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len u»s vom Schicksal dazu berufen, diese ge­schichtliche Straf«, in nicht allzu ferner Zei» zu einem großen Teilbetrag aus­zuzahlen. Unter Vergeltung verstehen wir nicht eine spontane Reaktion, die ohne weitsich­tige Planung sozusagen im Rausch des Hasses erfolgt Wenn wir heute aus wohlerwogenen Gründen käst zu allem, was der Kein- uns antnt, schweigen, so soll das nicht heißen, daß wir uns damit absinden oder cS als unabänderlich hin nehmen Wir arbeiten zwar mit heißem Her zen, doch auch mit kaltem Verstand, zumal aus diesem Gebier. Wir lassen die Triumphoraien, die der Feind heute in einer hemmungslosen Ueberbeblichkeit bar >ed«r Scham unseren ge quälten Äugen oorspielt stumm und ohne äuße r«S Zeichen einer inneren Regung über uns er gehen Las aber bedeutet nicht, daß wir die Ab­sicht haben, sie jemals zu vergessen. Wir werden wieder darauf zu sprechen kommen, wenn wir etwas von Belang dazu zu lagen habe«.

Unter Volk har in dieser Generation eine große Ausgabe zu erfüllen Es muß viele Sünden und Veriäumnisse der Vergangenheit wiedergut­machen. dazu aber für unsere Zukunst eine Ba­sis unsere? nationalen Lebens 'chasfen, die gänz- sich unzerstörbar ist. Noch niemals in unserer Geschichte ha, sich die historische Sendung des Reiches der Deutschen so in einem Menschenalter §u!ammengcballt wie ooii IMS bis hente.. Das ist di« große Zeit, die uns alle rnft.

Der ^Veliraracktlrerielit

Ans de« KLbrerha»vtaa«rii«r. 14. Kebruar. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Während südöstlich Kriwo > Ros örtliche An- grttic der SowielS icheilcrtcn. stehen unsere Trup­pen weltlich Ticherk « ii » und östlich Sbaich - kow weiter in schweren Angriffs- und Abwehr- kämme». Hier wurden gestern t27 feindliche Panzer und «iv Geschütze vernichtet. I« Raum von Shalch- kow hat sich die moietländiiche 34. Infanterie­division unter Kührung des Generalleutnants Hochbaum besonders ausgezeichnet, «ei Dubno vernichteten Truvve» einer Panzerdtvifion eine durchgebrvchene sowicktsche ttamvtgruvve. Zwischen Pr > vici und « ereitna haben di« «olschewt- ften ihre Angrisse eingestellt. Unsere Truvven haben hier durch ihre Standhaftigkeit in der Zeit »om 1V. Januar bis lv. Kebruar. unterstützt durch Kamm- und Schlachtsliegerverbände der Luftwaffe, ununterbrochene feindliche Durchbruchsveriuche von dreißig Schützendivisionen und zahlreichen Panzer­verbänden vereitelt und dem Keind hohe Verluste an Menschen und Material zugcsügt. In de» Kämmen der letzten Lage bat sich hier die Sturm- geichützbrigade 244 besonders bewährt. Bei W i - tebIk und nördlich Newel brachen erneute hef­tige Angriffe der Bolschewisten ni erbitterten Kämp­fe» zusammen. Zwilchen Jlineu- und Pei- vussee sevien sich unsere Truppen befehlsgemäß und vom Feinde ungehindert in einigen Abschnitten weiter ab. Di« Stadt Luga wurde >n diesem Zu­sammenhang nach Zerstörung der kriegswichtigen Anlagen geräumt. In anderen Abschnitten schei­terten feindliche Angriffe, währen- eigene Angriffs- Unternehmungen erfolgreich verliefen. Im Gebiet von Narwa bat der Kamps an Heftigkeit zuac- nvmmcn. Mehrere Einbrüche der Bolschewisten konnten abgeriegelt werden. Das erbitterte Ringen dauert gn. Der Gruvvenkommandeur eines Jagd­geschwaders. Eichcnlaubträger Hauptmann Bark­horn, errang am 18. Kebruar 1944 an der Ost­front seinen 259. Luktsicg.

