der einen Planeten entdeckt, er gleicht einem Stern zehn­ter Größe, doch etwas glänzender; er steht zwischen den» 29 und 32. Sterne von Flamstedt im Bilde des Steinbocks.

Der arme Geigenmacher und sein Kind.

(Fortsetzung.) . ^ ^ .

Ich stellte ihm vor, jammerte die Stickerzule, daß von den zwölf Thalern, welche die Arbeit werth sey, nur sechs mein wären, daß ich davon meiner hochschwangeren Schwester, deren todtkronkem Mann und ihren fünf Kin­dern eine Güte tbun wollte, daß ich die andern sechs Tdaler dem Kaufböhme ersetzen müßie Nichts half! Mein Angstgeschrei, mein Zittern und Weinen nannte er Verstellungskunst

Wer war der Mann? fragte man im Chor.

Ich kenne ihn nicht lautete die Antwort er mußte erst hierher gekommen seyn.

Verklage den Menschen rieth einer der Weber« gesellen und fordere dein Packet von dem Hauptzollamte zurück. Wir zeugen Alle für dich.

Ha! sagte ein zweiter eher giebt der Teufel eine Seele heraus, als ein Zollamt das weggenommene Gut. Und geschieht es ja einmal, so betragen die Kosten mehr, als der ganze Plunder werih ist.

Mich hätte die arme Stickcrjule gedauert hob ein Dritter an.

Einem Zollamte darf nichts dauern siel Hübel hitzig ein wie den Läufern die Milz, wird ihnen erst das Herz aus dem Leibe geschnitten, bevor man sie an. stellt. Ich bin gewiß ein friedfertiger Mensch aber, wenn mir der Mann einmal in den Wurf kommt ich fürchte, daß ichs ihm eintränke wie dem Baunack damals.

Das Zoll- und Grenzwesen ist nur einmal ein ge» sährltches Ding sprach dsr Hauswirch - und drüben iiicht um ein Haar besser als bei uns. Da geht diesen Sommer ein Herr mit seiner Frau zu Fuße von Geising nach Töplitz hinüber und zwar, der schönen Aussicht we­gen, über das Nückenkapellchen und den Geiersberg, was er früher jedesmal gethan hatte. Hier sieht er sich plötz­lich von 2 Grenzjägern ungehalten, nach dem Zollamie Ebersdorf gebracht und dort von dem Einnehmer zu 10 ConventionSgulben Strafe verurtheili, weil er auf einem verbotenen Neben - Zollwege betroffen worden sey. Und der Herr trug nichts Zollpflichtiges mit sich, nicht einmal eine Pfeife Tabak oder eine Schnupftabaksdose! Und keine Warnungstafel war bei dem verbotenen Wege aus­gestellt! Dennoch mußte der Herr richtig zahlen!

ES ist ein Unglück sagten die Weber macht nichts als schlechte Menschen.und böses Blut. Für die arme Stickerjule jedoch laßt uns eine Kollekte einsam­meln und wenn diese auch nur einige Groschen abwirst. Es ist doch einstweilen etwas.

Darauf legten die Armen das Scherflein ihrer Ar- muth in der Weinenden Schovß nieder und trösteten sie mit der Hoffnung auf mehr, so daß Julchen später im Stande war, mit emer Nothlüge nn Munde vor ihre Schwester zu treten.

Zu der Härte des Winters hatte sich ein noch un»

gleich schrecklicher auftretender Geselle gefunden ein bösartiges, ansteckendes Ruhrfieber, das, der Cvolera es nachmaaend, oft schon binnen 24 Stunden den davon Befallenen zur Leiche umwandeli'e. Auf d.e Kunde, daß auch des Geigenmachers Freund, der Holzhauer Ayl, an der grimmigen Seuche darniederliege, eilte derselbe sogleich herzu und fand den Kranken auf seinem dürftigen Lager, zusammengekrümmt von dem unsäglichsten Weh.

Es ist aus mit mir! sprach er in der ersten, schmerzensfrcien Minute zum Getgenmacher. Ich habe mich gestemmt so lange es nur möglich war. Ich habe ganze Töpfe voll Hafergrütze verschluckt, einen Bittern dazwischen getrunken, heiße Ziegelsteine auf den schmer­zenden Leib gebunden, und doch will der Kloppermann nicht von mir weich o weh! da kommts schon wieder.

Fritze! fuhr er nach übcrstandenem Anfalle mit matter Stimme fort streue doch meinem Matze etwas Futter dort aus der Tüte vor und fülle sein Näpfchen mit frischem Wasser ich vermochte heute noch nicht, mich von der Stelle zu rühren und schwerlich dürste dieß eher geschehen, als bis ihr mich auf oen Kirchhof traget.

Sprich mir nur nicht vom Sterben! bat Hübelfritze.

Warum nicht? entgegnete der.Kcanke Gestorben muß einmal seyn und ich fühle es, daß ich nicht davon komme. Dann gilt unsre Verabredung, daß du mich beerbest meinen Finkenmatz nämlich, denn das Andere außer meiner Art und Säge, ist nicht des Forttragens werih und nicht einmal ausreichend, die Begräbnißkosten zu decken. Du wirst o weh! gewiß den Vogel o web! gut halten oh!

Ich springe zum Doktor nach Helfnitz sprach Hübel entschlossen. Wenn einer noch Helsen kann tsts der.

Bleib! gebot Ahl ächzend. Eh du die fünf Stun­den in dem tiefen Schnee zurücklegest, bin ich todt. Und der Dokter wird genug in seiner Nähe zu ihun haben, als daß er so weil zu mir armen Manne Herkommen sollte.

Aber er soll unmenschlich leutcselg und gar nicht ge­nau seyn, versetzte Hübel. Er nimmt nicht nur nichts von den armen Leuten, sondern gibt ihnen obendrein Geld zur Arznei, zu Decken und zu Lebensmitteln. Laß mich im­mer abmarschiren.

Heute nicht - gebot Ahl auch ist es zu spät da­zu und der Doktor schwerlich daheim. Wenn icv aber noch sterbe, so sage dieß meinem Finken an, damit er mir nicht Nachfolge.

Schwe-en Herzens trennte sich später der Geigen- macher von seinem kranken Freunde. Als er in der Dam» merung nach Hause kam, fand er vor demselben alle 9 Kinder beisammen. Eben halte Hemel ein ansehnliches Stück Brod, oas er von einer mitleidigen Frau unten im Städtchen geschenkt bekommen, unter seine hungernden Ge­schwister vertheilt, sich selbst aber leer ausgehea lassen. Still und stumm saß der Knabe auf der Hausthürschwelle und hielt sich mit beiden Händen den Leib.

Wir dürfen nicht in die Stube hinein sagten die andern zum Geigenm..cher und Ihr auch nicht. Blos die Kamm-Kühnin und die F:au Liebertin sind bei der Mutter. (Fortsetzung folgt.)