Der

A»S de« Fübrcrbauptauarlier. 24. Januar. Das Oberkommando -er Wehrmacht gibt bekannt:

Bet Scrtsch traten die Sowjets ernent zu stärke­re» Angrtssen an und versuchten gleichzeitig neue Kräfte zu landen. Sie wurden unter hoben blutigen Verluste» abgcwtefen. Sn einer Etnvruchsstelle sind noch heftige Kämpfe im Gange. Zwischen Prtvet und Bcrest » a scheiterten auch gestern alle Dnrch- bruchsverfuchc der Bolschewisten. In den schweren Abwebrkämvfen der lebten Tage haben sich hier unter Führung des Oberstleutnants Klastna das Grenadterreotmcnt 448 mit den unterstellten Siche- rungsbatatllonen 738 und 783 und das zweite Batail­lon deS GrenadlerrcgimentS 464 unter Führung des HauvtmannS Emmerling besonders be­währt. Nördlich Newel brachen wiederholte, von Panzern unterstübte Angriffe der Sowjets in unse­rem Abwehrfeuer zusammen. Nördlich des Ilme n- secs und südwestlich Leningrad stehen unsere Truppen weiter in schweren AbweSrkäinvfen. Sie schlugen die mit überlegenen Kräften vorgetragenen. den ganzen Tag über andauernden starken feind­lichen Angriffe ab oder fingen sie auf. Dabei wur­de» allein südwestlich Leningrad 67 sowjetische Pan­zer vernichtet. Sn einige» Abschnitte» wird mit Angebrochenen feindlichen Kampfgruppen erbittert gekämpft. Südöstlich Leningrad räumten unsere Truppen, vom Feinde ungehindert, eine» vorsvrin- genben Frontbogen und bezogen neue vorbereitete Stellungen.

An -er sübttalie Nische n Front scheiter­te» wiederholte starke aus breiter Front vorgetraaene Angriffe -es Feindes nach schweren Kämpfen. Im Landckopf von Nettnn 0 haben sich noch keine grö­ßeren Kampfhandlungen entwickelt. Feindliche Auf- klärungskräfte wurden znrückgcivorfc». Deutsche Kampf-, Torvedo- und Jagdflugzeuge griffen die Kriegsschiffe der fetndltchen LanbiingSflott« an. Ein Zerstörer wurde mit Sicherheit, ei» weiterer wahrscheinlich versenkt. Ein Kreuzer, ein anderes kleines KriegSfabrzeug und ein Landungsboot von 260» BRT. wurden getroffen, lieber dem Italieni­schen Raum wurden durch Flakartillerie »nd Säger acht feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Sn der vergangene» Nacht warfen einzelne brt- tische Flugzeuge Bomben in Westdeutschland. Ueber den besetzten Wcstgebieten wurde» drei feind­liche Flugzeuge vernichtet.

Leutnant zur See d. R. P 0 l l m a n n, Komman­dant eines Unterseebootjügdrs, vernichtete im Mit- telmeer sei» zehntes feindliches Unterseeboot.

malen, ob es nun wirklich zum dritten Weltkrieg mit Waffen käme? Mit Luftflotten, U-Booten und Schlachtflotten und den neuesten Erfindun­gen der nächsten Jahre? Es wäre dann gewiß nicht mehr nötig. So bleibt als einzige Erklä­rung der feindlichen Kriegspolitik die Hoffnung, die der Minister Moore Brabazon ausplau­derte, daß Deutschland und Sowietrußlanv sich gegenseitig aufzehren. Das wäre die Lösung der Plutokratien. Aber dafür setzt Europa seine letzte Kraft gewiß nicht ein, sondern für den e i g en e n Sieg und die eigene Freiheit. Wenn eS nicht zum dritten Weltkrieg kommt, so dankt die Welt das uns, keinem anderen.

