Allerlei.
Die Macht Frankreichs.
Vergleicht man die Machtstellung, welche Frankreich gegenwärtig in Europa emnimmt, mit derjenigen, welche eS vor dem Jahr 1830 inne hatte, so muß man über daö ungeheure Wachsthum derselben um so mehr erstaunen, je zahlreicher und bedeutender die inneren Erschütterungen gewesen find, welche während der Z« r diesen Staat verrosten haben. Seit den Ungeheuern Opfern, welche Napoleon l. Regierung und S:urz dem Lande gekostet, waren nicht mehr als 15 Jahre verflossen, als eine Revolution den König Carl X. verjagte und Louis Philipp auf den Thron brachte. Nur 18 Jahre später fand eine zweite statt, die auch diesen König auS Frankreich vertrieb, dieses Land zum zweitenmale zur Republik machte und jene bekannten kostspieligen Versuche in ihrem Gefolge hatte, welche- dm soziale Frag» der Gegenwart lösen sollten. Wenige Jahre später ward auf's- Neue ein glänzendes Kaiserreich errichtet. Wie ist in allen diesen Perioden mit den materiellen Kräften dcS Landes umgegangen worden! War eö erst ein Leib, an dem Tausende von Blutegeln sogen und zogen, so wurde cs später ein Körper, dem man enorme Abführung zumuthete. Dabei zehrte die Zerklüftung der Nation in vier einander gleich feindlichen Parteien an den innern Kräften: Legitimisten (Anhänger der Familie Carl X.), Orleanisten (Anhänger der Familie Louis Philipps), Republikaner, (darunter Generale wie Cavaignac, Changarnier u. A.) und Na- poleonistcn spalteten allenthalben die Bevölkerung. Alle Welt schüttelte den Kopf und meinte, der Haushalt könne unmöglich gut thun, und siehe! Frankreich steht in einer Machtfüüe da, wie sie, Napoleon I. Zeiten ausgenommen, noch kein Staat in Europa urne gehabt hat, und wenn der Kaiser beim Volke nach Geld fragt, so strecken ihm Millionen die Hände entgegen und bieten ihm Milliarden dar! Nehmt nur die Karte und schaut von Frankreichs südlichem Gestade nach Süden, Osten und Westen hin: Afrika bis an die Wüste französische Provinz,- Rom von französischen Truppen besetzt; Athen desgleichen; Con stantinopel unter dem Schutze der Heere Frankreichs; diese Heere Frankreichs die Hauptmacht im orientalischen Kriege — und dieses mächtige Frankreich im eng geschlossenen Bunde mit England! — Wer wirft auf diese Machtentfaltung einen Blick, ohne zu recht ernsten Gedanken veranlaßt zu werden? — Deutschland! Deutschland! sei auf Deiner Hut! Frankreich ist Dein Erbfeind von je und je gewesen! cS hat die Demüthigung von 1812, eS hat aber auch die von 1815 nicht vergessen ; die Brocken, welche eS von Dir verspeist hat (Elsaß, Lothringen!), haben ihm zu gut geschmeckt, sie haben seinen Appetit schwerlich gestillt, sondern gereizt. Sei auf Deiner Hut und waffne Dich durch Einheit gegen den gewaltigen Nachbar. Du hast von Frankreich viel Thorheiten gelernt, — lerne auch einmal etwas Gescheid- teS von ihm! lerne von ihm das Geheimniß,, groß und stark zu sein! Deutsche an der Isar und an der Spree,
am Rhein und an der Weser, an der Donau und am Meer, laßt den Stamme-Haß, laßr den Spott, mit dem ihr diesem Haff« gegenseitig Luft macht, und vergeßt nicht, waS allein Euch mächtig und unüberwindlich mache» kann: die Einheit fürs Vaterland! Und wenn jemals, so ist eS jetzt die Aufgabe derer, die im Nathe der deutschen Fürsten sitzen, die treue Anhänglichkeit und baS Vertrauen der Unterthanen zu ihren angestammten Regenten zu pflegen und alles zu vermelden, was dem unheilvollen Geiste beS Mißtrauens und der Zerklüftung Nahrung geben könnte. Or. Verus.
Die schönste Beute hat in Sebastopol ein junger englischer Soldat gemacht. Mit seinen Kameraden in ein Häuschen eindringend, traf er ein wunderschönes Mädchen von 17—18 Jahren, reich gekleidet und geschmückt und vor Furcht zitternd. Er nahm sich ihrer entschlossen gegen seine Kameraden an und sie folgte chm freiwillig in das Feldlager. Hier meldete er die freiwillige Gefangene, sie weigerte sich aber beharrlich, ihren Schützer und Retter zu verlassen, ihn liebe sie, ihm werde sie überall hin folgen. Es hals nichts, man mußte das Pärchen vom Feldprediger zusammengeben lassen. Der junge Soldat hosstS noch so weit zu bringen wie sein Herr Schwiegerpapa, der Inhaber eines russischen Regiments, eines einzigen KindeS und zweier Millionen Silberrubel ist.
Vor dem Citygericht in London ist ein interessanter Prozeß zur Verhandlung gekommen. Der Anti- Thiergnälerverein hatte eine Klage gegen den jüdischen Schächter eingebracht, daß er das Vieh beim Schlachten unnöthig leiden lasse. ES wurden Zeugen für und wider, darunter Aerzte, Fleischer, Physiologen verhört; sie alle stimmten darin überein, baß ein nach den Vorschriften deS Talmud geschlachteter Ochse im Durchschnitt 4—5 Minuten länger zu leiden habe als sein Nachbar im Stalle, der das Glück hat, einem nichtjüdischen Metzger anvertraut zu werden. Der Richter wieS aber die Klage ab, weil die betreffende Parlamentsakte nur gegen muthwillige Thierguälerei sei und nicht auf eine angewendet werden könne, die auf religiösen Vorschriften beruhe«
Im Pflanzengartcn in Marseille wurden die Besucher kürzlich durch einen seltenen Auftritt in Verwunderung gesetzt. Die Hündin dcS Marschalls Pelissier, welche einer großen Löwin als Amme gedient hatte, war, als das Thier größer geworden war, aus dem Käfig derselben entfernt worden. Da der Marschall aber schrieb, er wünsche, daß Dahdal und Sultane wieder zusammen- gebracht würden, so beeilte man sich, dem Wunsche nach- zukommen. In dem Augenblick, wo Sultane in den Käfig der Löwin trat, warf sich diese mit Einem Sprung auf die Hündin und nahm sie in ihren Rachen. Dies war jedoch nur ein Ausdruck der Freude. Sie hatte die Hündin, deren Brüste sie einst ernährt hatten, sogleich wieder erkannt; sie setzte dieselbe nieder und beleckte liebkosend das zitternde Thier, welches bald wieder Muth schöpfte. Jetzt leben beide im besten Einvernehmen in demselben Käfig.
PeMitwortliche Redaktion:. Hölzle, Druck der G. Za ' ser' scheu Buchhandlung in Nagold.
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