Etwas für Jedermann.

Cs ist bekannt, daß aus Kornmehl und zerriebenen Rüben, Wurzeln und Eieckrüben ein wohlschmeckendes, nahr­haftes Brod hergestellt werden kann. Nicht so bekannt ist, daß die zerschnittenen und getrockneten, gemahlenen Graequecken, aus welchen auch Zucker bereitet werden kann, ein noch besseres, sehr zu empfehlendes Brodsurrogat ent­halten. Die Hälft.' Queckenmehl und die Hälfte Kora- mehl geben ein gesundes, wohlschmeckendes Brov. Möch­ten bis zu der Zeit, wo die Rüben und Wurzeln wiede- rum herangewachsen, vielfache Versuche mit den allenthal­ben häufig vorkommenten Quecken angestellt werden.

München, 13. Juni. Nach den Mittheilungen des Organs des Centrallandwirthschafisvercins für Baicrn macht die künllliche Fischzucht in Baicrn recht gedeihliche Fortschritte. Es find aus der hiesigen FischerzeugungS- anstalt bereits 40,000 Fische aus der Familie der «Salme verthcilt worden, und dürfte diese Fischgattung binnen wenigen Jahren schon in ganz Baiern verbreitet sein. Äuch die Zucht des Amaul, dcö Barsches und deS Wal­lers wird nun in Angriff genommen werden. Nicht un-. interessant ist ferner die Notiz, daß sich dermalen gegen 50 Personen mit der künstlichen FischdrülungSmethote in Baiern befassen. Das Generalkomtte des landwirth- schaftlichen Vereins hat ferner auch zur Hebung der Geflügelzucht eine eigene Kommission niedergesezt.

John Bull's Lorbeeren lassen den süngern Bruder Jonathan drüben überm Meer nicht schlafen. Er ist ganz still auf friedliche Eroberung nach Japan ausgegangen. Nehmt einmal die Weltkarte zur Hand und rechnet sel­ber die Meckenzahl aus, die Bruder Jonathan zurückge­legt hat. Des englischen Bruders Wanderungen nach seinem großen Borralhshaiise in Asien sind Spazierfahr­ten gegen die Reise des amerikanischen Geschwaders von acht großen Schiffen über den ganze» allaiwschen und großen Ocean, um Sr. Japanischen Majestät die ge- schäfrsbrüderliche Hand zu reichen. Der Kaiser von Ja­pan hat die Hand ergriffen und in einem Vertrag den Amerikanern mehrere Hafen und Koalenstationen eröff­net. Neben dem Geschäft gabs manches zu verwundern. Die Japanesen wunderten sich über die kleine Eisenbahn und den elektrischen Telegraphen, die von den Fremden Mltgcbracht worden, und die Amerikaner erstaunten über!

die prächtig gebauten Städte, die trefflich kultivirteii Län­dereien und die Kunstprodukte der Japanesen, z. B. auch Ubrcn. Dem älteren englischen Bruder wirds fast bang, daß die Freundschaft des Jüngern mit den Japanesen zu warm und gefährlich wird.

Die Europäer werden doch, wie das Ausland in einem wissenschaftlichen Bericht aus Amerika mittheilt, von den Amerikanern weit-überboten. Wahrend erstere es höchstens zn Ausstellungen von Hornvieh und dergl. gebracht haben, wurde kürzlich das Konnte der südlichen Central-Ackerbau-Gesellschaft autorisirt, folgende Prämien für eine nächstens zu Augusta im Staat Georgia statt­findende Kindcrausstellung zn offeriren: Erste Prämie: ein silberner Krug, 50 Dollars an Werth, für das schönste Kind, 2 Jahre alt. Zweite Prämie, ein silber­ner Krug, 25 Dollars an Werth, für das schönste Kind, 1 Jahr alt. Dritte Prämie: ein silberner Becher, 10 Dollars an Werth, für das schönste Kind, 6 Monate alt. Alle Kinder müssen in heimische Stoffe gekleidet seyn und dre Prämien werden von dem Erekulivkomüe . vertheilt.

Die walachische» Bauern haben sich neulich aus eine ganz eigenthümliche Weise an den Russen gerächt. Meh­rere Tage wurden die armen Schlucker und ihre Och­sen gemartert, schwere Posirionsgeschühe gegen Kalarasch zu führen; es gab während des Transports nicht wenig Knuienhiebe. Als die Bauern am vierten Tage Abends spät noch ihr Vieh mit den Kanonen an einer waren 1820 Paar Ochsen gespannt abmarterten, kamen sie in dunkler Nackt in eine sehr sumpfige Gegend. Wie ein Gedanke stieg es ihnen allen auf, die Kanonen hier zu versenken. Gedacht, gcthan ; in wenigen Augenblicken lagen die Kanonen im Sumpf, die Bauern spannten ihr Vieh aus und suchten ihr Heit i» der Flucht. Das Dun­kel der Nacht begünstigte sie. Als der Tag angebrochen war, sahen die Russen, welches Unheil die verruchten Moltovanski angerictuct. Die Kanonen stacken in dem Sumpfe. Alle verfügbaren Dorobanzen wurden ausge- sentet, um die schelmischen Bauern einzufangen. Erst nach vielen Knuienhiebe» und »ach einer zweitägigen Plage ist es den Russen gelungen, das Geschütz wieder flott zu machen und an den Ort seiner Bestimmung zu ! schaffen.

Lo eben ist wieder eine neue Sendung angekommen von der

Englischen Patent-Leinwand

gegen jede Art

Gicht, Rheumatismus, Gliederreißen, Kopfweh, Zahn- und Gesichts-Schmerzen, Seiten- siechen, Ohrcndransen, Augenfluß, Brusi-, Rücken- und Kreuzschmerzen (Hexenschuß) Fußglcht, Rothlauf, Krampf, geschwollene Glieder u. s. w.

Ucber die außerordeniliche Wirksamkeit dieser Leinwand in allen rheumatischen Leiden braucht hier nichts gesagt zu werden, indem die vorliegend amilich beglaubigten Tausende von Zeugnissen sich ganz unzweideutig darüber aussprechen. Das aber darf nicht verschwiegen werte», daß sie vor allen Kellen, Ringen, Bogen, Ableitern und wie diese Maschinen sonst noch heißen mögen, unbedingt einen höchst anerkennenswerthen Vorzug hat, nämlich den: daß sie wirklich hilft!

In Nagold ist die Haupt-Niederlage in der Buchhandlung von G. Zaiser.

Nedigirt, gedruckt und verlegt von der Buchhandlung von G. Zaiser.