Niese in näelrllietrsr louktseklaekt

naeti Knnnustvk noei» vineinsiulst 8tun«Ier» ia ckvr I-ukt Kvstliesien

. Es war schon über dem Ziel, und mehr als einen der großen schwarzen Schatten hatte der Flugzeugführer vorbeihuschen gesehen, ohne daß chm bis dahin das Glück hold gewesen ivar und er zu einem Angriff gekommen wäre. Und diesmal schien es Fortuna auch wirklich nicht gut mit der Besatzung zu meinen. Endlich hatte fein Führer einen Gegner ausgemacht, den sie an- fliogen konnten. Schon bereitete sich der Flug­zeugführer zu dem entscheidenden Vorstoß vor. Der Gegner erkannte aoer seinen Verfolger und schwenkte urplötzlich ab. In Seknndcnbruchterlen hatte ihn daS Dunkel der Nacht verschluckt.

Endlich hatten wir wieder eine dieser großen Mühlen ausgemacht, wir hängten uns an seinen Kurs und pirschten uns langsam heran, um ganz sicher zu gehen. Auf 50 Meter waren wir bereits ausgelaufen, als sich die Sachlage plötzlich än­derte." Nach einigen taktischen Manövern, die sich aus der Tatsache ergaben, daß der Nachtjäger vom Gegner erkanüt worden war, spielte sich dann alles in wenigen Sekunden ab. Der Deut­sche war mit seinem Flugzeug an dem viermotori­gen Riesen vorbcigestoßen und wollte sich wieder in Schußposition bringen. Da aber drückt« der Geg­ner auf uns herunter:Wie eine gewaltige Last senkte sich der Niese auf uns herab. An ein Aus­weichen war bei der Schnelligkeit, mit der sich alles Äbwickelt«, gar nicht mehr zu denken. Ich sah ja nichts von der ganzen Angelegenheit, ich hörte es nnr plötzlich hinten krachen.

Daß das deutsche Flugzeug bei diesem Zu­sammenstoß nicht ganz zertrümmert wurde, mutet fast wie ein Wunder an. Die Maschine, im Augenblick ihrer Steuerfähigkeit beraubt, da ein großer Teil des Leitwerks abgerissen war, tru­delte ungefähr tausend Meter abwärts. Trotzdem wurde einAussteigen" nicht in Erwägung ge­zogen, und tatsächlich gelang es dann auch, sie endlich abzufangen und wieder in Fluglage zu bringen. Anderthalb Stunden hielt sie sich dann noch in der Luft, obwohl der Flugzeugführer alles aufbieten mußte, um das.Flugzeug weiter­hin richtig zu steuern. Mit einer Bauchlandung endete dieses aufregende nächtliche Erlebnis.

Wie aber sah das Flugzeug aus? Der Eng­länder hatte mit einem seiner Biotoren das Seitenleitwerk getroffen. Die letzten Meter des Rumpfes waren um etwa 10 Grad aus ihrer normalen Richtung verdreht, und außerdem hatte das Feindftngzeug bei der Ram- mung eine ganze Reihe von Treffern mit seinen Waffen in dem deutschen Flugzeug anbringen, können, zum Glück aber, ohne jemand von der Besatzung zu treffen oder weitere lebenswichtige Teile des Flugzeuges zu verletzen.

So war das ganze Abenteuer, bei dem die Be­satzung dicht am Verderben vorbeigestreift war, nicht zuletzt dank der guten Bauweise ihres Flug­zeuges noch einmal gut ausgegangen.

Ehrung für General Muff

Bukarest, 24. Januar. Ein historisches Doku- ment zur Begründung des rumänisch-deutschen WaffcnbünbnisseS überreichte in einem Faksimile General der Infanterie Wolfgang Muss der Vereinigung rumänischer Militärschriftsteller. Es handelt sich um die Wiedergabe einer Mili­tärkonvention, die seinerzeit der rumänische General AvereScn und Konrad von .Höhendorff, der damalige Generalstabschef der österreichisch­ungarischen Armee, für den Fall eines deutsch­rumänischen Bündnisses gegen die russische Be­drohung geschlossen hatten. General Eco n 0 m u. der Präsident der Bereinigung, die General Muss kürzlich zum Ehrenmitglied gemacht hatte und nun zu seiner Begrüßung eine Sonder­sitzung hielt, kennzcichnete in einer Ansprache die Zugehörigkeit der deutschen Offiziere zu die­ser Vereinigung als Ausdruck des gemeinsamen Willens zum Sieg und zur Erfüllung der histo­rischen Bestimmung beider Völker.

