Der

Aus dem Fübrcrhauviauarticr. 26. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Bet Kertfch wurde» starke Angriffe der Lo­wicks abgcwtcscn. In einer Etnbruchsitellc wird noch erbittert gekämpft. Nordwestlich Ktrowo - - grad schetterte» alle Durchbruchsversuche der Bol­schewisten in harten Kämpfen. 43 feindliche Panzer wurden abgeschosscn. Im Raum südwestlich Shaschkoff und südwestlich Pogrebischtsche stieben unsere Truppen, durch zahlreiche Kamps- und Schlachtslugzeiigc unterstützt, trotz zähen feind­lichen Widerstandes tief in und durch die feind­lichen Stellungen. In heftige» Panzcrgescchten wur­den Süll feindliche Panzer und 102 Geschütze ver­nichtet oder erbeutet, davon allein «l Panzer Lurch ein schweres Panzcrrcgimcnt. Zwischen Pripiet und Berestna lieb die Kampstätigkeit gestern etwas nach. Mehrere örtliche Vorstöbe der Sowjets scheiterten. Nördlich des Jlmen fees und im Raum südlich Leningrad -anert das erbitterte Ringe» weiter an. Zahlreiche sowjetische Panzer wurden abgeschosse». I» den Kämpfe» südlich Lenin­grad zeichnete sich die ostvrcnbische eiste Jnsantcric- divifion unter Führung des Generalleutnants Burdach durch vorbildliche Haltung besonders aus. Am 35. Januar wurden an der gesamten Ostfront 838 feindliche Panzer vernichtet.

Au der s ü d i t a l»e n i s ch e n Front griff der Feind nach starker Artillerievorbereitung in meh­reren Abschnitten bet Lasst no und nordöstlich davon unsere Höhenstellungcn an. Er wurde bis auf einen örtlichen Einbruch blutig abgewiesen. Im Landekovk von Nettu no scheiterten AufklärungS- vorstöbc des Feindes. Zu gröberen Sümpfe« ist es dort noch nicht gekommen. Deutsche Schlacktflugzcuge erzielten vor Anzio Bombentreffer auf zwei fein», lichen Schiffen mittlerer Gröhe, mit deren Vernich­tung zu rechnen ist. Außerdem wurden feindliche Landungsboote und Kraftfahrzeuge im Tiesslug mit Bomben und Bordwaffen angegriffen.

Einige britische Störflugzeuge warfen In der ver­gangene» Nacht planlos Bomben im westdeut­schen Grenzgebiet.

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Schnürchen tanzenden europäischen Staaten­gruppe.

Mächte, die starke Impulse in sich fühlen, und dazu gehört^äuch die Sowjetunion, kämpfen nicht nur für den Frieden. Sie denken auch an künf­tige Kriege und dafür spielt die Frage der zu schaffenden strategischen Grenzen eine große Rolle. Das war immer so, man erinnere sich nur, wie sehr sich Joch 1916 um die Rheingrenze bemühte. Wir wissen heute, was wir an der Atlantikküste haben, welchen Vorteil sie uns gibt, und die Sowjets wjssen ebenso genau, was ihnen diese Küste bieten könnte. In Anbetracht der strategischen Notlage der Briten und Amerikaner ist es klar, daß in Teheran unser Kontinent be­reits an Stalin verkauft wurde. Weder Noose- velt noch Churchill, die heute mit äußersten agi­tatorischen Mitteln für die Sowjethilfe plädieren müssen, um ihre eigenen Kriegsvölker bei der Stange zu halten, wären je imstande, ihre Hand gegen Stalin zu erheben, dessen Bestreben auf die Beherrschung ganz Europas gerichtet ist.

Drei neue Ritterkreuzträger

<>»b. Fübrcrbauptgnartier. 26. Januar. Der Füh­rer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Major Lothar Neunhöffer a«S Stntt- gart-Möhringcn, Kommandeur eines Küsi- lierbataillons, Hauptmann Hans-Jörg Naumann aus Strabbnrg. Kommandenr eines Feldersatz- bataillons, und Oberleutnant Heinz Soyka aus Neustadt. Kreis Danzig, Kompaniechef in einem Grenadierrcgilncnt.