Auf dem italienischen Kriegsschauplatz verlief -er gestrige Tag im Raum von Nettu no ohne nen­nenswerte Kampfhandlungen. Oertliche Stellnngs- vcrbesserunge» konnten von unsere» Grenadieren ohne stärkeren feindlichen Widerstand durchgeführt werden. Kamps- und Schlachtkliegerverbände sowie Kcrnkamvibattcrien bekämpften auch gestern bei Tag und Nach» Schlffsaniammlungen und Ausladungen im Raum von A » zto und Netluno. Dabet wurde ei» Handelsschiff von 60lili BRT. durch Bomben­treffer versenkt, zwe? weitere Frachter mittlerer Grobe beschädigt. Bei Eassino dauerten die schweren Kämpfe auch gestern den ganzen Tag über an. Ein erneuter feindlicher Einbruch bis. in die Mitte des Trümmerfeldes von Cassino wurde durch das hervorragende Grenadikrregiment 211 im Ge­genangriff wieder restlos beseitigt. Kcindliche Klug­zeuge bombardierten in der Nacht vom 12. zum 13. Kebruar die Stadt Rom, ohne militärische S.chäden anzurichic».

Die Luftwaffe führte in der vergangene» Nacht bei guter Sicht einen »usammcngefahten Angriff starker Kampffliege verbände gegen London. Durch Abwurf einer groben Zahl von Svreng- nnd Brandbomben wurden ausgedehnte Brände bervorgerufen.

Kampf um eine gerechte soziale Weltordnung

Ilvieiislvitsr koseoberz über ckea 8ik»a dieses

Danzig, 15. Februar. Auf einer Großkuni»- gebuna des Kreises T-anzia der NSDAP, sprach im GemeinsckaftshauS der Danziger Werft Reichsleiter Rosenberg. Es geht in diesem Krieg, so führte er u. a. aus, um die Auffassung darüber, wie mau sozialpolitisch ein Volk uno einen Staat führt und gestaltet, d. h. wie man die Begriffe und Ideen einer sozialen Gerech­tigkeit aufsaßt Dieser Ruf nach einer gerech­ten sozialen Ordnung ist seit über hundert Jah­ren durch alle Völker Europas gegangen. Das lg. Jahrhundert faßte die Fortschritte von drei bis vier Jahrhunderten zusammen und brachte uns eine technische Revolution in einer Zusam­menballung, die den Staatsführungen Probleme stellte, wie sie sich früher nicht batten entfernt denken können. Es entstanden die Großstädte, die großen Jndustriekonzerne. Daß sich gegen diese Entwicklung die Menschen znsammcnballten und ei«e neue Form des Lebens forderten, das müs­sen wir Nationalsozialisten heute unbedingt als richtig anerkennen ES bleibt aber für uns un­begreiflich, daß inmitten einer solchen Entwick­lung die verschiedenen Völker nicht Politische Tatmenschen zeugten, diese Entwicklung umzuge­stalten. sondern daß sich in dieser Entwicklung der internationale Jude hincinschieben konnte mit seinem Anbang.

Der Nationalsozialismus hat jene

tiefe Kluft überdeckt, die jahrzehntelang zwischen Bürgertum und Proletariat bestand. Adel und Arbeiter, Bauern und Gelehrte haben sich zu einer neuen Weltanschauung, zu einem neuen Staatsgedankeu bekannt, und sie konnten das, weil diese Weltanschauung nicht eine Sache ab­strakter Philosophie, sondern eine seelische und charakterliche Haltung bedeutet.

Wenn wir heute unsere bombardierten Städte ansehen, dann erkennen wir die Hilfe der Nationalsozialistischen Partei. Die unmittelbare Betreuung hat die n a t i o n a l s o z i a l i st i sche Volkshilfe übernommen, die von uns als ein Sinnbild unserer Weltan­schauung betrachtet werden kann.

Die Börsenschieber und Bolschewistenführer wollen verhindern, daß sich ans dem europäischen Kontinent ein Beispiel sozialer Gesinnung voll­zieht, denn sie wissen, wenn irgendwo auf der Welt der Gedanke der sozialen Gerechtigkeit ver­wirklicht wird, dann wäre das Ende des Para­sitentums auf der ganzen Welt gekommen. Das verbindet heute Neuyork und Moskau gegen uns. Wir aber sind der lleberzengnng, daß die­ser Krieg eine Welten wende weltanschau­licher und politischer Art in der Struktur des europäischen Kontinents, aber auch im Kräfte­verhältnis der Weltmärkte bedeutet.