General Muff ist gebürtiger Ulmer, er war in seiner schwäbischen Heimat u. a. Bataillons­kommandeur im 14. Jnf.-Neg. in Tübingen s1923 bis 1028s. Kommandeur deS Jnl.-Reg 13 in LubwigSburg und Infanterie-Führer V

inStuttgart sowie Inhaber eines Lehrstuhls für Kriegsgeschichte und Kriegswissenschaft an der Universität Tübingen

Botschafter Biddle abberufen

Stockholm, 24. Januar. Einer amtlichen Ver­lautbarung zufolge hat Noosevelt den USA.-Äot- schafter bei der polnischen Emigrantenregierung in London, Anthony Biddle, von seinem Po­sten abbernfen, um ihm einen Posten in der NSA.°Armee zu übertragen. Er soll im Range eines Oberstleutnants im Stab E i ferch owe rs als Verbindungsoffizier bei den Exilregierungen Dienst tun.

Noosevelt hat eine reichlich faule Ausrede erfunden, um nach außen hin seinen Rückzug von der polnischen Emigrantenclique zu decken. In Wirklichkeit hat Noosevelt Biddle zurückgepnf- fen, um Stalin einen eindeutigen Beweis dafür zu liefern, daß di« USA.-Regierung selbstver­ständlich auch nur das leiseste Bemühen, di« Sache der Polen im Streit mit Moskau zu ver­treten, unterlassen werde. So bedeutet diese Maßnahme Roosevelts eine neue tiefe Verbeu- I gung vor dem Kremldiktator und «ine Bekräfti- I gung der Abmachungen von Teheran.

Itonmaaüaot eines VkaolMger»

- Wie der Wehrmachtbericht vom 24. Januar meldet, Z vernichtet« der Ritterkreuzträger Leutnant zur See der Z Reserve P » llmaun al« Kommandant eines U-Boot- ß Jäger« im Mittelmeer fest, zehnter feindliche« U-Boot.

- Als sein U-Boot-Jäger mit Hilf« seiner modern«» I Suchapparate da« feindliche U-Boot festgestellt hatte, Z wurde kurz nach Hellwerden gegen 8 Uhr di« erst«

- Wafferbombenserie geworfen, die zunächst keine sichtbare

- Wirkung zeigte. Aber schon der unmittelbar darauf fol-

- gende zweite Angriff traf das U-Boot so schwer, daß «S Z mit dem Bug au« dem Wasser geworfen wurde. Da« Z Vorschiff taucht« darausbin noch weiter auf, so daß e« ß wenige Augenblicke später in einer Länge von 5 Meter

- sichtbar wurde. Der unter Wasser beschädigte Teil de«

- Bootes sackte unterdes rasch tiefer, was zur Folge hatte, I daß sich da« Boot ausrichtete, bis es senkrecht stand.

- Dadurch verdichtete sich die im unbeschädigten Vorder- Z teil befindliche Luft sehr stark und bekam einen der- Z artigen Auftrieb, baß da« Wrack noch kurze Zeit i» Z dieser eigenartigen Lage verweilt«, worauf e» schließ. Z lich lautlos unterging. An Bord de« deiitschen U-Bvol- ß Jäger« wurden in der Zwischenzeit mit größter Be- Z fchleunigung werter« Wasserbombe» zum Werfen klar- Z gemacht. Der dritte Angriff erübrigte sich jedoch, weil V etwa zwei Minuten nach dem Absacken de« Bootes ein« Z ungewöhnlich starke Detonation zu höre» war, der wei- ^ tere Geräusche folgten, die von dem zerborstenen U-Boot Z berrübrten. Mit dem hoben DetoiiationSschwall, der : vermutlich durch die Explosion der Torpedos verursacht ^ worden war, kam ein buntes Gemisch der verschiedensten ^ EinrichtungSgcgenständ« des U-Bootes an die Ober-

- fläche, so baß dessen Vernichtung damit einwandfrei ß bestätigt war. Infolge des starken OelauötrittS war die ; See in weitem Umkreis mit einer d chkcn Oelsch cht de- ^ deckt, in der nur einige Holzteile schwammen. Tote oder Z Uebcrlebend« der Besatzung de« Bootes wurden nicht D gesichtet. Die Erfolge Pollmann« sind deshalb besonder«

- hoch zu werten, weil sie alle in den engen Gewässer» de«

- Mittel meere« erzielt werde» konnten, wo Boot

- und Besatzung sich wiederholt in hervorragender Weise'

- mit den Auswirkungen überraschend angreisender U- ^ Boote auseinanderzusetztn hatten, so daß sie Unter Füh-

- rung ihre« Kommandanten sed«, auch di« bedroblichste Z Lage, meistern konnten.

