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Theuerung der Lebensmittel bedeutend herabgeben wer- den. Eine alte Bauernregel läßt auf die sieben ma geren Jahre die fetten folgen. Wollte Gott', das heurige machte den Anfang. Die Winterfrucht schießt schon stark im Halm und hat Aehren angesetzt, die Sommerfrucht steht dicht, besonders schön Weizen und Gerste, Korn ist hie und da zurückgeblieben, hat sich aber rasch erholt; die Aprilkälte brachte nur hie und da dem NepS scha­den, der eben prächtig seine Blüthen abstreift. Dem Hanf und Lein kommt die mit Negen und Sonnenschein ab­wechselnde Witterung ungemein zu gut; seit einigen Jah­ren versprachen die Wiesen keine so schöne Ernvte.

den gedenken wolle. Er wolle ihnen ihre Liebe vergel­ten und auch um sie eine Schutzmauer bauen, wie einst um das Haus der schlesivigschen, frommen Großmutter, wie die Geschichte im nächsten Blatte erzählt; denndie Barmherzigen werden Barmherzigkeit erlangen". Der Herr kann aber eine solche Schuhmauer bauen auch ohne Steine und Schnee, durch seine unsichtbaren Wächter, die starken Engel, die seine Befehle ausrichken; dieser Schutz­wacht seyen unsere Landsleute und unser Land befohlen, daS Er in Gnaden vor den Schrecken des Krieges be­wahren wolle.

Tages-Merrigkeiteru

Kein Wunder, wenn Bayern gut fahren wird. Kein Staat hat in den letzten zehn Jahren so viel für Eisen­bahnen gcchan. Um das Eisenbahnnetz zu vollenden, hat Rothschild in München vorgespannt, d. h. ein Anleben mit der Regierung zu guten Bedingungen abgeschlossen, und man glaubt, daß auch er gut dabei fahren wird. Andere glauben, ,daö Nothschilssche Geld sey für die baye­rische Secundagenitur.

In Altcnburg ist 75 Jahre alt ein trefflicher, wohl-

Hülft und Trost in der Noch.

ES ist nicht die Art der mildthätigen, rechten Hand/ der linken zu wissen zu thun, waS siegethan, oder durch dieselbe Anderen ihre Liebeswerke verkündigen zu lassen.

Aber dennoch kann cs der lezteren zur Pflicht werten, solches zu tdun, wenn sie dadurch außer der That selbst welche Hülfe brachte, auch noch weiteren Segen ver­breiten und trösten kann. Dieses ist unsere Absicht mit nachfolgender Mittheilnng, zu der wir uns um so! mehr berechtigt glauben, da jene rechte Hand, welche bekannter Mann, der frühere Staatsminister B. v. Lin- weit drinnen in Rußland, am schwarzen Meere Adenau, gestorben. In seinem Testamente hat er angeord- woynt, nichts davon erfahren kann, was im Nagolder! net, daß er bei Sonnenaufgang ohne Sang m seinen ge- Jntelligenzdlatte geschrieben steht. § wohnlichen Kleidern beerdigt werde. Sein Grabdenkmal

Dort drinnen wohnen liebe w ürtt em b er gisch e > soll die Inschrift tragen: Hier erwartet Bernhard v. Lin- Landsleute, die lasen in Briefen und wohl auch im schwer-i denau einen seligen Auferftebuogsmorgen. Außer seinen bischen Merkur, der fast überall gelesen wird, wo Schwa-! großartigen Stiftungen und Sammlungen hat der Verstor­ben leben, wie große Noth und Theurung in ihrem alten wenc, der nie verheiralbet war, dem Altenburger Lande Vaterlande herrsche. , zu gemeinnützigen Zwecken 60,000, dem Gothaer Lande

Das öffnete ihre Herzen und Hände und sie sandten 30,000 Thl. vermacht. Die Güter erbt der Bruder, der von dem, womit der Herr ihren Fleiß gesegnet hatte,! Württembergische Oberst v. Lindcnau. Auch Preußen ansehnliche Gaben, damit sie imStillen an die ver-^hat einen verdienten Mann verloren. In Arnöderg starb schämten Haus - Armen unter ihren Landsleuten! als Regierungspräsident der frühere Staatsminister v. ausgetheilt würden. ^ Dovelschwingh. Er erlag einer Lungenentzündung, der

Solches geschah zum ersten Mal im Jahr 1852 siebenten seit einem Lanzenstiche, den er in den Befrciungs- und von jener Liebesgabe wurden auch dem O d e r-^ kriegen erhalten hatte.

amtsbezrrke Nagold lOOfl. zugetheilt. Ausgleicher In Peterswaldau ist der Graf v. Stolberg - Wer- Quelle flößen im Dezember 1853 abermal 100 fl. uu-i nigerode, Senior dcrFamilie gestorben. Es ist dies der serem Oberamte zu und in diesem Monate zum dritten !dritte Bruder und Senior in einem Jahre. So gefähr- Mal eben so viel. Wenn schon die beiden ersten Gaben, ^ich ists oft, Senior zu werden.

welche so recht in der bedrängtestcn Zeit auf dürres Land j Lübeck, 22. Mai. Das diesige Oberappellationsgericht

sielen, die Herzen Derer, welche sie empfiengen und aus->der vier freien Städte Deutschlands har in der Klazsache ge­lheilen durften, mit großer Freude erfüllten, so muß sol- gen Dr. Jucho m Frankfurt wegen Unterschlagung derbem-

ches um so mehr jezt der Fall seyn, da unsere lieben Landsleute unserer Armen gedenken in einer Zeit, wo englische und französische Kanonen ihre Hauptstadt Odessa, in deren Nähe sie wohnen, beschießen und die Schrecken des Krieges sie in nächster Nähe umgeben.

Ja, wir wollen solcher Liebe und Hülfe in der Noth nicht nur dankbar und freundlich gedenken und unS getrosten, daß der Herr allezeit die Herzen lenket und die Hände öffnet, sondern auch den naheliegenden Schrift, grund dieser Gabe uns zu Herzen nehmen:Wirket so lange es Tag ist, ehe die Nacht kommt, da Niemand wirken kann." Wir wollen aber auch den Herrn bitten, daß Er unserer lieben russischen Landsleute in Gua­

schen Neichsverfassung in der vorigen Woche ein Er> kenntn ß abgegeben, nach welchem Dr. Jucho von Lei gegen ihn erhobenen Anklage freigesprochen und zugleich die Niederschlagung sämmtlicher Prozcßkosten dekretiri worden ist. Nach einer Miitbeilung der Köln. Z. wäre die gegen Dr. Jucho verfügte 5jährige Suspension von seiner Praxis aufgehoben uns derselbe bloß wegen belei­digender Ausdrücke gegen das Frankfurter Gericht zu einer Geldbuße von 60 Tyalern verurtheilt worden.

Der Kaiser der Franzosen wird in diesem Sommer mit seiner Gemahlin ein deutsches Bad, Baden-Baden, besuchen und daselbst den bekannten Arzt Chelius aus Hei­delberg consultiren.