Lester LorrlkunlLer äer

ülit Oberkelckzvedvl kalter XubiscR im I-ultstampk Oer k'unlcer stlajor I-eats

Der Führer verlieh dem Oberfeldwebel Walter Kubisch als bestem Bordfunker in der Nachtiaad das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Kubisch ist als Bordfunker von Malor Helmut Lent mit 88 Nacht- und 8 Tagabfchüffen der erfolgreichste Soldat seines Aufgabenberetches.

rck. PK. Einmal habe ich ihn selbst au der Arbeit beobachten können. Der Bordfunker un­serer Besatzung siel vor dem Start durch Er­krankung aus. Als wir noch ratlos herumstan- den, fluchend, fast sicher schon, daß wir heute nacht nicht dabei sein dursten, da tauchte plötz­lich der Funker des Kommodore vor uns ans. Major Lent war noch nicht wieder einsatzbereit. Er wurde vor kurzem im Lnftkampf verwundet. Walter Kubisch hatte bereits Atemmaske und Kopfhaube in der Hand. Wie selbstverständlich meldete er sich alsErsatz" zur Stelle. Der Lohn für seine stillschweigende kameradschaftliche Haltung sollte nicht ausbleiben. Er holte sich eine Stunde später seine 56. Abschußbeteiligung, die erste mit einem fremden Flugzeugführer!

,ES ist eine Lancaster", sagte er bestimmt, als wlr den Gegner erreichten, dann schwieg er, während die Kanonen sprachen:Sie brennt, Herr Hauptmann!" war der nächste knapp: Satz

Und während wir den Absturz der flammenden Maschine verfolgten, in diesem Augenblick, da es mehr als verzeihlich wäre, alle Aufmerksamkeit diesem Anblick zuzuwenden, da schnellte sein Kopf plötzlich herum:B o m b er a u f G e g e n- kurs über und!" Blitzartig riß der Flug­zeugführer unseren Nachtjäger herum. Es war umsonst. Das Kampf-lugzeug entkam im Dun­kel der Nacht. Gleichmütig nahm Walter Kubisch seinen Funkverkehr wieder ans. Er hat auH Hun­derten von Nachtsagden erfahren, daß Gluck und Pech dicht nebeneinander liegen.

WaS ist Rühmlicheres über die Tätigkeit die­ses 25iährigen Oberfeldwebels Kubisch zu berich­ten, als die Tatsache, daß er den stillen Aufstieg des besten deutschen Nachtjägers. Major Lent. vom ersten Tagaoschuß bis zum 72t Nachtalsichuß als treuer Helfer mitgemacht bat? Die wesent­lichsten Teile, seine verdienstvolle technische Tä­tigkeit, müssen vor der Oeffentlichkeit geheim ge­halten werden. Aber höchstes Lob liegt allein schon in seinem Hinweis ans die hervorragend­sten Eigenschaften des Bordfunkers: die der Zu­verlässigkeit, der Treue und der Tapferkeit.

Kriegrdericlir«' Xarlc

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^retkpunkl klorirla

..Alle Luxushotels ans Florida haben ans Monate hinaus ihre Zimmer vermietet. Während sich aus Florida die vergnügungssüchtige Welt versammelt, konzentrieren sich einige taulend Kilometer entfernt amerikanische Trnvven, um die Zweite Front zu bil­den " Dieses kleine Stimmungsbild gibt der Berichterstatter der Ncuyor- ker , Dailn Mail", der. wie auch an­der« Berichter der amerikanischen Presse, betont. Last Florida wieder der Tummelplatz aller Nichtstuer und Grobkavitaliitcn in den USA. geworben sei.Man kommt sich hier vor wie im tiefsten Frieden", schrieb eine amerikanische Kilmschausvielerln aus Miami, an ein Kilmmagaztn. Miami kennt tat­sächlich keine Verknapvung. Die Gäste würden entrüstet sein, wollte der Kellner von ihnen Marken ver­langen. Die Zufahrtsstraßen nach der Halbinsel werden von keiner Po­lizei bewacht. Alle Transporte kön­nen ungehindert passieren, ob sie schwarze" oderweiße" Ware mit sich führen. Miami zahlt doppelt io viel für Eier. Butter, Fleisch und Spirituosen wie alle anderen Kurorte Amerikas. Alle Lebensmittelschieber wollen deshalb Lieferanten von Miami werden. Edgar H o o v e r, der Polizelgewaltige der USA., gehört auch zu den Gästen von Miami, die nach vollbrach­ter Arbeit rum Wochenende im Flugzeug von Neu- york nach Florida fliegen: Hoover erholt sich dort