Dover in» keuer unserer I^anKroIire

k«u«rerl»ul>o,8 kür kernlrampkliattvrivli ^rtiilerieckiiell mit britiseüva Ovsriiützei»

düng. Jeder lauscht. 'Dann kehrt der Schall der Aufschläge von drüben zurück, leise aber im­mer noch gut vernehmbar. Es sind Minuten, die Gelchoß und zurückkehrender Schall auf diese Entfermmg brauchen.

Abschuß!" brüllt plötzlich der Posten im Aus­guck. An det Küste des Gegners war den Bruch­teil einer Sekunde der gleiche rötliche Blitz zu sehen wie vorher bei uns. England antwortet. Wieder vergeht mehr als eine Minute. Dann schlägt die feindliche Salve vor uns ins Wasser.

Feuererlaubnis!" Wieder Heulen und ver­ebbendes Singen, dann flammt drüben in Do­ver plötzlich ein Brand auf. Durch ein optisches Gerät, durch das man am Tage bei klarem Wet­ter drüben beim Tommy alle Einzelheiten beob­achten kann, sieht man deutlich die Flamme lodern. Offenbar brennt ein Treibstofftank.

Abschuß!" Drüben hat es wieder aufgeblitzt. In Gedanken zählt man mit. Eins... zwei... drei... vier... Bei 70 schlägt die Salve wieder vor uns ein. Im gespenstisch-grünlichen Licht des Meeresleuchtens erheben sich riesige Wasserfon­tänen, so hell, als seien sie von einem Schein­werfer angestrahlt. Ein heftiges Artillerie-Duell beginnt, das sich über mehrere Stunden hinzieht.

Durch die Sehschlitze des Ausgucks geht ein' eiskalter Wind. Der Kommandeur hat sich sei­nen Ledermantel angezogen. Auch uns gegen­über in Folkestone brennt es jetzt. -Di« eng­lischen Batterien stellen das Feuer ein.Feuer einstellen!" Auch die ehernen Münder der deut­schen Fernkampfbatterien schweigen.

kri«ß»t>eriZ>tsr Hanns Veissert

Kernkanivfbatterien des Heeres und der Kriegs­marine beschossen mehrfach in Len lebten Tagen Ziele an der englischen Kanalküste, wobei beson­ders in Dover und Folkestone Brände beobachtet werden konnten.

rck. PK.Alarm!" Der Befehlsübermittler wendet sich an alle Batterien.Batterie Achtung!" Mit einer auf di« Minute und Se­kunde genauen Präzision rollen die Dinge ab. Es folgen die Zielanweisungen, die bestimmen, welche Punkte an der englischen Küste die Bat­terien unter Feuer zu nehmen haben. Der Kom­mandeur ist in den Ausguck getreten. Die gol­denen Aufschläge an seiner Mütze leuchten in mattem Licht einer schwachen Glühbirne.Feuer­erlaubnis! Feidererlanbnis!" echot es mehrere Male in seinen Hörmuscheln, so viele Male, wie die Batterien ihre Rohre jetzt nach England drehen.

Nach Sekunden schon erleuchtet ein greller Blitz die stockdunkle Nacht. Es folgen ihm meh­rere. Sämtliche Fernkampfbatterien der Kriegs­marine und des Heeres am Kanal,'die von die­ser Stelle aus gelenkt werden, haben das Feuer auf die englische Küste eröffnet. Ununterbro­chen rollt der Geschützdonner, hallt über See, wirk von den KapS der Steilküste zurückgeworfen, dann ist es wieder still. In den Stellungen seitwärts unterhalten sich ein paar Infanteristen. Dann kommt ein Sausen durch di« Luft, schwillt an zum gewaltigen Orgelton, heult über den Ge­fechtsstand hinweg und verebbt mit leisem Sin­gen, um dann ganz zu verstummen: die schweren Geschosse suchen sich ihren Weg über den Kanal nach England.

