Reinigung der Kupfer-, Messing-, Zinn-, ^ Eisen- und Silbergefasse.

Kupferne und messingene Gefasse ohne einen Zinn­überzuz erlangen eine vollständig blanke Oberfläche, wenn man diese, nach gehöriger Abwaschung mit Lauge oder mit heißem Wasser und Sägmehl, mit einem Putzzeug auS Waizenkleie Wasser und Bitriolöl oder «nit gepul­vertem rohen Weinstein und Wasser puzt, um Kupfer- vryd und Gkünspa» durch Auflösen zu entfernen. In dem angeftihrt.n Ken enge wirkt das Likrwlöl selbst nicht unmittelbar, sondern nur auf die Kleie, welche sehr viel phosphorsoure Salze enthalt, in der Art, daß die Phoö- phorsaure frei wird. Die freie Phospdorsäure löst daS Kuplervryd leicht auf und greift das Kupfer weit weni­ger an, wie die Schwefelsäure, woher es kommt, daß nach dem Scheuern mit Putzzeug, welches gerade mit der hinreichenden Menge von Schwefelsäure versezl wurde, bas Kup-er niemals anläuft, waö immer geschieht, wenn zu viel Schwefelsäure vorhanden war. Der Weinstein löst ebenfalls das Kupftroryd leicht auf und greift das Kupfer selbst nicht an, wenn er mit Wasser . ehörrg wcggcspult wird. Wo es sich um die Legschaffung von ganzen Decken von Kupferviyd hanielt, da wendet man der Billigkeit halber Salzsaure an.

Das Reinigen des Zinns wird in den Haushaltun­gen ganz ncht'g durch kalische Laug-n bewirkt; da diese das oberflächlich aufntzende, den metallischen Glanz trü­bende Z nn- und Bleioxyd leicht auflösen, davon abge­sehen, daß dieses R-inigu»gsmtttel auch anderen Schmutz entfernt.

Gefaffe von Eisen, welche beim Gebrauch mit Feit in Berührung kommen, dos eine gegen das Rosten swü- zende Decke erzeugt, werden am besten nach jedesmaligem Gebrauch nur m-t heißem Wasser und einem Stuck Zeug ausgewaschen, mit kaliem Wasser nachgeipült und zum nächsten Gebrauch bei Seile gestellt

Bestreicht man eine blanke Eisenfläche mit irgend einem Feit, so wird sie vor Rost geschuzt seyn, so lange olS jenes eine ununterbrochene Decke biitel, Mithin die adgenuzkcn Stellen immer wzeder von Neuem üverkleieet werden. Versäumt man diese Vorsicht, so Hilst das ge-

priesenste Mittel nichts. Gegenstände anderer Art, für deren Gebrauch ein Anstrich von Firniß oder Thcec nicht hinderlich ist, halten sich ebenfalls unrer solcher Decke ganz gut.

Hak sich aber auf einem eisernen Gegenstand Rost erzeugt, so müssen zu dessen Wegfchaffuug Lchrir e octhan werten.

Obgleich uns mancherlei chemische Mittel zur Ent­fernung des Rostes zu Gebote stehen, so ist es doch nicht gerathen, dergleichen cmzuwenken, weil alle Flüssigkeiten, welche den Rost lösen, auch das Eisen selbst stark an- greifen, und es dadurch, wenn nicht mit größter Sorg­falt durch Wasser nachgereinigt wird, ganz besonders geneigt wird, von Neuem zu rosten. Sowohl Salzsäure als auch Schwefelsäure lösen den Rost auf, und wenu sie angewendek werken >,Ucn, so müssen sie stets nur Wasser verdünnt und darauf die Gefasst mit etwas Asche oder zerfallenem Kalk nachgesgcu rt weiten, um die Ein» Wirkung dieser Säuren aus das Eisen zu verhindern. Am geeignetsten ist Schmurgei und Oel bei feineren Gegen­ständen, oder Hand und Wasser bei weniger feinen. Tro­ckenes Reiben mit Bimsstein oder Sandstein oder Rost» papicr (Papier mit BimSsieinsand überkleitet) ist eben­falls anwendbar.

Silberne Gerätschaften werden fast überall mit Kreide oder Trippcl oder Hirschhorn und Branntwein gereinigt, was auch ganz zweckdienlich ist, wenn die ge­nannten Substanzen aufs feinste geschlemmt sind und keine sandigen Thefte enthalten. Als ganz vorteilhaft läßt sich auch a» der Luft zerfallener vorher gebrannter Kalk oder gesiebie Holzasche empfehlen. Alle diese Stoffe sind nur mechanische Pnhmirict. Will man chemische b-nu- zen, so sind die bei dem Kupfer angcfuhrieu auch hier geeignet; den» daS Silber ist auf seiner Oberstache im­mer m t Kupseroryd, waS sich aus dein mit dem Silber legirten Kupfer gebildet hat. bedeckt. (Gewerbedlatl)

Haltbarer Ofenkitt.

Lehm Mit Wasser und Blur angescuLtet und unge­löschter Kolk darunter gemischt, so daß ein Leig enisteht, sind sehr haltbar, wenn man nämlich die Fugen des heißen Ofens damic bestreicht. ^Gewerdebiatk.)

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