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von den Sorgen, die ihm die Gangster mehr denn le bereiten. Man nähere sich wieder den Zeiten, so schrieb er kürzlich, wo die Zahl der durch Gangster Ermordeten gröber gewesen sei als die durch Typhus Umgckommciieii.'Das hindert aber Hoover nicht, tn Miami den von Gangstern geliefer­ten Whisky zu trinken. Wer trifft sich mit ihm in diese« Luruskurort? Politiker und Rüftuiigsfabrikanten, Rattonierungsbiktatoren und Gene­rale, Arbeiterführer. Gangsterchcss und Filmstars. Die Mitglieder des Weißen Hauses fliegen ebenfalls zum Weekend nach Miami. Sie entschul­digen sich damit, daß sie diese Rei­sen aus informatorischen Gründen nicht entbehren könnten. Hier könne man sich leichter über die Pläne der Demokraten, Revubllkancr und Isolationisten orientieren, als In Washington, von Neuyork gar nicht zu reden, das ia tn informatorischer Hinsicht auf dem toten Punkt ange­langt sei. Miami ist auch für den Einkauf der Rüstungsindustrie wich­tig. Man trifft hier außer Hüll und Willkie auch Herrn Kayser mit Stab. Finanzminister Morgen- tbau erklärte kürzlich, daß die amerikanischen Stener- iäaer nur in Hotellisten von Miami zu schätzen brauchten, um zu wissen, wer bei -er Gewinnabschöv- fung besonders in Frage käme. Die Betroffenen aber lächeln. Auch die Steuerbeamten der USA. lassen gerne mit sich bandeln, wenn «tn Geldbeutel klingt.

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kann unter 6 em > 1 eere leben . .

Lia O-Loot-krojellt vor wostr »1« 300 I»I»rea

Es ist nicht unbekannt, daß sich der Philosoph Leibniz und auch der Dichter Herder mit den Möglichleiten eines Unterseebootes beschäs- tigteu Die Geschichte der Technik vermittelt ferner die Kenntnis von dem holländischen Arzt Cornelius van Drebbel, der im Jahre 1642 eine Unlerseebootkonstruktion auf der Themse ' er­probte. Ein noch älterer U-Boot-Plan jedoch, von dem bisher so gut wie gar nicht gesprochen wurde, geht wiederum auf einen Deutschen zurück, nämlich den Nostocker Professor der Mathematik Magnus Pegel oder Pegelius: der am Hofe Kaiser Rudolss in Prag und schließlich im Dienste des pommerschen Herzogs Philipp in Stettin wissenschaftliche Arbeiten anssührte Ter fragliche U-Boot-Plan findet sich in einem . 1604 in Rostock gedruckten Buche Pegels In diesem Werk handelt ein besonderes Kapitel vom Unierwasserschiff. Diesem Jahrzeug. über besten wunderbare Einrichtung sich Pegel leider nicht näher ausläßt, werden außerordentliche Fähigkeiten zngeschrieben. M kann so heißt eS darin unter dem Meere, unter Flüssen und Seen, in größerer oder geringerer Tiefe, in stillen sowie in stürmischen Gewässern leben und sich nach Belieben bewegen.Mit trockenem Kör­per und von allen Seiten mit Luft umgeben, kann man den Grund des Meeres wie auf trockener Erde betreten, allein, zu zweien oder zu mehreren,- je nach der Größe der Maschine, und man kann das. Fahrzeug auch unter Master überallhin lenken. Mi.t Hilfe der Unterwasser- maschine können Mauern und Bauwerke unter Wasser errichtet, untergegangene Schätze ge­hoben, Metalle unter dem Meeresgrund fest- gestellt, der Fischfang vervollkommnet werden.