Totenstille. Nur unten hört man die Bran-

Dein Volk ist alles!"

Der Wahlspruch der deutschen Studentenschaft

Erlangen, 26. Januar, lieber die Aufgaben der Studenten der Hochschulen und der Wissenschaft^ im Kriege sprach Reichsstudentenführer Gau-" leiter Dr. Scheel hier auf einer Jrontstuden- tenkundgebnng; er verkündete dabei den Wahl­spruch, der fortan für immer Leitgesetz der Studenten Großdentschlands sein wird. Es ist ein Wort des Führers, das Adolf Hitler 1931 unter dem Eindruck des Heldentodes eines deutschen Studenten im Freiheitskampf der nationalsozialistischen Bewegung geprägt hat. Der Wahlsprnch lantet:Dein Volk ist alles!"

Gedenkfeier für Boris Hl.

Berlin, 26. Januar. In würdigem Rahmen fand im großen Saal des Reichsarbeitsmini­steriums eine Gedenkfeier für den im August vorigen Jahres dahingeschiedenen König Boris III. von Bulgarien statt. Staatsmini­ster Dr. Meißner war im Aufträge des Füh­rers erschienen. In Vertretung des Reichs­außenministers von Ribbentrop war Staats­sekretär von Steengracht anwesend. Gesandter Prof. Dr. Saaoroff und Professor Hoppe würdigten das Lebenswerk des Königs.

Noch keine Lanvkiimpfe bei Neituno

Voll unserer ser11oer Sedriktleitullg

rck. Berlin, 27. Januar. Vom süditalienischen Kriegsschauplatz meldet der gestrige Wehrmacht­bericht reine wesentliche Veränderung, lediglich verdient die Merkwürdigkeit Unterstreichung, daß

es gm Landekopf von Nettuno zu größeren Kämpfen noch nrcht gekommen ist. Man hätte annehmen können, daß entweder der Feind ver­suchen würde, im ersten Ansturm gewisse strate­gische Ziele zu erreichen, oder, daß zum minde­sten in den ersten Tagen heftige Kämpfe um den Landekopf entbrennen würden. Stattdessen beschränkt man sich offenbar auf eine gegen­seitige Aufklärungstätigkeit, die je­doch nur das Vorspiel für den demnächst zu er- wartendeiOZusammenstoß bilden dürfte.

Angeblich verwechselte Plane

Mailand, 27. Januar. Der letzte Bomben­angriff der Engländer und Amerikaner auf die Drei-Hügel-Stadt Siena, bas Herz der Tos-, cana, hat in der italienischen Oeffentlichkeit starke Empörung hervorgerufen, handelt es sich doch bei dieser altertümlichen Stadt um ein Wohnzentrum, das so eindeutig ohne alle mili­tärischen Objekte ist, daß auch die Letzten, die an dem brutalen Zerstörungswillen der Lust­gangster zweifelten, nunmehr davon überzeugt sein müßten.

Im Hinblick auf solche Untaten klingt es den Italienern wie Hohn in den Ohren, daß der englische Rundfunk letzt behauptet, daß den bri­tisch-amerikanischen Fliegern vor ihren Expedi­tionen zwei verschiedene Pläne in die Hand gedrückt wurden, eitler, auf denen die Ziele eingezeichnet seien, die zu zerstören sind, und ein anderer mit Angaben jener Baulichkeiten, die geschont werden müßten. Die Bilder in den italienischen Zeitungen sprechen eine andere Sprache.

k>s1a8lx>olLtik in >Vs8kinZton

Line Lrnu liinter cken Kulissen von Kapital uuck Arbeit koosevelts Vertraute

Sehr oft, wenn man in amerikanischen Zei­tungen Presseaufnahmen von einer Sitzung nach der Regelung eines Konfliktes zwischen Unter­nehmern und der Arbeiterschaft sieht, dann wird man als zentrale Figur eine gutangezogene Frau entdecken, deren Gesicht den Ausdruck der Zu­friedenheit über eine gelungene Schlichtung zeigt. Diese Frau ist Mrs. AnnaRosenberg. Sie bar meist mehr als irgendein anderer zu der Beilegung des Streites oder Streikes beigetra­gen. Mit John L. Lewis versteht sich Mrs. Rosenberg allerdings nicht, weil sie ihm vor­wirft, daß er nicht rechtzeitig die Notwendigkeit eines Eingriffs in den europäifchen Krieg er­kannt habe. Er spricht nie mit ihr und versucht, sic aus ihrer wichtigen Stellung als Frau hinter oen Kulissen abzuschießen.

