugal. Die aus­gedehnte» Schncefälle im Norden des Landes rufen tn ganz Portugal Bestürzung hervor. Bcrfchic- dcne Nettungskolonncii sind zu eingcschneiten Berg­leuten unterwegs. Es wir- auch an den Einsatz von Flugzcuacu gedacht, die Lebensmittel abwerfcn sol­len. Angesichts der auhergewöhnlichen Kälte fürchte» man für die Obsternte, da einige Bäuine bereits zu blühen begonnen batten: Zugvögel, die schon in Portugal eingetroffcn waren, vcrcndcien oder lie­ben sich mit der Hand fangen. Die Wölfe wagte» sich infolge der Kälte in die bewohnten Gegenden vor und überfiele» Schafe und Viehherde».

Die ^usiän^er ln cler 8 ckwei? .

Ovseliükt« lllit 6esctü«chte vvq ävr Toctlter Lsäoxlios

Sechs Wochen war der Churchill krank, jetzt raucht er wieder Gott sei Dank!" ^ Mit diesem sinnigen Vers ssrei nach Wilhelm Busch! und einem mächtigen Konterfei des englischen Pre­miers machte kürzlich ein Zigarrenhänd­ler in der größten Schweizerstadt Reklame für eine neue Sorte und man kann nicht bestrei­ten, daß der Mann damit ein geschäftliches Fingerspitzengefühl an den Tag legte. Ein an- derer Geschäftsmann kam auf die Idee, eine neue Jacke mit Reißverschluß unter dem Hin­weis anzupreisen, daß diese Art Kleidungsstück von den amerikanischen Fliegern getragen werde. Ein Konditor nannte ein neues GebäckPlum- Pudding" und ließ auf die Packung den Union- Jack aufdrucken. Aber eS sind nicht nur geschäfts­tüchtige Kaufleute, die in dieser Richtung speku­lieren, sondern auch zweifelhafte Gestalten. So i

wurde jüngst ein schon lange gesuchter Dieb und Einbrecher dingfest gemacht, der sich beim Sta­tionsvorstand einer Züricher Vorortstation als soeben gelandeterKommandant einer britischen Fallschirmabterlung" vorgestellt und gleichzeitig den Schwerverletzten markiert hatte. Nur der Tatsache, daß der Ortspolizist sich nicht hatte täuschen lassen, war es zu danken, daß der Ver­brecher nicht mehr das Weite suchen konnte. Ein anderer Fall spielte sich kürzlich in Basel ab, wo ein auf Abwege geratener junger Handwerker alsMr. Mac Norden, Beamter der briti­schen Gesandtschaft in Bern", austrat und in dieser Rolle zahlreiche Damenbekanntschaften an- knüpste.Mac Norden" war ein galanter Mann. Immer begleitete er seine Mädchen nach Hause und man ließ sich wohl auch noch auf einem lauschigen Bänkchen zu einer kleinen Plauderei

Die TwerArepukIik 8an Marino

So wie die auf de« Kelsen des Mont« Titan» er­baute Stadt über den »raue« Nebel» der Avennin- tüter tn strahlender Gebtrgssonne, einer sicheren Insel im Meer« gleich, unangefochten zu ruhe» scheint, so führt die kleine, tatsächlich unabhängige Republik von Sau Marino nun im fünften Jahr des Krieges in der Tat ein von ihm und feinen Schrecken kaum berührtes Dasein. Nicht ein Tropfen Marlneser Blut ist geflossen, kein HauS zerstört, der Fried« des hohen Berge» und seiner Täler, dieses LändchenS von 60 Quadratkilometern, wurde nie­mals von dem Hall auch nur eine» Schusses zerrissen.

San Marino wird von Len deutschen Militär- und Verwal­tungsbehörden als u n a b h ä n- rtgrr und neutraler Staat voll rclvekttert. Es gibt bler nickt einen einzigen deutschen Soldaten, nicht ein­mal eine Ortskommandantur.

In allen wirtschaftlichen Din­gen. ln denen Marino auf die Nachbargebiete angewiesen ist, hat es ein weitgehendes Ber- ständnis und Entgegenkommen bet den deutschen Soldaten ge­funden. ES konnten sogarneue Handelsbeziehungen" »»geknüpft werden. So lebt dieses Minia- tur-StaatSweseu ein merkwür­diges Eigenleben, das wohl sein« besonderen Wachs» tumsgeletze haben mutz. Nun hat der Kleid von Jahrhunderten zahlreiche Serventinen an den Berg gelegt, eine Minlatureilenbahn verbindet ihn mit Rimtnt. Mag die Unzugänglichkeit gemei­stert sein, so lebt doch in den Mauern und Toren, jn den alten Häusern und winzigen Gärten, den Winkeln und Söllern, den schmalen, steilen Gassen und Trevven wirklich ein eigenes Wesen, ia ei» eigenes Volkstum, das das kleine Marino von Jta- l lten trennt, da« aber auch in Familie und Schul«

csazelo

ULKE

gepflegt wirb und nicht »um Nachteil -er Keinen Republik Unterschiede zulätzt. Ein« eifrige Bautätig­keit erfüllt mit geradezu rührender Emsigkeit ins­besondere die Hauptstadt, tn der sich in das mittel­alterliche Stadtbild wohl clnfügcnde, mit feinem Ge­schmack entworfene Neubauten entstehen, so die neu« , Staatsbank", ein Restaurant und ein Erweiternngs- bau für den einzigartig schönen Regcntenvalast. San Marino stellt die Arbeitskräfte und kennt inkolgedeffe« kein« Arbeitslosigkeit.