XVie Vsdoßlio 8icti de8 kdauptverräteiB dsvsllero entledigte

öelsstenck« Oenstscstrikt auk ck«m 8<4rreisitisci, /.z>rii<4eAeis8«en 8vst»stinvrck lies ^ornpiiren, um ziem 2 » entgelten

Von I)r. Volkiiieter von I-angen (Konst

Zu den Juli-September-Ereignissen in Ita­lien gibt eS eine Geschichte des äußeren smili- tärijchenj Verrates und eine solche des inneren. Die Tatbestände des äußeren Verrates sind ziemlich geklärt und lassen sich m vier Daten zujammenfassen: 15. August: Erste Fühlung- nähme eines Badoglio-Beauftragten mit dem JeUtde in Madrid: 1b. bis 23. August: Ver­handlungen in Lissabon: 3. September: Unter­zeichnung der Verralsbedingungen m Syrakus: 8. September, 19.45 Uhr. Badoglio-Proklama- tion eines Waffenstillstandes. Weniger klar auf den ersten Blick waren bis heute die Zusammen­hänge. die zum inneren Verrat am 25. und 26. Juli führten Fest stand bisher nur die Rolle der Haupiaklcure: der König. Badoglio, Grandi uns die 18 des Großrates.

Der Prozeß von Verona hat dieses Bild insofern wesentlich verschoben, als er zwar die Verantwortung der bisher bekannten Ver­räter bestätigte, zugleich aber den bisher völlig im Dunkeln untergerauchten Verräter Nr. 1 in Gestalt deS Marichalls Ugo Cavallero ent­hüllte und Grandi zwei Gesinnungsgenossen in den Perionen BottaiS und Federzo- n > S zugejellten Daß Marschall Cavallero über- haup, hierbei eine Rolle spielte, erschien nn- wahricheinlich und der von ihm in der Nacht zum 12. September verübte Selbstmord zur Auf­hellung der ^Vorgänge kaum wichtig. Allerdings war dieser Selbstmord insofern verdächtig, als es für ihn vorerst an einer Plausiblen Erklä­rung fehlte. Viel eher aber waren dagegen ge­mäß den politischen Umständen oie seine Per­ion betreffenden Ereignisse angetan, die allge­mein anzuiressende Ansicht von Eqvallero als ein dem Faschismus ergebener General und Gegner der Gcneralsclique unter Badoglio zn bestärken. War er doch einer der ersten gewesen, die aus Befehl Badoglios noch in der Nacht zum 26. Juli verhaftet und in das bei Rom ge­legene Fort Boccea eingeliesert worden waren. Sofort nach der Flnchr Badoglios war er am 11. September aus dem Fort befreit worden. Wenige Stunden später hatte er seinem Leben durch einen Pistolenschuß em Ende bereitet.

Als Cavallero sich die Pistole an die Schläfe setzte, wußi« er sehr wohl, daß dies der einzige Ausweg für ihn war. dem Galgen zu entgehen. Sein Plan desBerra 1 eS anMuss 0 lini, den er achi Monate vor der Großratssitzun», im November 1942, damals noch als amtierender GeneralslabSches e'ingeleitess in den folgenden, Monaten mit äußerster Vorsicht in direkten oder indirekten Fühlungnahmen mir dem König, dem Kronprinzen, Badoglio, Ambrosio und dem Senai oorwartsgetrieben hatte, für den er die zivile Lösung" keine Gcneralsrevolt«, son­dern Siurz Mussolinis durch den Grobrat ans

konstitutioneller Basis" - in Vorschlag ge­bracht hatte, für den er endlich stypisch für Cabal­

