Fräulein, Mama wiinsckt zu wissen, ob Ihnen g-L fällig wäre, mit uns bei schönem Wetter eine Fahrt ins Freie zu machen?

Riekcheu antwortete nicht, sondern drehte das Ge- sicht noch mehr von ihm ad, gegen das Fenster.

Ihro Gnaden sind ungehalien? fragte Waldrich, de> da glaubte, sie wollte mit.ihm Scherz treiben. Hab ich zum Frühstück nicht, auch wider Neigung, eine Tasse Cbocolade mehr getrunken, bloß weil Ihro Gnaden be­fahlen? Bin ick nickt pünktlich und zu rechter Zeit von der Parate zum Essen gekommen? Hab ich bei Tische nicht zu Allem mein ehrerbietiges Ja gesagt?

Es erfolgte keine Antwort. Er stand eine Weile schweigend ba, ging dann zur Thur, als wolle er fort, kehrte dann wieder um und sagte ungeduldig: Kommen Sie, Riekcheu, das Wetter ist herrlich.

Darauf ertönte ein dumpfes Nein. Er en'ckrack bei dem Tone, denn dieser vcrrielh, daß er unter Thronen hervorgegangen sei.

Was fehlt Ihnen? fragte er ängstlich, und nahm die unter ihrer Stirn ruhende Hand von der Harfe und zwang sie anfzusehen.

Will die Mama ihm vielleicht mit uns entgeqen- fahren? Soll er beut ankommen? Hat sie etwas gesagt? fragte Friederike hastig, und trocknete mit dem weißen Tucke ihre rothzewenilen Augen.

Waltrichs Blick verdunkelte sich. Halb unwillig sagte er: O Friederike, es ist nicht recht von dir, daß du so fragst. Glaubst du, ich möchte dich noch cinladen, wenn ich so etwas nur ahnen könnte? Wollte Gott, er käme nicht, ehe ich davon wäre.

Wie davon?

In euie andere Garnison. Ich habe dem General schon an deinem Geburtstage geschrieben und gebeten, und nvck keine Antwort.

Riekchcn sah ihn verdrießlich an, stand auf und sagte: Georg, nimm mirs nicht übel, daS war einmal wieder einfältig von dir.

Ich kann, ich will, ick darf aber nickt bleiben

Waldrich, ist das Ihr Ernst? Sie werden machen, daß ich Ihnen zeitlebens böse werde.

Und Sie wollen meinen Tod, wenn Sie mich zwin­gen, Ihr Hochzeirgast zu sein.

Sie sollen nie zu meiner Hochzeit eingcladen werden. Wer har Iynen gesagt, daß ich mein Jawort schon ge­geben ?

Sie dürfen eS nicht verweigern.

Und, ach Gott, ich kann es doch nickt geben! schluchzte das Fräulein und verhüllte ihr Gesicht. Auch Waldrich wart von seinem geheimen Schmerz übermannt.

Dies war das erste Mal, daß Beide unter sich die­sen Gegenstand berührten, obgleich er ihnen nie aus dem Sinn gekommen war. Am lezten Geburtslage, als beide zum ersten Mal von her Gewißheit oder Möglichkeit er­schreckt wurden, sich in Zukunft nicht mehr sem zu kön­nen, was sie bisher in unbefangener Fortsetzung jugend­licher Zusammengewöbnuüg gewesen waren, halten sie zum ersten Mal in sich erkannt, mit welcher Liebe sie aneinander hingen. Beide betrachteten sich, seit jenen verrätherischen dr i Festtaqsküssen, mit ganz andern Au­gen. Beide verstanden sich, wußten, daß sie liebten und geliebt wurden, ohne es weiter einander mit Worten zu

sagen. In Beiden war plötzlich das ruyrge alles ver fchönernde Licht der Freundschaft zur Flamme geworden Beide wollten kiese vor einander verbergen, und erhöhten damit nur die innere Macht ders lden.

Nach einer Weite trat Waldrich wieder zu ihr und sagte in treuherzigem Tone: Riekcheu, dürfen wir noch mit einander bleiben, wie eS bisher war?

Waldrich, können wir denn gegen einander anders werden, wie bisher?

Können? ich? Das ist unmöglich. Ach, ich wußte selbst nickt, Riekcheu, was mein .Glück gewesen. Nun ich dich verliere, weiß ich erst, daß ich verloren bin.

Verlieren, Gevig! Sage mir das nicht, und macke mich nicht unglücklich. Es ist ein entsetzliches Wort, das, nenn es nicht wieder.

Aber wenn er kommt?

Dann wird Gott sorgen. Da, nimm meine Hand^ Georg, zehnkausendmat lieber verlob ich mich dem todleich Gaste. Aber du sagst das weder dem Papa noch der Mama. Ich will cs ihnen sagen wenn es Zeck ist. Nimm auf dies Wort meine Hand und sei ruhig für mich.

Er nahm ihre Hand und bedeckte sie mit heißen Küs­sen. Es ist ein Lebensivort, Frankem, sagte Waldrich. Ich durfte es kaum erwarten. Aber ich nehme es von Ihnen. Brechen Sie eS, so brechen Sie mein Leben.

Und sinb Sie nun wieder froh und glücklich?

Ach, ich wars noch nie so wie diesen Augenblick! rief er.

Fort, rief Friederike, die Mama wird dich erwarten. Fort, ich macke meine Toilette und fahre mit euch. Sie« stich ihn zurück und drängte rhu zur Thür; aber au der Thür gab sie ihm einen Abschiedskuß. Wie ein Trunkener giciig er, und meldete der Frau Bantes den Auftrag. Sich selbst nicht empfindend, sank Friederiken auf einen Sessel hin, und vergieng im Traum ihrer Seligkeit und vergaß die Spazierfahrt. Der Wagen wartete. Frau Baiues gieng endlich selbst, die Tocv-er zu holen. Diese« saß träumend da, das Köpfchen von blonden Locke» um- ringclt auf die Brust gesenkt, die gefalteten Hanke im Schoos. '

Was stnneü du? oder betest du? fragte die Mama.

Ich habe mit Gott gesprochen.

Ist dir wohl?

Wie einem Engel bei Gott.

Dein Ernst, Riekcheu? Du scheinst geweint zu haben ?

Ja, ich habe geweint. Ader ich bin nun glücklich, Mama. Kommen sie zum Wagen. Ich nehme nur noch den Hut.

Sie nahm den Hut und stellt» sich vor den Spiegel, unter welchem daS rofenroihe Eeidciiband lag, welches Waldrich um die Gedurtstagsharfe geschlungen harte. Sie nadm eS uns band eS um ihren Leib als Schleife.

Frau Banies schwieg; aber sie beschloß, dem Kom« Mandaten nie wieder einen Auftrag an das Mädchen zu geben.

(Fortsetzung folgt)

Frankfurter Goltn

Neue Lomdd'or . . . Friedrichs d'or . . , Dukaten . . . .

Württemberg. Dukaten

und Silberkurs vom 16. November.

11 fl. kr.

S fl. 38 kr. 5 fl. 37 kr. 5 g. 45 kr.

Zwanzigfranken-Stncte 9 fl. 26 k-r.

Holl. lOGuIven-Stücke 9 fl. 9 kr. Eng!. Souoerainö . 11 fl. 48 kr. Laubihaler ... L fl. 3«) r Prcusasche Tbaler . 1 fl. 45 kr. Füuffraukkiiflücke . 2 ß. 20 kr.

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