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Die norwegsche Stadt Skien, welche einen sehr be- deutenden Holzhandel treibt, ist von einer furchtbaren Feuersbrunst ,heimgesucht worden. Es sollen 150 -156 Häuser niede'rgedrannt seyn. Der Scharen w>rd auf 900,000 Epecies geschätzt.

In Bremen hat die spanische Tänzerin Pepita der ihrer Ankunft die jungen Leute halb verrückt gemacht; sie spannten ihre Pferde aus und sich als Esel an. Einer davon kam bald darauf zu einem Arzt und klagte über Blutspeien. Woher haben Eie es bekommen? Vom Ziehen. Bon was für einem Ziehen? Nun Sie wissen eS ja, wir haben den Wagen der Pepita gezogen. Da thut mirs leid, sagte der Arzt, daß sie die rechte Thüre verfehlt haben, ich bin kein Thierarzt.

Von Kriegs n ach r i chten ist auch heute wenig zu melden; alles, was man liebt, sind Vorbereitungen. Fürst Paskewisch ist in die Donaufürstenthümer abgegangen um den Oberbefehl zu übernehmen. Karassu amTra- j answall wird einen berühmten Namen in der Geschichte erhalten. Da stellen sich die Türken m emer Stärke von 70,000 Mann zur Schlacht auf und die Russen mit 80,000 Mann rücken langsam zur Schlacht heran. Js- moel Pascha führt den Oberbefehl bei Karassu und Omer Pascha bleibt bei Schumla, um neue Versuche der Rus­sen, die Donau zu überschreiten, zu verhindern. In der Dobrudscha haben die Türken nicht 67000 Gefangene verloren, sondern so viel Hunderte. So gibt der russische Armeeberickt selber an.

Der Kaiser von Ocstreich soll sich in einem eigenhändigen Schreiben an den König von Preußen über die durch den .Herzog Georg von Mecklenburg über­brachten letzten russischen Fnedensvorschläge dabin geäu­ßert haben, baß dieselben nicht geeignet wären, Ocstreich, geschweige denn England und Frankreich, zufrieden zu stellen. Sollte Rußland an die obere Donau vorschrei­ten, so werde er keinen Augenblick zögern, seiner Armee in dem frühcrn Verbündeten ihren jetzigen Feind zu zeigen.

Manchmal hilP ein Blick auf die Karte mehr als eins lange Zeitungsbetrachtung. Betrachtet einmal den Winkel, den Rußland mit Krieg überzieht, in den cs fein bestes Heer geführt hat die Donaufürstenthümer und die Dobrudscha. Das russische Heer hat Ocstreich in seiner Flanke und steht jetzt wie in dem Winkel zwi­schen dem von der englischen Flotte beherrschten Meere, das türkische Heer vor sich und zur Seite und hätte Ocstreich, wenn dieses loSschlüge, in seinem Rücken und auf der Ferse. Feinde ringsum und übrig genug zuin Abschneiden und ErnschUeßen! Es hält schwer zu glau­ben, daß der Czar sein Heer solcher Gefahr auvsctzen würde, wenn er es für möglich hielte, daß Ocstreich han­delnd und. kriegerisch gegen ihn auftrete.

Die englische Ostsee flotte hat am IS. die Kiögebai in solcher Eile verlassen, daß ein-erwarieter Transport von Vieh und Biktualien zürückgelaffen wurde. Am 13. haben 22 englische Schiffe Bornholm passtrt und am 14. hat man dort eine starke Kanonade gehört. Sämmtliche russische Seehäfen der Ostsee sind in Blo-

kadezustand erklärt. Admiral Plumn'dze hat an 5 russischen, Mttj Salz beladenen Schiffen die erste Prise gemacht.

Die Feindseligkeiten in der Ostsee sind bereits in vollem Zuge. Aus Stockholm ick Lübeck angekommene Schiffe sind 4 englischen Dampfern begegnet, welche 8 genommene russische Schiffe im Schlepptau batten. Ebenso sind von einem dänischen Kapila-n 2 Schiffe unter russi­scher Flagge und, im Schlepplau eines englischen Da n- p'ers geseven worden.

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird in Kurzem in der Gegend vonBasardschik, wo schon seck dem15.Jahr- hundert ui den meisten der russisch-türkischen Kriege ent­scheidende Schlachten geliefert worben sind, Omer Pascha einen Kamps mit dem Gros seiner Armee annehmen. Seine Truppen räumen die Dobrudscha und ziehen sich auf die Balkanlinie zurück; sie haben Czernowoda frei­willig, ohne Kampf verlassen, darauf auch die dadurch unhaltbar gewordene Stellung von Ka affu. Omer Pascha soll ursprünglich beabsichtigt haben, die Offensive zu er­greifen, vom Ministerium jebocy bestimmt worden sehn, sich dis zur Ankunft der englisch-französischen Hülfswup- pen in der Deffensioe zu erhalten Auch die Russen werden den Donauübergang nicht erzwangen bad^n, um sich in der Dobrudscha festzusctzen, sondern um sich die Balkanpässe zu eröffnen.

Obwohl bestimmte Nachrichten fehlen, so vermuchc! man doch, daß auf dem schwarzen Meere ein Er- eigniß von Bedeutung vorgefallen sepn müsse, da alle verfügbaren türkischen Schiffe mit aller verfügbaren Mannschaft nach Beykos dingi'rt wurden, um von da in See zu stechen.

-Lvr Odessa kreuzen mehrere englische und fran­zösische Kriegsschiffe; sie haben zwar bis jetzt noch nichts gegen die Stadt unternommen, man furchtet jedoch ein Bombardement. Die wohlhabenden Familien flucht n aus der Stadt <n'S Innere des Landes. Die Geschärte stehen still, Kredit und Verkehr haben aufgehört. Die Durch­züge von Truppen und Bagage nehmen kein Ende. D>e -ganze russische Flotte liegt rm Hafen von Sedastopol.

Der preuß sche Generalkonsul in B u ch a r e st, Hk. v. Meusebach, hat auf Einladung des Generals Schil­der dem Donauübergang der Russen bei Breula als Zu­schauer beigewohnt und durch seine kaltblütige Haltunz nicht wenig Aufsehen erregt. Man sah ihn während dst ganzen Gesechis in Reiseklcidern, mit dem Fernrohr in rer Hand, un dichtesten Kugelregen spazieren geben, seuli Cigarre ungestört rauchen und sich dam't aznüsiren, du hernmliegenden Kugeln durch seinen Hand apportiren zu lassen. Ec soll d:e muthige und kciegsfreudige Haltung der russtchen Soldaten sehr gelobt haben.

Endlich ist der Pforte gelungen, zu shaffen, waS sie jetzt am meisten bedarf, nämlich Geld. Sie erhält durch ein englisches Bankhaus eine Anleihe von äi> Millionen, wäh.eno die Westmächte solche 20 Million«! Franks vorgeschvffen haben, die auf die Rechnung der zu beschaffenden Lebensmittel für die Armee und die Ma­rine gebracht werden sollen.

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