leros bereits die Finanzierung durch hundert Millionen Lire des Papier-Großindustriellen, Senator B n r r 0 sTurins sichergestellt hatte, war nicht nur gescheitert, sondern seinerseits durch einen Verräter noch skrupelloseren For­mats verraten. Gescheitert schien der Plan be­reits in der Nacht zum 26. Juli, als derselbe Badoglio, mit dem er doch konspirierte, dem er über den König den Weg zurzivilen Lösung"

nahe gebracht hatte, ihn verhaften und in das Fort Boccea «insperren ließ. Cavallero hatte, wie wir heute wissen, im Augenblick seiner Fest­nahme jede Maßnahme von faschistischer Seite erwartet, nur die nicht, daß sein Komplice Ba­doglio den Verhaftungsbefehl unterschrieben hatte. So erklärt sich seine Frage an di« mit der Verhaftung beauftragten Beamten, ob der Befehl von Mussolini käme und seine maßlos verwunderte Geste des Nichtverstehens, als die Beamten erwiderten:Von S. E., dem Regie­rungschef Badoglio!" Noch im Fort Boccea war Cavallero der Meinung, daß der listige Badoglio mit ihm nur ein Scheinmanöver zur Täuschung der so grenzenlos verratenen Faschisten exer­ziere. Immerhin hielt er es für alle Fälle bes­ser, dem Chef des militärischen Nachrichten­dienstes. General Carbon, ein Memorandum für Badoglio auSzuhändigen, das seine Ver­dienste um den Verrat von den Anfängen bis §um vorläufig nicht ganz verständlichen Ende im Fort Boccea schriftlich genau festhielt.

Cavallero wußte damals nicht, daß er sich mit

diesem Schriftstück als sicherer Anwärter für den Galgen gekennzeichnet hatte und Badoglio ihn in seiner eigenen Schlinge fing. Badoglio zögerte nicht, dieses Memorandum z-um Verrat an seinem Komplicen zu gebrauchen, um sich bei der Flucht ins Feindlager eines Konkurrenten zn entledigen. Als in der Nacht zum 11. Sep­tember die allgemeine Flucht der Königsclique vor den herannahenden deutsche» Soldaten aus Nom einsehte, ließ Badoglio das Memorandum absichtlich auf seinem Schreibtisch zurück. Als Cavallero am Morgen des 11. September aufdem Fort Boccea befreit wurde, bedurfte es nicht der Schlauheit eines mit allen Wassern gewaschenen Meineidigen, um sich zn lagen, daß daS Memo­randum früher oder später gefunden und in dem mit Sicherheit zu erwartenden Halsgericht gegen die Verräter ein Dokument von geradezu unäb- schätzbarer Bedeutung darstellen würde. Caval­lero sah diese Entwicklung vier Monate vor Be­ginn des Prozesses in Verona mit allen ihren Konsequenzen voraus. In derNacht zum 12. Sep­tember richtete er deshalb sich selbst.

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Zckiioi,««- und 6r«üv«rdiener »preeiiso «vlunülix von ilirsrguten sitsu ?.eit"

LX ES ist unbestritten, daß Ludwig XIV., der Sonnenkönig. Europa den Stempel seines Willens in Form seiner Lebenshaltung seines Geschmacks und seines Knlturstandes ausdrückte. Manche Gebilde in Europa, die sich zw Zeiten des Mannes, der sich selbst den verkörperten Staat nannte, als Hcrzvgtümcr, Fürstentümer oder Königreiche bezeichneten, boten ihrem Volk in der FührungSschicht nichts als eine. nicht einmal gute Nachäffung der Sitten und deS französischen höfischen Geschmacks. Auch Preu­ßen war nicht frei davon. Französisch Par­lieren galt als gebildet und fein. In Deutsch­land war die französische Mode immerhin bis zur Wende 1933 tonangebend, vereinzelt bis zu diesem Krieg.

Neste dieses Einflusses mögen in manchem Land über die Jahrhunderte gewirkt haben. Es wäre aber verfehlt, ihn noch geltend zu machen, wen» im folgenden von der Anbetung des Pariserischen sie Rede ist, der sich in Miß­achtung der eigenen Volkstumskräfte zwei Städte in Europa besonders schuldig machten. Voll falschen Stolzes ließen oeide sich gern Klein- Paris nennen. Man braucht nur ihre Namen zu hören, um zu wissen, woher die Bindung an Paris datiert. Die Stadt im Westen heißt Brüssel, die Stadt im Osten Warschau.