Die Schlichtungsmethoden von Mrs. Rosen- berg, Tochter des ungarischen Einwanderers Albert Lederer, Gemahlin des Teppichhänd­lers Julius Rosenberg, den sie nur selten sieht, weil sie immer mit Konferenzen, Reden und Reisen beschäftigt ist, begründeten ihren Ruf und ihre Karriere. Sie stammt aus dem Wedding von Neuyork. dem Bronx-Viertel, und hat ihr politisches Leben damit begonnen, in einem zigarrenverqualmten Parteiklub das große Wort zu führen. Die Männer waren über die argu­mentierende Frau so verblüfft, daß sie oft Er­folg hatte.

So arbeitet sie hemc noch: Für Mrs. Rosenberg bedeutetSchlichtung eines Arbeiterdisputes" vor allem die Demonstration ihrer Fädigkeit, selbst di« Lederlunge eines gewiegten Gewerk­schaftssekretärs zu übertönen. Wenn fi« cS für nötig hält, dann schreit sie wie eine Hausfrau aus der Bronx, die ihre Lebensmittelkarten ver­loren hat und nicht wieder ersetzt bekommen soll. Ihr Vokabular hat eine Saftigkeit, die selbst einen Kohlentrimmer erröten lassen würde. Gewiß, sie kann auch mit seidigem, wohlmodulier­tem Akzent deroberen Zehntausend" sprechen, aber ihr« Erfolge erringt sie durch die Aus­dauer ihres Redeflusses, so daß die Vertreter von Kapital und Arbeit zu der^Annahme.ihrer Vorschläge manövriert werden, während ihr« Zunge noch wie feMefroren im Banne des Wort­schwalles steht. Mittlerweile arrangiert Anna Rosenberg ihr Haar, erneuert ihr Lippenrot, um dann Roosevelt telephonisch mitzuteilen, daß eine Schlichtung erreicht worden ist.

Bemerkenswerter noch als diese Methode ist die Tatsache, daß Mrs. Rosenberg nicht nur von R ' '

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stoosevelt und Oberbürgermeister La- inardia geschäht wird, sondern daß große

Konzerne ihr viel Geld bezahlen, um ihre Dienste zu gewinnen.' Man hat behauptet, daß sie neben ihrem Gehalt als Rcgiernngsbeamtin etwa 60 000 Dollar im Jahre alsRatgeberin in Arbeiterfragen" verdient hat, bis sie durch die Kritik der Presse gezwungen wurde, ans Nebeneinnahmen zu verzichten. Die Presse hatte nämlich gegen diese Nebeneinnahmen Front ge­macht. So kam es, daß die gesamte Zeit dieser politischen Dame eigentlich ihren Regierungs­geschäften gehört. Deshalb bezieht Mrs. Anna Rosenberg heute nur ihr Gehalt für den Negie­rungsposten, welchen sie innehat. Sie istDirek­tor des Arbeitseinsatzes vom Staate Neuyork". Darüber hinaus" hat sie den Posten einer unbe­zahlten Sekretärin in einem Ausschuß für Ar­beiterfragen, den Roosevelt geschaffen hat, damit Anna Rosenbcrg ihm als Lautsprecher für seine Ansichten über Arbeiterpolitik dienen kann, wenn er sie nicht selbst äußern möchte.

Mrs. Rosenberg telephoniert häufig mit dem Präsidenten und besucht ihn einmal in der Woche

im Weißen Haus. Man behauptet, daß die Poli­tikerin aus der Bronx ein größeres, Vertrauen beim Präsidenten besitze als etwa sein Privat­sekretär oder sein Innenminister Ick es.

