würbe einem Wirthe ein Kind getauft, und bi« Werk« leuie verherrlichten daS Fest durch Schießen. Weil dem Vater bei dem Kirchgang die Pistole nicht loSgieng, ver­suchte es nach der Kirche der Sod«, ob er nicht glück­licher sey. Wirtlich gieng der Schuß loS, aber so un­glücklich, daß dem unberufenen Schützen einige Wochen darauf der Daumen abgenommcn werden mußte. Gewiß ein großes Unglück für diesen Menschen! Wer aber der. artige Belustigungen unterdrückt haben will, gilt für einen unverständigen Eiferer, und muß alsbald den Vor­wurf hören, er gönne dem Volke keine Freude.

Das altgebackene Brod nützlicher, wohlfeiler und der Gesundheit zuträglicher, als das neugebackene.

Eine wohlgemeinte Belehrung besonders für dis Armen.

Bei der gegenwärtigen Theurung aller LedenSmi'ttel und der großen Zahl der Armen ist eS Pflicht, auf Al­les aufmerksam zu machen, waS irgend eine Ersparniß im Verbrauche der unentbehrlichsten Nahrungsstoffe her­beizuführen geeignet ist. Hieher gehört namentlich ein Punkt, auf den man schon wiederholt öffentlich hin» gewiesen, und mit Recht auch von Seiten der Behörden einer besonderen Berücksichtigung gewürdigt hat, und der bei jeder Theurung, so namentlich auch im Jahre 1847 zur Sprache gekommen ist. ES ist dies der wohlge­meinte Rath, nur solches Brod zur Nahrung zu verwenden, welches wenigstens 24 Stunden, nach Umständen L3 Tage zuvor gebacken worden ist. Bei Personen und Familien, deren Haupt­nahrung daS Brod ist, ist dieß nicht nur im Inter­esse der Sparsamkeit, sondern ebenso sehr in dem der Gesundheit. Die Drvdbereitung beruht bekannt­lich auf einer Gährung, in welche das Mehl durch Ver­mischen mit Hefe und Wasser und Stehenlassen in der Wärme versezt wird. Hiebei bildet sich viel Luft (lkoh- lensäure), welche den Teig auflreidl und locker macht. Durch die zum Backen erforderliche Hitze wird diese Gährung unterbrochen, daS frischgebackene Brod enthält aber in den beim Zerschneiden sichtbaren Höhlen und Luftblasen noch viele Kohlensäure und außerdem noch ziemlich viel Wasser. Wird es in diesem Zustande in größerer Menge genossen, so wird der Magen durch dre luftförmige Kohlensäure, so wie durch die bei der Ver­dauung überhaupt sich erzeugenoe Luft aufgebläht, die Verdauung selbst geht langsamer und unvollständiger vor sich, weil durch die Ausdehnung keS MagenS der Blut­laus in demselben und dadurch die Absonderung der zur Auflösung (Verdauung) der Speisen erforderlichen Flüs­sigkeiten, deS Magenschleims, Magensaftes, gestört wird, auch die eigenthümllche Bewegung "eS Magens zur Fort­schaffung seines Inhalts (die sogenannte wurmförmige Bewegung) nicht gehörig vor sich gehen kann. Das Brod, wie auch andere blähende Speisen, Gemüse, Obst, erlangt deßhald im Magen nicht die gehörige Vorberei­tung für die weitere, im Dünndarm vor sich gehende Veränderung und Ueberführung ins Blut; eS geht ein

Theil beS im Brobe enthaltenen Nahrungs- stoffeS verloren, und muß, um daS Gefühl der Sättigung zu erzeugen, durch größere und öfter genossene Mengen ersezt werden.Außerdem wird da» neugebackene Brod auch durch seine größere Schwere und Festigkeit (in Folge des größeren Wasser­gehaltes) schwerer verdaulich. Bei älterem Brode ist sowohl die Kohlensäure zum größten Theile entwichen, als auch der Wassergehalt durch Vertrocknen bedeutend ^ vermindert. Es hat dadurch zwar an Gewicht verloren, aber an nährender Kraft gewonnen, weil die nahrhaften Bestandthcile nach Menge und Beschaffenheit vollständiger ins Blut übergeben. DaS frisch gebackene Brod gibt dadurch, daß eS dem Gaumen angenehmer ist, Veranlassung, daß man mehr ißt, als man zur Sät­tigung nöthig hat, und der Körper wird bei größerem Verbraucht sogar wenigrrwirkliche Nahrung - erhalten. Hierauf gründet sich im Wesentlichen der Rath, nur altgcbackenes Brod zu verwenden, um damit zu sparen. Ader auch für die Gesundheit ist der häufige und vorzugsweise Genuß von neu­gebackenem Brod bald mehr, bald weniger nach» theilig, namentlich bei älteren Leuten, und bei solchen mit schwacher ooer gestörter Verdauung. Es erzeugt sich leicht Säure und Schleim in zu großer Menge, dadurch entsteht ein Gefühl von Druck und Brennen im Magen, Ausstößen, Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Kolik u. dergl., so wie hiedurch auch Ber- f- anlaffung zu Wurmbildung gegeben ist, wodurch dem Körper ebenfalls Nahrung entzogen wirb. Wo je­doch der Genuß frisch gebackenen Brodes nicht ganz zu vermeiden ist, kann man die damit verbundenen Nachtheilt durch gleichzeitigen Genuß von etwas salz einigerma» ßen vermindern, in so fern dieses daS natürlichste, ein­fachste und zuträglichste, die Verdauung befördernde Mit­tel ist, daS ber Mensch ohne Schaden nie ganz und auf die Dauer entbehren kann. Ein Mittel endlich, um nahrhaftes und zugleich wohlfeiles Brod zu er­halten, möchte gegenwärtig um so mehr Empfehlung ver­dienen, als die Erfahrung des JahreS 1847 sehr dafür spricht, und es den Winter über in den Bierbrauereien leicht zu haben ist, nämlich der Malzreig, der durch seinen Reichlhum an NahrungSstoff das Mehl zum Theil zu ersetzen im Stande ist, wenn er in gehörigem Ver- hältniß demselben beim Backen beigemischr wird. Nur verd enk bann obiger Rath, nur altgebackenes Brod zu genießen, und demselben etwas Salz zuzusetze», noch ^ mehr Berücksichtigung.

Tages-NeuigkeLten«

Die Zahl der gegenwärtig m Barern gefällten Todesurtheile beträgt nicht weniger als acht, an einem Tage allein werden in München vier Hinrichtungen er­folgen.

Man will nicht recht daran glauben, daß der Graf Isenburg so gefährlich krank sey, obschon man ihn . r» daS Irrenhaus zu Jllenau gebracht hat. CS heißt,

I seine Gemahlin werke schon nach einigen Wochen nur