In der ganzen Welt vernimmt man ob für Brüssel oder Warschau gedacht, die Kenn­zeichnungKlein - Paris" mit dem bekannten Augenzwinkern. In der Vorstellung erwachen keinesfalls Gedanken an die Kunstschätze und die heroischen Zeiten der französischen Hauptstadt, es formen sich Bilder dekadenter Geschmacks­richtung^ Hat Paris den Flamen und Wallonen in Brussel und den Polen in Warschau tatsäch- lich etwas geboten, das des Festhaltens wert ist? Jene Schichten, deren Ziel eS war, politisch und kulturell im Fahrwasser Frankreichs zu segeln, verlieren immer mehr an Einfluß. Znm Groß­teil sind sie emigriert. WaS bot Paris in den vermeintlichen Glanzzeiten der Freundschaft den

beiden Städten? Einen unerhörten Export an Dienstmädchen-Parfüm, Jazz- und Neger­kapellen, Nackttänzerinnen und besonders den französisch sprechenden Brüsselern einen frechen Jargon fast unübersetzbarer Ausdrücke der Erotik. Politisch ist daS Spiel seit langem aus. Und kulturell? Die Verkchrslage verbietet Reisen hüpfender Mädchen und quäkender Musi­kanten. In Brüssel und Warschau ist man nicht böse darum.Haben wir selbst!" heißt die Losung. Besser sogar. Man gehe nur einmal ins flämische Kabarett oder sehe sich eine Tanzvor­führung Warschauer Künstlerinnen an: ausge­zeichnet. Von den höheren Kunstgenüssen, die zu Zeiten deS Pariser Einflusses verschüttet lagen, ganz zu schweigen. Man denke an die wieder auserstandene flämische Oper in Brüssel, an die jüngst auch inS Deutsche über­setzten Werke der flämischen Dichter und an die Volkstumspflege im Warschauer Bezirk.

Während früher daS gesamte Vergnügungs­leben und daS äußere Bild der beiden Städte, daS in den Auslagen der Mode- und Luxus- aeschäfte und in der Frauenmode zum Ausdruck kommt, auf Paris zugeschnitten waren, hat man sich heute auf die Eigenkräfte besonnen. Zunächst der Not gehorchend, dann dem eigenen Triebe folgend, lind man findet Freude daran. Nur oie Schieber, Anrei zer und Großverdiener von ehemals sprechen wehmütig von derguten alten Zeit". Mögen in Brüssel noch Coty-Par- fumS gefragt sein sder Verleger und Parfüm­fabrikant Coty war übrigens einer der schlimm­sten Deutschenhasserl, mögen Pariser Hütchen und der Hohe Schirm als letzter Schrei gelten, mag man in Warschau in alten Herrschafts- Häusern noch Schilder finden, die daS erste Stock­werk alsbei «tsge" bezeichnen, und mag man im Warschauer Bahnhofsviertel im Schwarz­handel für viele Zloty ein Stück Seife aus Paris s!l erhandeln, mögen die Warschauer auch den Parisern die Fahrrad-Taxis nackgeahmt haben: der Pariser Einfluß ist gebrochen.

Xrikkskeridrter Nein« Navertr

Boliviens dritte Kriegserklärung

Berlin, 24. Januar. Reuter berichtet aus Washington, daß der Unterstaatssckrctär im doli. Vianischen Außenministerium, Jturraldi, die amerikanische Regierung verständigt hass daß Bolivien der Achse den Krieg erklären wird. Die letzte bolivianische Kriegserklärung wurde vor drei Monaten durch die Negierung Penaranda abgegeben: zum erstenmal erklärt« Bolivien der Achse vor zwei Jahren den Krieg. Die Notwendigkeit einer dritten Kriegserklärung ergab sich für Bolivien offensichtlich, weil die Negierung sich mit ihr die Geneigtheit der Ver­einigten Staaten erringen will.