Ein noch besserer Freund allerdings ist der Bürgermeister von Neuyork. Laguakdia. Er holt Anna Rosenberg oft voy ihrer Wohnung ab, um mit ih>7 über Politik und die Vorteile der italienischen vor der ungarischen Küche zu plau­dern. Aber wenn Lagnardia in die Wohnung der Mrs. Rosenberg kommt, dann gibt es doch ungarisches Paprikahuhn, wie man aus den amerikanischen Blättern erfährt.

Außer der ungarischen Küche liebt dieZarin des Arbeitseinsatzes von Neuyork", die Frau hinter den Kulissen der Palastpolitik von Wa­shington, die ,,Schlichterin vieler Streiks", ia, was liebt sie noch'? Symphonie ko n- zerte. So hat sie auch entschieden, daß Sym­phoniker vom Wehrdienst freigestellt werden können, während dasselbe für Jazzmnsiker nicht so leicht geschehen kann. Erklärlich, daß ihre Freunde über diesen Streich ansgerechnet in Neuyork gelächelt und ausgerufen hätten:Nun, ist daS nicht typisch für Anna?"

Wir aber sagen: Ist Anna nicht typisch für Amerika!?

Das erste 8 tüekkreies Indien

Die Befreiung Indiens aus der englischen Zwangsherrschatt ist um einen weiteren Schritt vor­wärtsgekommen. Die provisorische Regierung deS Freien Indiens" unter SnbhaS Chandra Bose hat einen vorbereitenden Ausschuß für die Uebernahme der von Java» besetzten Inselgruppen der And a- manen und Nikovareu t» die indische Souveränität eingesetzt. Nach Le» bisherigen schnellen Maßnahmen Japans für -cn Aufbau des groben Ostasienraumes ist damit zu rechnen, daß die Ucbertra- anng der Insel von iapant- scher an die eigene indische Verwaltung in nahender Zu­kunst erfolgen wird. Zugleich damit wirb dann die Ver­legung des derzeitigen pro­visorischen Sitzes der Negie­rung desFreien Indiens" von Schonan nach dort er­folgen.

Unsere Karte zeigt die Lage der beiden Inselgruppen, die im Indischen Ozean dem Golf von Bengalen, der sich an der Nvrdoitküste des gewalti­gen Indischen Reiches bin er­streckt, vorgelagert lind. Die Andamanen umfasse« ein Ge­biet von 5858 Quadratkilo­metern mit rund 26 850 Be-

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wohneru. Die Nikobaren habe» eine Ausdehnung von 1650 Quadratkilometern mit rund 9306 Bewoh­nern. Hauptstädte find Port Blair an der Sitd- wcstküste Ser Slld-AnLaman-Jnsel mit 18 400 Ein­wohnern und bis zur japanischen Besetzung Sitz des britischen MilttärbefehlshaberS. Und ferner Nan- kowry imit vorzüglichem Ha­fen) auf der südlichst gelege­nen Insel der Ntkobaren: Groß - NIkobar. Di« Anda­manen wäre» britisch aewor- Len 1858, die Nikobaren 1889. Die Inselgruppe der Anda­manen wurde bis in die neuer« Zeit als Straf- sledlung für schwere Ver­brecher benutzt. Ans ihr wa­ren auch viele Inder, die sich im Freibettskamps Indiens gegen England ausgezeichnet hatten, untergebracht, die dann seinerzeit durch dte Javaner befreit wurden. Wirt­schaftlich« Bedeutung ha­ben diese beiden Inselgruppen durch ihre Ausfuhr an Ko- vra. Kautschuk, andamanischem Rotbol», Manilahanf, Sisal, Lee, Schildpatt und Kokos­nüssen. Dte Bewohner dieser Inselgruppe gehören zu den Primlttvmalaten, dl« in Pfahl­dörfern wohnen.

