gegend warf eS trockenen Schnee, und zwar bis zur Höhe von 12 bis 14 Fuß. Morgens halb 5 Uvr braL von der Alpe Sentim an eine Halde Stunde weit die Lawine los, stürzte sich durch die Waldungen, welche sie größtentbeilS mitriß, und überschüttete die ganze Gegend Fünf Alpbülten, seLS Wohnhäuser, 20 Stalle mit meh reren Heuschuppen sind zerstört und zerstreut, 28 Stuck groß und kleines Dich g.ngen zu Grunde, Menschenleben wurden alle gerettet, dis auf einen iZjahrigeu Knaben, der unter der Lawine liegt.

Wien. Se. Majestät haben mit Kabiiiotschreibe» vom 23. April d. I. dem Wiener Burger Jos. Ellen- reich m weiterer Anerkennung seiner Hulseleistung bei Abwehrung des an der Person Sr. Maj. am 18. Fedr. versuchten Mordanfalles für ihn und seine ehelichen Nachkommen den Ritterstand deS östreichischen Kaiser­reiches mit Nachsicht der Taren verliehen.

Löten, 24. April. Vorgestern wurde ein ungari­scher Hirte, welcher vor Kurzem in der Nabe von Sze. gedin der rinem nächtuchen Raubanfalle dre, Räuber tödtete, dem Kaiser in seiner Nat onoliracht vorgestelft, und erhielt als Belohnung für seine Unerschrockenheit Vas silberne Berdienstkceu; mit der Krone und 1000 fl. iikußervem wurde ihm noch eine zuerkunnte Prämie von 600 fl. ausgesezt.

E>N alter Advokat auS Gyöngyös in Ungarn, beschuldigt, den Räubern Aufenthalt gegeben zu haben, und deßhald zum Tode verurtherlt, hat sich ,m Gesang, nrß erhängt. Einem Bauern, der sich durch das Beispiel des Advokaten warnen ließ und einen um Aufnahme bit­tenden Räuber den Gcnsvarmen anzeigte, wurden von den Genossen desselben seine sechs Kinder aufgehängt. Unter diesen Umständen dürfte der Ungar doch den bil­ligen Anspruch Süden, ennveoer von den Räubern gegen die Behörden, oder von den Behörden gegen die Räuber geschüzt zu werden.

Briefen aus Jerusalem zufolge war dort am Palmsonntag, rn der Kirche des heiligen Grabes zwischen den Griechen und Armeniern wegen oer Lampe ein blu­tiger Zwist ausgebrochen, wobei mehrere Verwundungen Vorfielen. Die Lateiner betheiligten sich nicht, sondern sezten ihre gottesdienstlichen Feierlichkeiten rudig fort. Die englischen Missionäre wurden auch aus der heiligen Gradeskit che veijagl, weil sie sich bei der Chaifreltags- prozcsnon sehr unanständig benahmen. Sie schimpften nämlich gegen die Juden und beleidigten diese dergestalt inS Gesicht vor ihrer Synagoge, daß daraus eme Schlä­gerei entstand, wobei die Engländer den Kürzeren zogen und sich nur durch Flucht reiten können.

In Varna ist ein Türke hingerichtet worden, der einen bulgarischen Knaben ermordet, auch schon früher mehrere Mordthatcn begangen hatte.

In Cagliari auf der Insel Sardinien stürzte in der Nackt vom 9. auf den 10. April e.n Theil der Rei- terkaserne zusammen, wobei >3 Pferde umkamen.

Paris, 28. April. Der Correspondenk des Chio- nrkle aus Paris meldet als bestimmt, daß die Kaiserin gestern früh eine Fehlgeburt gethan hat. Die hiesigen

Blatte, schweigen darüber, fügt er hinzu und Bülleftns werden nicht auSzegeden, aber ich erfahre, daß die Kai­serin außer Lebensgefahr ist. Der Kaiser wich gestern den ganzen Tag keinen Augenblick von der Seite seiner Gemahlin und ,oil über die Enttäuschung betrübt feyn.

Amerika. In Bagagem fand eine alte Reger« sklavin einen schweren Diamanten. Sie brachte ib» so­gleich ihrem Herrn, einem Mann in dürftigen Umstän­den, der ihr die Treiben schenkte und seinen Bruocr m,t dem Juwel nach Rio sandle. Dw Kommercialdank schoS ihm daraus 120,000 fl. vor, und der Stein, der vo außerordentlicher Schönheit scyn soll, ging nach England.

! Der Tod des alten Tschum.

(Schluß.)

Herr Tyler handelte nun mit vieler Entschlossenheit und Klugheit, und unter seiner Leitung wurde ein tüch, tiger Querbalken vor dem Käsig angebracht, um de» zer» brochenen zu unterstützen, wiewohl dieß keineswegs die Barriere sicher siellle Ls wäre schwer zu sagen, wie man ein Käsig befestigen söllle, in welchem em wukhen» »er Elephank, zehn Fuß hoch und von so enormer Masse und Starke, emgeschlossen ist.

AlS Herr Croß dazu kam, überschaute er mit einem Blick die Größe der Gefahr Der Zimmermann, sonst immer ein Liebling Tickums, batte alle Geltung bei ihm verloren; und wenn irgend eine andere Person eS ver­sucht hätte, das beschädigte Guter wieder hcrzustellen, so wäre es sicher um sein Lebe» geschehen gewesen. Es blieb kein anderer Ausweg übrig, alS Tschuni zu tödten. Sobald Herr Croß »lesen Entschluß gefaßt hatie, lief er eilig zu Herrn Ciifford, einem Apotheker in der Htrand- straße, und kaufte 4 Pfund Arsenik, schämte sich darüber aber fast so, wie wenn er einen Mord lm Sinn Patte. Vermischt mit Haber und Zucker wurde das tödtliche Mittel dem alten Tschuni angeboren; aber er weizene sich durchaus, e» zu nehmen. Was doch für wunderbare Kräfte der Unterscheidung in einem vernunfclosen Geschöpf cnlhatten sind, wenn es sich um »eldstcrhaltung handelt!

Um diese Zeit war Tschuni viel wulhender gewor­den; seine Augen glühten von eenem rochen brennenden Glanz, und als man ihm zur Besänftigung Orangen andot, ließ er sie eme um die andere fallen und zer­stampfte sie mit den Füßen. Herr Croß verschaffe sich» nun in großer Unruhe eine balde Unze azenden Sublimat und vermischte ihn mit Roscnkonserve. Allein Tschuni ging damit um wie mit den Orangen. Fast zur Vcr« zweiflung gebracht, beschloß nun Hr Croß, Feuerwaffe» zu Hilfe zu nehmen. Es blieb kein anderes Mittel übrig.

Herr Croß eilte sofort mit feinem Schwaacr, Hrn. Herring, einem kühnen Mann und guten Schutzen, na« dem Saal der Wundärzte in Luicolns-Jun FieldS, um daö Skelet eines Stephanien zu betrachten und daran zu sehen, wie mau schießen muffe. Unzlsicki cherwene war kein solches Skeler vorhanden. Hierauf ging er zn Herrn Siev ns, einem Büchsenmacher in Hig>Holdorn, und verschaffte sich von ihm drei Büchsen und die Hilfe eines seiner Arbeiter. Er ließ seinen Schwager dyn,