Pegel bemerkt allerdings, daß von dem Er­bauer der Maschinen noch eine ziemliche Anzahl Hinderniste überwunden werden müßten, und er gibt keine technische Darstellung, sondern be­gnügt sich mit ganz kurzen Andeutungen.. Er be­gründet dies damit, daß er seine Pläne nicht öffentlich darlegen könne, doch erklärt er sich

bereit, Fürsten und großen Herren, die für die Sache Interesse hätten und genügend Mittel be­säßen, sein Studienmaterial zu überreichen.

Man könnte diesen U-Boot-Plan als eines der damals nicht seltenen Schwindelunternehmcn be­zeichnen, wenn nicht die Persönlichkeit Pegels und seine sonstigen Leistungen dem auss be­stimmteste widersprächen. Demnach wäre dieser Rostocker Mathematiker tatsächlich als einer der frühesten wissenschaftlichen Vertreter des U-Boot- Gedankens zu betrachten. L. Heinnide

Lin 8LliiI6bürger5treic1i am LuZaner 8ee

Im Schatten des Monte San Salvatore, am Ufer des Luganer Sees, liegt das stattliche Dorf Campione, eine italieniAe Enklave inmitten schweizerischen Gebietes. Eine Landstraße, die über Schweizer Territorium führt, verbindet mit dem 31 Kilometer entfernt gelegenen italieni­schen Como. In diesem Dorf, das einmal den Ehrgeiz hatte, mit Monte Carlo in Konkurrenz zu treten.-spieltc sich'dieser Tage einepolitische Komödie" ab. Zu mitternächtlicher Stunde wurde die dortige Karabinieri-Wache, die aus einem Unteroffizier und fünf Mann bestand, von einer Baude überfallen und zurKapitulation" ge­zwungen. Diesiegreichen" Verschwörer sollen Badoglio-An Hänger sein: sie selbst be­haupten aber, keine Politik zu treiben, sondern nur die_ Lebensmittelversorgung der 600 Ge- mcindebürger in Ordnung bringen zn wollen.

Für die angrenzende schweizerische Umgebung bedeuten solche Komödien nichts Neues. So hatte am 8. Juli 1919 die Bürgergemeinde dieser ita­lienischen Enklave in Nom die Forderung ge- stellt, Campione dieAutonomie" zu gewähren. 1933 war es Campione gelungen, seinen Traum zu verwirklichen und mit amtlicher Erlaubnis

In Krieaszeiten können auf diese Weise Schutz-1 eine Spielhölle aufzumacheu. So entstam werke geschaffen, Strudel beseitigt werden." > den in der Ortschaft breite Promenaden und

prächtige Parkplätze. Während einiger Jahre zeugten aufleuchtende Lichtfontänen, die über den See hinweg schimmerten von falschem Prunk und Glanz. Eine geraume Zeit übte dieser Ort eine gewisse Anziehungskraft auf Schieber, Gigo­los und Sensationssüchtige aus, aber gegen den Nus von Monte Carlo kam Campione nicht an. Schon etliche Jahre vor dem Kriege brachen die Hoffnungen der Campionesen zusammen. DaS einzige, was übrig blieb, ist ein prächtiger Dorf- platz. Die Fensterscheiben des Kasinos sind zer­sprungen, und manche andereAttraktion" jener Zeit verfällt, während die Campionesen wieder Arbeit und Brot in Italien suchen mußten.

Die Ursache der territorialen Anomalie liegt in der Geschichte dieses kleinen Fleckchens: eS gehörte einst einem Kloster. Als nun Lugano und Bellinzona in die Eidgenossenschaft ein­traten, konnte Campione deshalb nicht dem Kanton Tessin einverleibt werden. 1801 wurde Campione seine Zugehörigkeit zur Lombardei erneut bestätigt. Ein Versuch des Schweizer Delegierten, auf dem Wiener^ Kongreß 1815 Campione der Schweiz zusprechen zu lasten, schei­terte. Seitdem fiel cs nur gelegentlich durch kleine Sensationen auf.