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- Der ruriiekgepkiHeoe killgtte

N Er schwankt etwa« bedenklich zwischen dem Charak-

- kererbe seiner Familie und dem Ehrgeiz seiner Freund«, ß.der Amerikaner Anthony Joseph Drexel Biddle, der

- wie ein Fixstern über den Polen stand, die au« War- I schau nach Ccrnowitz und von Ccrnowitz »ach Pari« und

- von dort »ach Bordeaux und schließlich nach London ^ überstedelten, damals stets auf dem Sprung vor den

- Deutschen. Biddle avancierte sogar zum amerikanische»

- Hauptbotschaster für alle Schattenregicrungen in Lc>n-

- don und fühlte sich anscheinend in seiner bodenlosen

- Funktion recht wohl.

ß Das entsprach seinem väterliche» Charaktererbe. De,

^ alte Biddle war ei» Prachtcremplar eines Illusion«- Z rcgisieurs, nicht nur deshalb, weil er «ine begehrt« Zei-

- tun-, in Philadelphia dirigierte, sondern vor allem, weil

- e« ihm gelang, denchristlichen Boxkampf"

Z zu erfinden und «in zahlreiches Publikum anzulocken, da»

Z sich einen religiösen Vortrag, verbünden mit einer zünf- L tiqen Borveranstaltmig, gefallen ließ.

ß Biddle junior fand die Verbindung Sport und

- Liebe wesentlich einfacher, wählte, der etwas gedämps- ß teren Veranlagung entsprechend, den Te » niSspor 1

- und brachte es im Jahre I9Z4 sogar zum französischen Z Meistertitel. In der Lieb« reichte e« zu einer zwei- ^ maligen Alliance mit dem Glück und mehr noch mit D dem Geld. Zuerst fanden die 50 Millionen Mitgift D einer Pankceprinzessin aus der Tabakbranche Gnade vor I seinen Augen, später erwies sich di« Neigung zur Kux- Z ferindustrie als vorteilhafter. Di« zw«ite Braut ermög-

- lichte mit ihrem Vermögen auch die diplomatische Lauf- ß bahn des durch eigene Initiative nickt sonderlick her-

- vorgetretenen Tennisfavorite».

D Cr hatte zwar da« Kasino im Zentral-Park vo» Neu-

- yock auf unwahrscheinliche Preise für Speisen und Ge- Z tränke gebracht, interessierte sich aber bald wieder mehr

- für ein Volksradio, das möglichst b Üig und den-

- noch unübertrefflich vollkommen sein sollt«. Dieser Lei-

- denschaft der Suche »ach dem Patentradio verdanken

- wir Deutsche einige Besuche in Berlin, wo er die reckte

- Firma für sein Projekt finden wollt:.

- Mitten aus demfortschrittlichen" Streben riß ihn

- di« Freundschaft. Da« war folgendermaßen gekommen.

D Bei der Zeitung seines Vaters in Philadelphia arbeitet« ß ein gewisser Bullit mit, der seinerseits befreundet ^ war mit Franklin D. Roosevelt. Als der junge Biddle ^ ein Freund BullitS wurde, kam Roosevelt als Morgen-

V gäbe in dies« Freundschaft mit hinein. Die Dreicrfreund- Z schaft blieb nicht ohne Folge», nachdem Roosevelt zum

- Präsidenten der USA. aufgestiege» war. Bullit und

V Biddle kreisten Deutschland ei», der eine als Botschaf-

- ter in Paris, d«r zweite als Botschafter in Warschau.

I Zwar befand sich Biddle durchaus auf der richtigen Spur, ß als er von Warschau aus in den ersten Septembertagen

- I9ZY die ersten Greuelmeldungen in die Welt posaunte.

- Jedoch seinem Auftraggeber i» Washington war der ß To« zu lasch und die Phantasie der Erfindung zu lahm.

- Bullit forderte im Name» Roosevelt«Grausamkeiten".

- In Washington wurde zu damaliger Zeit gerade «in

- Kampf um das NeutralitätSgcsetz inszeniert.

