liisch zu bringen vermochten, Flüssigkeiten nach ihm zn schleudern, und als auch dies« den Gleichmuth des An gegriffenen nicht zu brechen vermochte, nach ihm zu schla­gen. Der Fremde, augenscheinlich nicht zu Händeln auf­gelegt, denkt: der Gescheide gibt nach, bezahlt seine Zeche, verlaßt das Hans und schlagt die Richtung nach seinem Heimathorr ein. Ader kaum hatte er ungefähr 150 Schritte zurückgelegt, als er zwei Personen hinter sich sprechen hört, unter welchen er zu fernem Schrecken bald den Plagegeist erkennt, dem er zu entrinnen gesucht hatte. Wie ein blutdürstiger Tiger springt dieser, mit einem Prügel versehen, auf sein unglückliches Opfer zu, schlägt den Mann mit dieser Waffe so über den Kopf, daß ein Theil deä Schädels zerschmettert wird, und wahrend der Unglückliche vorwärts taumelt und einen weitern Schlag auf den Kopf mit dem Arme pariren will, schlagt er ihm mit dem Prügel den Arm entzwei. Auf dieses stür-,t der Arme zu Boden; ater der Blutdurst der Bestie in Menschengestalt ist noch »ichr gestillt, noch ein fürchrer- sicher Schlag mit dem Prügel muß über daS Luge des Unglücklichen fallen und kann erst wird noch auf dem Unterleide des widerstandslos in Hinein Blute Liegenden mit den Fußen Herumgelreken. Der jämmerlich Zuge­richtete wurde in den Ork, den er eben verlassen, zurück­gebracht und schwebt seil dieser Zeit zwischen Leben und Tod. Den Thäter überlieferte man alsbald in die Hände der Obrigkeit zur gerechten Bestrafung; was er vor Gericht als Motiv zu dieser verruchten Frevelthat ange­geben hat, ist nicht bekannt; ohne Zweifel aber hat ihn Rachedurst wegen einer M ßhandlung, welche der Un­glückliche vor einigen Jahren einem Verwandten des Mlsselbälers zugefügt, dazu getrieben.

Ravensburg, 10. Marz. Henke bekam ein Sei -1 fensiedcrgeselle, ein junger Mann von kaum 20 Jahren, aus dem Unterland gebürtig, beim Aualeeren einer Bütte voll Pokasche dav Uedergewichk und stürzte sammt der­selben kopfüber in den kochenden Kessel. Obgleich er augenblicklich durch seire Miiarberier herausgezogen und in den nahestehenden Lrunaen geraucht wurde, so hatte er sich in der scharfen siedenden Lange doch dergestalt verbrannt, daß Haut und Kleider in Stücken ihm vom Leide fielen. Er wird nun im Spirale verpflegi, aber es ist nur ganz geringe Hoffnung vorhanden, den Un­glücklichen am Leben zu erhalten.

Ein kläglicher Unfall ereignete sich in Markels­heim. ES wurden drei Personen,, Later, Mutter und ein Kind in einem Zimmer durch Kohlentunst erstickt gefunden. Dieser Halle sich aus einem brennenden Bal­ken entwickelt, der sich unter dem Fußboden des Zimmers hinzog. En Brand kam nicht zum Ausbruch; erst mit den Verunglückten, bei denen alle Belebungsversuche frucht­los blieben, entdeckte man die Ursache. Eine merkwür­dige Bewahrung durfte das zweite Kind erfahren; es verlangte in der Mitternacht, ohne einen besonderer Grund anzugeben, dringend in das andere Zemmer, in welchem die Magd fallier, und wurde hiedurch gereuet.

In einem Dorfe des Jagstkhales starb kürzlich eine Weibsperson, welche auf dem Lodtendclte gestand, daß

sie nicht nur dreimal die Leibesfrucht abgetrieben (der dritte Versuch war die Ursache ihres Todes), sondern auch nach und nach drei Kinder ermordet habe. Und wirklich fanden sich in dem Stroh ihres Bettes Gebeine keS einen Kindes, unk an einer andern Stelle die Uederreste zweier Landein verscharrt. Bei diesem schändlichen Treiben sol- . len noch Helfershelfer detheiligt gewesen und dieselben durch einen aufgefundenen Brief kompromittirt sein.

Tages-Neuigkeiten.

In einem Dorfe der sächsischen Lausiz waren die ^ Dauern, weiche seit einiger Zeit von der überall in Ca- lifornien und Australien erfolgenden Entteckunz von Golbminen lasen, zu der Meinung verführt worden, in der Lauüz muffe sich ebenso gut Gold finden lassen. Man fing demnaw ans einem Felde zn graben an und stieß auch bald auf Sand, der so glanzend schimmerte, daß die Bauern bereis das ächte Gold in der Hand zu haben meinten. Von dem Sande wurden nun viele Fuder herausgeschafft, lim ausgewaschen zu werden, biS endlich die armen Bauern doch fanden, daß das ver­meintliche Gold wenhleser Glimmer sey.

In Breslau hat man eine interessante und v el- leicht wichtige Entdeckung gemacht. Es war aufgefallen, daß in einem Stadlheile, der zu den wohlhabenden und gesunden gehörte, die Cholera im Gegensatz zu son- stigen Erfahrungen ungewöhnlich viel Opfer gefordert haue. Der Physikus untersuchle die Brunnen und fand sie auffallend vcrschlemmt, voll von Süßwasserkrebsen, bedeckt mit weißen Flecken, die sich als Infusorien und eine Art Priestlep'fche Masse ergaben. Die Okerfischer Hallen bei mehreren Choieraeinfallen die Erfahrung ge­macht, daß die Fische massenweis adstarben. Die Natur­forscher haben daher viel Stoff zum Denken und For­schen, und die Geschichlskundigen erinnern sich der tollen Judenverfolgungen in den schwarzen Pestjahren früherer Jahrhunderte. Vielleicht übcrnimmls wieder einmal die fortschreitende Kennimß d«r Natur, aus natürlichen Ur­sachen zu erklären, was der Aberglaube früherer Zeilen der Bosheit und dem Verbrechen anfgehalsc hat.

! Als ein entsetzliches Zeichen sittlicher Verwahrlosung erscheint es, daß erst vor Kurzem ivieder in Nieter- schtcsien zehn Knaben ins Gefangniß gebracht worden, welche geständig sink, fall in allen Gemeinten, in denen ihre Bettelei nicht den erwünschten Erfolg gehabt, Feuer angelegt zu haben! Einer dieser frühreifen Verbrecher hac bereits 18, ein anderer 14 Brandstiftungen einge- stanten.

Der Kaiser vvnOestreick ist wieder hergestellt, so daß keine Berichte über sein Befinden mehr erstattet ! werden. Sein erster Ausgang war in die Kirche.

! Die Nachwehen des Mailänder Putfches haben ^ sich eingestellr. Auf den Mailändern liegen sie als eiser- ! ncr Kriegszustand, auf den Schweizer Nachbarn alS I Grenzsperre und mit den Engländern, kossuths unh I Mazzims Herbergsvätern wird scharf geplänkelt. Da Lord Palmerflon schon erklärt hat, die Regierung könne