Britischer Vorstoß gegen Burma

0 e s Ii I d e e i c l> t u n , e r e 8 N 0 r r e sr 0 0 ,1 e » t e »

kcl. Lissabon, 25. Januar. Bon britischer Seite wivd berichtet, noch Moimten der Ruhe seien di» alliierten Truppen an der Front in Assam an der Nord grenz« von Burma zwei Meilen vorgegangen und zwar gegen den Zusammenfluß des Tschindrin und des Au zu. Aus weiteren An­gaben geht hervor, daß es sich lediglich um ein Unternehmen kleineren Ausmaßes handelte, da» aber sehr bald auf heftigen javanischen Widerstand traf und die britischen Truppen beträchtliche Opfer an Toten und Verwundete» kostete.

AleiL«« aller ^Velt

Drei Nnngen in einem Gebirgsbach ertrunke». I» den bäuerischen Bergen brach ein hölzerner Brückcnsteg über Sie Traun, auf dem eine An­zahl Jungen dem reibende« GcbirgSbach zusabrn, plötzlich zusammen und rtb die Jungen mit sich. Die »leisten von ihnen konnten sich selbst retten ober wurden durch hinzukommenbe Personen a» bas Ufer gezogen, während drei Bielefelder Schüler ertranken. Zwei der Leichen konnten geborgen werden.

Ei« seltenes Tri». In der Nähe von BtfchofS- wiesen steht das Forsthaus Rotosen, eines der schönsten Bauernhäuser im Berchtesgadener Land. Dort banst in der Küche rin scharser Wolfshund in friedlicher Gemeinschaft mit einem vor zwei Jahre» beim Grasmähen ausgemähten Wtldhascn, der mit der Milchflasche grobgezogc» wurde, und einem jun­gen weide» Lamm. Di« drei Tiere sind so anein­ander gewöhnt, -ab sie miteinander aus einer Schüssel fressen.

DaS Kind am Gasherd. In einem Hause in Bielefeld spielte «in vierjähriges Kind unbe­merkt an den Schalter« des Gasherdes und öffnete dabei den Hahn sür den Gasbackoken. Durch die ausströnrende» Gase fanden SaS Kind und dessen Pflegemutter den Tod.

Von einer Schulbank erschlage«. Ein siebenjäh­riger Schüler auS Preetz (Ostholstein) batte mit anderen Kindern während der Pause auf dem Schulhof zwischen dort ausgestellten Schulbänken ge­spielt, als diese Plötzlich znsammenstürzten. Dabei wurde der Junge von einer Bank so schwer ge­troffen, -atz er nur noch tot geborgen werden konnte.

Antilope aus der Treibjagd erschossen. Eine seltsame Ueberraschung erlebte ein Jäger auf einer Trctb- iead i« Jär tschau (Niederfchlcsien). Als er sich ein erlegtes Stück Wild näher besah, stellte er fest, bah eS sich um eine Antilope bandelte. Offenbar war das Tier einem Zwinger entwichen und bat sich längere Zeit in der freien Natur aufgehalten.

Dürre im Mittlere» Weste» der USA. Der ganze Mittlere Westen -er USA. leibet unter einer Trockenheit, wie man sie seit den Stanbstürmen vor zehn Jahre» nicht mehr erlebt batte. Die ge­samte Ernte diesesGetreibegiirtels der USA." ist in Gefahr. Von Illinois bis Colorado, einer Strecke von über 1800 Kilometer, sicht man grosse Risse in den völlig ansgetrockneten Aeckern.

Der Rundfunk am Mittwoch

Reichsprogram«. 8 bis 8.16 Uhr: Zum Horen und Behalten: DaS Holz als Werkstoff. 12.46 bis 14 Uhr: Konzert des Nicdersachsenorchesters mit Overnmclodien. 16.30 bis IS Uhr: Soltstenmnsik. 16 bis 17 Uhr: Schöne konzertante Klänge. 17.1S bis 18.30 Uhr: Bunte Musik am Nachmittag. 20.16 bis 21 Uhr:Mit Musik geht alles besser", beliebte Operettenmelodien und tänzerische Konzertstücke. 21 bis 22 Uhr: Die bunte Stunde:ZtrkuSluft und Bartet«". Dentschlaudseuder. 17.18 bis 18.80 Uhr: Lied-, Klavier- und Orchestermusik. 20.18 bis 21 Uhr: Unterhaltsame Melodien. 21 bis 22 Uhr:Die Gans deS Kalifen". Komische Over von Mozart.

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