. Italiniii, präsi«Iei»t «1er V«I88IK

- Alan sollte anuehmen, daß die Sowjetunion aus den I Sessel ihre»Präsidenten" einen ihrer aktivsten alten D Revolutionäre, zumindest aber einen ihrer klügsten und

- begabtesten Köpfe gesetzt hätte. Statt dessen ist aber

- seit nunmehr 15 Jahren «in völlig ungebildeter, be-

- schränkter, wenn auch gerissener Bolschewik

- von kleinstem Format Michail Kalium Präsident

- der Sowjetunion Damit wird die Bedeutungsloflg-

- keit diese» hohen Postens ofsenbar. Trotzdem ist Kali-

- nin neben Stalin und vielleicht Woroschtzow der popu-

- lärste Mann in der Sowjetunion. Allerdings beruht

- sein« Popularität auf anderen Voraussetzungen. Kali.

- nin ist mehr ei»« komische Figur, die den So-

- wjetbürgern vielfach Anlaß zu Bespöttelungen gibt, ß Michail Kalini» ist 1875 im Dorfe Troitza (Gouver- D neinent Twer) als Sohn einer kinderreich.« Bauern-

- familie geboren. Im späten Hiebst 1905 geht die erste

- Revolutionswtlle über ganz Rußland. DerPutilo-

- wez" die revolu ionär« Gruppe der Putilow-Arbe'ter, ^ der auch Kalinin damals anqchörte, proklamiert einen

- allgemeinen Streit in Petersburg, der aber von den Garberegimenter» und den Leibkosaken sch cell liquidiert

ü wurde. Du"ch Angabe vonHeldentaten", die er an-

V geblich während der mißlungene» Streiks vollbracht

- hätte und durch seine Großtuerei und Schleicherei bei D den führenden Bonzen der Partei, versteht er, in das

- Komitee der Petersburger Gruppe der Bol'chewiste»

- hineinzukommen und sogar Mitglied der Aus'chnffes T des Verbandes der Me:allisten zu werden. Er wird ü in da« ZK tZ.-ntral-Komitee), ausgenommen, entfaltet

- hier stark« Sclbstreklame, indem er mit Lenin und

- Trotzki korrespondiert, di« in der Schweiz sitzen. Die ß Oktoberrevolution 1917 gab ihn, alle Mög'ich'-iten

- weiter hcch »kommen. Aus Vorsch'ag von Lenin wird ^ Kalinin am ?0. März 19!9 zum Vorsitzenden de»

- Allrusfi ch-u Zentral - Erekutiv - Kom tee« (1V7,lli), ^ als» mit anderen Worten z»m Präsidenten der Sowjet- ^ unio», ernannt. Ein neuer Staat, ein Staat der

- Proletarier war im Entstehen. Wie '«der andere Staat, ^ mußte auch dieser, angeblich der Staat der Arbiter ^ und Bauern, ein Oberhaupt haben. Di« ganze ttm-

- gebung Lenins, seine meiste» Mitkämpfer und Mit-

V arbeiter waren JiKen. Von den Russen, die Lenin ^ damals umgaben, schien Kalinin wohl der geeignetste

- Man» für diesen hohen Posten zu sein. Er war «in-

- fachrr Arbeiter au« dem Bauernstand, trotz seiner Be-

- schränktheit doch sch'au genug, »m als Strobpu-pe zu ^ figurieren nnd zu dumm, um selbständig zu denken und Z zu handeln.

Mit dem Eichenlaub ausgezeichnet

' cknl,. Führerhauptquartier, 14. Februar. Der Führer verlieh das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Estetnen Kreuzes an General der Panzer- truppen Walter Nehring aus Strehin jWest- preußeul, Kommandierender General eines Panzerkorps, als 333. und an Korvettenkapitän d. N. Fritz Breithaupt aus Bromberg, Chef einer Minensuch-Flottille, als 387. Soldaten der deutschen Wehrmacht.

