weiht sind. Dem Einsender liegt es näher, von seinem kindlichen Standpunkte aus einige Gedanken auszusprechen.

Die Anlegung von Getreide-Magazinen, die sonst bei billigen Preisen öfters in Anregung gebracht wur­den, würde nicht vorgebeugt haben, wenn auch in hin­reichendem Maaßstabe Vorräthe aufgespeichert worden wären. Die Preise waren schon einige Jahre lang so hoch, daß aus mehrfachen Gründen ein Zurückhalkn und Aufspeichern der Brodfrucht bedenklich gewesen wäre. Woher kommt nun aber diese Theuerung? Bauen wir so wenig, daß wir die steigende Bevölkerung nicht er­nähren können? Hat das Ausland es in der Hand, uns auszuhungern, sobald cs unS aus irgend einem Grunde nichts zuführl? Ist der Krieg die Ursache? Ist unsere Oekonomie so sehr zurückgeblieben, daß sie nur bei so enormen Preisen renkirt? Oder befinden sich die größe­ren Grundbesitzer in so glücklicher Lage, daß sie in Ge­meinschaft mit den Händlern und Bäckern nun beliebig die Preise stellen können wie sie wollen? Auf welche Weise soll nun in Zukunft vorgebeugt, ausgeglichen, die Halste der Menschen, die keine Scholle besitzt, vor Hun­gertod oder Verbrechen behütet werden? Ja, das sind freilich Fragen an die Zukunft und an die Gemeinden- Kollegien und Glücklichen der Gegenwart, die eben so schwer zu beantworten alsnothwendig zu erledigen sind.

Für den Augenblick möchten wir den reichen Frucht- Verkäufern die Frage ans Herz legen, ob es nicht Recht und Pflicht sey, wenigstens beim Verkaufe an Unbemit­telte sich selbst eine Grenze zu setzen, über welche sie mit ihrem Preise nicht steigen, wie sie ja auch in andern Zei- ten eine Grenze setzen, unter welche sie nicht herabgehen. Und dann möchte gerade denen, die, von den Umständen unterstützt, von der Noth Vieler allein den Gewinn ha­ben, doppelt die Pflicht obliegen, Gelegenheit zu Arbeit und Verdienst zu geben und sich bei der Unterstützung der Armen in einer Weise zu betheiligen, wie es das Mißverhältniß ihres Gewinnes und der Noth so Vieler von iynen verlangt.

Betrachtet man aber die oben angeführten Fragen näher, so scheint cs, daß zu wenig Frucht gebaut wird, was auch bei der mit jedem Tag steigenden Bevölkerung als wahrscheinliche Ursache der Theurung betrachtet wer-

den muß, denn die Felder vermehren sich nicht, wohl j aber die Menschen und der Viehstand; es liegt somit auf platter Hand, daß man trachten muß, durch bessere Einrichtungen in der Landwirkhschaft den Felder-Ertrag zu erhöhen. Dieß wird aber nur beim reicheren Land- wirth geschehen können, der arme, der keine Scholle sein § nennen kann, muß zusehen, wie er sich und die Seinen i durchdringk, deßhalb ist es dringendes Bedürfniß der j bürgerlichen Kollegien, für Vermehrung der erlragöfahi- ! gen Felder zu sorgen.

Man wird zwar fragen, wie ist dieß möglich, wo­rauf Einsender antwortet, durch Urbarmachung der bei­nahe in jeder Gemeinde vorhandenen Allmanden und. überflüssigen Waldungen; durch diese Maßregel könnte manches 100 Morgen der Landwirkhschaft nutzbringend gemacht, mancher Arme von dem Ertrag derselben ge­sättigt und der Noth in lheuren Zeiten gesteuert werden.

An Euch, Ihr Gemeindebehörden, liegt es zuerst, hier thätig einzugreifen. Zeigt, daß Ihr Eure Stellen würdig, zum Wohl Eurer Mitbürger innchadr und ver­waltet und laßt diesen wohlgemeinten Rath nicht spur­los an Euch vorüdergehe».

In jeder Gemeiner sind Leute, welche Strafen ab- zuvertienen haben, oder solche, die auf Kosten ccr Ge­meinde unterhalten werden, die verwende man zuerst zur Urbarmachung der Allmanden r . , wenn auch täglich wenig geschieht, so geschieht doch etwas und mit der Zeit wird dieses Wenige der Gemeinde eine jährliche sichere Einnahmequelle werden durch Verpachtung an Arme, die flch kein Feld kaufen können. Also rasch angegriffen!

VlkruaUen-Prctse m lezter Woche.

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