An di« Stell« -er fremden Besucher aus allen Ländern tn früheren Jahren sind auSge- bombt« begüterte Italiener ge­treten, doch nickt lo, -ab von einem überstarken Andrang oder einer UcberfUllung gesprochen werden könnte. Freilich kennt San Marino anch die Verdunk­lung. auch aibt es Lebens­mittelmarken, Loch diele mit weitaus günstigeren Sätzen als in Italien.

ES ist in -er Zeit, da die Sowjets immer beharrlicher ihren HerrfchaftSanfprnch über ganz Europa geltend macken, bet Engländern »nd Amerika­nern die These zu ihrer Weis­heit letztem Schlutz geworden, datz kleine Staaten in der künf­tigen ^Sclt nicht mehr selbstän­dig zu bestehen vermöchten. Auf diese Weise werben tn ihren sinnreichen Pläne« dte baltischen Staaten auSrabiert, wird der Balkan, werden Ungarn und Kroatien zu einer formlosen, den Sowjets ansge­lieferten Masse zurechtgeschwätzt. Deutschland, daS der Slowakei leine Rechte gab, und In allen von Ihm beleckten Gebieten die Eigenaeleblichkeitcn bestehen läbt, beweist auch am Beispiel von San Marino, bas zu besetzen oder gar wegzuivlfchen beauemer wäre als zu respektieren, seine Achtung vor Recht und Ehre. ff-fxri»-xsl>er. u. K. krtir. «. ^panezenlieiiu sLX.)

nieder. Leider merkten die Schönen erst tags darauf, daß ihnen der galante Liebhaber wah­rend des romantischen Schäferstündchens die Barschaft aus ihrer Handtasche gesingert hatte. Das Strafgericht verurteilteMac Norden" zu acht Monaten Gefängnis.

Diese Spekulationen auf gewisse politische Konjunkturentwicklungen haben bei der Mehr­heit der Schweizer Bevölkerung keineswegs zu der von ihren Urhebern erhofften Wirkung ge­führt. Gerade die krampfhafte Englandfreund­schaft einiger Spekulanten stieß sich am gesunden Sinn des nüchternen Schweizers, eine Erschei­nung, die sich nun auch bei derRussensreund- lchaft" bemerkbar macht. So löste beispielsweise die unter großem Reklameaufwand inszenierte Aufführung des RussenfilmSNikita" in allen Schweizer Städten eine Abwehr in der Presse gegen die Politischen und unpolitischen Anbeter des Moskauer Geistes aus. Halbpolitische Kon­junkturerscheinungen wie derSwing" haben bereits seit längerer Zeit die Seiten der Witz­blätter gefüllt und für die oben beschriebenen Fälle von Spitzbüberei hat man in der Schweiz nur ein befreiendes Gelächter übrig. Die Mehr­heit der Bevölkerung, die die Englandsreund- schaft nicht mitmacht, findet, daß den Geschädig­ten eine gerechte Lektion zuteil geworden sei.

Tatsächlich beginnt sich in weiten Kreisen eine gesunde Reaktion geben jede Art Ausländerei gel­tend zu machen, was die amüsante Geschichte von der Tochter Baüoglios beweist, die kürz­lich ein biederer Eidgenosse in derWinterthurer Arbeiterzeitung" zum besten gab:Samstag, den 22. Januar" jo berichtet der Mann,besuchte ich, in der Absicht, einen angenehmen Abend zu verbringen, die ,Bar du Refuge', wo ich an einem kleinen leeren Tischchen Platz nahm. Um 22.30 Uhr, als kein Stuhl mehr frei war in dem Lo­kal, erschien der Maitre de Mai'on an meinem Platz und eröffnet« mir mit gewichtiger Miene, ich möchte mich irgendwo in einer anderen Eck« des Saales mederlassen, mein Tischchen werde jetzt benötigt, um der Tochter Badoglios und einigen Herren der Gesandtschaft Platz zu ver­schaffen. Ich erwudert«, die Tochter BaboglioS könne mir gestohlen werden. Ich habe meinen Platz rechtzeitig besetzt und gedeckte nicht, ihn zu räumen. Darauf der Frackeidgeuoffe: .Ich weiß, daß Sie «in guter Kunde deS Etablissements sind. Ich spende eine gute Flasche, wenn Sir den vornehmen Gästen Ihren Platz überlassen.' Ich erklärte, mir gefalle eS hier gut, und eS brauche mir niemand etwas zu bezahlen. Dar­auf entfernte sich der Lakai. Nüch wenigen Mi­nuten kehrte er in Begleitung von vier halb an­getrunkenen .Gästen' zurück, die sich an meinem Tischchen nicoerließen und ein sehr wenig erbau­liches Gechräch führten. Eine der vier Personen war tatsächlich Badoglios Tochter . . ."

Es sind Kleinigkeiten, die hier erzählt wur­den, gewissermaßen nur unbedeutende Hobel­späne von der gewaltigen Werkbank der Welt­geschichte. Aber manchmal »ermittelt der Blick durch ein unscheinbares Guckloch ein plastischeres Bild, als ein breit ausgerolltes Panorama.