Elf neue Ritterkreuzträger

snb. Führerhauptquartier. 14. Februar. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreu­zes an Generalleutnant Theodor Busse aus Frankfurt an der Ober, Chef des Gcncralstabcs einer Heeresgruppe, Major Günter Johanns aus Rüitringen bei Wilhelmshaven. Kommandeur eines Pionierbataillons, Motor Erich Sehr aus Kuggen (Ostpreußen». Bataillonssührcr in einem Grcnadicrregimeiit, Major Günter Stettin aus Havelberg (Mark Brandenburg», Vataillonskom- mandeur in einem Panzerplonierbataillo». Ober­leutnant b. R. Detlev von Garnier aus Tu- rawa tOberschleiicn», Batatllonskommandcur m einem Grenadierregiment, Oberleutnant d. R. Wil­helm Wolfs aus Hannover. Komvanicchci tn einem Panzerreaiment. nnd Leutnant Josef Gra- bowski aus Buer-Nesse iWestfalen», Komvanie- führer tn einem Panzergrcnadicrregiment. ferner an den Obersten Wilhelm GarelS aus Weiden (Oberpfalz), Kommandeur eines Artillexieregiments einer Luftwaiienfelddivisson, der kurz vor der Ber- lethung des Ritterkreuzes gefallen ist, an die U - Boot - Kommandanten Kavitänl-utnant Hans- Jürgen Hellricgel aus Berlin und Oberleut­nant zur See Siegfried Kottschka aus Selbib iSachicn», sowie an Oberleutnant Gustav Krie- linghauS aus Osnabrück, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader.

Teiles au« »Iler Vi elt

Bo» einer Lawine begrabe». Bet Bermunt ging, wie aus Bregenz gemeldet wird, eine Grund­lawine nieder und versvcrrte das Tal. Zur Räu­mung wurde» Hilfsarbeiter eingesetzt. Dre« von diesen wurden von nachslürzenden Schnecmasscn überrascht und mitgerissen. Während zwei von der Lawine an die Oberfläche geworfen wurden und sich retten konnten, blieb der dritte tot unter den Schnecmasscn liegen.

Bancrnbos KL» Jahr« i» der gleiche« Familie. Im Ammerland tUnterwchr» gibt eS viele Bauernhöfe, die Lurch Generationen hindurch immer im Besitz derselben Familie geblieben Nnd. In Aschbausen ist ein Hof jetzt nachweislich SSO Jahr« , im Besitz der Familie zur Briigg. Er wird erst- malig bereits im Jahre 1294 in einer Kloster- urkunbe erwähnt. ,

Zwei Kinder durch exvlodierendes Geschoß getötet. Ein Junge spielte, während seine Mutter gerade nicht anwesend war, in dem kleine» weftmürkischcn ^ Ort Sankt Johann mit einem gefundenen Svrengstück. Es explodierte plötzlich und tötet« den Jungen und seinen Spielkameraden.

Malarialench« bedroht ganz Acgybte«. Die Seuche ber tödlichen sogenannten dreitägigen Malaria, die der Gambia-MoSkito verbreitet, dringt im Niltal immer weiter nach Norden vor und bedroht zur Zeit ganz Acgyplen. In Warnungen beißt es, di« Seuche werde die doppelte Zahl von Opfern im kommenden Jahr fordern, wenn nicht schnellstens Gegenmaßnahmen getroffen würden. Die Zahl der Opfer fct schon jetzt äußerst hoch. Ein von mehr als einer Million Bauern bewohntes Gebiet liege beute völlig verödet da, während die Ernte aus den Feldern verrotte.

De r Rundf u nk am M ittwoch

Rcichsvrogramm. 8 bis 8,1S Uhr: Holz als Werk­stoff. 15 bis 18.80 Uhr: Kleines Konzert. 18,39 bis 16 Uhr: Solistensendnng. 18 bis 17 Uhr: Konzert- mnsik ans Nord und Süd. 17.15 btS 18.80 Ubr: Overettenmelodten, 29.15 bis 21 Uhr:Parade der Instrumente", musikalische Unterhaltung. 2l bis 22. Uhr: Die bnnte Stunde:Histörchen - Geschickten .

- D-utschlaudlender. 17.18 bis 18 39 Uhr: Orchesser- wcrke nnd Kammermusik von Bach. Händel, Mozart und Schubert. 29.15 bis 2l Uhr: AuS dem Net« -er Operette. 21 bis 22 Ubr: Johanne« Braß»»«.

ein Komvontssenbildnis. ,