- Wenn Roosevelt den Horchposten Biddle nun abbe- , ^ rief, dann erscheint es dem Manager der USA.«Politik

^ vorteilhaft zu sein, in dieser Phase der politischen Ent- ß Wicklung keinen Tröster am Hof der Emigranten zu I haben.

in

Ritterkreuzträger Generalleutnant Arnold Sze- linski ans Hohenstein (Ostpreußen) ist als Kom­mandeur einer Infanteriedivision an der Ostfront gefallen.

Major und Grupvenkomnrandeur Rudolf MonS auS Wien, ein hervorragender Kampfflieger, der bereits 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhalten batte, kehrte von einem Feindflug nicht zurück.

Wie Reuter aus Algier meldet, führte Ser sowie- tlsche Vertreter W » schinski bet der Sitzung de» beratenden Ausschusses für Italien" den Vorsitz.

Die britische Admiralität gibt den Verlust de» ZerstörersHolcombe" bekannt.

Aseire« »u« »II«r HVelt

Bei einem Spaziergang ertrunken. Der seit dem 16. Dezember vorigen Jahres vermißte SSjährige Pfarrer t. R. Theodor Walb aus Heidelberg ist tm Ncckartal am Schwabenhetmcr Hof tot auf­gefunden worden. Walb, der sehr kurzsichtig war. ist vermutlich bei einem Svaziergang ins Wasser gefallen und ertrunken.

Vom Spiel in den Tod. Als sich zwei Junge» aus dem Titisee, der teilweise zugesroren ist, mit einem Dreirad vergnügten, kamen sie an eine dünne Eisdecke und brachen ein. Während der eine Junge sich noch retten konnte, kam der andere un­ter die Eisdecke und ertrank.

De« Zechkumpan aus dem sechsten Stock gewor­fen. In Goten basen gerieten drei Polen, die tu der Wohnung einer polnischen Hausangestellten gezecht batten, in Streit, wobei sie den einen der Zechkumpane niedcrschlngen und dann gemeinsam^ vom Balkon aus dem sechsten Stockwerk aus die' Straße hinabwarfcn, wo er zerschmettert liegen blieb. Die Rohlinge flüchteten unter Mitnahme der Brief­tasche und von Kleidungsstücken des Ermordeten, konnten jedoch festgenommen werben.

Grober Briefmarkendtebstabl. Der größte Brief- markendtcbftabl, der bisher in Schweden vorgekom­men ist, wurde bet einem Einbruch in eine Brief­marke:,Handlung ln Stockholm verübt. Di« Beute der Einbrecher waren ungestempelte Marken verschiedener Länder im Werte von insgesamt 50 000 Kronen.

Eine ganz« Banknotenseri« gestohlen. Ein bisher gehctmgcbaltcner Diebstahl von 25 Millionen Krank in Banknoten, der In den Kellern der Bank von Frankreich in Paris begangen wurde, bat letzt feine Aufklärung gefunden. Gestohlen worden waren alle Scheine zu 1000 Frank einer neuen Serie. Die Diebe waren Maurer, die in den Kel­lern der Bank gearbeitet batten. Erst beim AuS- geben der Scheine, die durch Nummernaufruf sür ungültig erklärt worden waren, wurde dte Polizei ihrer habhaft. »

Der Rundfunk am Freitag

Reichsprogramm. 8 bis 8.15 Uhr: Zum Höre» und -Behalten: Chemie unserer Nahrungsmittel, Sette und Eiwetbstoffe. 11 bis 12 Ubr: Kleines Konzert. 16.30 bis 1« Ubr: Solistenmusik. 16 bis 17 Ubr: Aus beliebten Opern. 17.15 bis 18.80 Uhr: Ja, wenn die Musik nicht war'". 20.15 bis 23 Ubr: Gastspiel der Wiener Staatsoper mit der OperetteWiener Blut". Deatlchlandscuder. 17.15 bis 18.30 Uhr: Werke von Boccherlnt, Schu­mann, Pfitzner u. a. 30.15 bis 30.46 Ubr: Lteb- und Kammermusik von Mozart. 20.45 bt» 31.15 Uhr: Unterhaltungskonzert. 31.15 bt» 33 Uhr: Abendmnsik.